Darmstädter Tagblatt 1807


07. September 1807

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1807.

den 7.
Sepf.

Mit Großherzogl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
TnelG
zu finden in der Großherzoglicher
1. P o

Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl.
Speck
Nierenfett.
1
Hammelsfett
1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchmalz

1 Ullausgelaſſenes
Ein Kalbsgekroͤſe

10 bis
6 bis
10 bis

Eine Kalbslunge
Eine Kalbsleber,
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſenleber
Suͤlzen
2
Bratwuͤrſte
2
Ein Pf. gute pure Schweinen= Le=
ber
=oderBlutwurſt mitGrieben
Ein Pfundgemiſchte Wurſt, worin

gnaͤdigſten Privilegio.
Frag= und

ALat
Hof= und Kanzleibuchdruckerei=

21 kr,
9
9
10
9
10
16
18
20
20
20
18
12
8
12
10
4
16
14

y = Taxe.
Lunge, Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
ſEine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1 fl.
ſEin Kalbskopf
12bis 16 kr.
Ein Hammelskopf
ſEin Kalbsfuß
11 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
51 Maas Jung=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
Brod= Taxe und Gewicht.
Pft L.
Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
27)
Fuͤr 4 kr.
1122
Fuͤr 6 kr.
211
Fuͤr 22 kr.
52
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel=oder
gemiſchtes Brod
Fuͤr 2 kr.
15
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck
6

Fuͤr 1 kr. Milchweck
6
Fuͤr 1 kr. Milchbrod.
5

7)

ſEin fuͤnfpf. Laib Brod ſoll gelten 11 kr.

kr
8

10
1½

4
4
2.
2

Großherzoglich=Heſſiſche Polizey=Deputation dahier.
II. Marktpreiſe.

Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſte
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelz
Ein Malter Hafer,
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl

5fl. 38kr. 4 23 2 52 3 5 6 20 9

1 Maas Bierhefe
Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
der beſten Handkaͤſe
Von den uͤbrigen Handkaͤſen das Stuͤck
Eyer 5 Stuͤck fuͤr
ſEin aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln

36
20
2
4
5

Frucht,
von nachſtehen

reiſe
en Aemtern:

M. Korn.

Amt Rüſſelsheim
Amt Dornberg
Amt Lichtenberg
Amt Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Amt Seeheim
Amt Heppenheim
Amt Bensheim
Amt Fürth
Umt Gernsheim

fl.

kr.

25

W. Gerſte

fl. 1kr.

20
18
15

M. Wäiz. hM. Spelz.

fl.

30

kr.
K.

kr.

51

M. Hafer

fl.

kr.

