Darmstädter Tagblatt 1806


21. April 1806

[  ][ ]

8o6.

den 21. April.

Mit Landgraͤflich Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches

No. 16.

Anzeige=
zu
finden in der Landgräflichen
I. P o
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Schoaffleiſch
Schweinenfleiſch
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl.
Speck
Nierenfett,
1
Hammelsfett
1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchmalz

unausgelaſſenes
10 bis
Ein Kalbsgekroͤſe
6bis
Eine Kalbslunge
10. bis
Eine Kalbsleber
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſenleber
2 - Suͤlzen,
Bratwuͤrſte
1
4
Ein Pf. gute pure Schweinen= Le=
ber
=oderBlutwurſt mitGrieben
in PfundgemiſchteWurſt, worin

gnadloſten Prioſſogis

Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

10
1½

1
= Taxe.
Lunge, Leber oder Blut von anderm kr
Schlachtvieh iſt
8
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1 fl.
Ein Kalbskopf
12 bis 16 kr.
(Ein Hammelskopf
Ein Kalböſuß
1 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
6
auſſer dem Hauſe 6
Brod=Taxe und Gewicht.
Pff k. 2.
Für 2 kr. Brod ſoll wiegen
202
Fuͤr 4 kr.
¹⁄9 1.
Fuͤr 6 kr.
1129 3
Fuͤr 12 kr. -
327 2
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel= oder
gemiſchtes Brod
7
Füͤr 2 kr.
15
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck - 6
Fuͤr 1 kr. Wilchweck
5½ 2
Fuͤr 1 kr. Milchbrod
ſEinfunfpf. Lazb Brod ſoll gelten 14 kr. 2 pf.

Landgräflich=Heſſiſche Polizey=Deputation dahier.
I.
Marktprei

in Malter Korn 8fl. 14kr. Ein Malter Gerſte 6 35 Ein Malter Waizen, Ein Malter Spelz 42 Ein Malter Hafer 16 Ein Malter Rockenwehl 8 52 Ein Malter Weißmehl 11 30

C;

1 Maas Bierhefe -
Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
der beſten Handkaͤſe
Von den uͤbrigen Handkaͤſen das Stuͤck
ſEyer 5 Stuͤck fuͤr
ſEin aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln

36
6
20
2
4
6

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern:

Amt
Ant
Amt
Amt
Cent
Amt
Amt
Amt
Amt
Amt
Amt

Rüſſelsheim
Dornberg
Lichtenberg
Pfungſtadt
Arheilgen
Zwingenberg
Seeheim
Heppenheim
Bensheim
Fürth
Gernsheim

M. Korn.M. GerſtezM. Waiz. MM. Spelz.zM. Hafer
fl. 1kr. ) fl.v kr.
fl. 1kr. J f. 1kr. fl.
kr.

8

40
50

6 40
55
6 45

25

4

30
6

6
4

22
16
30

25

40

50

10

40

[ ][  ][ ]

Edictalcitation.
1) Diejenige, welche an die Verlaſſenſchaft der Wittwe des dahier verſtorbenen Schmidt=

