Anno 1800.
den 16. Iun.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
1) Polieey=Taxe.
No. 24.
gnadigſtem Privilegio.
Frag= und
BLart,
Hof= und Kanzleibuchdruckerel.
„ 12 Ein Hammelskopf Rindfleiſch 1: Ein Kaldsfuß 1
Kaldfleiſch 1 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe „ Hammelfleiſch. außer dem Hauſe 6 1
Schaaffleiſch 1 Maas Jung=Bier im Hauſe Schweinenfleiſch 11 außer dem Hauſe 1Pf.geraͤuchert. Schink. u. Doͤrrfl 18 Brodtaxe und Gewicht. 1 Pfund Speck
20 pf. L. 2. Nierenfett.
„ Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen. 3 - Hammelsfett
1 18 Vor 4 kr. ditto
1 2) 2 Schweinenſchmalz 22 Vor 6kr. ditto. 2 25 Ein Kaldsgekroͤſe „ 8 bi= 12 Vor 12 kr. ditto. 5 18 2 Ein Kaldsgeluͤng
„ Vor 1kr. Kummel=oder Ein Hammelsgeluͤng Gemiſchtesbrod. 10 1 Pfund Ochſengeluͤng Vor 2 kr. ditto. 20
Sulzen. Vor 1kr. Waſſerweck
„ 8 1 Bratwuͤrſte 5 Vor 1 kr. Milchweck Leber=u. Blutw. 8 Vor 1kr. Milchdrod Ene geſ. oder ger. Ochſenzunge Ein fuͤnfpfundiger Laib Brod, oA ge, Ein Kalbslopf. 1 ten9 Kr. 2 Pf. Fuͤrſtlich=Heſſiſche olizeideputation dahier.
2)
Ma=
fl.
Eln Malter Korn.
Ein Malter Gerſte
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelz . 2
Ein Malter Hafer
3
Ein Malter Rockenmehl
„
Ein Malter Weißmehl
Ein Kumpf Hafermehl
=
Ein Kpf. geſchaͤlter Hirſe
Ein Kpf. grob. geſchr. Gerſte.
kr.
20
5½
—
58
20
40
2=
30
40
tpreiſe.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſte 1fl.
1. Kumpf Erdſen
1 Kumpf Linſen
1
1 Maas Bierhefe
- Kuh=oder Geiſemilch
1
1 Pfund friſche Butter.
1 - Handlaͤſe der beſten
Dieuͤbrigen Handkaͤſe das Stuͤck.
Eier 8 Stuͤck vor .
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
ke
20
30
32
32
18
1
9
von nachſtehenden Aemtern: M. Korn. M.Gerſte. M. Waiz M. Spelz. M. Hafer. f. kr. fl. kr. fl. kr. 4. kr. fl. kr. Amt Rüſſelsheim
— — G
C Amt Dornberg
„ 10 3 50 — 50 — Amt Lichtenberg
20 45 15 = 20 Amt Pfungſtadt
„ 4 30 3 20 2 29 Cent Arheilgen —. — Amt Zwingenberg — G — — — — — — Amt Seeheim — „ — [ ← ][ ][ → ]
1. Fuͤrſtl. Polizeydeputations=Publicandum.
Es iſt zwar ſchon oſt und vielmalen verordnet und oͤffentlich bekannt gemacht worden,
daß kuͤnftighin ſaͤmtliche Gaſſen, publique= und privat Plaͤge in hieſig Hochfuͤrſtl.
