Darmstädter Tagblatt 1806


15. September 1806

[  ][ ]

8o6.

den 15. Sepk.

No. 37.

Mit Großherzogl. Heſſiſchem

gnaͤdigſten Privilegio.
Frag= und

zu finden in der Großherzoglichen

I.

1

Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindſteiſch
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl.
Speck
Nierenfet.
Hammelsfett
1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchmalz

unausgelaſſenes
Ein Kalbsgekroͤſe
10 bis
6 bis
Eine Kalbslunge
10 bis
Eine Kalböleber,
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſenleber
Suͤlzen
1
Bratwuͤrſte
1
Ein Pf. gute pure Schweinen= Le=
ber
=oderBlutwurſt mitGrieben
Ein PfundgemiſchteWuͤrſt, worin

12

= T axe.
Lunge, Leber oder Blut von anderm kr

8

Schlachtvieh iſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1fl.
ſEin Kalbskopf
12 bis 16 kr.
Ein Hammelskopf
10
Ein Kalbsfuß
1½
1. Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
41 Maas Jung=Bier im Hauſe
4
auſſer dem Hauſeh
Brod=Taxe und Gewicht.
Pf. L. 2.
Für 2 kr. Brod ſoll wiegen
26)
FFuͤr 4 kr.
1120 3
Für 6 kr.-
2115
Fuͤr 12kr.
430
Fur 1 kr. Kuͤmmel=oder
8
gemiſchtes Brod
Für 2 kr.

16
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck

Fuͤr 1 kr. Milchweck
62

4Fuͤr 1 kr. Milchbrod
6)
Ein fuͤnſpf. Laib Brod ſoll gelten 11kr. 2pf.

Großherzoglich=Heſſiſche Polizey=Deputation dahier.
Saaii
II. Marktpreiſe.

Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſte
Ein Malter Waizen,
Ein Malter Spelz
Ein Malter Hafer,
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern:

5fl. 56kr. 1 Maas Bierhefe 4 46 Kuh= oder Geiſemilch 55 1 Pfund friſche Butter 9 der beſten Handkaͤſe 3 50 Von den uͤbrigen Handkaͤſen das Stuͤck 6 52 4 Eyer 5 Stuͤck foͤr 8 40 Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln

GInrzaiinrnttieatria nnr r.r. r Arre.
AnDireternu. nund

wst ren.

Amt Rüſſelsheim
Amt Dornberg
Amt Lichtenberg
Amt Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Amt Seeheim
Amt Heppenheim
Amt Bensheim
Amt Fürth
Amt Gernsheim

4M. Korn. M. Gerſies M. Waiz. MM. Spelz. M. Hafer. fl. kr. fl. kr. fl. r. fl. kr. fl. kr. 10 4 50 8 10-
2
40 3 50 50 4 25 7 52 t5. 30 44 50 4 6 10 4 55

5 4
40

5

3
50 6 4 40 3 3 [ ][  ][ ]

