Darmstädter Tagblatt 1811


08. April 1811

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14.

D a r m ſt a d ti ſ ch e s
allergnädigſt privilegirtes
= BEv DndiSbot
Montag den 8. April
101L-

Polizey=Taxe.
L.
Metzger=Feilſchaften.
Ein Pſund Ochſenfleiſch
Ein
Rindfleiſch
Ein -
Kalbfleiſch
Ein.
Hammelfleiſch
Ein=
Schweinefleiſch
Ein
geraͤuch. Schinkenu. Doͤrrfleiſch
Ein
Speck
Ein = Nierenfett

Ein - Hammelsfett
Ein
unausgelaſſ. Schweineſchmalz
Ein - ausgelaſſenes Schweineſchmalz
Ein
- Ochſenleber
Ein Sülzen



Ein - Bratwürſte
Ein
gute pure Schweine= Leber =oder
Blutwurſt mit Grieben
gemiſchte Wurſt, worin Lunge,
Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
Brod.

Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
Fuͤr 4 kr.
G.
Fuͤr 6 kr.
Fuͤr 12 kr.
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel=od. gemiſchtes Brod
Fuͤr 2 kr.
G
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck
Fuͤr 1 kr. Milchweck
Fuͤr 1 kr. Milchbrod
Ein 5pfünd. Laib Brod ſoll gelten 9 kr.
Bier.
Eine Maas Lagerbier im Hauſe
Eine Maas Lagerbier außer dem Hauſe
Eine Maas Jungbier im Hauſe
Eine Maas Jungbier außer dem Hauſe

Ein

12

Pf L. D. ½) 2 2) 1 1 2 6) 2 2 8) 2 12 5 2

II. Marktpreiße
Metzger=Feilſchaften.
Ein Kalbsgekroͤſe
10 bis 12 kr.
Eine Kalbslunge
6 bis 8 kr.
Eine Kalbsleber
10 bis 12 kr.
Ein Hammelsgeluͤng
Eine geſalzen od. geraͤucherte Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
12 bis 16 kr.
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsſuß
Mehl.
Ein Mltr. Rockenmehl
Ein - Weismehl der verſchied, Sorten
Ein - Schwingmehl
Ein - Griesmehl
Ein
Kernmehl
2
Ein
Bollmehl
Gefluͤgel.
Eine Gans
Eine Ente

Ein Truthahn
Ein altes Huhn
Ein Paar junge Hühner oder Hähne
Ein Paar junge Tauben
Fiſche.
Ein Pfund Hecht
Ein
Karpfen
Ein - Weisfiſch
Andere Victualien.
Eine Maas Bierhefe
Eine Maas Kuh =oder Geiſemilch
Ein Pfund friſche Butter
Ein Pjund der beſten Handkäſe
Von den übrigen das Stück
Eier 6 Stück
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln

10

28

20

III. Fruchtpreiſe von nachſtehenden Aemtern pr. Malter.

Aemter. Da tum. Korn. ſGerſte, Waiz. Spelz, Hafer. Aemter. D a t u m. Korn. Gerſt= Waiß. Spelz Haſfer. fr. r fl. kr. fl. kr. fI. kr. fr. er. fl. xr. H. Nr. l. r. fl. Nr. fI. Alzenaz 3 April 4 45) 6) 30. 3 40 3) Lorſch xr. Bensheim, 50 Pfungſtadt 4 April 2 Darmſtadt 4 Aprik 4 5 2) 45 2. 40 Reinheim, 3 April 4, 5 2 58. 2 3o 40 Dieburg 4 April 1 April 4 20
4 50 45) Dornberg 3) 50 Schaafheim 4150 4 Fürth
Gernsheim 3 April 3½ 30) Geeheim
Geeligenſtadt 3 April 4.
4 7) Herpenheim
Kelſterbach 3 Aprik 4 40 3 50 9 48 3 Steinheim,
Umſtadt Wimpfen 3 10 6. 50 Lampertheim 50 März 3) 10 4 Lichtenberg
Lindenfels 30 März 4 5 325 2 54 2 42½ Zwingenberg Großherzoglich Heſſiſche Polizey=Deputation. [ ][  ][ ]

