Darmstädter Tagblatt 1811


25. März 1811

[  ][ ]


17

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t.

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a rm ſt ä dtiſch
allergnädigſt privilegirtes

Num. 12.

ontag den 25. Maͤrz

C.

I.

Polizey=Taxe.
Metzger=Feilſchaften.

Ein Pfund Ochſenfleiſch
Ein
Rindfleiſch
Ein = Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Ein
Schweinefleiſch
Ein
Ein
geraͤuch. Schinkenu. Doͤrrfleiſch
Speck
Ein
Ein
Nierenſett.
Ein - Hammelsfett
Ein
unausgelaſſ. Schweineſchmalz
Ein
ausgelaſſenes Schweineſchmalz:
Ein
Ochſenleber

Sülzen
Ein

Ein
Bratwürſte
gute pure Schweine= Leber =oder
Ein
Blutwurſt mit Grieben,
gemiſchte Wurſt, worin Lunge,
Ein
Leber oder Blur, von anderm

Schlachtvieh iſt
Brod.
Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
Fuͤr 4 kr.

Für 6 kr.
Fuͤr 12 kr.
Für 1 kr. Kuͤmmel, od. gemiſchtes Brod
Fuͤr 2 kr.
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck
Fuͤr 1 kr. Milchweck,
Foͤr 1 kr. Milchbeod
Ein öpfünd. Laib Brod ſollgelten 9 kr. 2pf.
Bier.
Eine Maas Lagerbier im Hauſe
Eine Maas Lagerbier außer dem Hauſe
Eine Maas Jungbier im Hauſe
Eine Maas Jungbier außer dem Hauſe
planrn
Ee

kr.
10
9
10
16
20
26
20
20
22
4
16
12
8

pf.

IIve
1811.
paed.

Pfi L. 51 1 30 2 30 5) 28 8 27
.5

D2.
1

5 2

II. Marktpreiße.
Metzger=Feilſchaften.
Ein Kalbsgekroͤſe
10 bis 12 kr.
Eine Kalbslunge
6 bis 8 kr.
Eine Kalbsleber
10 bis 12 kr.
Ein Hammelsgeluͤng
Eine geſalzen od. geraͤucherte Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
12 bis 16 kr.
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
Mehl.
Ein Mltr. Rockenmehl
Ein
Weismehl derverſchied. Sorten
Ein
Schwingmehl,
Ein
Griesmehl
Ein - Kernmehl,
Ein - Bollmehl
Befluͤgel.
Eine-Gans
Eine Ente
Ein Truthahn
Ein altes Huhn
Ein Paar junge Hühner oder=Hähne
Ein Paar junge Tauben
Fiſche.
Ein Pſund Hecht
Ein
Karpfen
Ein - Weisfiſch
Andere Victualien.
Eine Maas Bierhefe
Eine Maas Kuh =oder Geiſemilch
Ein Pfund friſche Butter

Ein Pjund der beſten Handkäſe

Von den übrigen das Stück
Eier 6 Stück;
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln

fl. Lr.

III. Fruchtpreiſe von nachſtehenden Aemtern pr. Malter.

10

Großherzoglich Heſſiſche Polizey=Deputation.

Aemter. Datum. Forn.
fl.ſer Gerſte
f. r. W.
flr. 7⁄₈.
kr. fl. kr. Spelzlichafer.
fl. kr. Aemte r. Datum. Korn.,
fl. kr. ſG.
fl. erſte
kr. W.
fl. aiz.
kr. Spelz Hal ſer. Alzenau
Beneheim Wp.
21 März
4
20 Mearz 5)
4 15 G
53 6) 40, 29 30 10
5 Lorſch
Pfungſtadt 20 März 40
58 fl. Ner. fl.
kr.
Darmſtadt 21 März 4 545 2 45 2 40 Reinbeim, 20 März 4 5 3 ö⁄₈
2146. Dieburg
Docnberg .
20 Mearz 4 115 3150 7 30 2 50. Rüſſelsheim
Schaafheim 20 März 5 4 3 2
3 Fürth Seeheim, 20 März Gernsheim, 18 März. 3 3 Seeligenſtadt 20 März 4 50 6 2155 Herretheim
Kelſierbach
Lampertheim 20 März 4 40) 3150.
7 40. 3) Steinheim
Umſtadt
Wimpfen 11 März
18 März 4140
- 4
3 55 40 3145
3145 5
3 35
l.
40
48 kichtenberg Zwingenberg 20 Maͤrz 4 30 2166 2 Lindenfels - [ ][  ][ ]

Polizei= Publik an d u m.