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1) Das in der neuen Vorſtadt neben des Herrn Landgrafen Georg zu Heſſen, Hochfuͤrſtl.
Durchlaucht und dem Grosherzogl. Cammerprocurator Gilmer gelegene Wohn= und
Backhaus des Burgers und Beckermeiſters Dingeldey ſoll Montag den 7ten kuͤnftigen
Monats September, Nachmittags vier Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus unter denen,
in dem Termin bekannt zu machenden Bedingungen verſteigt werden.
Darmſtadt den 21ten Auguſt 1807.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.
2) Montag den 7ten kuͤnftigen Monats September Nachmittag um fuͤnf Uhr, ſoll
das zur Verlaſſenſchaft des Burgers und Spenglermeiſters Ludwig Schmitt Wittwe ge=
hoͤrige
, in der Beſſunger Straſe gelegene Haus Nro. 398. nochmalen verſteigt und
dem Meiſtbietenden unwiederruflich zugeſchlagen werden.
Darmſtadt den 18ten Auguſt 18o7.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.
3) Kuͤnſtigen Montag den 7ten September und folgende Taͤge, Nachmittags 2 Uhr, ſoll
im Birngarten Nro. 49. im Hinterbau eine auserleſene Sammlung juriſtiſcher Buͤcher
und Diſſertationen, nebſt mehreren Landcharten oͤffentlich verſteigert werden, und ſind
Cataloge in der Heyeriſchen Hofbuchhandlung dahier ohnentgeltlich zu haben.
4) Kommenden Mittwoch, als den 9ten dieſes, Vormittags 9 Uhr, ſoll in der hieſigen
Fleiſchſchirm, 2 Treppen hoch, eine Parthie Kleidungsſtuͤcke, Weißzeug, verſchiedene
Moͤbel, worunter beſonders 2 moderne Kanapée mit Stuͤhlen, mehrere Schraͤnke und
neue Cylinder, oͤffentlich gegen baare Zahlung verſteigt werden.
Feilgebotene Sachen.
1) In der Weinniederlage im Grosherzogl. Kriegskommiſſair Beckeriſchen Hauſe in der
neuen Vorſtadt dahier ſind friſche rothe und weiſſe Zeller Weine angekommtn, welche
auf die beſtimmten Tage, Mittwochs und Samſtags, Nachmittags von 3 bis 4 Uhr
in ſehr billigen Preißen zum Verkaufe angeboten werden. Auch iſt daſelbſt aͤchtes Kir=
ſchenwaſſer
, der Krug zu 1 fl. 48 kr. zu haben.
2) Ein gehrtes Publikum wird hiermit benachrichtiget, daß bei mir alle Torten feine,
neue eckige, wie auch runde Huͤthe um die billigſten Preiße zu haben ſind, und ver=
Chriſtian Karbe,
ſpricht ſich einen geneigten Zuſpruch
Huthſtaffirer, wohnhaft in der Starkenburg.
3) Drittehalb Viertel Acker im Bachgang, bef. Schreinermeiſter Hoß und Gardiſt
Hickler, ſind aus freier Hand zu verkaufen. Ausgeber dieſes giebt naͤhere Nachricht.
4) Eine noch neue, erſt einmal gebrauchte und nunmehr entbehrliche Trauben=Handkelter
iſt zu verkaufen. Bei wem 2 erfaͤhrt man bei Ausgeber dieſes.
5) Ein gutes Clavier ſtehet zu verkaufen oder zu verleihen, ſodann eine Penduluhr, ein
gunz neuer Globus, zwei Pfeilertiſchgen, und eine Krippe und Reſſ zu verkaufen.
Ausgeber dieſes ſagt, bei wem.
6) Bei Unterzeichnetem ſind gute Servelatwuͤrſte zu haben.
Johann Georg Har.
7) In Nro. 26. der Schloßgaſſe bei Leinenweber Speyer iſt gutes neues Sauerkraut zu
haben.
8) Unterzeichneter hat wieder ſehr gutes neues Sauerkraut zu verkaufen.
G. W. Horneff.