Verſteigerungen.
1) Da das bei Beſſungen gelegene Wirthshaus des
Wirths Haindel, das ſogenannte Chauſſeehaus Dienſtag
den 9ten April Vormittags 10 Uhr auf dem Rathhaus zu
Beſſungen nochmals verſteigt und dem Meiſtbietenden
unwiederruflich zugeſchlagen werden ſoll, ſo macht man
dieſes hiermit bekannt. Darmſtadt, den 4. Maͤrz 1811.
Großherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.
2) Mein in der Schloßgaſſe gelegenes Wohnhaus, bin
ich Willens, Mittwoch den 17ten April, Nachmittags um
6 Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe, unter annehmlichen
Bedingungen zu verſteigern und dem Meiſtbietenden un=
wiederruflich
zuzuſchlagen. Darmſtadt den 29ten Maͤrz
1811.
Kutſcher, Sattlermeiſter.
5) Mittwochs den 10ten nächſten Monats April, Nachmit=
tags
2 Uhr ſoll auf dem hieſigen Rathhauſe das von dem ver=
ſtorbenen
Invalid Jacob Pfarr dahier nachgelaſſene, in dem
Winkelgäßchen zwiſchen Georg Wilhelm Horneff und Schreiner
Witzler=gelegene Wohnhaus und Hofraithe unter den im Ter=
min
bekannt gemacht werdenden Bedingungen an den Meiſtbieten=
den
öffentlich verſteigt werden. Darmſtadt den 22ten März
Großherzogl. Heſſ. Garniſons=Gericht daſ.
2821.
4) Nachſtehende Guͤterſtuͤcke ſollen Mittwoch den 17ten
April; Nachmittags um 4 Uhr im Gaſthaus zum Vieh=
hof
, unter denen bei der Verſteigerung bekannt gemacht
werdenden Bedingungen verſteigt, und wenn ein annehm=
liches
Gebot geſchiehet, dem Meiſtbietenden zugeſchlagen
werden.

No. Ruth. Sch. Gew. Oberfeld: 3 80 4 52 Hinter dem heiligen Kreuz beim
Wildzaun, bef. Philipp Kiſſelbach
und Moſes Schneider. 15 177 8 55 Bef. Ludwig Duͤckel und Johau=
nes
Heß.
Heinheimer Feld: 10 57 68 Hinter dem Ziegelbuſch, bef.
Reinhard Martin und Philipp
Moͤſer. Wieſen in Heinheimer Feld: 15 80 60 Die Strohhaͤusges=Wieſe ge=
nannt
, bef. Ludwig Vogel und die
Remiſe. 7 69 76 Auf der Spitzeichwieſe, bef.
Martin Moͤſer und Balthaſar
Hirſch.
Waldwieſen: 8½ 134 Auf der Frauenwieſe, bef. den
Wald und Georg Schneider. 7 46 8 3 Auf der Wiedemannswieſe, bef.
den Wald und Philipp Diehl.

Ritſert.
5) Dienſtag. den 16. d. Vor= und Nachmittags um
die gewoͤhnlichen Stunden ſollen auf dem Chanſſeehaus
bei Beſſungen mehrere Fäſſer Wirthsgeraͤthſchaften und
verſchiedener Hausrath gegen baare Zahlung verſteigt wer=
den
. Darmſtadt den 5. April 1811.
Großherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
6) Die zur Verlaſſenſchaft des Rathsverwandten Gruͤ=
newald
gehoͤrige Ladengeraͤthſchaften ſollen Donnerſtag den
18. d. Vormittags 9 Uhr in dem Haus deſſelben gegen