M4 ienldiuihin halindi inindi.
ten, blos unbekannt ſind, ſich aber für Einheimiſche ausgeben, ſo haben jene hierüber vor allen Dingen die nöthige Erkun=
digung
einzuziehen, und es bleibt ihnen alsdann üderlaſſen, den angebotenen Kauf abzuſchließen.
2.) Geben ſich dagegen letztere für Auswaͤrtige aus, ſo ſind die betreffende Trödler ſchuldig, dieſelbe vor Abſchluß des Kaufs
nach ihrem Namen, Geburts= oder Aufenthaltsort, wie nicht weniger nach ihrem Stand und Gewerbe genau zu befragen
und deren Erklärung zu notiren.
3.) Iſt jedoch in dem Faͤll des h. 1. der Verkäufer eine ſolche Perſon, welche unter beſondere polizeiliche Aufſicht geſetzt - und
als ſolche dem Trödler bezeichnet iſt, ſo liegt dem letztern ob, von dem abgeſchloſſenen Kauf äuf dem Polizei: Bureau binnen
den erſten 3 Tagen Anzeige zu thun.
4.) Liegt dagegen ein beſonderer Verdacht vor, daß die zum Verkauf angebotene Gegenſtände auf eine Unerlaubte Art erworben
worden, ſo ſind die Trödler verbunden, dergleichen Sachen in Verwahrung zu nehmen, und ſogleich auf das Polizei, Bureau
abzuliefern.
5.) Ein ſolcher Verdacht tritt namentlich in folgenden Fällen ein:
a.) wenn mit dem Großherzogl. Wappen gezeichnete Effeten oder kenntliche Kirchengeräthſchaften von Perſonen angeboten
werden, welche ſich zum Verkauf derſelben auf der Stelle zu legitimiren auſſer Stand ſind.
b.) Wenn Menſchen von bekanntem geringem Gtand oder Vermögen oder gar unbekannte dem Aeußern nach unter dieſe Ca=
thegorie
gehörige Perſonen, Sachen von größerem Werth, Gold, Silber, Juwelen, feine Spitzen oder feines Weißge=
räth
und dergleichen zum Verkauf anbieten, ganz vorzüglich aber
c.) wann dergleichen Perſonen einen mit dem Werth der Gache unverhältnismäßig geringen Preiß fordern, oder wann die
angebotene Gegenſtände mit fremden Namen gezeichnet ſind und die Anbietende hierüber keine befriedigende Erläuterung
geben können, endlich aber
a.) wann Dienſtboten und Lehrjungen, Küchen= und andere Haushaltungs= oder Handwerks=Geraͤthſchaften zum Verkauf
anbieten.
Beſtättigen jedoch in dem letzten Fall die Dienſtherrſchaften oder Lehrherrn, daß die angebotene Gegenſtände den Dienſt=
boten
oder Lehrpurſchen wirklich gehören; ſo kann, wenn keine andere Anſtände obwalten, ohne Weiters mit denſelben
contrahirt werden.
6.) Werden dagegen Effeten zum Verkauf angeboten, welche durch öffentliche Bekanntmachung, obrigkeitliche Weiſung oder
glanbwürdige Privatanzeige als entwendet oder verloren bezeichnet worden ſind; ſo haben die Trödler nicht nur dieſe,
ſondern auch die darbringende Perſonen ſelbſt anzuhalten, und an die bemerkte Stelle ſogleich Anzeige davon zu thun.
7) Dieſe eben bemerkte Anzeige iſt ferner auch alsdann nöthig, wann die Trödler nicht im Stande ſind die ihnen angebotene
Effeeten ohne oder mit den darbringenden Perſonen anzuhalten.
8.) Wird dagegen auch dieſe oder die im h. 3. vorgeſchriebene Anzeige ganz unterlaſſen, oder zu ſpät gemacht, ſo tritt eine
willkührliche - jedoch nach Beſchaffenheit der Umſtände nachdrückliche Geld=oder Gefängnißſtrafe ein.
9.) Dasjenige, was in den vorhergehenden 5. h. den Trödlern vorgeſchrieben worden iſt, finder nicht weniger bei allen andern
Perſonen, welche ſich mit dem Kauf ſchon gebrauchter Eſſetten abzugeben pflegen, namentlich aber bei Silberſchmieden
und Zinngizßern, ſeine Anwendung.
10.) Um den hierbei bezielten Zweck in deſto größermUmfang zu erreichen fordert man endlich ſämmtliche hieſige Einwohner
auf, alsdenn, wenn ihnen Effecten geſtohlen worden, oder auf andere Artentkommen, auf dem Polizei= Bureau gleichbal=
dige
verſohnliche oder ſchriftliche Anzeige davon zu thun, und die betreffende Sache genau zu bezeichnen