Verpachtung.
1) Das auf Peterstag kuͤnftigen Jahrs leihfaͤllig werdende herrſchaftliche Hofguth zu
Jaͤgersburg ohnweit Grosrohrheim gelegen, welches mit den erforderlichen Oeconomie=
Gebaͤnden verſehen, und ohngefaͤhr 100 Morgen Land an Guͤtern und Ackerfeld ent=
haͤlt
, ſoll
Freytags den 6ten Juny dieſes Jahrs
auf 12 Jahre wiederum verpachtet werden.
Diejenige, welche ſolches in Beſtand zu nehmen Luſten haben, koͤnnen alſo an ge=
dachtem
Tage Vormittags um 9 Uhr auf dem Rathhaus zu Grosrohrheim ſich einfinden
und ihre Gebote thun.
Zugleich wird hierbei bekannt gemacht, daß nur ſolche Perſonen zur Steigerung
zugelaſſen werden, welche durch glaubhafte Atteſtate beweiſen koͤnnen, daß ſie nebſt den
noͤthigen landwirthſchaftlichen Kenntniſſen das erforderliche Vermoͤgen beſitzen, Um die
verlangt werdende Cantion ſtellen, und den beim Antritt einer ſolchen Pachtung zu ma=
chenden
Aufwand beſtreiten zu koͤnnen. Darmſtadt den 11ten April 18o6.
Landgraͤflich Heſſiſche Rentkammer daſelbſten.
Verſteigerungen.
1) Freitag den 25ten dieſes, Nachmittags 1 Uhr, werden in dem Gaſthaus zur golde=
nen
Krone dahier
62 Malter Korn,
78
Gerſt,
354
Spelz, und
18 Schotenfruͤchte,
mit dem frohndbaren Transport auf 8 Stunde Wegs, parthienweis verſteigert.
Umſtadt den 14ten April 18o6.
Landgraͤfl. Heſſiſche Gefalloerweſerei.
B e ck.
2) Da der Beſtand des alleinigen Keſſeſlickens, Loffel= und Deckelgieſens in dem Landgraͤfl.
Amt Kelſterbach, mit naͤchſtkünſtigen 1ten July zu Ende gehet, und ſolcher Montags
den 28ten dieſes Monats, Nachmittags 2 Uhr, in hieſiger Renteiwohnung, auf an=
derweite
6 Jahre an den Meiſtbiethenden, salva ralificatione, uͤberlaſſen werden ſoll;
ſo wird den Steigluſtigen ſolches hierdurch bekannt gemacht, um zur vorbemeldten Stunde
dahier ſich einfinden und mitbieten zu koͤnnen. Langen den 5ten April 1806.
Heim.
Landgraͤfl. Heſſ. Renteiamt daſelbſt.
3) Mittwoch den 30ten dieſes, Nachmittags um 5 Uhr, ſollen nachbeſchriebene zur
Verlaſſenſchaft des dahier ledig verſtorbenen Jacob Betz gehoͤrige Immobilien auf dem
Rathhaus unter denen in dem Termin bekannt zu machenden Bedingungen verſteigt wer=
den
, als:
27 Ruthen Hofrgilhe=Grund und Garten im Niederſeld Nro. 7. 11. et 15. in

[ ][  ][ ]

der 4ten Lag vor dem Frankfurter Thor, rechterhand der Chauſſe, worauf
ein Wohnhaus befindlich iſt, bef. Chriſtoph Betz, giebt 1 Alb. Beed.
200½ Ruthen Garten im Heinheimer Feld Nro. 13. in der 28ten Laag, linker=
hand
des Herlenwegs, bei dem heiligen Kreuz bei dem Brunnen, bef. Ludwig
Wiegler und das Ackerfeld, giebt 2 Alb. 2 Pfenn. Beed, iſt zehendfrei.
Darmſtadt den 18ten April 1806.
Landgraͤfl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
4) Zur anderweiten Verleihung der gemeinen Winterſchaafweide zu Nauheim, deren
Beſtand ſich mit Ausgang dieſes Monats endigt, iſt Terminus auf Freytag den 2ten
naͤchſtkuͤnftigen Monats May anberaumt worden; es wird dieſe Verſteigerung daher zu je=
dermanns
Nachricht oͤffentlich bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich auf bemeldten
Tag, Morgens 10 Uhr, in loco Nanheim auf daſigem Rathhaus einfinden, die Be=
dingungen
vernehmen und mitbieten koͤnnen. Moͤrfelden den 14ten April 18o6.
Landgraͤfl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
5) Da das zur Verlaſſenſchaft des Burgers und Schuhmachermeiſters Philipp Berbert
gehoͤrige, in der Paͤdagoggaſſe zwiſchen Caſpar Degent und Martin Oeſtreichers Wittwe
gelegene Wohnhaus und Hofraithe Montag den 5ten kuͤnftigen Monats May, Nach=
mittag
um 5 Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus anderweit verſteigt werden ſoll, ſo wird
dieſes hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 15ten April 1806.

Landgraͤfl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.


Waiſenhaus=Nachricht.

