Darmstädter Tagblatt 1810


11. Juni 1810

[  ][ ]

i.

D a r m ſt dti ſch e
allergnädigſt privilegirtes
rag= und Anzeige=
Montag den 11. Juny
Num. 24.
ped.
Polizey=Taxe.
. II. Marktpreitze.

Blatk.
1810.

Metzger=Feilſchaften.
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Ein

Rindfleiſch

Ein Kalbfieiſch
Ein - Hammelfleiſch

Ein - Schweinefleiſch

Ein
geraͤuch. Schinkenu. Doͤrrfleiſch
Ein
Speck
Ein = Nierenfet.


Ein - Hammelsfett

Ein - unausgelaſſ. Schweineſchmalz
Ein ausgelaſſenes Schweineſchmalz
Ein = Ochſenleber

Ein

Gülzen,



Ein - Bratwürſte
Ein
gute pure Schweine= Leber=oder
Blutwurſt mit Grieben,
gemiſchte Wurſt, worin Lunge,
Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
Brod.
Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
G
Fuͤr 4 kr.


Fuͤr 6 kr.
Fuͤr 12 kr.
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel=od. gemiſchtes Brod
Fuͤr 2 kr.

Fuͤr 1 kr. Waſſerweck

Für 1 kr. Milchweck
Fuͤr 1 kr. Milchbrod,
Ein 5pfünd. Laib Brod ſoll gelten 9 kr. 2pf.
Bier.

Eine Maas Lagerbier im Hauſe
Eine Maas Lagerbier außer dem Hauſe
Eine Maas Jungbier im Hauſe
Eine Maas Jungbier außer dem Hauſe

Ein

3

12

Ein -

2

Metzger=Feilſchaften.
Ein Kalbsgekroͤſe
10 bis 12 kr.
Eine Kalbslunge
6 bis 8 kr.
Eine Kalbsleber 10 bis 12 kr.
Ein Hammelsgeluͤng
Eine geſalzen od. geraͤucherte Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
12 bis 16 kr.
Ein Hammelskopf

Ein Kalbsſuß

Mehl.
Ein Mltr. Rockenmehl
Ein
Weismehl der verſchied. Sorten
Ein,
=
Schwingmehl
Griesmehl

Ein - Kernmehl
Ein - Bollmehl
Gefluͤgel.
Eine Gantk


Eine Ente



Ein Truthahn
Ein altes Huhn
Ein Paar junge Hühner oder Hähne
Ein Paar junge Tauben
Fiſche.
Ein Pfund Hecht
Ein Karpfen

Ein Weisfiſch
Andere Vietualien.
Eine Maas Bierhefe


Eine Maas Kuh= oder Geiſemilch

Ein Pfund friſche Butter
Ein Pfund der beſten Handkäſe

Von den übrigen das Stück
Eier 6 Stück
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln

fl.

kr.

19

12

III. Fruchtpreiſe von nachſtehenden Aemtern pr. Malter.

Korn., Gerſie Wanz. Spelz Hafer. Korn., Geiſieſa S, Aemter. Datum. . kr, fr. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. Aemmter. Datu m. fl. kr. Mr. kr. fl. äis.
kr. fl. ſelz,
kr.
51. kr. ſer. Alzenau Lorſch . Benrheim . Pfungſtadt 6 Juny 4 3 50 2 15 Darmſtadt . Rüſſeleheim, 6 Juny 2 5 30 8 20) 44 ⁄₈
2 25 Dieburg Reinheim, . Dornberg 6 Junz 3 30 8 30 2 50 2 30 Schaafheim l Fürth Seeheim, 5 Getnsheim Seelig=nſtadt 30 May 5 4 3 Heppenheim Steinheim 30
4. 30 Kelſterbach Umſtadt Lampertheim Wimpfen Lichtenberg L Zwingenberg . . . . Lindenfels . l. l l l l 3 1½

Großherzoglich Heſſiſche Polizey=Deputation.