Darmſtadt den 12. März 1811.

Graͤſer und dem Burger und Metzgermeiſter Dreſſel gele=
gene
Wohnhaus ſoll Montag den 1ten April, Nachmittag
um 5 Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe nochmals verſteigt
und dem Meiſtbietenden auf jeden Fall unwiederruflich zu=
geſchlagen
werden. Darmſtadt den 12ten Maͤrz 1811.

Großherzogl. Heſſiſche Polizei, Deputation.

Edietalcitation.

1) Da man zur voͤlligen Auseinanderſetzung der Erben
des zu Beſſungen verſtorbenen Schultheiß Cornelius
Geyer beſtimmt zu wiſſen noͤthig hat, welche von den
eingereichten Forderungen noch zu berichtigen ſind, und
wer allenfalls noch etwas weiter an die Maſſe zu fordern
hat; als werden alle diejenige, die ſich ſowohl bereits
gemeldet haben und bisher noch nicht bezahlt worden ſind,
als auch die, ſo ihre Forderungen noch nicht eingereicht
haben ſollten, hiermit eingeladen, um ſo gewiſſer Mon=
tag
den 8ten April, Vormittags um 9 Uhr auf dem
Rathhauſe in Beſſungen zu erſcheinen und dieſelbe richtig
zu ſtellen, als ſie ſonſt damit nicht mehr werden gehoͤrt

werden, ſondern die Maſſeſohne weiters vertheilt wer=
den
wird. Darmſtadt den 4ten Maͤrz 1811.

2) Da das bei Beſſungen gelegene Wirthshaus des
Wirths Haindel, das ſogenannte Chauſſeehaus, Dienſtag
den 9ten April Vormittags 10 Uhr auf dem Rathhaus zu
Beſſungen nochmals verſteigt und dem Meiſtbietenden
unwiederruflich zugeſchlagen werden ſoll, ſo macht man
dieſes hiermit bekannt. Darmſtadt, den 4. Maͤrz 1811.

5) Mein in der Holzſtraſe neben dem Ochſenmetzger Hor und
dem Kaufmann Liebig gelegenes Wohnhaus bin ich Willens
Montags den 1 April Nachmittags 6 Uhr auf dem bieſigen
Rathhaus unter vortheilhaften Bedingungen zu verſteigern und
den Meiſtbietenden unwiederruflich zuzuſchlagen. Darmſtadt, den
C. Diehl, Buchbinder.
15. März 1817.

Großherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.

Größherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.

Großherzogl. Hoſſiſches Oberamt daſelbſt.
Frey.

4) Herr Hofſekretair Winter iſt geſonnen ſeinen Garten,
423⁄₈. Ruthen enthaltend, worin ein Häuschen und viele trag=
bare
Obſtbäume nebſt Pumpe befindlich, zwiſchen den Kriegs=