baare Zahlung verſteigt werden. Darmſtadt den 5ten
April 1811.
Geoßherzogl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
7) Naͤchſten Mittwoch den 10ten dieſes Monats, Vor=
mittags
um 10 Uhr, ſollen im erſten Stadtpfarrhaus
dahier
25 Mltr. Korn,
42 Mier. Gerſte,
3 Mltr. Spelz.
1½ Mltr. Waizen,
1 Mltr. Hirſen, ſodann
240 Gebund Roggenſtroh, und
120 Geb ind Futterſtroh
oͤffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt, den 5ten April 1811.
Feilgebotene Sachen.
1) Mein Garten vor dem Jaͤgerthor in einer der ange=
nehmſten
Lagen, mit vielen tragbaren Obſtbaͤumen von den
beſten Sorten, einem Brunnen, 2 Haͤuschen und einer ausge=
manerten
Dungkaute verſehen, iſt aus freier Hand zu ver=
kaufen
, und kann jeden Nachmittag in Augenſchein genom=
men
werden.
W. Frey, Gaſthalter zum Erbprinzen.
2) Ein ſehr ſchoͤner, vorzuͤglich zu einer Sommer=
und Winterwirthſchaſt gelegener Garten, iſt unter billi=
gen
Bedingungen zu verkaufen.
3) Beſt reinſchmeckend und in Hinſicht ſeiner Haltbar=
keit
ſowohl beim Kochen, als im Beizen erprobter Weineſ=
ſig
, die Maas zu 14 kr., gedoͤrrte Weinkirſchen, das Pfund
zu 20 kr., und Emmenthaler Schweizerkaͤs, das Pfund
zu 24 kr., iſt zu haben bei
Handelsmann Jockel am kleinen Roͤhrbrunnen.
4) Einem geehrten Publikum mache ich hiermit be=
kannt
, daß ich fortfahre, das bekannte weiche Bahn= und
Stiefelwachs in Toͤpfgen zu verfertigen; ein Toͤpfgen
Bahnwachs zu 5 kr. und Stiefelwachs zu 8 kr. Ich bit=
te
ferner um geneigten Zuſpruch.
Margaretha Leuchter
wohnhaft in der Brandgaſſe bei der Wittwe
Kunzin.
5) Bei der Schreinermeiſter Kunzin ſtehen 2 neue Kuͤ=
chenſchraͤnke
mit einer Thuͤre und Schubladen in Kommiſ=
ſion
zu verlaufen.
6) Bei Wagner Bender, wohnhaft an der Chauſſee bei
dem Oelmuͤller Rutz, ſteht ein neues Kinderwaͤgelgen zu
verkauſen.
7) Bei Unterzeichnetem ſind friſche Buͤckinge, das Stuͤck
zu 3 tis 4 kr., zu haben.
J. V. Wambold, in der Holzſtraße.
8) Eine offene Chaiſe im beſten Zuſtand, in welcher 2
bis 4 Perſonen ohngehindert fahren koͤnnen, ſteht zu ver=
kaufen
.
9) Ein Garten, 86 Ruthen groß, nebſt Gartenhaus, nahe
am großen Woog gelegen ſieht aus freir Hand zu verkau=
fen
Das Nahere iſt bei Feldſchütz Blümmel zu erfragen.
9) Ich benachrichtige hiermit das Publikum, daß
bei mir vorzuͤglich gute Chocolade, das Pfund zu
40 Batzen, zu haben iſt.
F. C. Bitſch, in der neuen Vorſtadt.
Zu vermiethen.
1) In der Neuſtadt nächſt dem Rheinthor iſt in meinem

[ ][  ][ ]