[ ][  ][ ]

Polizei= Publikandum.
In dem, wegen der noͤthigen Reinlichkeit auf den Straßen und oͤffenlichen Plaͤtzen unterm 16ten Maͤrz dieſes Jahrs
bekannt gemachten Reglement iſt im §. 6. vorgeſchrieben:
Alles ſtinkende Gewaͤſſer, ſey es Jauche von Miſtſtaͤtten oder Abtritten, ſo wle das Abwaſſer der Seifenſieder, Staͤr=
kefabrikanten
, desgleichen die Haͤringslacke und Stockfiſchbruͤhe der Kraͤmer darf bei 5 Gulden Strafe weder am
Tag, noch bei der Nacht auf die Straße geſchuͤttet oder laufen gelaſſen werden. Jeder Hausbewohner iſt vielmehr
verbunden dergleichen Gewaͤſſer in tiefe Senkgruben zu leiten oder in Gefaͤßen vor die Stadt bringen zu laſſen.
Da indeſſen mehrere hieſige Einwohner vorgeſtellt haben, daß es ihnen an Raum zur Anlegung von Senkgruben, an
Gefaͤßen zur Aufbewahrung von dergleichen unreinen Gewaͤſſer und an den noͤthigen Mitteln zum Transport derſelben
ſehle, ſo findet man ſich bewogen, jene Vorſchrift, ſo wie folgt, dahin zu modiſiciren.
1.) Dergleichen Fluͤſſigkeiten koͤnnen im Allgemeinen des Nachts von 11 Uhr an, bis zum Anbruch des Tags ausge=
leert
und in die Straßenrinnen geleitet werden, wenn nach der Ausleerung reines Waſſer in hinreichender Quanti=
taͤt
nachgegoſſen und mit dieſem die betreffende Straßenrinne bis zum Anfang des aufnehmenden Kanals unverzuͤg=
lich
durchgekehrt wird.
2.) In den Monaten Juli und Auguſt darf jedoch eine ſolche Auslerung nur in dringenden Nothfallen vorgenom=
men
, und es muß alsdann jedesmal eine beſondere polizeiliche Erlaubniß ausgewirkt werden.
5.) Werden dieſe naͤhere Beſtimmungen nicht beobachtet, ſo tritt die in dem angeführten Reglement angedrohte
Strafe ein. Darmſtadt den 1ten Jun. 1810.
Großherzogl. Heſſiſche Polizey=Deputation.

Verſteigerungen.
1) Das zur Verlaſſenſchaft des Burgers und Baͤckermei=
ſters
Johannes Berk dahier gehoͤrige, am Eck der langen
Gaſſe neben dem Guͤrtler Krauß und dem Metzger Schup=
pert
gelegene Wohn= und Backhaus ſoll Dienstag den 12ten
Juni, Nachmittags um fuͤnf Uhr auf dem hieſigen Rath=
hauſe
anderweit verſteigt werden. Darmſtadt den 24. Mai
Großherzogl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
1810.
2) Montag den 25ten dieſes, Nachmittag um 5 Uhr ſol=
leu
auf dem hieſigen Rathhauſe unter denen in dem Termin
bekannt zu machenden Bedingungen anderweit verſteigt
werden:
Das zur Verlaſſenſchaft des Burgers und Baͤckermei=
ſters
Daniel Rechel gehoͤrige, in der langen Gaſſe neben
Gottfried Caſtritius gelegene Wohn= und Backhaus.
41³⁄₈. Ruthen Acker aus 114 Ruthen im Niederfeld No.
43¾. in der 10ten Gewann vorm neuen Thor, rech=
terhand
der Allée, bef. Gardiſt Zehfuß und Beſ=
ſunger
Hoſguth.
57 Ruthen Acker im Niederfeld No. 22. in der 13ten
Laag, zwiſchen dem Griesheimer und Dornheimer Weg,
bef. Valentin Koppert und ſich ſelbſt und
60 Ruthen daſelbſt No. 28., bef. ſich ſelbſt und Mar=
tin
Rau, giebt 2 KuͤmpfMartinshafer.
Darmſtadt den 7. Juni 1810.
Großherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
3) Das zur Verlaſſenſchaft des Burgers und Baͤckermei=
ſters
Johann Adam Lipp dahier gehoͤrige, in der Hundſtaͤl=
lergaſſe
neben dem Schneidermeiſter Bruſt und des Schmied=
meiſter
Wetzels Wittwe gelegene Wohn= und Backhaus und
folgende Guͤter:
100 ¾. Ruthen im Niederfeld No. 1. und 1½. in der 15.
Gewann am Herrn=Acker, linkerhand am Weiter=
ſaͤdter
Weg, gegen der Niederwieſe, giebt 3 Geſcheid
Rentſchreiberei Korn, iſt zehendſrei, und
97½ Ruthen Acker im Loͤcherfeld No. 14. und 14½. in
der 41ſten Gewann, ſtoͤßt an den unterſten Weiter=
ſtaͤdter
Weg, bef. Waiſenhaus=Erbleihguth und Hein=
rich
Becker,
ſollen Montag den 25ten dieſes, Vormittag um 11 Uhr

