Darmstädter Tagblatt 1808


18. Juli 1808

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8

O=

den 18. July.

Mit Großherzoglich Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſchſes
ErIFiiGe=
zu
finden in der Großherzoglichen

No. 29.
allergnaͤdigſten Privilegio.
Frag= un
GLsL
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

Ein Pfund Ochſenfleiſch
12 *
Rindfleiſch
10
2
8
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
10
Schaaffleiſch
9
Schweinenfleiſch
11
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl. 27
Speck
20
1 Nierenfett.
20
Hammelsfett
20
1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchmalz

22
unausgelaſſenes
20
10 bis=12
Ein Kalhsgekroͤſe
6bisl8
Eine Kalbslunge
10 bis 12
Eine Kalbsleber
Ein Hammelsgeluͤng
10
1 Pfund Ochſenleber
4
Suͤlzen,
4
Bratwuͤrſte
17
Ein Pf. gute pure Schweinen= Le=
ber
=oderBlutwurſt mitGrieben , 12
Ein Pfundgemiſchte Wurſt, worin
Großherzoglich=Heſſiſche
1I.
Ein Malter Korn
5fl.
-
5
Ein Malter Gerſte

8
Ein Malter Waizen,
2

5
Ein Malter Spelz
Ein Malter Hafer,
6
Tin Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl,
10
Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern:

4 kr. 2 15 22 12 20

zey=Taxe.
pfl Lunge, Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
ſEine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1 fl.
Ein Kalbskopf
12 bis 16 kr.
ſEin Hammelskopf
2 ſEin Kalbsfuß
11 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
Brod= Taxe und Gewicht.
Pf. L.
Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
27
Fuͤr 4 kr.
1125
Fuͤr 6 kr.
2118
Fuͤr 12 kr.
5
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel= oder
gemiſchtes Brod
8
Fuͤr 2 kr.
116

Fur 1 kr. Waſſerweck-
Fuͤr 1kr. Milchweck
h.
Fuͤr 1 kr. Milchbrod.
5
ſEin fuͤnfpf. Laib Brodſoll gelten 11 kr.
Polizey=Deputation dahier.
Marktprzeiſe.

Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter

2

Amt Rüſſelsheim
Amt Dornberg
Amt Lichtenberg
Amt Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Amt Geeheim
Amt, Heppenheim
Amt Bensheim
Amk Fürth
Amt Gernsheim

M. Korn. M. GerſtelM. Waiz. M. Speltz. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. 5 4 50 8 C
15 G.
15 5
5 15 10 5
4
55 15 5
20 .
5 15 . G.
.
5 40
5 4 56 3 30

fl.