Verſteigerungen.
1) Da das, des Georg Peter Reinhards Wittwe dahier zuſtaͤndige, 458 x₈tel Ruthen
haltende Baumſtuͤck im Oberfeld Nro. 9. in der 34ten Laag, am heiligen Kreuz beim
Brunnen rechterhand, Montag den 15ten kuͤnftigen Monats September, Nachmittags
um 5 Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe nochmalen verſteigert und dem Meiſtbietenden
unwiederruflich zugeſchlagen werden ſoll, ſo macht man dieſes hiermit bekannt.
Darmſtadt den 28ten Aug. 1806.
Großherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.
2) Da naͤchſten Donnerſtag, den 18ten dieſes, Morgens um 9 Uhr, in dem hieſigen
Baumagazin, altes Bau= und Brennholz, nebſt Thuͤren, Fenſtern, Kupfer Eiſen,
Lothzinn und zwei Waageſchalen oͤffentlich an den Meiſtbietenden gegen gleich baare Be=
zahlung
verſteigt werden ſollen; ſo macht man dieſes den Kaufliebhabern hiermit bekannt.
Schmitz, Großherzogl. Bau=Sekretaͤr.
Darmſtadt den 12ten Sept. 1806.
3) Da die des Heinrich Wambolds Wittwe gehoͤrige 83 Ruthen Nro. 5. in der 47ten
Gewand rechterhand des Pallaswieſer=Wegs, bef. Balſar Klencken Wittib und Georg
Klein, Montag den 22ten dieſes, Nachmittag um 5 Uhr, unter denen in dem Termin
zu eroͤfnenden Bedingungen auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen verſteigt werden ſol=
len
, ſo macht man dieſes hiermit bekannt. Darmſtadt den 1ten Sept. 18o6.
Großherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
4) Nachdem den 23ten dieſes die Lieferung des Oels zum Behuf der Nachtlaternen in hie=
ſig
Großherzoglicher Reſidenz auf den naͤchſtkommenden Winter oͤffentlich verſteigt und
dem Wenigſtverlangenden uͤberlaſſen werden ſoll; ſo wird ſolches zu Jedermanns Nach=
richt
, beſonders den hieſigen Handelsleuten und Specereyhaͤndlern, welche dieſe Lieferung
zu uͤbernehmen gedenken, zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, um ſich in praeſizo
termino auf dahieſigem Rathhauſe, Vormittags um zehn Uhr, einzufinden, und we=
gen
des zu erwaͤhntem Gebrauch zu liefernden guten, alten, wohlabgelegenen, hellen
und reinen Rüboͤls mitzubieten. Darmſtadt den 10ten Sept. 18o6.
Von Polizeydeputations wegen.
J. M. Hofmann.
Klun k.
5) Da das der Wittwe des verſtorbenen Gardiſten Johann Georg Walzen, Jacobine,
gehoͤrige Wohnhaus und Hofraithe in der Bachgaſſe dahier, bef. Ernſt Neuenhagen Er:
ben und Andreas Krauthaus, Mittwochs den 24ten dieſes Monats, Nachmittags 2
Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen oͤffentlich aufgeſteckt, und dem Meiſtbie=
tenden
nach Beſinden ohne Vorbehalt der Ratiſikation ſogleich unwiderruflich zugeſchlagen
werden ſoll; ſo wird dieſes zu jedermanns Nachricht hiermit bekannt gemacht.
Großherzogl. Heſſ. Garniſons=Gericht daſ.
Darmſtadt den 1ten Sept. 18o6.
Gemaͤlde=Verſteigerung.
6) Den Kunſtliebhabern wird hierdurch bekannt gemacht, daß Donnerſtags den 25ten
September und an den folgenden Tagen, in dem Saale des Darmſtaͤdter Hofs dahier,
Vormittags von 9 bis 12, und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, eine aus mehr als 100
Stuͤcken beſtehende ausgeſuchte Sammlung von Oehlgemaͤlden, aus der italieniſchen,
niederlaͤndiſchen, franzoͤſiſchen und teutſchen Schule, unter andern von Guereino;
Palma, Piazetta, Bibiena, Mezu, Teniers, Molenair, Achen, Mierevelt,
Berghem, Fyt, Bega, Spranger, Beich, Seekatz, Loewenstern, Fiedler,
Hirschberg und andern Meiſtern, deren Namen man nicht mit Zuverlaͤſſigkeit anzuge=
ben
vermag, gegen gleich baare Bezahlung oͤffentlich verſteigt werden. Zugleich bemerkt
man, daß alle dieſe Gemaͤhlde vom 22ten September bis zu dem Verſteigerungstage,
jedoch nur Nachmittags, in beſagtem Verſteigerungshauſe zu beſehen ſind.
Darmſtadt am 1ten September 1806.