auf dem hieſigen Rathhauſe, anderweit verſteigt werden.
Darmſtadt den 7ten Juny 1810.
Großherzoglich Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
4) Das zur Verlaſſenſchaft des Beiſaſſen Heinrich Schre=
kenbergers
dahier gehoͤrige, am Sprenzenthor auf der Ober=
gaſſe
ſtehende Wohnhaus No. 131. ſoll Montag den 25. dieſes,
Nachmittag um ſechs Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe, un=
ter
denen in dem Termin bekannt zu machenden Bedingun=
gen
, verſteigt werden. Darmſtadt den 7ten Juni 1810.
Großherzogl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
5) Donnerstag den 14ten dieſes, Vormittag um 10 Uhr
ſollen in der Behauſung des hieſigen Burgers und Acker=
manns
Daniel Bauer drei Leinenweberſtuͤhle mit Geſchirr
gegen baare Zahlung verſteigt werden.
Darmſtadt den 1ten Juny 1810.
Großherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
6) Kuͤnftigen Wittwoch den 13. dieſes, des Nachmittags um
2 Uhr ſoll das Gras auf der Nieder=Schmal= und Breitwieſe,
ſodann Donnerſtag den 14ten dieſes, Nachmittags um 2 Uhr
auf der herrſchaftlichen Neuwieſe dahler Morgenweiſe öffentlich
verſteigert werden. Darmſtadt den 7ten Jun. 1810.
Großherzogl. Heſſ. Rentamt.
7) Künftigen Mittwoch den 13. dieſes Monats ſoll des Mor=
gens
von 8 und Nachmittags von 2 Uhr an im Birngarten in
Nro. 62 Gold, Silber, Kleidungsſtücke und allerley Haus=
rath
gegen gleich baare Zahlung verſteigt werden.
Darmſtadt den 8ten Jun. 1810.
8) Dienſtag den 19. dieſes Monais Nachmittags um 2 Uhr, ſoll
das Gras auf denen Pallaswieſen, Morgenweis unter denen
bey der Verſteigerung bekannt gemacht werdenden Bedingungen,
an die Meiſtbietende öffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt den 8ten Jun. 1810.
Ensling.
Von Stadtraths wegen.
Bei dieſer Verſteigerung wird Unterzeichneter die Ehre
haben mit mehreren Sorten guten Speiſen und Getränken auf=
zuwarten
, und durch gute und billige Bedienung den ganzen
Beifall zu gewinnen ſuchen.
J. Lachmann.
Feilgebotene Sachen.
1) Ein Garten am großen Woog, welcher mit guten und
tragbaren Obſtbaͤumen verſehen, iſt aus freier Hand zu
verkaufen. Das Naͤhere iſt im Gaſthaus zum Anker zu
erfahren.

[ ][  ][ ]