Reſi=
denz, alle Mittwochen und Samſtag, und zwar zu Mittag des Sommers praͤeis um twei
Uhr, des Winters aber ſogleich um Ein Uhr, rein geſäubert, mithin aller Unrath ſchon
einige Zeit vorher von den Hausbeſitzern und uͤbrigen Behoͤrden auf Haufen zuſammen
ge=
bracht, durch die dazu beſtellte Stadtkaͤrcher ſelbigen Tags annocd hinaus gefahren - nach
dieſem aber bei Vermeidung einer unavsbleiblichen Strafe von Drey Gülden kein Koth
mehr auf die oͤffentliche Straſen zum Wegfahren getragen, und uͤberhaupt kein Unrath
ſonſt auf die ſowohl in= als auſſerhalb der Stadt gelegenen Straſen oder andere
oͤffent=
liche Platze geſchuͤttet - uͤbrigens aber auch eben ſo wenig über die vor der Stadt
lie=
gende Fußofade gefahren und geritten werden ſolle.
Da aber der in den Straſen und Haͤuſern geſammlete Unrath oft, entweder
allzu=
fruͤh, oder zu ſpaͤt zuſammen getragen und geſchuͤttet - auch die Fußwege vor der Stadt
durch Fahren und Reiten ſchon verdorben, dadurch aber die hierunter erlaſſene
Verordnun=
gen uͤbertretten worden; ſo wird zu Jedermanns Nachricht hierdurch wiederholt bekannt
gemacht und verordnet, daß der in den Haͤuſern und Straſen geſammlete Unrath nachdem
zuvor die Straſen und die darzu gehoͤrige Floͤſſer behoͤrig gereinigt worden, zur bemeldten
beſtimmten Zeit an die hierzu ebenfalls ſchon beſtimmte und genugſam bekannte Plaͤtze zum
ungeſaͤumten Wegfahren, als wozu die Fuhrleute ebenwohl ernſtlich angewieſen worden,
zuſammen gebracht, und uͤberhaupt der eben hierüber erlaſſenen Vorſchriften
nachgelebt-
widrigenfalls aber deren Uebertretter in die ſchon argedrohete Strafe von Drey Gulden
ohnfehlbar condemnirt werden ſollen. Darmſtadt den 17ten May 1800.
Fürſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
II. Edictalladungen.
Alle diejenige, welche an die Verlaſſenſchaft des in hieſig Fuͤrſtl. Dienſten
ge=
ſtandenen, und auf ſeinen Guͤtern zu Erdach im Rheingau vor kurzem verſtorbenen,
Kammerherrn und Forſtraths von Langwerth, rechtliche Anſpruͤche zu haben
ver=
meinen, werden hierdurch aufgefordert, ſolche 3dato binnen vier Wochen dem
zur Inventur und Vertheilung deſſen Verlaſſenſchaft deſtellten Commiſſario Fuͤrſtl.
Regierungsrath von Guͤnderrode entweder in eigener Perſon oder durch
hinlaͤngli=
che Bevollmaͤchtigte anzuzeigen und richtig zu ſtellen, oder nach Adlauf dieſes
Ter=
mins gewaͤrtig zu ſeyn, daß ſie damit nicht weiter gehoͤrt, ſondern praͤcludirt
werden ſollen. Darmſtadt den 13ten Jun. 1800.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Praͤſident, Canzlar, Geheime und Regierungsraͤthe daſ.
Stockhauſen. Brade.
Alle diejenige, welche an den Nachlaß des verſtorbenen Staabs=und Garde=
Chirurgus Neuper allhier rechtliche Forderungen zu machen haben, werden
hier=
mit aufgefordert, dieſelbe binnen Drei Wochen dei Unterzeichnetem anzuzeigen
und richtig zu ſtellen; nach Verlauf dieſer Zeit aber zu gewaͤrtigen, daß ſie
da=
mit nicht weiter gehoͤret, ſondern abgewieſen werden ſollen.
Darmſtadt den 13ten Junii 1800.
Von Kommiſſions wegen.
Lange.
III. Verſteigerungen.
Mondtags den 16ten Junii, des Nachmittags um zwei Uhr, ſoll das Gras
auf denen vacanten Wieſenſtuͤcken im Oberwald verſteigt werden; Liedhaber
koͤnnen ſich um die beſtimmte Zeit an dem Steinbruͤcker Teich einfinden.