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9) Ein ſehr bequemes 3ſtoͤckiges, zu einem oͤffentlichen Gewerbe gelegenes Wohnhaus,
worin von jeher eine Branntweinſchenke war, und welches ſich durch Hauszins zu
2500 fl. verintereſſirt, iſt aus freier Hand zu verkaufen. Von wem, ſagt Ausger dieſes.
10) Beſter mail. Reis, ſowohl im Pfund als auch im Zentner, iſt zu haben im billigſten
M. C. Haͤdrichin auf dem Ritzſtein.
Preiß bei
Zu vermiethen:
1) Vorm Sporerthor bei Gottieb Stumpf mehrere Logis, in 4 bis 5 Stuben, dazu
gehoͤrigen Kammern, Kuͤchen, Keller und Holzplaͤtzen beſtehend. Saͤmtliche Logis koͤn=
nen
zuſammen oder vertheilt abgegeben und bald bezogen werden.
2) In der neuen Stadtanlage Nro. 696. der mittlere Stock. Derſelbe beſteht in 2 Zim=
mern
, einem Saale und Kobinet, Kuͤche, Bodenkammer, Keller und gemeinſchaftlicher
Waſchkuͤche. Der untere Stock deſſelben Hauſes iſt in einem Vierteljahre zu ver=
miethen
, und beſteht in 3 Zimmern, Kuͤche, Bodenkammer und gemeinſchaftlicher
Waſchküche.
5) In einem Hauſe am alten Schießplatz iſt ein beqguemes Logis fuͤr Eine auch Zwei Per=
ſonen
alltaͤglich zu beziehen.
4) Nahe vorm Sporethor ein Logis von einer geraͤumigen Stube, Kammer und Kuͤche,
ſogleich zu beziehen.
5) Bei dem Vorſteher Hahn, ohnweit dem Ritzſtein ein Logis von Stube, Kammer,
Kuͤche, Keller und Stallung, welches im November bezogen werden kann.
6) Bei dem Garkoch Gros ein Logis, ſowohl fuͤr ledige als verheurathete Perſonen.
7) In der Brandgaſſe Nro. 350. ein Logis eine Stiege hoch fuͤr eine oder zwei ledige
Perſonen, welches in Stube, Alkov, Kuͤche und verſchloſſenem Holzplatz beſtehet, und
ſogleich bezogen werden kann.
8) In Nro. 47. im Birngarten in dem Vorderhauſe ein Logis, welches in der mittle=
ren
Etage, in 2 Stuben, 2 daranſtoßenden Kammern und Kuͤche, und in der dritten
Etage in einer Stube und zwei daranſtoßenden Kaͤmmerchen, ferner in Boden, Keller,
Holzplatz und Mitgebrauch der Waſchkuͤche beſteht. Auch kann es an Miethluſtige ge=
theilt
verliehen - und innerhalb eines Monats bezogen werden.
9) In Nro. 686. der neuen Vorſtadt ein Logis mit Moͤbel fuͤr eine ledige Perſon.
10) Nro. 554. in der Marktſtraßie ein Zimmer ohne Moͤbel, drei Stiegen hoch, fuͤr
eine ledige Perſon, welches ſogleich bezogen werden kann.
11) Nahe an der Stadtkirche 527. ein Logis auf dem Hinterbau, beſtehend in 2 Stu=
ben
, 2 Kammern, Küche, Keller und Holzplatz; das Logis kann ganz oder vertheilt
abgegeben und im Auguſt bezogen werden.
12) Auf dem Markt in Nro. 545. ein Logis, welches ſogleich bezogen werden kann.
13) Nahe an der Stadtkirche in Nro. 378. ein Logis zwei Stiegen hoch, welches mit al=
len
Bequemlichkeiten verſehen; ſodann eine Stube auf dem Seitenbau fuͤr eine ledige Perſon.
14) In Nro. 72. der alten Vorſtadt im 2ten Stock des Vorderhauſes 4 Stuben und Küche, ſodann
auf dem Seitenbau 2 Stuben, Kammer und Küche, nebſt Keller, Boden und Holzplatz zuſammen
oder vertheilt, und können bis zum 11ten October bezogen, auf Verlangen aber auch noch frü=
her
abgegeben werden.
15) Nro. 49. in der zwelten Etage des Vorderhauſes eine groſe und eine kleine tapezirte Stube auf
die Straße, zwei dergleichen in den Hof, nebſt einer Küche; auf dem Hinterbau drei Stuben
und eine Kammer, nebſt Kuͤche, zwer Bodenkammern, ein geräumiger Keller und Holzplatz,
ſo wie der Mitgebrauch der Waſchkuͤche.