[ ][  ][ ]

7) Da die dem Hofgerichtsadvokaten Schmoll gehoͤrige, in der neuen Vorſtadt nach dem
kleinen Thuͤrgen zu, und zwar zwiſchen dem Herrn Geh. Rath Thom und der verwittib=
ten
Frau Oberappell. Raͤthin Happel gelegene, aus Vorder: Seiten= und Hinterbau
beſtehende Behauſung, den 14ten kuͤnftigen Monats October, Nachmittags um 3 Uhr,
auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen oͤffentlich aufgeſteckt, und dem Meiſtbietenden,
ohne Vorbehalt der weiteren Ratiſication, ſogleich zugeſchlagen werden ſoll; ſo wirb
dieſes zu jedermanns Nachricht hiermit bekannt gemacht.
Ex Commissione.
Reh, Großherzogl. Canzley=Rath.
Feilgebotene Sachen.
1) Es ſteht ein Garten bei der neuen Stadtanlage 275 Ruthen haltend, ringsum mit
einer Mauer umgeben, und mit ſehr vielen iungen tragbaren Obſtbaͤumen, Kammerlatten,
Brunnen, Wohnhaus, Stallung und Schoppen mit Einwilligung meiner Kinder und
des Vormunds aus freier Hand zu verkaufen. Liebhaber koͤnnen ihn taͤglich in Augen=
ſchein
nehmen und den Eigenthuͤmer in der Hofbuchdruckerei erfragen.
2) Das Wohnhaus Nro. 8. am Eck der Schloßgaſſe hinter dem Schloßgraben iſt
aus freier Hand zu verkaufen und das Naͤhere in der Hofbuchdruckerei zu erfragen.
3) Ein nußbaumener Eylinder, eine moderne Pendul=Uhr, 2 auf Mahagonyart gebeizte Tiſch=
gen
, 2 Paar Piſtolen und 1 Säbel, ſtehen billigen Preißes zu verkaufen.
4) Ein ganz gutes Piano ſorte von Oberndörfer ſteht zu verkaufen. Wo? ſagt Ausgeber dieſes.
5) Nro. 197. in der langen Gaſſe iſt eine Kaute Schweindung zu verkaufen.
6) Bei Unterzeichnetem ſind neue Holländiſche Heringe billigen Preißes zu haben.
L. Orth.
Zu vermiethen:
1) Vor dem Frankfurter Thor in Nro. 630. die 2 obere Stock, entweder ganz oder
in 2 Theilen, und koͤnnen Anfangs Oktober bezogen werden.
2) In der neuen Vorſtadt in Nro. 592. naͤchſt dem kleinen Thürchen die mittlere
Etage, und beſtehet ſolche aus 5 heizbaren Zimmern, 1 Kammer, Kuͤche, Keller,
Boden und Holzplatz, welches ſogleich bezogen werden kann.
3) In Nro. 616. ohnweit dem Frankfurter Thor in dem Hinterhauſe ein Logis fuͤr
eine ledige Perſon, wovon die Ausſicht in den Garten gehet.
4) In Nro. 2. am Schloßgraben eine Stiege hoch ein Logis, beſtehend in 2 heizbaren
Zimmern, einem Kabinet, Kuͤche, Keller, verſchloſſenem Holzplatz und dem Mitgebrauch
der Waſchkuͤche, welches ſogleich bezogen werden kann.
5) In der Holzſtraße Nro. 407. in der zweiten Etage eine Stube mit oder ohne Moͤbel,
welche ſogleich bezogen werden kann.
6) Bei Georg Liebig in der groſen Ochſengaſſe ein Logis eine Stiege hoch mit der
Ausſicht auf die Straße.
7) In der groſen Ochſengaſſe bei dem Schuhmacher Traͤſer ein Logis im Hinterhauſe,
welches in Stube, Kamm= und Kuͤche beſtehet, und in 8 Tagen bezogen werden kann.
8) Auf dem Markte Nro. 561. fuͤr eine ſtille Haushaltung ein Logis im dritten Stock,
beſtehend in 2 groſen Stuben, einer groſen Kammer, Kuͤche, Keller und Holzplatz,
welches bis den 1ten Oktober bezogen werden kann.
9) In Nro. 704. der neuen Stadtanlage der erſte und zweite Stock des Vorderhauſes,
Jeder beſtehet in 4 heizbaren Zimmern, einem Kabinet und Kuͤche, wozu Holzplatz,
Keller, Bodenkammer nebſt Mitgebrauch der Waſchkuͤche gegeben werden kann. Beide
Etagen ſind im Anfang des Oktobers zu beziehen.
10) Nro. 264. in der Kaplaneigaſſe ein Logis 2 Stiegen hoch, beſtehend in einer Stube, 2 Kammern,
Küche, Kuͤchenkammer, verſchloſſenem Keller und Holzplatz, welches ſogleich bezogen werden kann.