Darmſtadt den 6ten Junii 1800.
H. F. Netz,
Mezger,
F. Forſtmeiſter.
Oberburgermeiſter.
Da mit Verſteigerung der in dem Wochenblatt bereits beſchriebenen Waaren
des dahier verſtordenen Kaufmann Paulus Siebert Mondtag den 16ten dieſes
und die folgenden Tage fortaefahren werden wird; ſo wird ſolches hiermit
be=
kannt gemacht. Darmſtadt den 13ten Jun. 1800.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Da naͤchſtkommenden Mittwoch, als den 18ten dieſes, des Nachmittags um
2 Uhr, Las TLoſer= oder Schaueriſche Haus, ſamt Stallungen, Hofraithe und
Garten, zu Beſſungen nochmals öffentlich aufgeſteckt und ohne Vorbehall
der Ratification dem Meiſtbittenden uͤberlaſſen werden ſoll; ſo wird dieß
den Liebbabern mit dem Beifuͤgen bekannt gemacht, daß auch dieſe anderweite
Verſteigerung in dem Haus ſeedſten gehalten werden wird.
Darmſtadt den 11ten Junii 1800.
Von Kommiſſions wegen
Siebert, Fuͤrſtl. Regierungs= und Hofdeputationsſekretaͤr.
IV. Feilgebotene Sachen.
Ein neueb Commode, mit einem Schreibpult, von Kirſchbaumholz, iſt zu
verkaufen. In der Hofduchdruckerei iſt das Weitere zu erfahren.
Ein runder eiſerner Ofen mit drei Fuͤſſen, nebſt den dazu gehoͤrigen Roͤhren,
ſtehet billigen Preiſes zu verkaufen, und iſt dei Ausgeber dieſes zu erfahren
beiwem.
Sechs Rohrſtuhle mit zwei Armſeſſeln, ein Caffeetiſch, eine Baadbuͤtte,
und eine Patthie Federn ſtehen zu verkaufen, und dei Ausgebern dieſes das
Naͤhere zu erfahren.
Unter andern preiswuͤrdigen Spezereiwaaren habe ich dermalen auch guten
Leim 16 und 20kr.; aufrichtigen 44 Rauchtabak, in 152 und 14 Pf. 48kr.;
Willhelm Steyn zu 24. 28. 36. 40. 44. 48 und 52 kr.; roth engl. Wappen 28kr.;
rothe Loͤwen 28. 32.u. 36 kr.; ſchparze Lowen 24kr.; ſchwarz Reuter AB 24.
28 u. 40 kr.; ſchwarzen Adler 24. 28. 32. 36 u. 40 kr.; roth Reuter 4B24kr.;
ſodann noch einige geringere Sorten von beruhmten niederlaͤndſchen Fabriken
Klaunig, zum Adler dahier.
zu 16 und 20 kr. das Pfund.
Bei Unterzeichnetem dieſes ſind Limburger Kaͤſe zu haben, das Pfund um
Georg Liebig, Handelsmann.
16 Kreuzer.
Hierdurch mache ich bekannt, daß diejenige Sorten Schnupftabak, welche
be=
mir fabricirt werden, und welche ich ſchon einigemal in den Wochenblaͤttern
an=
zeigte, nunmehro auch bei dem Handelsmann Herrn Diefenbach, in der
Markt=
graſe wohnhaft, in naͤmlicher Qualitaͤt, und in den naͤmlichen Preiſen, wie er
bei mir verkauft wird, ſowohl Centner=Pfund=und Lothweiß zu bekommen iſt.
Darmſtadt den 11ten Jun. 1800.
Joh. Eberhard, Tabakfabrikant.
Einem geehrten Publikum habe ich hiermit die Ehre anzuzeigen, daß ich
mit dem Verkauf ſowohl gegoßner als auch gezogner Lichter, und Seiffe,
den Anfang gemacht habe, und ſchmeichle mir, daß alle meine Waaren wegen
ihrer Guͤte allgemeinen Beifall erhalten werden.