10

20

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Polizei=Publikandum.
1) Da ſich die Anzahl, der auf den Straßen herumlaufenden Hunden, ſeit einiger Zeit, ſehr der=
mehrt
, da durch dieſelbe, am Tage, die Sicherheit der Paſſanten gefährdet, und beſonders
durch läufige Huͤndinnen ein ſcandalöſer Unfug veranlaßt - in der Nacht aber die, Manchem ſo
nöthige Ruhe geſtort wird; ſo ſieht man ſich in die Nothwendigkeit verſetzt, mit Rückſicht auf
ältere Verfügungen, zu verordnen:
1.) Bei einer Strafe von 1 Rthlr. darf niemand ſeinen Hund, ohne Begleitung und Aufſicht,
auf den Straßen und öffentlichen Plätzen, herumlaufen laſſen.
Dies wird beſonders den Metzgern und denjenigen, welche gröſere Hunde zur Bewachung, Jagd,
oder anderm Behuf halten, eingeſchärft.
2.) Vorbemerkte Strafe wird verdoppelt, wenn jemand
a.) einen, zum Anfallen der Paſſanten, ſehr geneigten Hund oder
b.) wenn ein anderer den ſeinigen
a.) während der Nacht, nemlich vom 1ten April, bis 1ten September nach 9 Uhr - und
von da bis zum 1ten April nach 8 Uhr des Abends, oder
8.) in der warmen Zeit, von Johanni, bis Ende Auguſt, frei, und ohne Aufſicht,
herumlaufen läßt.
5.) Läßt aber jemand ſeine läufige Hündin auf dieſe Art herumlaufen, ſo verfällt er in eine
Strafe von 3 Rthlr. und dieſe wird endlich
4.) bis auf s Rthlr. erhöhet, wenn ſich Tollheit unter den Hunden zeigt, und ein Einwohner,
die beſondere polizeiliche Warnung, die Hunde einzuhalten, nicht befolgt.
5.) Nimmt jemand ſeinen Hund über die Straßen und öffentliche Plätze mit ſich, ſo hat er ge=
horige
Aufſicht auf denſelben zu halten, und darauf zu ſehen, daß er niemand beläſtige oder
gar beſchadige.
Dagegen wird
6.) den Metzgern und Schäfern bei einer Strafe von einem halben Reichsthaler aufgegeben, in
einem ſolchen Fall ihre Hunde an Stricken zu führen.
7.) Kommen Fremde mit Hunden und beſonders groſen Hunden hier an, ſo ſind ſie von ihren
Wirthen, ſo wie von den Wachen an den Thoren aufzufordern, und anzuweiſen, dieſelben eben=
falls
anzuſeilen oder einzuſperren.
8.) Derjenige, welcher ſich ſo weit vergißt, daß er einen Hund auf Menſchen hetzt, ſoll mit
willkührlicher, jedoch ſchwerer Geld= oder nach Beſinden, körperlicher Strafe belegt werden.
Auſſerdem wird
9.) jeder für allen, durch ſeinen Hund verurſachten Schaden, verantwortlich gemacht, ſodann
10.) die, wegen dem Hetzen der Kälber durch die Stadt, unterm 22ten Januar dieſes Jahres
erlaſſene beſondere Verfuͤgung, in Erinnerung gebracht, und endlich
11.) ſowohl den Polizeidienern, als den Nachtwächtern bei eigener Verantwortung befohlen,
auf die genaue Befolgung dieſer Verordnung zu ſehen, und die Contravenienten zur Beſtrafung
Grosherzogl. Heſſ. Polizeideputation.
anzuzeigen. Darmſtadt den 1ten July 1808.
Edictalcitation.
1) Alle diejenige, welche an die Verlaſſenſchaft des dahier verſtorbenen Burgers und
Viehhof=Wirths Georg Bernhard Ritſert aus irgend einem Grund rechtliche Forderun=
gen
haben, ladet man hiermit ein, Montag den 18ten dieſes, Vormittag neun Uhr
auf hieſiger Amtsſtube zu erſcheinen, und dieſelbe richtig zu ſtellen, oder ſich der Praͤ=
cluſion
zu gewaͤrtigen. Darmſtadt den 1ten Jul. 18o8.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
2) Alle diejenigen, welche an den geringen Nachlaß des verſtorbenen Invalid Ettling
dahier eine rechtliche Forderung haben, werden hiermit aufgefordert, ſolche binnen 3 Wo=
chen
bei unterzeichneter Gerichtsſtelle anzuzeigen und richtig zu ſtellen, widrigenfalls ſie
damit nicht weiter gehoͤrt, ſondern von der Maſſe ausgeſchloſſen werden ſollen.
Darmſtadt den 8ten July 18o8.
Grosherzogl. Heſſiſches Garniſons=Gericht daſelbſt.
3) Alle diejenige, welche an den Nachlaß des dahier verſtorbenen, geweſenen Obriſt=
Lieutenants Welker aus irgend einem Grund Forderung zu machen haben, werden hier=
mit
vorgeladen, Freytag den 22ten dieſes Monats, Nachmittags 2 Uhr, auf der