[ ][  ][ ]

11) Nro. 596. am Pfortchen 3 Etagen im Vorderhauſe, Stallung zu 4 Pferden,
nebſt Kammer und Fourageboden, welche ſogleich bezogen werden koͤnnen.
12) In Nro. 110. der alten Vorſtadt ein Logis gleicher Erde im Hinterhauſe, fuͤr eine
ſtille Familie oder eine einzelne Perſon, welches in einer groſen Stube, Kuͤche und
Keller beſtehet und ſogleich bezogen werden kann.
13) Nro. 36. in der Schloßgaſſe ein Logis, beſtehend in einer groſen Stube, Stubenkam=
mer
, Kuͤche, Boden und Holzplatz.
14) Ein Logis von Stube und Kammer mit der Ausſicht auf die Straße iſt mit oder
ohne Meubles an ledige Perſonen zu vermiethen.
Joh. Phil. Diehl.
15) In Nro. 583 in der neuen Vorſtadt nahe am Gaſthaus zum Trauben im Vorder=
hauſe
bie unterſte Etage mit der Ausſicht auf die Straße, beſtehend in einer groſen
ſchoͤnen tapezirten Stube nebſt Schlaſſtube, einer groſen Kuͤche, Kammer, verſchloſ=
ſenem
Boden, Keller und Holzplatz. Im Seitenbau gleicher Erde ein Logis, in
zwei ſchoͤnen Stuben, Küche, verſchloſſenem Boden, Keller, Holzplatz, gemeinſchaft=
lichem
Gebrauch der Waſchkuͤche und des Brunnens beſtehend. Dieſes Logis kann
zu erſterem gegeben und bald bezogen werden. Zwei Stiegen hoch ein Logis fuͤr
eine ledige Perſon, welches in einer heizbaren Stube nebſt Schlaſſtube beſtehet, und
ſogleich bezogen werden kann.
16) Ohnweit dem Frankfurter Thor in Nro. 614. die untere Etage vornen heraus,
beſtehend in 3 Stuben, einer Kammer auf dem Boden, Kuͤche, Keller und Holzplatz.
17) In dem Hinterbau des Wohnhauſes Nro. 60. eine aus 4 Zimmern, 2 Kammern,
Boden, Keller, Holzplatz und dem gemeinſchaftlichen Gebrauch der Waſchkuͤche be=
ſtehende
Wohnung. Man wendet ſich an den Eigenthuͤmer.
18) Auf dem Markte in Nro. 545. ein Logis drei Stiegen hoch, welches in Stube,
Kammer und Holzplatz beſtehet.
19) In meinem Hauſe in der neuen Stadtanlage iſt der zweite und dritte Stock zu ver=
miethen
, wozu Holzplatz, Keller, Stallung und der Mitgebrauch des Waſchhauſes
gegeben werden kann; beide Etagen ſind auf den 25ten Oktober zu beziehen.
A. Graf, ſen.
20) Nro. 451. in der groſen Ochſengaſſe der unterſte Stock des Wohnhauſes der Bau=
meiſter
Schuhknechten Wittib, welcher den 1ten Oktober bezogen werden kann.
21) In der Behauſung des Bierbrauer Appfels vorm Jägerthor der ganze untere Stock, beſte=
hend
in 3 Stuben, Kammer, Küche, Keller, Boden und Holzplatz, welches ſogleich bezogen
werden kann.
22) In der alten Vorſtadt Nro. 111. ein Logis, beſtehend aus 2 Stuben, Küche, Kammer und einer
Kammer auf dem Boden, verſchloſſenem Keller und Holzplatz, und kann mit Anfang Oktobers
bezogen werden.
23) In der langen Gaſſe Nro. 205. iſt im Hinterbau eine Stube für eine ledige Mannsperſon für
11 Gulden jährlichen Zins zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Da ich von jezt an mich oͤfter in Dornheim als hier aufhalten muß, meine hieſige,
ſowohl Dienſt; als Privatverhaͤltniſſe aber dadurch ſo wenig wie moͤglich geſtoͤrt wer=
den
duͤrfen; ſo erſuche ich alle diejenige Perſonen, welche waͤhrend meiner Abweſenheit
Briefe, Paquete ꝛc. an mich abzugeben oder ſonſtige Angelegenheiten bei mir zu beſor=
gen
haben, ſich damit an den Herrn Oekonomierath Kuͤchler, im Hoͤpfneriſchen Hauſe
wohnhaft, zu wenden und der baldigſten Befoͤrderung verſichert zu ſeyn. Uebrigens
kann man auch im Darmſtaͤdter Hof dahier, wo ich woͤchentlich einen und nach Erfor=
derniß
auch mehrere Taͤge logiren werde, meine jedesmalige Anweſenheit erfahren.
Katz, Fuͤrſtl. Heſſ. Hofrath.
Darmſtadt am 9ten Sept. 18o6.
(Hierzu eine Beilage.)