2) Sowohl in großen als kleinen Bouteillen ſind nach=
ſtehende
Liqueure von vorzuͤglichſtem Geſchmack um billige
Preiße bei mir zu haben naͤmlich: Liqueur de Macaro-
ne
, de Badiane, de Chocolade, de Caffée, parfait
Amour, Eau de Nojeau, Eau de Mannheim, Eau
de Himmel und noch viel mehrere Sorten. Ich habe die
Ehre mich beſtens zu empfehlen, und bin feſt uͤberzeugt, daß
alle diejenige, welche mir die Ehre ſchenken und mich mit
ſtarker Aoholung meiner, der Geſundheit dienlichen und wohl=
ſchmeckenden
Liqueure, erfreuen, gewiß mit mir wohl zufrie=
LudwigGeorg Carl Hoffmann,
den ſeyn werden.
wohnhaft in der langen Gaſſe No. 193. bei dem
Schneidermeiſter Herrn Karbe eine Stiege hoch.
3) Gute Bettfedern Flaumen ſind im Darmſtaͤdter Hof
billigen Preißes zu haben.
4) Nachſtehende Sorten Schnupftaback, als: Rappé
de Paris d Holland, St. Omer, Marocco, Mari-
10 ete. Fabrique der Herrn Gebruͤder Arweiler in Gerns=
heim
, ſind um die billigſte Preiße und von vorzuͤglicher
J. F. Zahn,
Guͤte zu haben.
in der großen Ochſengaſſe.
5) Die Erben der verſtorbenen Rechnungsjuſtiſicator Welke=
riſchen
Wittwe, ſind geſonnen, ihr vor dem Beſſunger Thor
an dem Niederamſtädter Weg gelegenes Wohnhaus, nebſt den
dabey befindlichen, mit einem Gartenhäuschen, ſehr guten
Brunnen, und vielen tragbaren Obſtbäumen der beſten Art,
verſehenen, etwas über 3ſ4 Morgen großen Garten, alles durch=
aus
im beſten Zuſtande, und zu einer kleinen Landöconomie
vortheilhaft eingerichtet, aus freier Hand zu verkaufen. Kauf=
luſtige
können Haus und Garten käglich in Augenſchein nehmen,
und bey dem Unterzeichneten die näheren Bedingungen erfah=
ren
und den Kauf abſchließen. Darmſtadt den 7. Jun. 1810.
J Hofmann, Hofgerichts=Advocat.
Zu vermiethen.
1) In Nro. 128. gegen der Infanteriekaſerne uͤber in
der unteren Etage auf die Straße gehend eine große helle
Eckſtube, im Seitenbau gleicher Erde eine große Stube,
welche in mehrere kann getheilt werden, und uͤber derſelben
eine Stube, zwei Kammern nebſt einem großen Boden
Kuͤche, Keller, Holzplatz, gemeinſchaftlichem Gebrauch der
Waſchkuͤche, und im Auguſt zu beziehen. Auch ein Pſer=
beſtall
und Chaiſenremiſe.
2) In der Canzleirath Rehiſchen Behauſung in der neuen
Vorſtadt naͤchſt dem Mainthor wird zu Ende des kuͤnftigen
Monats July die mittlere Etage im Vorderhauſe vacant,
und kann an eine ſtille Haushaltung anderweit vermiethet
werden.
3) In No. 548. auf dem Markt ein Logis, beſtehend in Stu=
be
Stubenkammer, Kuͤche, Holzplatz und Keller, ſodann
eine Bodenkammer fuͤr eine Familie ohne Kinder, welches in
2 Monaten bezogen werden kann.
4) In der kleinen Ochſengaſſe No. 438. auf dem Hinter=
bau
der 2te und 3te Stock, jeder beſtehet in Stube, Stu=
benkammer
, Kuͤche, Bodenkammer, verſchloſſenem Keller
und ſonſtigen Bequemlichkeiten, und kann in Zeit von 2
Monaten, letzterer auf Verlangen auch noch fruͤher bezo=
gen
werden.
5) Auf dem Geiſtberg in Nro. 478. iſt ein Logis glei=
cher
Erde mit Moͤbel fuͤr eine ledige Perſon zu vermiethen,
und kann ſogleich bezogen werden.