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16) In der langen Gaſſe Nro. 207. ein geräumiges Logis auf der Erde, welches in Stube, Stuben=
kammer
, Küche, einer beſonderen Kammer auf dem Gange, und meinem geweſenen Laͤden glei=
cher
Erde nebſt Holzplatz beſtehet, und im Rovember bezogen werden kann.
J. D. Wambold.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Den 2ten dieſes Monats geſchahe die Ziehung der 3ten Klaſſe der allhieſigen 30ten
Klaſſenlotterie, wovon die Ziehungsliſten bei den Herren Kollekteurs eingeſehen, und
die Gewinnſte plansmaͤſig bezogen werden koͤnnen. Die Ziehung der 4ten Klaſſe geſchieht
den 30ten dieſes Monats. Darmſtadt den 4ten Sept. 1707.
Von Generaldirektions wegen.
2) Die 3ſtoͤckigte Behauſung in der Holzſtraße Nro. 501. dahier zu Darmſtadt, in
welcher ein neu eingerichteter Specereyladen und Waarenlager, zu jeder andern Hand=
lung
dienlich, ſich befindet, mit allen Zubehoͤrden, zwiſchen 6 Gaſſen gelegen, ſtehet
vom 1ten bis den 7ten Septembris naͤchſt aus freyer Hand auf eine lebenslaͤngliche
Renthe - das iſt, daß dem Entlehner das Eigenthum auf den Tag des Abſterbens des
letztlebenden der beiden verlehnenden Eheleuten, ohne weiteres Entgeld verfallen und
die Renthe erloſchen ſeyn ſolle - zu vermiethen: oder auf den 15ten gedachten Monats
an den Meiſtbletenden zu verſteigern.
Liebhabere werden nur gegen leiſtende Sicherheit angenommen ober zum Mitbieten
zugelaſſen; die Bedinguiſſe - wovon eine dieſe iſt, daß ſogleich bey der Verleh=
nung
¼jähriges der ausfallenden jaͤhrlichen Renthe im voraus bezahlt werden muß-
koͤnnen
inzwiſchen taͤglich in der Behauſung ſelbſt vernommen und alles zu derſelben ge=
hoͤrige
beſehen werden.
3) Unterzeichneter zeigt dem hieſigen und benachbarten Publikum hiermit an, daß er
ſeinen Laden mit allen Gattungen Ellenwaaren fuͤr Herrn und Damen in der Schloß=
gaſſe
Nro. 31. etablirt hat, und durch billige Preiße und prompte Bedienung deſſen
geneigten Zuſpruch ſich wuͤrdig zu machen beſtreben wird, um den er gehorſamſt bittet.
Emanuel Koppel Wolf.
4) Ein engliſch plattirter Sporn iſt verlohren gegangen. Der redliche Finder wird er=
ſucht
, ſolchen an Ausgeber dieſes zuruͤck zu geben.
5) 500 fl., 600 fl. und 800 fl. liegen gegen hinlaͤngliche gerichtliche Sicherheit zum
Ausleihen bereit. Ausgeber dieſes giebt naͤhere Nachricht.
6) Es wuͤnſcht jemand ein gutes Clavier zu miethen.

Anzeige für Geometer und Forſtbediente.
7) Anleitung zum Vermeſſen, Verzeichnen, Berechnen, und Theilen
der Gewannen und Hofraithen. Zum Selbſtunterrichte beim Mangel geo=
metriſcher
Vorkenntniſſe; entworſen von Friedrich Ludwig, Grosherzogl. Heſſ.
Baukondukteur. Mit ſieben Kupfertafeln. 8. Darmſtadt 18o7., bei C. W. Leske,
und in Commiſſion bei G. Fr. Heyer in Gieſen. Preiß auf ordin. Ppr. 2fl. 45 kr.
auf feinem Ppr. 3.fl. 15. kr.
Bei der bevorſtehenden geometriſchen Vermeſſung unſers geſammten Grosherzogthums
Heſſen fuͤhlt man ſehr das Beduͤrfniß eines Lehrbuchs fuͤr angehende Feldmeſſer, wo=

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burch dieſelben, auch beim Mangel aller geometriſchen Vorkenntniſſe, in den Stand
geſetzt waͤren ſich ſelbſt zu bilden; deshalb erhielt der geſchaͤtzte Hr. Verfaſſer von hoͤ=
herer
Behoͤrde den Auftrag, daſſelbe auszuarbeiten. Er hat ſich dieſes Auftrags nun
zur allgemeinen groͤſten Zufriedenheit ſowohl ſeiner Vorgeſetzten, als aller Sachverſtaͤn=
digen
entledigt, und der Verleger glaubt nicht mehr zur Empfehlung dieſes Werkchens,
welches mit moͤglichſter Kuͤrze die hoͤchſte Verſtaͤndlichkeit im Vortrag verbindet, ſa=
gen
zu koͤnnen. Daſſelbe begleiten ſieben mit vorzuͤglicher Sorgfalt - nach den
ſehr ſchoͤnen Zeichnungen des Hrn. Verfaſſers gearbeitete und ausnehmend wohl gera=
thene
Kupfertafeln.