[ ][  ][ ]

zahlmeiſter Schulziſchen Erben und Stadtſchreiber Lenz gelegen,
künftigen 2ten April im Garten ſelbſt, Nachmittags um 5 Uhr,
zu verſtelgern und wenn ein annehmliches Gebot darauf geſchieht,
ſogleich zuzuſchlagen. Diejenigen, welche Luſt haben denſel=
ben
zu beſehen koͤnnen täglich zwiſchen 4 und 6 Uhr Nachmit=
tags
den Schluͤſſel bei mir abholen, und die weitern Beding=
niſſe
erfahren. Darmſtadt, den 16ten März 1811,
Bertram,
Kammerdiener bei Sr. Hoheit des Groß= und Erbprinzen.
6) Die verwittwete Botenmeiſter Dauber iſt Willens
ihren, vor dem Beſſunger Thor im ſogenannten Kies gele=
genen
, 254 Ruthen haltenden, mit einem Gartenhaus
und einem Brunnen verſehenen Garten, Dienſtags
den 26ten dieſes, Nachmittags 4 Uhr im Gaſthaus
zur Krone oͤffentlich zu verſteigern. Kaufliebhaber, wel=
che
den Garten ſelbſt taͤglich in Augenſchein nehmen koͤn=
nen
, werden eingeladen, in dieſem Termin die Steigbe=
dingungen
zu vernehmen und mitzubieten. Darmſtadt
Schleuning.
den 15ten Maͤrz 1811.
6) Kuͤnftigen Samstag den 30ten dieſes, Nachmittags 2 Uhr
ſoll in der Cavallerte Kaſerne zu Beſſungen der daſelbſt vorrä=
thige
Pferdedung gegen baare Zahlung an den Meiſtbietenden
öffentlich verſteigert werden. Darmſtadt den 22ten März 1811.
Großherzogl Heſſ. Haupt=Kriegs Commiſſarzat daſ.
7) Die zum Nachlaß der dahier verſtorbenen verwittibten Frau
Geheimen Räthin Kekule gehörigen, in Silber, Kleidungsſtük=
ken
, leinen Getüch, Beitwerk, Porcellain, Zinn, Kupfer,
Spiegeln, Malereien, Tiſchen, Commoden, Schränken, Con=
ſol
=Tiſchen und allerhand Holzwerk beſtehende Mobilien, ſol=
len
Dienſtags den 26ten dieſes, Vormittags 9 Uhr und an fol=
genden
Lägen in der Kammerſekretär Beckeriſchen Behauſung
in der alten Vorſtadt gegen gleichbaldige baare Bezahlung öf=
fentlich
verſteigt werden. Darmſtadt den 22ten März 1811.
Vermöge Auftrags.
Reh, Großherzogl. Heſſ. Canzlei=Rath.
8) Mittwochs den 10ten nächſten Monats April, Nachmit=
tags
2 Uhr ſoll auf dem hieſigen Rathhauſe das von dem ver=
ſtorbenen
Invalid Jacob Pfarr dahier nachgelaſſene, in dem
Winkelgäßchen zwiſchen Georg Wilhelm Horneff und Schreiner
Witzler gelegene Wohnhaus und Hofraithe unter den im Ter=
min
bekannt gemacht werden Bedingungen an den Meiſtbieten=
den
öffentlich verſteigt werden. Darmſtadt den g2ten März
Großherzogl. Heſſ. Garniſons=Gericht daſ.
18u4.
Feilgebotene Sachen.
1) Mein unten an der Viehhofsgaſſe gelegenes Wohn=
Schuͤler.
haus iſt aus freier Hand zu verkaufen.
2) Da mir ſchon mehrmals vorgekommen iſt, daß viele Leute
glauben, es dürfe kein Branntwein in der Maas auf dem Hofe
verzapft werden, ſo habe ich hiermit die Ehre ein geehrtes Pu=
blikum
zu benachrichtigen, daß jederzeit hier auf dem Hofe die
Maas zu 28 kr. verzapft wird, und wird ſich Niemand am Thor
Unannehmlichkeiten auszuſetzen haben. Auch iſt ganz reiner
Fruchtbranntwein billigen Preißes zu haben. Darmſtadt am
21ten März 1811.
Plezer,
Freiherrlich v. Riedeſelſcher Verwalter.
3) Die Veränderung meiner Wohnung aus dem Hauſe der
Frau Obriſt Pfaff der Stadtkirche gegenüber, in die Behau=
ſung
des Herrn Kriegskommiſſaire Becker neben dem Gaſthaus
zur Traube, zeige ich hiermit ſchuldigſt an. Es ſind, wie bis=
her
, bei mir alle Sorten Zeichen und Schreibmaterialien,
Stempelpapier, Spielkarten, Viſittenbillets, auf Velinpapier
gepreßie Briefe, Schulbücher u. dgl. um billige Preiße zu ha=
ben
. Darmſtadt den 24ten März 1811.
Heinrich=Ollweiker. Buchbinder.
4) Eine einſchläferige und eine zweiſchläferige nußbaumene
Beiclade ſind bei Schreiner Balckner zu verkaufen.
5) In Nro. 574. der neuen Vorſtadt ſind verſchiedene inn=
und ausländiſche Gewächſe in Scherben und Käſten zu verkau=