6) Auf dem Markt in No. 545. im 2ten Stock ein Lo=
gis
mit oder ohne Moͤbel; ſogleich zu beziehen.
7) In Nro. 388. am kleinen Roͤhrbrunnen ein Logis
eine Stiege hoch, beſtehend in Stube, Stubenkammer,
Kuͤche, Kammer, Holzplatz und Platz im Keller, welches
bald bezogen werden kann.
8) Ein in der alten Vorſtadt No. 76. gelegenes und zur
Wirthſchaft eingerichtetes Logis mit Brennhaus, Stallung
und Scheune, iſt auf mehrere Jahre zu vermiethen. Das
Naͤhere iſt bei dem Eigenthuͤmer zu erfragen.
9) Im Birngarten No. 52. iſt im Hinterbau ein Logis, be=
ſtehend
in 2 Stuben, einer Kammer, Kuͤche, Keller, Bo=
den
, Holzplatz und Mitgebrauch der Waſchkuͤche zu ver=
miethen
, und kann bis den 1ten September dieſes Jahres
bezogen werden. Auf Verlangen kann eine Stube davon
getrennt und mit oder ohne Moͤbel beſonders vermiethet
werden.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Es ſind neuerlich abermals wieder falſche Großher=
zoglich
Heſſiſche 6= und 3baͤtzner zum Vorſchein gekommen,
fuͤr welchen ich das Publikum ungeſaͤumt zu warnen fuͤr
noͤthig finde. Beide Sorten ſind gepraͤgt und fuͤhren die
Jahrzahl 1808, die erſteren ſind am beſten nachgemacht, aber
dadurch vorzuͤglich kenntlich, daß die beiden kleinen Buch=
ſtaben
R. F. auf beiden Seiten der Zahl 20 unter dem
Schilde, ſehr ſchlecht geſtellt und kaum ausgedruͤckt ſind, ſo
wie uͤberhaupt die Schriſt nicht ſcharf und ſchlecht iſt. Die
Dreibaͤtzner ſindſehr ſchlecht nachgemacht und zeichnen ſich
vorzuͤglich dadurch aus, daß der Loͤwe bei weitem zum groͤße=
ren
Theil die linke Seite des Schildes einnimmt, und die
Querſtriche in dem Schild, welche die Farbe anzeigen, aͤuſ=
ſerſt
plump und ſtark ſind, die Schrift auf dieſen iſt viel
groͤßer als die der aͤchten. Beide Sorten haben einen dumpfen
den aͤchten nicht aͤhnlichen Klang, und ſind von Meſſing
und nur ſchlecht ve ſilbert. Darmſtadt den 30ten Mai 1810.
K. Fehr.
2) Diejenige welche an den Nachlaß des zu Arheilgen ver=
ſtorbenen
Roßwirths Georg Hieronimus Scheerer zu fordern
und ſich der von dem Großherzogl. Marſch=Commiſſaire Mal=
linkrodt
unterm 6ten May 1805 in Nro. 56,58 und 61 der Land=
zeitung
erlaſſenen Aufforderung gemäs nicht gemeldet haben,
werden hiermit mit ihren Anſorüchen an dieſelbe ab= und zur
Ruhe verwieſen. Darmſtadt den 7ten Jun. 1810.
Großherzogl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
Frey.
3) Ich mache hiermit meinen ſchaͤtzbaren Goͤnnern und
Freunden bekannt, daß ich wieder ein vollſtaͤndiges Aſſorti=
ment
in Bijouterie, Galanterie, Parfumerie, Pariſer Por=
cellain
und Steinguth erhalten habe; ich hoffe, daß in vorbe=
nannten
Artikeln keineFehlfrage an mich geſchehen wird. Durch
die Billigkeit der Preiße werde ich das mir geſchenkte Zu=
trauen
meiner hieſigen und auswaͤrtigen Freunde ſtets zu er=
halten
ſuchen.
F. C. Bitſch,
in der neuen Vorſtadt No. 580.
4) Ich habe die Ehre, einem geehrten Publikum hiermit
bekannt zu machen, daß ich das nahe am Ludwigsbrunnen
gelegene Rentamtmann Lynkeriſche Wohnhaus No. 463. ge=
kauft
und bezogen habe.
Ich habe eine Weinwirthſchaft angelegt verzapfe alle
Sorten Weine, wie auch mehrere Sorten feine Liqueure und

[ ][  ]