Hauſe der zweite Stock mit 5 heizbaren Zimmern, 1 Kabinet
und Kuͤche, ſodann in der unteren Etage 3 heizbare Zimmer,
ein Stall für 4 Pferde, zwei Remiſen ein Boden auf dem
Vorderhauſe, und ein dergleichen auf demn Seitenbau, ein
Theil gewölbten Keller, Holzplatz und Mitgebrauch der
Waſchkuche, nach Belieben auf einige Jahre zu vermiethen und
Köhler.
bis den Monat Juny zu beziehen
2) In Nro 679. der Neunadt zwei Zimmer, wovon eines
die Ausſicht auf die Straße hat, ſodann Sallung für zwei
Pferde und Bedientenſtube
3) In der alten Vorſtadt Nro. 111. iſt eine Stube, Kammer
und Alkov mit Möbel an eine ledige verſon zu vermiethen.
Daſſelbe kann im Monat April bezogen werden.
4) In der alten Vorſtadt No. 70. iſt eine Scheuer zu
vermiethen, welche auf Johanni leer wird.
5) In meinem Eckhauſe naͤchſt dem Neckarthor iſt die
ganze 3te Etage zu vermiethen und kann in 4 Wochen be=
Harres.
zogen werden.
6) In No. 328. am alten Bad ein Logis, welches in
Stube, Stubenkammer, Kuͤche, Keller, Holzplatz und
Kammer auf dem Boden beſtehet, und bis den 29ten Ju=
uy
bezogen werden kann.
7) In No. 74. der alten Vorſtadt ſind in der 2ten Eta=
ge
eine große Stube auf die Straße und eine in den Hof
gehend, desgleichen Kammer, Kuͤche, Holzplatz, Boden=
kammer
und gemeinſchaftlicher Gebrauch einer Waſch=
kuͤche
zu vermiethen. Das Logis kann Ende May, und
unter Umſtaͤnden auch wohl noch fruͤher bezogen werden.
8) Der vor dem Sporerthor gelegene von Graͤfiſche
ehemals Sippmaͤnniſche circa 9 bis 10 Morgen haltende
mit den beſten Obſtſorten verſehene, großtentheils mit
Mauer umſchloſſene Garten nebſt dem darinnen befindli=
chen
ſehr bequem eingerichteten Wohnhaus, Stallung und
den uͤbrigen zu einer Oeconomie gehoͤrigen Gebaͤuden, iſt
auf mehrere Jahre aus freier Hand zu vermiethen und
ſind die Bedingungen bei Unterzeichnetem zu erfahren.
Darmſtadt den 29ten Maͤrz 1811.
Wilckens.
Vermoͤge Auftrags.
9) In Nro. 105. der alten Vorſtadt ein Logis, beſte=
hend
in 3 Stuben, wovon 2 die Ausſicht auf die Straße
haben, Kuͤche und Antheil am Keller, welches ſogleich be=
zogen
werden kann.
10) Auf dem Markt in Nro. 545. ein Logis 2 Stiegen
hoch, mit oder ohne Moͤbel fuͤr ledige Perſonen.
11) In No. 19. der Schloßgaſſe zwei Zimmer mit Moͤ=
bel
, welche ſogleich bezogen werden koͤnnen.
12) In No. 476. auf dem Geiſtberg ein Logis eine Stie=
ge
hoch, beſtehend in Stube, Stubenkammer, Kuͤche,
Bodenkammer und Platz im Keller. Es kann auch ein
Stall fuͤr 2 Schweine dazu gegeben werden.
13) In No. 238. naͤchſt der Waiſenpumpe iſt ein Logis
auf der Erde und auf die Straße gehend, welches in Stu=
be
, Stubenkammer, Kuͤche, Kuͤchenkammer, Keller, Holz=
plaßz
und anderen Bequemlichkeiten beſteht, an eine ſtille
Haushaltung zu vermiethen, und kann bis den 1ten Juny
bezogen werden.
14) Ein Logis ohnweit dem ehemaligen kleinen Thuͤr=
gen
, welches in zwei Zimmern und 2 Kabinetten beſtehet,
und die Ausſicht in die Gaͤrten hat iſt etwa in der Haͤlf=
te
dieſes Monats fuͤr eine auch zwei ledige Perſonen zu
vermiethen.