fen, als: ein Granatapfelbaum, mehrere Geranien, Monat=
roſen
, Leökoyen, Violen, Grasblumen, Paſſionsblumen, die
Mookroſe und andere mehr.
6) Ein neuer nußbaumener gut gearbeiteter Cylinder ſtehk
bei Schreinermeiſter Eckhard zu verkaufen.
7) Ich benachrichtige hiermit das Publikum, daß bei mir vor=
züglich
gute Chocolade, das Pfund zu 40 Batzen, zu haben iſt.
F. C. Bitſch, in der neuen Vorſtadt.
8) Ein Garten, 86 Ruthen groß, nebſt Gartenhaus, nahe
am großen Woog gelegen, ſieht aus freier Hand zu verkaus
fen Das Nähere iſt bei Feldſchuͤtz Blümmel zu erfragen.
9) Ein noch ſehr brauchbarer Stadtwagen zu zwei Perſonen=
mit
einem Vorderſitz zugleich verſehen, ſteht wegen Mangel des
Raums zu deſſen Aufbewahrung, um billigen Preiß zu verkaufen.
Zu vermiethen.
1) In der Neuſtadt neben dem Herrſchaftlichen Marſtalle iſt
die untere Etage zu vermiethen, welche in einem Vierteljahr
bezogen werden kann.
2) In No. 57 im Birngarten iſt eine Stuße mit Möbel un
eine ledige Perſon zu vermiethen.
3) In der Neuſtadt nächſt dem Rheinthor iſt in meinem
Hauſe der zweite Stock mit 5 heizbaren Zimmern, 1 Kabinet
und Kuͤche, ſodann in der unteren Etage 3 heizbare Zimmer,
ein Stall für 4 Pferde, zwei Remiſen, ein Boden auf dem
Vorderhauſe, und ein dergleichen auf dem Seitenbau, ein
Theil gewölbten Keller, Holzplatz und Mitgebrauch der
Waſchküche, nach Belieben auf einige Jahre zu vermiethen und
bis den Monat Juny zu beziehen.
Köhler.
4) In No. 190. der langen Gaſſe eine heizbare Stube glei=
cher
Erde mit Möbel für zwei Padagogſchüler.
5) Eine Stube mit Möbel für einige Pädagogſchüler oder an=
dere
ledige Perſonen.
6) In Nro. 579. der Neuſtadt zwei Zimmer, wovon eines
die Ausſicht auf die Straße hat, ſodann Stallung für zwei
Pferde und Bedientenſtube.
7) Bei Daniel Wambold in der langen Gaſſe ein Logis zwei
Stiegen hoch, beſtehend in Stube, Kammer und Küche, wel=
ches
bis den 23ten April bezogen werden kann.
8) In der alten Vorſtadt Nro. 111. iſt eine Stube, Kammer
und Alkov mit Möbel an eine ledige Perſon zu vermiethen.
Dauſſelbe kann im Monat April bezogen werden.
9) Von einem Familien=Logis in der neuen Vorſtadt kann
ein ſchön tapezirtes Zimmer, jedoch ohne Möbel, an einen ein=
zelnen
Herrn oder Dame, bis erſten April zur Miethe abgelaſ=
ſen
werden. Das Nähere erfährt man in Nro. 111. der alten
Vörſtadt.
10) In No. 74. der alten Vorſtadt ſind in der 2ten Eta=
ge
eine große Stube auf die Straße und eine in den Hof
gehend, desgleichen Kammer, Kuͤche, Holzplatz, Bodene
kammer und gemeinſchaftlicher Gebrauch einer Waſch=
kuͤche
zu vermiethen. Das Logis kann Ende May, unb
unter Umſtaͤnden auch wohl noch fruͤher bezogen werden.
11) In No. 602. der neuen Vorſtadt gegen dem Colle=
gienhauſe
uͤber iſt fuͤr eine ledige Perſon ein Logis beſte=
hend
in einem tapezirten Zimmer, einer Kammer, Vor=
platz
und verſchloſſenem Holzſtall, zu vermiethen, und
daſſelbe Anfangs Juni zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Den 27ſten dieſes Monats geſchiehet auf dem all=
hieſigen
Rathhauſe Vormittags um 9 Uhr die Ziehung der
4ten Klaſſe der 37ſten Lotterie, welches hierdurch zur
Nachricht bekannt gemacht wird.
Darmſtadt den 23ten Maͤrz 1811.
Von Generaldirektions zwegen.
2) Die Zeit nahet, wo die Schweizerbleiche auf
der Blßlisau zu Offenbach ihre Arbeiten anfaͤngt.