Branntwein, wo jedoch Liqueurs und Branntwein in einem
beſonderen hiezu beſtimmten Zimmer geſchenkt, auſſer dem
Hauſe aber Maas:, Schoppen= und Bouteillenweiſe ver=
kauft
wird. Darmſtadt den 8ten Juny 1810.
H. Herold.
5) Kommenden zweiten Pfingſtfeiertag iſt in beiden Saͤlen
des Gaſthauſes zur Traube Muſik anzutreffen. Fritſch.
6) 1000, 8 bis 900 und 150 fl. liegen gegen gerichtli=
che
Sicherheit auszuleihen. In No. 18. der Schloßgaſſe
das Naͤhere.
7) Den zweiten Pfingſtfeiertag iſt im Saale zum Erb=
pPe
.
ped.
Angekommene Fremde vom 2ten bis den gten Juni 1810.
In der Traube: Hr. Baron von Rathſamhäuſen, von
Düſſeldorf; Hr. Heldenberg, Chirurgus, von Umſtadt; Hr.
Tarabsky, Handelsmann, von Frankfurt; Hr. Simoni,
kaiſerl. öſtreichiſcher Kammer=Sänger, von Neapel; Hr. Pia=
gino
, Hofrath, von Frankfurt; Hr. Magus, mit Frau, Han=
delsmann
, aus Italien; Hr. Streng, Handelsmann, von
Frankfurt, und Hr. Teſch, mit Frau, von Pirmaſens.
Im Darmſtädter Hof: Hr. Graf von Wittgenſtein,
von Philipps=Eich; Hr. Graf von Wittgenſtein= Wittgen=
ſtein
; Hr. Behagel von Flammerdinghe, kaiſerl. öſtreichiſcher
Oberlieutenant; Hr. Linz, Geheimerrath, und Hr. Linz, No=
taire
, von Coblenz; Hr. Gerning, Geheimerrath, von Frank=
furt
; Hr. Helger, und Hr. Will, Particuliers, nebſt Familie,
von Emden; Hr. Zorn, Kaufmann, von Frankfurt; Hr. Sa=
von
, Officier von der Nationalgarde, von Paris, Hr. Raben=
horſt
, däniſcher Officier, aus Covenhagen; Hr. Weber, Kapi=
raine
, in hieſigen Dienſten, von Pirmaſens; Hr. Benfeld, Re=
giſtrator
, von Arnsberg; Hr. Bartels, Kaufmann, von
Ruits; Hr. Hoffmann, Kaufmann, von Gernsheim; und Hr.
Bonſils, Kaufmann, von Nancy.
Im Heſſiſchen Haus: Hr. Graf von Leiningen, von
Mannheim; Hr. Haßloch, Regiſſeur des Großherzogl. Reſidenz=
Theaters; Hr. Rouſatier, von Frankfurt; Hr. Bertrant, von
München; Hr Auſſet und Hr. Brock, von Hamburg, Kaufleute.
Im fröhlichen Mann: Hr. Becker, Leinwandshändler,

prinzen Tanzmuſik. Entrée 1fl. Der Anfang um halb7 Uhr.
8) Auf Johanni wird eine brave Magd, gegen einen anz
ſehnlichen Lohn, in einen hieſigen Dienſt geſucht.
9) Am 2ten Pfingſtfeiertage iſt auf dem Karlshof voll=
ſtaͤndige
Tanzmuſik anzutreffen, und den darauf folgenden Tag
Tanzmuſik zu 48 kr. Entrée.
10) Am 2ten Pfingſtfeiertage iſt im Schnelliſchen Garten
gute Tanzmuſik anzutreſfen. Entrée 48 kr. Den fol=
genden
Tag ohne Entrée.
11) Den 11ten und 12ten Juni iſt bei Unterzeichnetem
gute Tanzmuſik anzutreffen.
F. Enes.
pe.
Ge.
von Bielefeld; Hr. Penck, Papierfubrikant, von Brombach,
und Hr. Reimer, Ingenieur von Frankfurt.
In der Krone: Hr. Gollmick, Schanſvieler, von Frank=
furt
, und Hr. Carl, Buchdrucker, von Inſterberg.
Im Hieſch: Hr. Held, Scribent, von Wezlar; Hr Schulz,
von Rettwitz; Hr. Helwig, von Meinungen, Handelsleute;
und Hr. Wagenmeiſier, Weinhändler, von Stadtwetter.
Im Viehhof: Hr. Roleder, von Höchſt, und. Hr. Mo=
ſchel
, von Bamberg, Handelsleute.
Auſſer den Gaſthaͤuſernlogirt:
Hr. Baron von Hertling, Oberlieutenant, in königl. baierie
ſchen Dienſten, bei Herrn Geheimenrath von Hertling
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. Hoffmann, Juſtizkath, von Rödelheim, den 2ten Jani.
Hr. Müller Hofgerichtsädvokat, von Gieſen, den 4ten. Hr.
Knorr, Regierungsrath, von Friedberg, eod. Hr. Baron von
Rathſamhanſen, von Duſſeldorf, den 5ten. Hr. Novofilzoff,
ruſſiſcher Conrier, geht nach Heidelberg, eod. Hr. von Hohen=
horſt
, Kapitaine, in würtembergiſchen Dienſten, eod. Hr.
Muͤlbracht, Advokat, von Ruremönde, eod. Hr. Graf von
Luxenburg, Großherzogl. Geheimerrath, von Frankfurt kom=
mend
, den 6ten. Hr. d. Gleichen= geht nach Heidelberg, den 7ten.
Hr. Piagiano, Hofrath von Frankfurt, eod. Hr. Fasco,
Notaike, von Pirmaſens, eod, Hr. Roel, Intendant, von
Hanau, eod. Hr. Graf Potolsky, ans Rußland, den 8ten.

Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in vorigerWoche:

Getaufte:
Den 3ten Juni, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Frie=
derich
Carl Schmidt, eine Tochter: Johanne Philippine.
Eodem, dem Burger und Kammmachermeiſter, Georg Achen,
eine Tochter: Anne Eliſabethe.
Eodem, dem Beiſaſſen, Maximilian Joſeph Krach, eine
Tochter: Marie Eliſabethe.
Eodem, dem Großherzogl. Hoflaquai, Johann Gerbeaux,
eine Tochter: Anne Marte.
Den 4ten, dem Großherzogl. Hoflaquai, Georg Philipp Eber=
hardt
, eine Tochter: Catharine.
Den 7ten, dem Burger und Seilermeiſter, Chriſtian Link,
ein Sohn: Johann Adam.
Den 8en, dem Burger und Schloſſermeiſter, Johann Phi=
lipp
Nürnberger, eine Tochter: Guſanne Mariane.
Getauft dei der katholiſchen Gemeinde:
Am 8ten Juni, ein uneheliches Toͤchterlein: Maria Johan=
netra
Barbara.
Kopulirte:
Den 7ten Juni, der Burger und Büchſenmacher, Carl Wack,
des Großherzogl. Hoflaquais. Friederich Wack, älteſt er eheli=
cher
Sohn, und Eve Roſine, des Burger und Ackermanns,
Johannes Fuchs, dritte eheliche Tochter.
Kopulirt dei der reform rten Gemeinde:
Den 5ten Inni, der hieſige Burger und Seiſenſieder, Georg
Wilhelm Maret, ein Wittwer; und mit ihm, Maria Eliſabe=
1ha, des zu Broßhauſen verſtorbenen Großberzoal. Zöllners,
Kiefers und Bierbrauers, Peter Stal, nachgelaſſene jüngſte
heuch ledige Tochter.

Beerdigte:
Den 31ten May, der Anna Eliſabetha Brandtin, aus Lind=
heim
, im Hanauiſchen, im Zuchthaus ſitzend, ein todtgeboht=
nes
uneheliches Kind weiblichen Geſchlechts.
Den 4ten Juni, dem Burger und Sattlermeiſter, Johann
Kalck, eine Tochter, 2 Jahre, 11 Monate und 13 Tage alt.
Den 5ten, dem Beiſaſſen, Wilhelm Jäger, ein Sohn,
2 Jahre, 5 Monate und 27 Tage alt.
Den 6ten, eine uneheliche Tochter, 2 Stunde alt.
Eodem, eine todtgebohrne unehrliche Tochter
Den 7ten, Catharine, des Hoflaquai, in Dienſten Sr. Ho=
heit
des Groß= und Erbprinzen, Juſtus Binding, Ehefrau,
33 Jahre, 8 Monate und 20 Tage alt.
Eodem, aus dem Hoſpital, der Leinenwebergeſelle, Gott=
fried
Haß, gebürtig von Schwedt, im Brandenburgiſchen,
26 Jahre alt.
Beerdigt bei der reformirten Gemeinde:
Den 31ten Mai, dem hieſigen Einwohner, Peter Hofmann,
ein Sohn, Valentin, 6 Menate alt.
Den 1ten Juni, dem Johann Michael Rau, Reitknecht, in
Dienſten Sr. Hochfürſilichen Durä laucht des Herrn Landgrafen
Chriſtian, ein Sohn, Georg Chrißian Conrad, 9 Monare alt.
Den 3ten, dem dabier verſtorbenen Burger und Schneider=
meiſter
, Friederich Chriſtian Hofmann, ein Sohn, Ludwig,
1 Jahr, 2 Monate und 14 Tage alt.
Den 5ten, der hieſige Burger und Tuchmacher, Ludwig =
ſel
, 43 Jahre alt.