15) In Nro. 2. am Schloßgraben ein Logis, welches
bald bezogen werden kann.
16) In Nro. 398. bei Spenglermeiſter Wilhelm in der
Holzſtraße 2 Logis, wovon das mittlere ſogleich bezogen
werden kann.
17) In meinem Vorderhauſe iſt die untere Etage zu ver=
miethen
, welche ſogleich bezogen werden kann.
Schmidt Pfeiffer, in der Neuſtadt.
Vermiſchte Nachrichten.
Publicandum.
Nachdem Seine Koͤnigliche Hoheit der Groß=
herzog
von Heſſen allergnaͤdigſt geruhet haben, der
Stadt Bensheim die Hal ung eines woͤchentlichen öffent=
lichen
Fruchtmarkts zu geſtatten und der Dienſtag jeder
Woche, oder wenn auf ſolchen ein Feiertag einfaͤllt, der
naͤchſtvorhergehende Werkrag hiezu beſtimmt iſt, als wird
ſolches zu Jedermanns Wiſſenſchaft mit dem Anhang an=
durch
bekannt gemacht, daß derſelbe Dienſtags den 30. April
d. J. nach denen in der beſonders verfaßten und hoͤchſten
Orts genehmigten Marktinſtruction, die dahier und bei
allen benachbarten Aemtern naͤher eingeſehen werden kann,
den Anfang nimmt.
Da die Einrichtung ſowohl fuͤr die Kaͤufer als Verkaͤu=
fer
ſehr vortheilhaft iſt, fuͤr einen ordentlichen Behaͤlter
zum Einſtellen der Fruͤchte, und uͤberhaupt fuͤr Sicherheit
und gute Ordnung geſorgt, und eine vollkommene Zoll=
freiheit
auf allen Großherzoglichen Zollſtationen fuͤr die
auf den Markt gebracht, verkauft, oder unverkauft zuruͤck=
gefuͤhrt
werdende Fruͤchte, jedoch mit Ausſchluß des Chauſ=
ſee
= und Pflaſtergeldes, dergeſtalt genehmigt iſt, daß der=
jenige
welcher ſeine Fruͤchte zum Markt fuͤhrt, zwar den
Zoll auf jeder Station hinterlegt aber gegen Vorzeigung
eines unentgeltlich zu erhaltenden Marktſcheines zuruͤck
erhaͤlt, ſo verſpricht man ſich geneigten Zuſpruch, zugleich
wird anbei bekannt gemacht, daß der auf Donnerſtag je=
der
Woche bisher gehaltene bedeutende Speis= und
Schweinmarkt mit dem Fruchtmarkt auf den Dienſtag ver=
legt
worden ſeye, und ein beſonderer Speismaͤrkt am
Samſtag in jeder Woche gehalten werde. Bensheim an
der Bergſtraſe den 28. Maͤrz 1811.
Großherzogl. Heſſ. Amt=und Stadtrath.
2) In der neuen Vorſtadt oder der Neuſtadt wird ein
Logis von 4 bis 5 heizbaren Zimmern zu miethen geſucht,
welches in einem Vierteljahr bezogen werden koͤnnte.
3) Daß wir unſere Wohnung in die Behauſung des
Herrn Saͤcklermeiſter Lind in der Marktſtraße verlegt ha=
ben
, zeigen wir einem hohen und verehrungswuͤrdigen
Publikum hiermit ſchuldigſt an. Darmſtadt den 29ten
Maͤrz 1811.
Heinrich Boͤger, Damenſchneider=
Sophie Boͤger
Putzmacherin und Modehaͤndlerin.
4) Es wird eine aͤltliche Perſon zur Wartung eines
Kindes von einer Herrſchaft in Dienſt geſucht.
5) Ich habe mein Logis veraͤndert und wohne jetzt
bei Herrn Stumpfweber Doͤll, treibe daſelbſt mein bishe=
riges
Geſchaͤft, als, Wollekaͤmmen, Haarzupſen und Wolle=
ſchlumpen
, fort, und bitte um geneigten Zuſpruch.
Laubach.

[ ][  ]

6) Ich zeige hiermit einem geehrten Publikum erge=
benſt
an, daß; nachdem ich allhier eine Zeitlang kondi=
tionirt
, mich nün ſelbſt etablirt habe. Ich verfer=
tige
alle Arten von Tapezierarbeit, ſo wie auch alle
Gattungen Couverte oder Bettdecken, und empfehle mich
einem geehrten Publikum, unter dem Verſprechen reeller
und prompter Bedienung, aufs Beſte.
C. H. Schindler, Burger und Tapezierer,
wohnhaft an der Eiche bei Hrn. Schreinermeiſter Wolf.
7) Gutes Welſchkorn wird in Nro. 572. der neuen
Vorſtadt, eine Treppe hoch, zu kaufen geſucht.
8) Einem geehrten Publikum zeige ich hierdurch erge=
benſt
an, daß ich in dem hieſigen Hoſpital in der Neu=
Muͤller, Stadt=Chirurgus.
ſtadt wohne.
9) Dreimal 1200, 1000, 500, 450 und 200 fl. lie=
gen
gegen gerichtliche Sicherheit zum Ausleihen bereit. In
Nro. 18. der Schloßgaſſe erfaͤhrt man das Naͤhere.
10) Die uns von den Schuͤlerinnen der 2ten hieſigen
Maͤdchenſchule uͤbergebene fl. 4. 36 kr. ſind der wohlthaͤ=