[ ][  ][ ]

2) In der Nacht vom 9ten auf den 10ten dieſes, ein Viertel nach 11 Uhr wurde in des
Unterzeichneten Schlafzimmer ein Stein von mehr als ¾ Pfund Schwere und mit fol=
gender
auf beiden Seiten angeklebten Innſchrift geworfen:
Schurke! dir iſt der Tod geſchworen, bald biſt du deiner Aufloͤſung nahe!
dies that eine buͤrgerliche Canaille, und die dich ewig verfolgen wird, ganz un=
intereſſirt, bloß wegen deinen ſchlechten Handlungen."
In dem Bewußtſeyn, daß er der Handlungen nicht faͤhig iſi, deren man ihn hier be=
ſchuldigt
, und daß es ihm von jeher Geſetz war, einem jeden ſeiner Nebenmenſchen ohne
Unterſchied des Standes zu nuͤzzen, wo er es vermogte, vorzüglich aber in dem Wir=
kungskreis
, den ihm die Gnade ſeines Fuͤrſten anwies, Ordnung zu erhalten, und da=
durch
Gutes zu ſtiften, in dieſer Ueberzeugung wuͤrde der Unterzeichnete auch dieſe
Drohung, wie mehrere vorhergegangene mit ſtiller Verachtung behandelt haben, wenn
nicht die gerade Richtung, die der befragte Stein nach dem Kopftheil ſeines Bettes nahm,
und die Zeit, die der Thaͤter gewaͤhlt hatte, ihm den Beweis lieferten, daß es bei dem
Wurf nicht auf eine bloße elende Drohung abgeſehen war, ſondern, daß der Thaͤter,
mit der Lage des Orts wohl bekannt, die angedrohte Nache genommen haben wuͤrde,
wenn nicht die Fenſterſcheiben und Vorhaͤnge dem Stein die Kraft genommen haͤtten. Er
iſt es daher ſeiner perſoͤnlichen Sicherheit ſchuldig, alles anzuwenden um den Urheber ei=
ner
ſolchen Bosheit zu entdecken, und der gerechten Beſtraſung zu uͤberliefern.
Er verſpricht zu dem Ende dem, der ihm den Thaͤter nahmhaft machen wird, eine
Belohnung von zehen Carolins und gewiſſenhafte Verſchweigung ſeines Namens, auch
ſelbſt dem, der ihm nur eine Spur zur weitern Nachforſchung zeigen wird, eine ange=
meſſene
Belohnung. Er erſucht hierbei jeden redlichen Mann, der in Ausuͤbung ſeiner
Berufspflichten in den Fall kommen kann, den Fehlenden zuweilen durch Strenge zu ſei=
neu
Pflichten zuruͤckfuͤhren zu muͤſſen, ihm um des eigenen Intereſſe willen, das er dar=
an
zu nehmen hat, bei ſeinen Nachſorſchungen an die Hand zu gehen, damit eine ſolche
im Finſtern ſchleichende Bosheit an das Licht gebracht werde.
Der Unterzeichnete hat zu dieſem Ende den Stein mit der angefuͤhrten Aufſchrift in
ſeinem Bedienten= Zimmer niedergelegt, wo er auf Anmelden einem jeden vorgezeigt wer=
den
wird. Darmſtadt am 11ten September 18o6.
Frhr. v. Perglas Großherzogl. Hofmarſchall.
3) Ich fuͤhle mich von Liebe, Achtung und Dankbarkeit gegen meinen Oheim, den ver=
ſtorbenen
Superintendenten Zimmermann in Darmſtadt, gedrungen, ihm
noch im Grabe durch eine Schilderung ſeines Lebens und Charakters das
Opfer darzubringen, das ich ſeinen groſen Verdienſten um mich ſchuldig zu ſeyn glaube.
Da ich das Werkchen auf eigene Koſten und auf Subſcription heraus zu geben geſonnen
bin, ſo werden alle Goͤnner und Freunde des Verſtorbenen, deren Namen beigedruckt
werden, gebeten, ſich binnen 4 Wochen an mich ſelbſt, oder an Herrn Buchhaͤndler
Heyer in Gießen, Hrn. Buchdrucker Will und Hrn. Kandidat Stuͤcker
in Darmſtadt zu wenden. Auerbach den 5ten September 18o6.
Ernſt Zimmermann, Großherzogl. Heſſ. Mitprediger.
4) Die zur gräflich Stollbergiſchen Verlaſſenſchaft annoch rückſtändige Steigerungsgelder werden
zur unverlangten Berichtigung hiermit angelegentlichſt erinnert.
5) Daß wir unter den jetzigen Umſtänden den Preiß unſerer weißen Weine beträchtlich herabgeſetzt=
haben
; machen wir dem Publikum hiermit bekannt. Darmſtadt den 10ten Sept. 1806
M. Spielmannm. Compagnie.