8) Durch die Aufforderung und Unterſtuͤtzung mehrerer Literatur= und Kunſtfreunde,
deren Auftraͤge ich oͤfters mit Erfolg beſorgte, finde ich mich zu der oͤffentlichen Be=
kanntmachung
einer Unternehmung veranlaßt, bei welcher die Abſicht, den Freunden
der Literatur und Kunſt weſentlichen Vortheil und Bequemlichkeit zu verſchaffen, ſicher
nicht verfehlt und hoffentlich durch eine geneigte Theilnahme des literariſchen Publikums
unterſtuͤtzt und anerkannt werden wird.
Ich erbiete mich nemlich, den Verkauf von gebundenen Buͤchern, Gemaͤlden und
Kunſtſachen jeder Art zu uͤbernehmen, und hoffe den Abſatz derſelben durch folgende zum
Vortheil der Kaͤufer und Verkaͤufer gereichende Einrichtungen nicht nur ſehr zu befoͤrdern,
ſondern damit in der Folge vielleicht auch noch andere gemeinnuͤtzige Unternehmungen ver=
binden
zu koͤnnen.
In einem geraͤumigen Zimmer meiner Wohnung, welches Lokale nach Erforderniß
erweitert werden wird, und taͤglich, mit Ausnahme des Samſtags und Sonntags, in
den Nachmittagsſtunden von 1 bis 4 Uhr den Liebhabern und Kaͤufern offen ſteht, wer=
den
alle zum Verkauf mir in Commiſſion gegebene Buͤcher und andere oben beruhrte
Gegenſtaͤnde aufgeſtellt und in dem hieſigen Anzeigeblatt 1) der vorhandene Vorrath mit
Bemerkung der aͤußerſten Preiße, bei welchen kein Handel Statt finden kann in woͤ=
chentlichen
Fortſetzungen bekannt gemacht, ſodann monatlich die Numern der bis dahin
verkauften Artikel zur Notiz der Intereſſenten ebenfalls in dieſem Blatte angezeigt.
Ich werde mir angelegen ſeyn laſſen, nicht nur im ganzen Lande und den angraͤn=
zenden
Gegenden die vorraͤthigen Commiſſionsartikel allgemein bekannt zu machen und
ihnen dadurch Kaͤufer zu verſchaffen, ſondern auch bei Gegenſtaͤnden von Wichtigkeit
dem auswaͤrtigen Publikum durch die Literaturzeitungen oder den allgemeinen Anzeiger
die noͤthigen Anzeigen mittheilen, letzteres jedoch unter der billigen Bedingung. daß,
bei wirklich erfolgtem Abſatz auf Veranlaſſung einer ſolchen Anzeige in aus=

2) Das Frag= und Anzeigeblatt iſt vollkommen dazu geeignet, dieſe Anzeigen nicht nur in
hieſiger Reſidenz, ſondern auch im ganzen Lande und den benachbarten Städten, wo
es ſeines gemeinnützigen Inhalts wegen zahlreiche Abnehmer findet, allgemein zu
verbreiten, und wird denjenigen, für die es auch nur in dieſer Hinſicht von In=
tereſſe
ſeyn ſollte, nur die geringe Ausgabe von 30 Kr. halbjährlich verurſachen, für
welche man ſich zur Meſſe und zu Ende jeden halben Jahrs bei mir darauf abonniren
kann.

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waͤrtigen Zeitungen, alsdann den Intereſſenten, jedem zu ſeinem Antheile, die Iuſer=
tionsgebuͤhren
noch beſonders in Anrechnung gebracht werden.
Die Bedingungen, unter welchen ich Commiſſionen uͤbernehme, und den Verkauf
der gegen einen Schein zu uͤberliefernden Gegenſtaͤnde auf die vorerwaͤhnte Art beſorge,
ſind folgende: Man erlegt bei der Abgabe derſelben gleich baar 1 Kr. vom Gulden
des Preiſes, fuͤr welche man die zum Verkauf beſtimmte Artikel erlaſſen will, und von
dem Tage der Ueherlieferung bis zum Tage des Verkaufs, oder der verlangten Zuruͤck=
gabe
, monatlich ½ Kr. vom Gulden Depoſitionsgebuͤhr. Bei wirklich erfolgtem Ab=
ſatz
und Auszalung des Geldes werden alsdann pro honorario weiter vergütet:
von 1 bis 5 fl. pr. fl. 2 Kr.
- 3.
-61-
- I1 -L5. k.
26 - 505
-51 1008
Von jeden 50 fl. weiter 1 Kr.
Statt dieſes letzteu Honorars und der Depoſitionsgebuͤhren bin ich erboͤtig, nach
Beſinden auch Buͤcher oder Kunſtſachen in Zurechnung an Zahlungsſtatt ganz oder zur
Haͤlfte anzunehmen, wenn mir die Auswahl uͤberlaſſen bleibt und der Preis anſtaͤndig
iſt. Man wird dieſe Proviſion billig finden, wenn man dabei meinen nicht unbe=
deutenden
Aufwand fuͤr Zimmer, Meubles, Annonçen, Correſpondenz ꝛc. ꝛc. beruͤck=
ſichtigt
.
Auftraͤge werden von jetzt an taͤglich uͤbernommen, das Verzeichniß der ſchon gegen=
waͤrtig
voraͤthigen nicht unbedeutenden Anzahl von Buͤchern, Gemaͤlden ꝛc. kann jedoch
erſt gegen die Mitte oder zu Ende dieſes Monats in den Anzeigeblaͤttern bekannt ge=
macht
und auch alsdann erſt das Zimmer, welches ich dieſem Inſtitut gewidmet habe,
den Liebhabern geoͤffnet werden. Die Depoſitionsgebuͤhren fuͤr die von jetzt bis Ende
Septembers mir zum Verkauf uͤbergebenen Gegenſtaͤnde werden deswegen auch erſt vom
1ten Okt. an berechnet. Darmſtadt den 1ten Sept. 18o7.
L. C. Wittich,
Grosherzogl. Hof= und Canzleibuchdrucker.