tigen Abſicht gemaͤß verwendet worden. Darmſtadt be=
5ten April 1811.
Klunk.
J. M. Hoffmann.
11) Der Unterzeichnete empfiehlt ſeine, in der Be=
hauſung
des Herrn Kriegs=Commiſſair Becker; nebet
dem Gaſthof zur Traube, neu errichtete Handlung.
Es ſind bei mir immer folgende Artikel um die moͤg=
lichſt
billigſten Preiſe zu erhalten: Alle Sorten Spe=
cerei
= mit den dahin einſchlagenden Waaren; fremd=
Weine und Liqueurs, alle Sorten Theeſund Chocola=
de
von vorzuglicher Guͤte. Auch fuͤhre ich Fayenc=
und Steingut nach engliſcher Art.
Uebernehme ich ferner nicht allein alle, in meir=
Fach einſchlagende Commiſſions=Geſchaͤfte, ſondern
auch andere Auftraͤge.
Ich werde alles anwenden, um durch billige Be=
handlung
und gute Waare, die Erwartung derjenigen,
welche mir ihr Zutrauen ſchenken, vollkommen zu be=
friedigen
. Darmſtadt den 1ſten April 1811.
L. A. Ollweiler.

Angekommene Fremde vom 30ten Maͤrz bis den 6ten April 1811.

Im Trauben: Hr. von Ammerongen, Rittmeiſter, in
hieſigen Dienſten; Hr. von Kopp, Kammerdirektor, von Lich;
Hr. Seeger, Juſtiz=Kanzlei Direktor, von Michelſtadt; Hr.
Bremer:Doctor, von Berlin; Hr. Reinecke, Doctor, von Bre=
inen
; Hr. Heini, von Leipzig; Hr. Muſſier und Hr Wiedmann,
von Augsburg; Hr. Jeſſaro, von Trento; Hr. Winkelhaus,
von Halver; Hr. Raphael, von Hechingen, ſämmtlich Kauf=
leute
; Hr Gartoruus, Verwalter, von Selige ſtadr; Frau
Mayer, von Hanau; Hr. Sommer, Student, von Kirchhund=
heim
; Hr. Schneider, Pachter, von Niederroßbach.
Im Darmſtädter Hof: Hr. Graf von Sayn= Wittgen=
ſtein
, von Philipps=Eich; Hr. Schönberger, Landſchaftsmah=
ler
, von Wien; Hr Döblin, Schauſpieldirektor, von Wiesba=
den
; Hr. von Witzleben, und Hr. Claudius, Studenten, von
Heidelberg; Hr. Fräſer, Großherzogl Heſſ. Hofmechanikus, von
Frankfurt; Hr. Darony, aus Italien; Hr. Wieſſinger, von
Wammersdorf; Hr. Lienck, von Phönau; Hr. Becker, nebſt
Frau, von Mannheim; ſämmtlich Kauſleute; Hr. Dummrei=
cher
und Hr. Meinecke, Studenten, von Heidelberg.
Im Heſſiſchen Haus: Hr. Müller, Amtskeller, von
Bensheim; Hr. Millordet, Lieutenant, in franzöſiſchen Dien=
ſten
; Hr Sauereſſig, von Wuͤrzburg; Hr. Zeller und Hr.
Burckarde, von Zürich; Hr. Keller von Seuttgardt, ſämmtl.
Kauſleute; Hr. Goldſchmidt, Banquier, von Frankfurt; Hr.
Kitz=Weinhändler, von Oberroßbach