[ ][  ]

6) Gebrüder Wolfskehl im Birngarten empfehlen dem geehrten Publikum ihr
mit den ausgeſuchteſten Sorten aller einſchlagenden Artikel verſehenes Waaren=
lager
und verſichern reelle Bedienung und billige Preiße.
7)
Ich habe die Ehre, bekannt zu machen, daß ich gegenwärtig bei Hrn. Schneidermeiſter Heß auf
dem Geiſtberg wohne.
Arras, Schneidermeiſter.
8) Gründlichen Unterricht in der einfachen und doppelten Buchhaltung, nebſt Berechnung aller
Wechſelkourſe ertheilt Endesgenannter. Das Honorair beträgt in Geſellſchaft fl. 2., für einzel=
ne
Subjekte fl. 4., und auſſer meinem Hauſe fl. 6. per Monat.
P. I. van der Kors.
9) Ich bitte jedermann, niemanden, wer es auch ſeye, etwas auf meinen Namen zu borgen, in=
dem
ich fuͤr nichts hafte.
Gervinus, Kaufmann.
10) Eine ſchon bejahrte Perſon wird auf Michgelis zu Kindern in Dienſt geſucht.

Angekommene Fremde vom 6ten bis den 13ten Sept. 1806.
In der Traube. Hr. von Türkheim, Geheimerrath, in
hieſigen Dienſten: Hr. von Ompteda, von Hannover, und
Hr. von Oblenſchlager, von Frankfurt.
Im Darmſtädter Hof. Hr. Scherer, von Reckar=
Gemünd; Hr. Trautwein, Hr. Raſor, von Worms, und
Hr. Kohlhagen, von Lennep, Kaufleute.
Im Heſſiſchen Haus. Hr. von Grub, Hofrath,
von Regensburg; Hr. Demonge, ehemals Officier, von
Mannheim; Hr. Levert, Inſpekteur, in franz. Dienſten,
und Hr. Echternach, Weinhändler, von Bacherach.
Im fröhlichen Mann. Hr. Fränckel, Handels=
mann
, von Berlin.
In der Sonne. Die zwei Herrn Gebrüder Vogel,
von Hachenburg.
Im Anker. Hr. Bitſch, Handelsmann von Frankenthal.
Im wilden Mann. Hr. Calpun, nebſt Frau, von
Brugges, in Flandern; Hr. Walter, nebſt Familie, Guts=
pachter
, von Hamburg, und Hr. Kunzmann, Gaſtwirth,
von Michelbach.
Im Hirſch. Hr. Brogadi, Handelsmann, aus Hr. von Wille, Kriegsrath, von Heſſen=Caſſel, eod. Hr.
Tyrol.