Theateranzeigen.
Sonntags den 6ten Sept. wird von der hier anweſenden deutſchen Schauſpieler=
geſellſchaft
aufgefuͤhrt:
Hieronymus Knicker.
Eine komiſche Oper in 2 Auf, von Dittersdorf.

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Donnerſtags den 10ten Sept. zur Feyer des hohen und hoͤchſterfreulichen Geburts=
feſtes
Ihro Hoheit der Durchlauchtigſten Groß= und Erb=Prinzeſſin Wilhelmine
Louiſe von Heſſen:
Der frohe Tag
oder
Vaterfreude und Vaterlandsliebe.
Ein laͤndliches Luſtſpiel mit Geſaͤngen in 2 Akten, von Auguſt Steinau.
Darauf folgt:
D ie Wiedererſtattung.
Luſtſpiel in 1 Akt.

Angekommene Fremde vom 29ten Auguſt bis den 5ten Sept. 1807.

In der Traube: Hr. von Lersner, Kammer=
her
, in hieſigen Dienſten; von Frankfurt; Hr. von
Schmidt, Geheimerrath, von München; Hr.
Bornges, Kaufmann, von Frankfurt; Hr. Stein=
gaß
, Handelsmann, von Mühlheim; Hr. Meyer,
Hr. Schill, Fabrikanten, von Calw; Hr. Bek,
Hr. Belino, Kaufleute, von Rothenburg; Hr.
Sauter, Kaufmann, von Stuttgart; Hr. Hof=
mann
, Kürſchner, von Heilbronn; Hr. Schmidt,
von Frankfurt; Hr. Hohnbach, von Coburg;
Hr. Baſſamann und Sohn; Hr. Lombardin und
Sohn; Hr. Löw, und Mad. Hemberger, von
Heidelberg, ſämtl. Kaufleute; Hr. Müller, Hr.
Becker, von Solms=Lich, und Mad. Schmidt, von
Fränkiſch=Crumbach.
Im Darmſtädter Hof: Hr. Notter, von
Str.eburg; Hr. Gleismann, von Frankfurt,
und Hr. Lindheimer, von Heppenheim, Kauf=
leute
.
Im Heſſiſchen Haus: Hr. von Grönitz,
Student, von Heidelberg; Hr. Kuder, Particu=
lier
, nebſt Familie, von Baſel; Hr. Mathey,
von d Eſpernay; Hr. Wandelſtab, und Hr. Heu=
ſer
, von Frankfurt, Kaufleute.
Im Erbprinzen: Hr. Müller, Kapitaine,
in k. k franzöſiſchen Dienſten; Hr. Krebs, Schau=
ſpieldirekteur
, nebſt Geſellſchaft, von Worms;
Hr Keller, Handelsmann, von Weinheim, und
Hr. Chriſtian, Kaufmann, von Heidelberg.
Im Schwanen: Hr. Schüler, Hofbedien=
ter
, von Pirmaſens.
Im fröhlichen Mann: Hr. Albdinger,
und Hr. Buſch, Handelsleute, von Wieſenſieig.
In der Krone: Hr. Diehl, Weinhändler,
von Bacharach.