Im 1ten Quartal 1806. iſt für die Waiſen eingegangen:
Januar. Den 3ten, der Frau Hofſattler Metzgerin Wittib Nro. 264. und 579. zu ſingen,
2 fl. 42 kr. Eoden, des Schneidermerſter Schmidts Wittib 2 Lieder zu ſingen, 48 kr. Den 7ten,
des Gardiſt Briegelmanns Söhnlein 2 Lieder zu ſingen, 30 kr. Den 8ten, dem Hofdreher Röß=
ler
Nro. 260. und 278. zu ſingen, 1fl. 21 kr. Den 12ten, dem Stadtbrunnenmeiſter Sinnigſohn
Nro. 470. und 579. zu ſingen, 1fl. 21. Den 15ten, des Fuhrmann Nicken Kind Nro. 569.,
576. und 577. zu ſingen, 1. fl. Den 17ten, dem Zimmermann Buchenau Mein junges Le=
Leben ꝛc.1 und Nro. 343. zu ſingen, 30 kr. Den 18ten, Opfer vom 24ten Nov. zu Goddelau,
1 fl. Den 19ten, Herrn Chirurgi Schneiders Ehefrau Nro. 470. und 260. zu ſingen, 1 fl.
Eodem, dem Herrn Oberburgermeiſter Seibel von Lißberg Nro. 470. zu ſingen, 1 fl. Eodem,
des Fuhrmann Ricken Kind 3 Lieder zu ſingen, 1 fl. Den 20ten, der Frau Geheimen Regierungs=
Räthin Schöndorf Nro. 313 und 282. zu ſingen, 1fl. 21 kr. Eodem, von einem Ungenannten, als
eine milde Gabe, 2fl 42 kr.
Februar. Dem Herrn Geheimen Regierungsrath Raiß 246., 270. und 282. zu ſingen,
8fl. 6kr. Den 2ten, Opfer von Nauheim, 24 kr. Den 5ten, desgleichen von Goddelau, 1 fl.
30 kr. Den 8ten, der Frau Garkoch Appelin zur Leiche zu ſingen, 1fl. Den 12ten, Gott um Linderung
der Schmerzen zu bitten, 2fl. 48 kr. Den 15ten, dem Fürſtl. Koch Herrn Nungeſſer zur Leiche
zu ſingen, 1fl 21 kr. Den 21ten, des Schneidermeiſter Benders Kind2 Lieder zu ſingen, 30kr.
Den 24ten, des Reitknecht Nöllers Ehefrau 3 Lieder zu ſingen, 1 fl. Eodem, des Zimmermei=
ſter
Köhlers Kind zur Leiche zu ſingen, 40 kr. Den 26ten, des Soldat Müllers Wittib 2 Lieder
zu ſingen, 30 kr. Eodem, des Handelsmann Hennen Frau Wittib Nro. 470. zu ſingen, 2.fl.
42 kr. Den 27ten, des Bäcker Barth Ehefrau Nro. 576. und 579. zu ſingen, 2fl. 42kr.
März. Den 1ten, des Freiherrl. von Riedeſeliſchen Verwalters Herrn Plezers Kind Nro.
381. zu ſingen, 1fl. 21 kr. Den 4ten, von Johannes Feidner zu Dornheim vermacht, 2fl. 30 kr.
Den 5ten, der Frau Hofcantor Kurcherin Nro. 243 und 254 zu ſingen, 1 fl. Eodem, der Jo=
hannette
Schäferin zur Leiche zu ſingen 30 kr. Eodem, des Joſt Kraften Kind, 30 kr. Den
9ten, dem Pädagogii Alumno Herrn Schneider von Stockſtadt 2 Lieder zu ſingen, 2fl. Den 12ten,
der Frau Hauptmärnin von Schleierweber und Friedenau Nro. 243. und Unerforſchlich ſey mir
immer ꝛc. zu ſingen, 1fl. 21 kr. Den 18ten, des Maurermeiſter Grafen jun. Kind Nro. 569.
zu ſingen, 1fl 24 kr. Den 9ten, verehrt, 1fl. Den 20ten, dem Schloſſermeiſter Jordan
Nro. 373. zu ſingen, 30 kr. Den 23ten, des Schmiedmeiſter Amends Wittib 2 Lieder zu ſingen,
1 fl. Eodem, zu Stockſtadt geopfert, 30 kr. Den 24 en, verehrt, 1 fl. Den 25ten, des Acker=
mann
Böttingers Kind zu ſingen, 1 fl. Den 26ten, dem Glaſermeiſter Strauch Nro. 260. und
470 zu ſingen, 1fl. 21 kr. Den 30ten, des Siebmacher Brückners Kind Nro. 470. und 569.
zu ſingen, 30 kr. Eodem, in der Stadtkirche geopfert, 24 kr. Den 31ten, von Frau Rentmei=