[ ][  ]

Dieſe Bleiche, welche vergaͤngenes Jahr nach dem
Urtheil derjenigen, die daſelbſt bleichen ließen, ganz
vorzuͤglich ſchoͤn und weißes Tuch lieferte, ohne daß
es an ſeiner Dauerhaftigkeit den geringſten Schaden
erlitten haͤtte, muß man nicht mit der Kunſtbleiche
des Herrn Haͤhniſch daſelbſt verwechſeln, an welche
ich vor 3 Jahren die Tuͤcher ſandte, wegen bekannten
Urſachen aber dieſe Beſorgung ſpaͤterhin ablehnte,
Da der Preiß jeder andern Landbleiche gleich iſt,
das Tuch, Baumwolle und Garn aber viel ſchoͤner und
weißer geliefert wird, ſo ladet man die Eigenthuͤmer
zur Einſendung ihre Tuͤcher an unterzeichnete Nieder=
lage
ein. Die Tucher muͤſſen von 6 bis 6 Schuhe mit
Schleifen verſehen ſeyn. Darmſtadt.
Ernſt Emil Hoffmann.
3) Endesbenannte ſind nach erhaltener hohen Erlaubniß
geſonnen, Unterricht in der reinen franzoͤſiſchen Sprache, ge=
gen
monatliche 30 kr. Belohnung, zu geben, wovon ſie das ge=

ehrte Publikum benachrichtigen und ſich geneigten Zuſpruch
erbitten.
Des verſtorbenen Wildbereiter Nungeſſers
Wittwe und deren Schweſter M. Thereſia
Garnier, in der langen Gaſſe Nro. 210.
4) Für eine ſtille Haushaltung wird in einer gelegenen Stra=
ſe
ein Logis zu miethen geſucht, welches in zwei, aber heizbaren
Zimmern, einem Kabinet, Küche und Keller beſtehet, und bald
bezogen worden kann.
5) Es wird in eine ſtille Haushaltung ein Menſch in Koſt
und Logis geſucht.
6) Es wünſcht jemand zwei Pädagogſchüler in Koſt und Lo=
gis
zu nehmen.
7) 1200, viermal 1000, 700, 500, 400 und 300 fl. liegen
gegen doppelte gerichtliche Sicherheit zum Ausleihen bereit. In
Nro. 18. der Schloßgaſſe erfährt man das Nähere.
8) Eine ſtille Haushaltung ſucht iu einer angenehmen Lage En
hieſiger Stadt ein Logis von 2 Stuben, 1 Kabiner, Kühe,
Keller, Holzplatz und Boden, welches baldigſt bezogen werden
kann.

C

Angekommene Fremde vom 16ten bis den 23ten Maͤrz 1811.