Im Löwen: Hr. Spitz, Handelsmann, aus
Italien.
Im wilden Mann: Hr. Böringer, Par=
tikulier
, von Wörth, und Hr. Itel, Steinhauer=
meiſter
, von Lengfeld.
Im Hirſch: Hr. Mann, Hr. Diehl, Hof=
bedienten
, von Pirmaſens, und Hr. Lauer, Scri=
bent
, von Biſchofsheim.
Auſſer den Gaſthaͤuſernlogirt:
Im Palais Sr. Hoheit des Gros= und Erb=
prinzen
: Ihro Majeſtät die Königin von
Baiern, benebſt Suite.
Ihro Hochfürſtl. Durchlaucht der Herzog von
Braunſchweig= Oels, benebſt Höchſidero Frau Ge=
mahlin
Hochfürſtl. Durchlaucht und bei ſich ha=
bende
Suite.
Bei Herrn Archibrath Kuder: Hr. Benner,
Regierungsrath, von Gieſen.

Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. von Kalitſch, und Hr. von Raumer, Jagd=
junkers
, von Deſſau, den 31. Aug. Hr. Gremp,
Poſtmeiſter, und Hr. Dufait, Amtsaſſeſſor, von
Homburg, den 1. Sept. Hr. von Gersdorf, Ca=
pitaine
, in däniſchen Dienſten, eod. Hr. von
Falck, Kammerherr, in hieſigen Dienſten, von
Cleve, den 3ten. Hr. von Wieſenhütten, und
Hr. von Rau, Generals, in lönigl. wirtember=
giſchen
Dienſten, den 4ten Sept.

[ ][  ]

Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte:
Herrn Welcker, hinterbliebene Wittwe, 52 Jah=
Den 30ſten Auguſt, dem Grosherzoglichen Re, te alt.
gierungsſekretair, Herrn Chriſtian Wilhelm Lud=
Eodem, Margarethe Eliſabethe, des verſtorbe=
wig
Buchner, ein Sohn: Wilhelm Chriſtian.
nen Herrſchaftlichen Knechts, Matthias Groh,
Eodem, dem Beiſaß und Leideckergeſellen, Jo= nachgelaſſene Tochter, 8 Monate und 17 Tage alt.
hann Wendel Schütz, eine Tochter: Anne Katha= Den 31ſten, Jungfer Anne Magdalene, des
rine.
Gresherzogl. Hofinſtrumenteurs, Herrn Philipp
Den 4ten Sept., dem Burger und Beckermei= Petor Backert, einzige eheliche Tochter, 41 Jahre
ſter, Johann Dantel Rechel, eine Tochter: Eliſal 14 Monate und 14 Tage alt.
betha Barbara.
Den 2ten Sept., Chriſtiane, ges exſpectivir=
Eodem, ein unehelicher Sohn: Juſtus Philipp.
ten Kanzleidieners, Jacob Wittich, Ehefrau,
Kopulirte:
23 Jahre und 2 Monate alt.
Den 30ſten Auguſt, der Burger und Gürtler=
Eodem, dem Grosherzogl. Hof= und Kunſtbuch=
meiſter
, Friederich Andreas Volkhard, gebürtig binder, Herrn Georg Wüſt, eine Tochter, 5 Mo=
von
Lißberg, im Oberfürſtenthum Heſſen; und
Anne Marie, des verſtorbenen Burgers und Pflä= nate und 27 Tage alt.
ſterermeiſters, Johann Georg Rau, nachgelaſſene
Beerdigt bei der reformirten Gemeinde:
eheliche Tochter.

Kopulirte bei der jüdiſchen Gemeinde:
Den 18ten Auguſt, Mannaſſes Abraham Neu=
ſtadt
dahier, und Gütelche Jacob Flörsheim, von
Frankfurt am Mayn.
Beerdigte:
Den 30ſten Auguſt, Frau Marie Sabine, des
verſtorbenen Grosherzogl. Rechnungsjuſtiſieators,

Den 29ten Auguſt, dem Grosherzogl. Hofme=
chanikus
, Herrn Hecktor Rösler, ein Sohn, Jo=
hann
Jacob, 11 Tage alt.
Beerdigt bei der juͤdiſchen Gemeinde:
Den 30ſten Auguſt, dem Schutzjuden, Jacob
Trier, ein Sohn, David, 7Wochen und 2 Tag=