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Ober=Kriegscanzley zu erſcheinen, ihre Forderungen richtig zu ſtellen oder ſich der Praͤ=
eluſion
zu gewaͤrtigen. Darmſtadt den 5ten July 1808.
Von Commiſſions wegen.
Zimmermann, Geh. Kriegsſecretaͤr.
Verſteigerungen.
1) Montags den 18ten des kuͤnſtigen Monats Julius (indem eingetretene Hinderniſſe
die in der fruͤheren Ankuͤndigung auf den 4ten Julius anberaumte Verſteigerung nicht
verſtatten) und die darauf folgende Tage hindurch, ſoll auf dem Gardemeuble des
neuen Schloſſes dahier, ein betraͤchtlicher Vorrath, bei dem Hofmeublement ent=
behrlich
gewordener Meublesſtuͤcke, die zum Theil mit Gold und Silber geſtickt
zum Theil mit ſolchen Treſſen beſetzt ſind, groͤßtentheils aber in andern - zu jedem
Hausgebrauch dienlichen Meubles und mit unter auch in brauchbaren Reſten von
ſeidenen und anderen Zeugen beſtehen, gegen gleich baare Bezahlung an den Meiſt=
bietenden
verſteigt werden.
Dieſes wird demnach hierdurch oͤffentlich bekannt gemacht, damit die Liebha=
ber
ſich in den gewoͤhnlichen Vor= und Nachmittagsſtunden an dem bezeichneten Ort
einfinden koͤnnen. Darmſtadt am 25ten Juny 1808.
Maurer,
Vermoͤge Auftrags.
Grosherzoglich Heſſiſcher Hoſſekretaͤr.
2) Da die Erndte auf nachbenannten verliehenen Grosherzoglichen Meierey Guͤtern,
naͤmlich von
2 Viertel 53tel Ruthen im Oberfeld am Judenpfad zwiſchen Juſtus Bierach und
Peter Buͤttner,
ſo von Georg Feuchtmann erſteigt, von
2 Viertel 15 Ruthen im Oberfeld hinter der Seiderswieſe zwiſchen Buchbinder
Sinnigſohn und Conrad Weber,
ſo von Valentin Moͤſer, Heinrich Moͤſers Sohn erſtanden, ferner von
1 Morgen im Loͤcherfeld, rechterhand des Graͤfenhaͤuſer Wegs zwiſchen Philipp
Winter und Georg Mahr
ſo von Peter Weber erſteigt, und von
1 Viertel 20 Ruthen im Niederfeld, rechterhand am Griesheimer Weg, zwiſchen
Valentin Leichtweiß und Heinrich Georg gelegen,
ſo von den Maurergeſell Friedrich Gans erſteigt, naͤchſten Donnerſtag den 21ten dieſes,
Vormittags 11 Uhr auf dem hieſigen Rathhaus unter den im Termin bekannt gemacht
werdenden Bedingungen, um deswillen oͤffentlich verſteigt werden ſoll, weil die Be=
ſtaͤnder
ihren ſchuldigen Zins nicht entrichtet haben, ſo macht man dieſes hiermit be=
kannt
. Darmſtadt den 15ten July 18o8.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſ.
Sues.
3) Daß das in der Sackgaſſe neben Wilhelm Schneider und Valentin Moͤſer gelegene
Haus des Burgers und Schuhmachers Philipp Hemm, Mittwoch den 27ten dieſes,
Vormittags um 11 Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen verſteigt und dem Meiſt=
bietenden
unwiederruflich zugeſchlagen werden ſoll, macht man hiermit bekannt.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.
Darmſtadt den 6ten Jul. 18o8.
4) Da das am Eck der Schloßgaſſe neben dem Faͤrbermeiſter Kahlert gelegene Wohn=
und Backhaus des Proviant=Commiſſaͤr Nungeſſer, Montag den 1ten kuͤnftigen Monats
Auguſt, Nachmittags um 5 Uhr auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen verſteigt, und