Im Trauben: Hr. von Ammerongen, Rittmeiſter, in
hieſigen Dienſten; Hr. Graf von Steinberg, Maltheſer=Ritter,
von Augsburg; Hr. Steppes Hofrath, von Karlsruhe; Hr.
Büßer, Oberſchultheis, von Geinsheim; Hr. Borgnis Bolon=
garo
, und Hr. Heimann, Kaufleute, von Mannheim; Hr.
Gartorius, Verwalter, von Seligenſtadt; Hr. Winzmann,
Doktor, von Miltenberg; Hr. Ceſar Grandj, Kaufmann, von
Karlsruhe; Frau Reichard, von Frankfurt.
Im Darmſtädter Hof: Hr. Graf von Sayn= Wittgen=
ſlein
, von Philipps=Eich; Hr. Schönberger, Landſchaftsmah=
ler
, von Wien; Hr. Bellauf, Kaufmann, von Frankfurt; Hr.
Werner, Tonkünſtler, mit Familie, von Weimar; Hr. Mane=
ra
, Kaufmann, von Höchſt; Hr. Bloß, Kaufmann, von Rei=
chenhall
in Sachſen; Jungfer Ruͤckert, von Hochheim.
Im Heſſiſchen Haus: Hr. von Ammerongen, Kammer=
herr
, in hieſigen Dienſten; Hr. Wöhrmann, Kaufmann, von
Riga; Hr. Bläwel, Chef d’Eſcadron, in franzöſiſchen Dienſten;
Hr. Gros: Bouck und Hr. Rupignac, Kaufleute, von Nimes.
Im fröhlichen Mann: Hr. Augter, von Abtsgemünd,
Hr. Strobel, von Herbelingen, ſodann Hr. Galomon, von
Warſchau, Handelsleute; Hr. Beck, Burgermeiſter, von Lan=
genbrombach
.

In der Krone: Hr. Jung, von Sohlingen, und Hr.
Demerenz, von Jülich, Handelsleute; Hr. Amend, Apotheker,
ven Homburg.
Im Löwen: Hr. Stroh, von Homburg, und Hr. Schloſ=
ſer
, von Elbenroth, Handelsleute.
Im goldnen Stern: Hr. Lilienfeld, Handelsmann, von
Baitenfeld.
Im Hirſch: Hr. Bulz, von Winterberg, Hr. Comunador,
von Grünſtadt; Hr. Kappen, von Winterberg; Hr. Kinkel,
von Winterberg; Hr. Herdel, von Schönhauſen; Hr. Bauer,
und Hr. Berger, von Frankfurt, Handelsleute.
[2
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. von Wieſenhütten, Geheimerrath, und Hr. von Wieſen=
hütten
, Kammerjunker, von Frankfurt, den 17ten März; Hr.
von Dahlberg, Kammerherr, von Mannheim, den 18ten; Hr.
Steppes, Finanzrath, von Heidelberg, eod.; Fürſt Albrecht,
von Wittgenſtein=Verleburg; den 19ten; Hr. Scheppler, Hof=
gerichtsrath
, von Höchſt, eod.; Hr. Scholtz, königl. preuß.
Legationsrath und Geſchäftsträger, am wurtembergiſchen Hof=
den
20ten; Hr. Bläwel, Obriſter, in franzöſiſchen Dienſten,
den 21ten; Hr. Baron von Baritz, von München, eod.

Getaufte und Beerdigte in voriger Woche:

Getaufte:
Den 17ten März, dem Beiſaſſen und Pfläſterer, Johann
Michgel Wentzel, ein Sohn: Johann Valentin.
Eodem, dem Großherzoglichen Polizeidiener, Konrad Schä=
fer
, eine Tochter: Catharine Eliſabethe.
Den 18ten, dem Großherzoglichen peinlichen Gerichts= Sekre=
kair
, Herrn Alexander Gottlieb Wiener, eine Tochter: Mag=
Dalene.
Eodem, dem Burger und Wirth, Herrn Heinrich Haller,
ein Sohn: Maximilian Auguſt Daniel.
Den 20ten, dem Burger und Säcklermeiſter, Johann Ja=
Lob Lind, eine Tochter: Gibylle Margarethe.

Den 22ten, dem Burger und Zieglermeiſter, Georg Auguſl
Schneider, eine Tochter: Marie Margarethe.
Beerdigte:
Den 18ten, dem Burger und Hofglaſer, Herrn Johann Adam
Schwarz, eine Tochter: Suſanne Marie, 6 Jahre 10 Monate
und 15 Tage alt.
Den 21ten, Marie Eleonore, des Burgers und Schloſſermei=
ſters
, Johann Jakob Röder, Ehefrau, 39 Jahre, 10 Monate,
und 16 Tage alt.
Den 22ten, Anne Marie, des verſtorbenen Beiſaſſen und
Maurers, Johann Georg Ampferhinterbliebene Wittwe, 79 Jah=,
re, 7 Monate und 26 Tage alt.