[ ][  ][ ]

ſter Pfluͤgerin zu Dornheim legirt 100 fl. - Im Opferſtock waren 12 fl. 39 kr. 2pf., worunter
24 kr. und 12 kr. für 2 Gebete befindlich.
Füͤr obige Gaben preiſen wir dich, o groſer Gott! ſegne unſere Gutthäter dafür, und bleibe
uns allen gnädig.
Feilgebotene Sachen.
1) Unterzeichneter verkauft auſſer den gewoͤhnlichen Spezereiwaaren und mehreren Sor=
ten
hollaͤndiſchen Rauchtabacken: altes aͤcht Baßeler Kirſchenwaſſer, Arac de Batavia,
mehrere Sorten Liqueurs, nebſt franzoͤſiſchem Hefen= und Fruchtbrandtwein Maas= und
Bouteillenweiß, auch im kleinen, nach jedes Belieben, dann auch deutſchen und ewi=
Weber.
gen Kleeſaamen.
2) Ich habe die Ehre, hierdurch meine ſchuldigſte Anzeige zu machen, daß ich wieder
einen Transport extra guten rothen Burgunder=Wein erhalten habe, und verkaufe ihn
wieder ½Ohm 4 Maas= und Bouteillenweiſe im billigſten Preiß. Die Proben koͤnnen
an dem Faß abgeholt werden. Auch iſt extra guter ſtarker Franz=Brandwein, der Krug
zu 1 fl. 4kr., die Bouteille zu 48 kr. und der gemeſſene Schoppen zu 24 kr. bei mir zu haben.
Lachmann.
3) Die Jahrgaͤnge des Revolutionsalmanachs von 1793bis 1799 incl. auf Schreib=
papier
gedruckt, in Halbfranzband, und noch ſehr gut konditionirt - ſodann 6 Baͤnde
von der blauen Bibliothek aller Nationen, ebenfalls in Halbfranzband, ſind
zu verkaufen, und in der Hofbuchdruckerei das Naͤhere zu erfahren.
4) Bei Unterzeichnetem iſt neues und gebrauchtes Bettwerk zu verkaufen und zu verlei=
hen
, ſodann ein groſer 8 Eimer haltender Waſchkeſſel, 2 gut abgezogene Schnappwaa=
gen
, eine zu 280 und die andere zu 240 Pfund. 4 einthuͤrige Kleiderſchraͤnke,
Bettladen, moderne nußbaumene mit Rohr geflochtene Stuͤhle, Commode von nußbau=
Jakob Trier,
men und Eichenholz ꝛc. zu verkaufen.
in der groſen Ochſengaſſe Nro. 480.
5) In Nro. 238. nahe an der Waiſenpumpe iſt ganz vorzüglich gutes Mannheimer
Waſſer zu verſchiedenen Preißen, von Gerhard in Mannheim, zu haben.
6) In dem ehemaligen Gonzenbachiſchen Garten vorm Beſſunger Thor iſt eine Parthie neue
Raͤmlinge billigen Preißes zu verkaufen.
7) Es ſind 3 bis 4 Malter gute rothe Kartoſſeln zu verkauſen. Bei wem 2 erfragt man
in der Hofbuchdruckerei.
8) In dem Teichhauſe ſind gute rothe Kartoffeln zu verkaufen, das Malter zu 2 fl.
9.) In Nro. 123. am Ballonplatze beim Weißbinder Ritter ſen. ſind gute rothe Kar=
toffeln
billigen Preißes zu verkaufen.
10) Bei Glaſermeiſter Hauer in der neuen Vorſtadt ſind 4 neue Miſtbeetfenſter um einen
billigen Preiß zu verkaufen.
11) Das Wohnhaus Nro. 37. in der Schloßgaſſe, zwiſchen Frau Hauptmann Wackin
und Schneidermeiſter Schloſſer gelegen, ſteht aus freier Hand zu verkaufen. Naͤhere
Nachricht ertheilt Ausgeber dieſes.
12) In der groſen Ochſengaſſe Nro. 468. ſteht ein groſer kupferner Waſchkeſſel mit einem
kupfernen Schließdeckel, beide verzinnt, zu verkaufen.
13) Etliche und zwanzig Pfund gut gekochtes haͤnfenes Garn ſind zu verkaufen. Aus=
geber
dieſes ſagt, wo.
14) In der neuen Stadtanlage Nro. 7125½ iſt eine Kaute Dung zu verkaufen.
15) Ein vollſtaͤndiger Marktſtand mit einem bordenen Dach iſt in der kleinen Ochſengaſſe
Nro. 440. zu verkaufen.