Im Schwanen: Hr. von Sommers, Schauſpieldirektor,
von Werden; Hr. Caroly, Schauſpieler, aus Augsburg.
Im frölichen Mann: Hr. Leichtweis, Steuerveräquator,
von Reinheim; Hr. Maus und Hr. Küfer, Tuchmachermeiſter,
von Michelſtad..
In der Krone: Hr. Albrecht, Handelsmann, von Schmal=
kalden
.
Im grünen Laub: Hr. Müller, Lieutenant, von Hun=
gen
; Hr. Zöller, Handelsmann, von Heidelberg.
Im goldnen Stern: Hr. Lilienfeld, von Battenfeld, Hr=
Löw, und Conſorten von Rödelheim, Handelsleute.
Im Hirrch: Jungfer Klein, Schauſvielerin; von Amor=
bach
; Hr. Faſſel, Stadtſekretair, von Nürnberg; Hr. Schelle=
mann
, Actuarius, von Baſel; Hr. Heilmann, Handelsmannz
von Nürnberg.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. Graf von Luxenburg, geht nach Frankfurt, den 30ten;
Hr. von Perglas, Geheimmerrath, von Mannheim, eod.; Frau/
Gräfin von Kielmansegg, geht nach Mannheim, den 31ten;
Hr. Graf von Hatzfeld. von Aſchaffenburg kommend, den 1ten;
Hr. Petſch; Kammerdiener, bei Sr. H. D. dem Herzog von
Naſſau, eod.; Hr. Graf von Hardenberg Graf von der Leihe, Hr.
von Brandenſtein, und Hr. von Düring, kommen von Heidelberg,
den 3ten; Hr. Graf von Goudenhoven, geht nach Aſchaffen=
burg
, den 5ten.

Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche:

Getaufte:
Den 31ten März, dem Burger und Maurermeiſter, Heinrich
Ganß, ein Sohn: Johann Georg.
Eedem, dem Burger, Johann Jakob Michael Göbel, in Dien=
ſten
bei dem Herrn Regierungsrath Silberrad, eine Tochter:
Anne Marie.
Den 1ten April, dem Burger und Schneidermeiſter, Chri=
ſtian
Wilhelm Bingel eine Tochter: Marie Helene.
Den 3ten, dem Burger und Gärtner, Johannes Holz, eine
Tochter: Catharine Juliane.
Den 4ten, eine uneheliche Tochter: Marie Magdalene.
Den 5ten, eine uneheliche Tochter: Regine Magdalene.
Getauft bei ver katholiſchen Bemeinde:
Gebohren am 17ten März und getauft am 29ten in hieſigem
Gtockhauſe ain untheliches Tochterlein: Cathatine.
Kopulirte:
Den 31ten März, Johann Heinrich Allendorf, Bedienter bei
dem Großherzogl. Geheimen Hofkammerrath und Kammerherrn,

Freiherrn von Bods, des zu Grebenau verſtorbenen Amtsdie=
ners
, Heinrich Allendorf, hinterlaſſener zweiter ehelicher Sohn;
und Jungfer Eliſabeth, des zu Lauterbach verſtorbenen Freiherr=
lich
von Riedeſelſchen Gerich sſchreibers, Herrn Guppus, hinter=
laſſene
dritte eheliche Tochter.
Beerdigte:
Den 4ten April, Eliſabetha Beſtin, von Pfungſtadt gebuͤrtige
66 Jahre alt.
Eodem, Anne Regine, des Burgers und Schuhmachermeiſters,
Johann Leonhard Drach, Ehefrau, 51 Jahre, 1 Monat und
9 Tage alt.
Den 5ten, dem Poſtillon im Großherzoglichen Marſtall,=Geors
Röthſtein, eine Tochter, Eliſabeth, 8 Jahre, 11 Monate und
29 Tage alt.
Beerdigt bei der katholiſchen Gemeinde:
Den 31ten März, dem Großherzogl Heſſiſchen Hofrath und
Landpbyſikus, Freiherrn von Siebold, ein Töchterlein: Friade=
rika
Jeannette Lauiſe, 7 Monate alt.