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bem Meiſtbietenden unwiederruflich zugeſchlagen werden ſoll, ſo macht man dieſes hier=
mit
bekannt. Darmſtadt den 13ten Jul. 18o8.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
5) Daß das vor dem Jaͤgerthor neben dem Rathsverwandten Walloth und dem Metzger=
meiſter
Enes gelegene Haus des Schreinermeiſters Hoͤnle, Montag den 1ten kuͤnftigen
Monats Auguſt, Nachmittag um 6 Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe anderweit verſteigt
werden ſoll, macht man hiermit bekannt. Darmſtadt den 13ten Jul. 18o8.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
6) Daß das in der Hundſtaͤller Gaſſe neben dem Rathsverwandten Kop und Leonhard
Riedel gelegene Haus des Wagners Balthaſar Benner Dienſtag den 2ten kuͤnſtigen
Monats Auguſt, Nachmittags um 5 Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe nochmalen ver=
ſteigt
, und bei erfolgendem annehmlichen Gebott dem Meiſtbietenden unwiederruflich zu=
geſchlagen
werden ſoll, macht man hiermit bekannt. Darmſtadt den 13ten Jul. 18o8.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Fellgebotene Sachen.
1) Ein neuerbautes Wohnhaus in einer der ſchoͤnſten Lagen, welches aus acht Pieçen,
wovon 5 tapezirt ſind, ſodann 2 Kuͤchen, einer Stube nebſt kleinen Kuͤche fuͤr Gaͤrt=
ner
oder Bediente, einige Bodenkammern, ein Keller, Brunnen mit gutem Waſſer,
2 Staͤllen fuͤr Kuͤhe und Schweine, einem Heumagazin, einer Remiſe, Holzplatz u. dgl.
beſteht, nebſt einem geraͤumlichen Garten mit uͤber 200 der allerbeſten Obſtſorten,
Weinſtoͤcken an Spalier und an Kammerlatten rings um den Garten, fuͤr 2 und mehr
Ohm Wein, der groͤſte Theil mit einer Mauer umfaßt, Alles zuſammen 13tel Mor=
gen
gros, iſt unter ſehr annehmlichen Bedingungen mit allen darinn befindenden Cres-
centien
, aus freier Hand zu verkaufen, und kann ſogleich in Beſitz genommen und be=
zogen
werden. Kaufliebhaber koͤnnen demnach taͤglich Nachmittags von 5 bis 7 Uhr
Alles in Augenſchein nehmen, wozu Sie nur den Gaͤrtner Schubkegel den Juͤngern, der
den Garten bearbeitet, um gedachte Stunden zu ſich rufen laſſen koͤnnen, der Sie da=
hin
fuͤhren und Alles zeigen wird.
2) 200, 177 und 160 Ruthen Acker im Loͤcherfeld No. 48. in der 32ten Gewann,
rechter Hand des Graͤfenhaͤuſer Wegs, bef. Nikolaus Mohr, iſt theils friſch geduͤngt
und ganz mit Haſer beſaͤet, ſind aus freier Hand zu verkaufen.
Fr. Ritter.
3) Der von der Frau Hauptmann Wack hinterlaſſene Garten im Oberfeld am Buſenberg,
bef. Johannes Bernhard und verſchiedene Auſſtoͤßer, 161⁷⁄ Ruthen gros, mit 4 Alb.
Beed beſchwert, zehntenfrei, ganz mit einem lebendigen Zaun umgeben, mit Kammer=
latten
und vielen Obſtbaͤumen verſehen, mit einem darin befindlichen zweiſtoͤckigen Haus,
worunter ein geraͤumiger Keller, und wobei Obſtdoͤrre und Pumpe iſt, ſoll von dem Un=
terzeichneten
im Namen der Erben aus freier Hand verkauft werden. Kaufluſtige koͤn=
nen
zu jeder Zeit den Schluͤſſel bei den Erben erhalten, und den Garten in Augenſchein
nehmen, alsdann aber die naͤhern ſehr annehmlichen Bedingungen bei dem Unterzeich=
neten
erfahren.
Reuling, Regierungsadvokat.
4) Unterzeichnete empfiehlt unter andern preißwuͤrdigen Specereiwaaren feine Choko=
lade
, wie auch ſchoͤne friſche Hollaͤndiſche Heringe, alles zu den billigſten Preißen.
Eliſabethe Diehl, Wittib.
5) Bei Unterzeichnetem ſind ſchoͤne Hollaͤndiſche Heringe, das Stuͤck zu 7 bis 10 kr.,
Schweizerkaͤſe, das Pfund zu 24 kr. zu haben. Er empfiehlt ſich auch zugleich. in andern
J. V. Wambold, in der Holzſtraße.
Specereiwaaren.
(Hierzu 2 Beilagen, jede von einem halben Bogen.)