[ ][  ][ ]

16) Ein Pferd, zum Reiten und Fahren brauchbar, iſt zu verkaufen. In der Hofbuchs
druckerei erfaͤhrt man, wo.
Zu vermiethen:
1) In der groſen Ochſengaſſe Nro. 486. ein Logis, beſtehend in 2 Stuben, 2 Kabi=
netten
, Kuͤche, Keller, 1 Kammer auf dem Boden, Holzplatz und den Mitgebrauch
der Waſchkuͤche, welches bis den 28ten May bezogen werden kann.
2) Nro. 444. in der kleinen Ochſengaſſe ein Logis, beſtehend in Stube, Kammer, Kuͤ=
chenkammer
und Holzplatz, und kann bis Anfangs Juni bezogen werden.
5) Nahe an dem Sporerthor in Nro. 77. ein Logis fuͤr eine kleine Haushaltung, wel=
ches
in Stube, Kuͤche, Boden, verſchloſſenem Keller, trockenen Holzplatz und Stall
beſtehet, und ſogleich bezogen werden kann.
4) Im Birngarten zwei Logis im Vorder= und 2 im Hinterhauſe, letztere mit der Aus=
ſicht
auf den Paradeplatz. Erſtere ſind in vier Wochen und letztere in drei Monaten
zu beziehen.
5) Nro. 656. vor dem Beſſunger Thor ein Logis, beſtehend in einer groſen Stube,
Stubenkammer, Kuͤche, Keller, Boden und Holzplatz, welches bis den 20ten May
bezogen werden kann.
6) In der Viehhofsgaſſe Nro. 295. ein Logis, beſtehend in Stube, Kuͤche und ver=
ſchloſſenen
Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
7) Beim Schuhmacher Traiſer in der groſen Ochſengaſſe ein Logis mit der Ausſicht auf
die Straße, welches gleich bezogen werden kann.
8) In Nro. 358. ein Logis, welches in Stube, Kuͤche, Boden und Keller beſtehet,
und ſogleich bezogen werden kann.
9) In der Brandgaſſe bei der Schreinermeiſter Kunzin ein Logis, in Stube, Kuͤche
und Kammer beſtehend.
10) In dem Hinterbau des Wohnhauſes Nro. 60. eine aus 4 Zimmern, 2 Kammern,
Boden, Keller, Holzplatz und dem gemeinſchaftlichen Gebrauch der Waſchkuͤche beſte=
hende
Wohnung. Man wendet ſich an den Eigenthuͤmer.
11) In der Behauſung des Bierbrauer Appfel vor dem Jaͤgerthor der ganz untere Stock,
beſtehend in 3 Stuben, Kammer, Kuͤche, Keller, Boden, verſchloſſenem Holzplatz und
Mitgebrauch der Waſchkuͤche, und kann ſogleich bezogen werden. Ferner in dem
Seitenbau im dritten Stock 2 Stuben, Kammer, Kuͤche, Keller, Boden und ver=
ſchloſſener
Holzplatz, welches ſogleich bezogen werden kann.
12) Nro. 78. in der alten Vorſtadt ein Logis, beſtehend in 2 Stuben, 1 Kammer, Kuͤ=
che
, verſchloſſenem Holzplatz und Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
13) In dem ehemaligen Gontzenbachiſchen Garten an dem Oberramſtaͤdter Wege in dem
neuerbauten Hauſe zwei Logis, beſtehend in 2 Stuben, 2 Kammern, 1 Kuͤche, ver=
ſchloſſenen
Keller und Holzplatz, auch nach Verlangen Stallung fuͤr 2 Pferde, welche
ſogleich bezogen werden koͤnnen.
14) In Nro. 208. ein Logis 2 Stiegen hoch, welches ſogleich bezogen werden kann.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Da Landgraͤflich Heſſiſche Kriegskommiſſion die, von der hieſigen Stadt zur Beſtrei=
tung
der, durch die eingetrettene franzoͤſiſche Einquartierung noͤthig gewordenen Koſten,
bisher ſtatt gehabte Capitalien=Aufnahmen nunmehr conſeutirt, zugleich aber auch eine
noch weiters erforderliche Aufnahme von 8395fl. bewilligt hat, ſo wird ſolches hiers