Auſſer den Gaſthaͤuſernlogirt:
Bei Herrn Obereinnebmer Kleinſchmidt: Hr. Thilemann,
Kapitaine, in Herzogl. Naſſauiſchen Dienſten.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. Baron du Fay, von Frankfurt, den 4ten Sept.
Hr. Gloßz, Amtmann, von Oſtheim, eod. Hr. Lupus,
Oberförſter, vom Felsberg, den 5ten. Hr. Lupus, Wild=
bereuter
, von Gundhof, eod. Hr. Hadermann, Profeſ=
ſor
, von Büdingen, den 9ten. Frau Gröfin von Rechtern,
geht nach Schönberg, den 11ten. Hr. Gnerry, Profeſſor,
von Berlin, eod. Mr. du Prat, Commissaire Or-
donnateur
en Chef; Mr. Malchi, Colonel; Mr.
Ministrol, Adjutant, et Mr. Piqué, Chef d’Es-
cadron
françois, eod. Mr. de Montion, Ad-
jutant
général françois, eod. Hr. von Grolmann,
Geheimerrath, und Hr. Süs, Hofgerichtsadvokat, von
Gieſen, eod. Hr. Graf von Kaunitz, von Rittberg, eod.
Hr. Rüdinger, Regierungsrath, von Gernsheim, eod.
Hr. Pioggino, königl. baieriſcher, Hofkammerrath, den 12ten.
Zepelni, Hauptmann, von Coppeihagen, eod.

Getaufte und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte:
Beerdigte:
Den 7ten September, dem Burger und Sattlermeiſter,
Den 7ten September, dem Burger und Beckermeiſter,
Johann Cheiſtoph Brandt, eine Tochter: Eliſabetha Bar= Johann Jakob Hochſtetter, ein Sohn, 3 Jahre, 6 Monate
bara.
und 28 Tage alt.

Eodem, dem in Dienſten Sr. Hochfürſtl. Durchlaucht des
Herrn Erbprinzen ſtehenden Reitknecht, Philipp Müller
eine Tochter: Eliſabethe Dorothee.
Den 9ten, dem Burger und Ackermann, Conrad Stumpf,
ein Sohn: Johann Peter.
Den 11ten, dem Burger und Fuhrmann, Georg Adam
Borger, eine Tochter: Eliſabethe.
Den 12ten, dem Großherzoglichen Regierungsſekretair
Herrn Ludwig Philipp Chriſtian Stamm, ein Sohn: Ernſt
Julius Georg Hermann.
Den 13ten, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Wil=
helm
Heß, eine Tochter: Margarethe.

Eodem, dem Beiſaſſen, Johann Adam Feichtmann, eine
Tochter, 4 Jahre, 3 Monate und 10 Tage alt.
Den 8ten, dem in Dienſten Sr. Hochfürſtl. Durchlaucht
des Herrn Erbprinzen ſtehenden Kutſcher, Johann Philipp
Weege, ein Sohn, 10 Monate und 15 Tage alt.
Den 9ten dem Grosherzogl Cavelldiener, Johann Jacob
Gelſius, ein Sohn, 3 Jahre, 8 Monate und 13 Tage alt.
Den 10ten, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Jo=
hannes
König, eine Tochter, 2 Jahre, 7 Monate und
8 Tage alt.
Den 11ten, dem Burger und Schneidermeiſter, Franz
Sänger, ein Sohn, 9 Monate und 16 Tage alt.
Den 12ten, dem Burger, Bierbrauer= und Küſermei=
ſter
, Johann Philipp Diehl, eine Tochter, 1 Jahr, 2 Mo=
nate
und 18 Tage alt.