[ ][  ][ ]

durch nicht allein zur Kenntnis der bereits vorhandenen Herrn Glaͤubiger gebracht, ſon=
dern
es werden auch, unter Bezug auf unſer fruͤheres in dem Anzeigeblatt erſchienenes,
denſelben Gegenſtand beruͤhrendes, Avertiſſement, alle diejenige, welche der hieſigen.
Stadt weitere Geldanlehen zu leiſten im Stande ſind, aufgefordert und angelegentlichſt
erſucht, ſie durch ſolche bald moͤglichſt gefaͤlligſt zu unterſtuͤtzen.
Darmſtadt den 31ten Maͤrz 18o6.
Von Stadtmagiſtrats wegen.
2) Kaum erlaubte in dieſem Jahr die gelindere Witterung den Beſuch des Landgraͤflichen
Bosquets, als auch alle die Frevel wieder ſtatt fanden, die man, um ſie nur einiger=
maßen
zu verhuͤten, ſchon ſo oſt in dieſen Blaͤttern ruͤgen mußte. Kinder ohne Zahl
bedecken die Raſenplaͤtze, und uͤberlaſſen ſich jeder Ausſchweifung ihres Alters, weil ſie
ohne Aufſicht dahin kommen; Erwachſene, die ſich zum Theil ſogar zu denen von beſ=
ſerer
Erziehung rechnen, erfrechen ſich nicht nur die Pflanzenbeete zu berauben, ſondern
auch von Schluͤſſeln Gebrauch zu machen, die ihnen von der dazu aufgeſtellten Behoͤrde
nie geſtattet wurden, und die nur auf unerlaubtem Weg in ihre Haͤnde gekommen ſeyn
koͤnnen, bei deren Gebrauch aber auch, wie man hier jedem die oͤffentliche Verſicherung
giebt, künftig kein Stand den Betrettenen ſchuͤtzen wird. Die den neuen Anlagen ſo
aͤuſſerſt gefaͤhrlichen Hunde werden ohne Scheu dahin gebracht, und um endlich allen
veruͤbten Bosheiten noch die Krone aufzuſetzen, bemerkt man auch in dieſem Jahr, daß
Baͤumen, die ſchon mehrere Jahre mit Muͤhe gepflegt wurden, die Herzen ausgeriſ=
ſen
, und ſie auf dieſe Art fuͤr immer in ihrem Wachsthum geſtoͤrt wurden.
Wie ſehr dieß die Unterhaltung einer Anlage erſchwert, die doch vorzuͤglich dem
Vergnuͤgen des Publikums gewidmet iſt, ſieht jeder Billige ein, und keiner wird es
auffallend finden, wenn man von nun an jeden betrettenen Frevler, weß Standes und
Alters er auch ſeye, der unmittelbaren Beſtrafung der aufgeſtellten Gartenknechte uͤber=
laßt
. Das Publikum vor ſolchen Unannehmlichkeiten zu warnen, iſt daher der ein=
zige
Zweck dieſer Anzeige. Darmſtadt am 10ten April 1806.
Landgraͤfl. Heſſiſches Oberhofmarſchall=Amt daſelbſt.
3) Diejenige, welche fuͤr am 8ten July v. J. im Pfarrhauſe zu Niederramſtadt erſteigte
Waaren annoch zu zahlen ſchuldig ſind, werden hiermit zum letztenmal guͤtlich aufge=
fordert
, ſolches bei Unterzeichnetem zu berichtigen, oder ſich es ſelbſt zuzuſchreiben,
wenn ſie, auſſer den bereits erſchienenen, ſich noch weitere Koſten verurſachen, und
nach Verlauf von 8 Taͤgen nicht allein um Auspfaͤndung gegen ſie gebeten, ſondern
auch ihr Namen oͤffentlich zur Warnung bekannt gemacht werden wird.
Darmſtadt den 16ten April 1806.
Fr. Zaubitz, Hofgerichtsadvokat.
4) Unterzeichneter hat ſeine bisherige Wohnung im Glaſer Haueriſchen Hauſe in der
neuen Vorſtadt verlaſſen, und wohnt gegenwaͤrtig im Hinterhauſe des Nagelſchmidt
Beiziſchen Hauſes im Birngarten Nro. 60, welches er ſeinen Goͤnnern hiermit anzeigt,
und ſich wiederholt zu vorfallender Tapezierarbeit und Verfertigung neuer Meubels aller
Art empfiehlt, auch zugleich bekannt macht, daß er bereits ein anſehnliches Lager von
neuen Meubels ſich zugelegt hat. Darmſtadt am 18ten April 1806.
Johann Valentin Pfeifer.-
5) Ein junger Mann, welcher auf dem Clavier Unterricht giebt, wuͤnſcht noch einige
Stunden auf dieſe Beſchaͤftigung zu verwenden. Bei Herausgeber dieſes kann die naͤ=
here
Erkundigung eingeholt werden.

[ ][  ][ ]

6) Daß wir neuerdings wieder mit einem ſtarken Transport von weißen Oberelſaͤſſer=;
Zeller= und Rheinweinen, desgleichen mit Aſſenthaler rothem Wein von verſchiedener
Qualitaͤt hier angekommen ſind, machen wir dem geehrten Publikum hiermit bekannt.
Die Preiße der weißen Weine ſind reſp. 40, 44, 50, 55 und 66 fl., diejenige der
rothen 66, 77, 80 und 90 fl.
Darmſtadt den 18ten April 18o6.
Spielmann und Compagnie.
7) Endesunterzeichneter macht einem verehrten Publikum hierdurch bekannt, daß er in
der unteren Etage ſeines Wohnhauſes neben dem Traiteur Wirth neuerdings wieder
alle Sorten ordinaire Branntweine, wie auch die ſchon oft in dieſem Blatt bemerkte,
von ihm ſelbſt verfertigte Liqueurs verzapft.
Darmſtadt den 16ten April 1806.
Franz Iſſel, Burger und Caffeewirth.
8) Unterzeichnete iſt geſonnen, bis den 1ten May 6 bis 8 Perſonen die Ausſpeißuig zu
geben. Die Bedingungen des Preißes ſind bei mir im Hauſe zu erfahren.
Ninglerin,
wohnhaft bei Herrn Mundſchenk Kuͤchler.
9) Eine brave Dienſtmagd, welche einer kleinen Haushaltung allein vorſtehen kann und
ſchon bei Jahren iſt, wird geſucht.

10) Ein gezeichneter Huͤnerhund, welcher auf die Probe gegeben wird, ſtehet bei Buch=
bindermeiſter
Schuͤtz zu verkaufen.
11) Ein Maͤdchen von geſetzten Jahren, welches mit aller haͤuslichen Arbeit umzugehen
weiß, wuͤnſcht bei einer ſtillen Haushaltung in Dienſt zu kommen. Das Naͤhere er:

faͤhrt man bei Ausgeber dieſes.
12) Sechs Hundert fünf und zwanzig Gulden liegen gegen gerichtliche Sicherheit zum
Ausleihen bereit. Ausgeber dieſes ſagt, wo.
13) Es wuͤnſcht jemand einen jungen Menſchen in Koſt und Logis zu nehmen, und koͤnnte zu
letzterm die erforderlichen Meubles ſtellen. Bei Ausgieber dieſes das Naͤhere
hieruͤber.

Angekommene Fremde vom 12ten bis den 19ten April 1806.

Im Trauben. Hr. Traudt, Pfarrer von
Virnheim.
Im Darmſtädter Hof. Mr. Ducasse,
Colonel, und Hr. Gärth, Kaufmann von Aſchaf=
fenburg
.
Im Heſſiſchen Haus. Hr von Schön=
berg
, Kapitain in hieſigen Dienſten; Hr. Lip=
pert
, Amtsverwalter von Alzenau; Hr. Elwert,
Regierungsraih von Dornberg, und Hr. Elias,
Kaufmann aus Italien.
In der Krone. Mr. Dupon, Chirurgien-
Major, und Hr Müller, Verwalter von Lauterbach.
Im Löwen. Hr. Loßer, Kaufmann von
Schmalkalden.
Im wilden Mann. Hr. Merle, Student
von Gieſen.

Im Anker. Hr. Marketo, Handelsmann
aus Italien.
Bei Herrn Betz: Hr. Bitſch, Handels=
mann
von Wuͤrzburg.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. Niſy, Friedensrichter von Kirchheimpo=
landen
, den 15ten April. Hr. von Dautpheus,
und zwei Herrn von Kraft, gehen nach Stutt=
gart
, eod. Hr. Graf von Iſenburg, aus der
Philipps=Eich, eod. Hr. Rooſe, geheimer Re=
gierungsratb
, von Miltenberg, den 17ten.
Hr. von Dalwigk, Rittmeiſter in kurheſſiſchen
Dienſten, eod.

[ ][  ]

Getaufte, Kopulirte und 2
Getaufte:
Den 13ten April, dem Landgräfl. Oberhofmar=
ſchallamtskanzleidiener
, Juſtus Dickel, ein Sohn:
Johann Adam,
Eodem ein unehelicher Sohn: Georg Adam.
Den 15ten, dem Landgräfl. Kammerſekreſair
Herrn Friederich Bernhard Heſſemer, ein Sohn:
Valentin Georg Carl.
Eodem, dem Burger und Ackermann Georg
Friederch Böttinger, ein Sohn: Georg Friederich
Eodem, dem Burger und Glaſermeiſter, Johann
Valentin Allmann, ein Sohn: Johann Juſtus.
Den 16ten, dem Burger und Zinngieſermei=
ſter
, Johann Peter Böhler, eine Tochter: Anne
Margarethe.
Kopulirte:
Den 17ten April, der Burger und Schreiner=
meiſter
, Johann Peter Germann ein Wittwer;
und Anne Eliſabethe, des verſtorbenen Einwoh=
ners
, Johann Ludwig Pfeifer, zu Gettenau,
Amts Bingenheim, nachgelaſſene eheliche Tochter.
Beerdigte:
Den 14ten April, aus der Armenkaſſe: Anne
Magdalene, des verſtorbenen Herrſchaftlichen

Verbeſ
Im vorigen Wochenblatt auf der lezten
meiner älteſten Tochter - meiner älteſten ledi=

eerdigte in voriger Woche.
Wagenknechts, Nicolaus Oeſtreicher hinterblie=
bene
Wittwe, 63 Jahre, 6 Monate und 12 Ta=
gealt
.
Eodem, aus dem Zuchthauſe: Anna Barbara
Weberin von hier, 56 Jahre alt.
Den 15ten, dem Burger und Schneidermei=
ſter
Johannes Schloſſer, ein Sohn, 1 Monat
und 20 Tage alt.
Eodem, dem Burger und Weisbindermeiſter,
Jaceb Hoſp, eine Tochter, 2 Jahre, 7 Monate
und 12 Tage alt.
Den 16ten, dem Burger und Veruquenmacher=
meiſer
, Ludwig Eberhardt, ein Sohn, 1Monat,
und 22 Tage alt.
Eodem, dem Beiſaſſen und Maur rgeſellen,
Friedrich Groß, ein Sohn, 7 Tage alt
Den 19ten, dem Verwalter auf der Herrſäaft=
lichen
Windmühle, Herrn Heinrich Wilhelm
Rudrauf, eine todtgebohrne Tochter.
Beerdigt bei der katholiſchen Gemeinde:
Am 12ten April, dem Landgräfl. Regierungs=
rath
dahier Herrn Klingenbiel, ein Sohn, Ja=
cob
, 15 Jahre alt.

ſerung:
Zeite in der 19ten Zeile von oben leſe man ſtatt
en Tochter.