Georg Konrad Brodhaus,
Burger und Seiffenſieder, wohnhaft in der kleinen Ochſengaſſe
bei dem Schuhmachermeiſter Heß.
V. Vermiſchte Nachrichten.
Ohnfern der Stadtkirche in Nro 526. iſt ein Logis, beſtehend in 4 Stuben,
wovon 2 auf die Straſe gehen, 4 Kammern, 1 Kuͤche, nebſt Kuͤchen=und
Spei=
cherkammer, einem verſchloſſenen Keller und Holzplatz, wie auch im
gemein=
ſchaftlichen Gebrauch der Waſchküche, zu vermiethen, welches zu Anfang
naͤch=
ſten Septembers bezogen werden kann.
In Nro 579. in der neuen Vorſtadt in dem Hinterbau iſt ein Logis zu
vermie=
then; es deſtehet aus 4 Studen, 2 Kammern, Kuͤche, einer Kammer auf dem
Bo=
den, einem verſchloſſenen Keller und Holzplaßz, einem Behaͤlter zu Federvieh
und dem gemeinſchaftlichen Gebrauch der Waſchkuͤche, und kann den 1ſten Auguſt
bezogen werden.
In der neurn Vorſtadt in Nro 584., gegen der Reuterkaſerne uͤder, iſt die
zweite Etage zu vermiethen, beſtehend in g tapezirten Zimmern, wovon 3 auf
die Straſe gehen, Kuͤche, Speiſekammer, Boden, Keller, Holzplatz, und kann
bis Auguſt dezogen werden. Auch kann nach Belieben ein Stall fur 4 Pferde
dazu gegeben werden.
In Nro 159. nahe am Ludwigsbrunnen iſt ein Logis fuͤr eine ſtille
Haus=
haltung, oder fuͤr eine ledige Perſon, zu vermiethen, und kann dis den 1ſten
Eeptember bezogen werden.
150 bis 175 fl. Vormundsgelder ſind gegen gerichtliche Sicherheit zu
ver=
leihen bei dem Centſchoͤff Adam Joſt zu Ederſtadt.
Angekommene Fremde: Vom 7ten bis zum 14ten Jun. 1800.
Herr Dornſif, Pfarter, und Herr Stern, Forſikekretär, von Biedenſopf; Hher Levi, Kaufmann von
Frank=
furt, logiren im Darmſtädter Hof.
Herr Rück, aus Etlwangen, und Herr Wammersberg; aus Baiern, Handelsleute, log. im Schwan.
Herr Urich, Handelsmann aus dem Schwarzwald, log. im fröhlichen Mann.
Herr Krautſchneller, Schultbeiß, und Herr Stiehier, von Alsfeld; Herr Sommer, Seifenſieder von Stuttgart,
l09. in der Krone.
Herr Hazel, Steinhauer von Reiſenhauſen, logirt in der Sonne.
Herr Kiſſe, und Herr Zacharias, Handelslaute aus Ungarn, 1og. im Viehhof.
Ab= und durchgereiste Fremde:
Herr Fiſcher, Kapitain in holländiſchenDienſten, den 7ten Jun. Herr v. Marſchall, Major in k. k. Dienſten den
9ten. Herr v. Hacker=Lieutenant in Solms=Braunfelſiſchen Dienſten, den 10ten. Herr v. Erva,
Kam=
merderr, und Herk v. Erva, Stallmeiſier, in Sachſen=Memungiſchen Dienſten, den 12ten. Herr v. Kugth,
Obriſter, und Herr Kämmerer, Kapilain, in kurmainhiſchen Dienſten, eod. Herr Meyer, Doctor von
Ofenbach, eod.
Getaufte, Kopulirte, und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte.
Den 8ten Junii, dem Burger und Schneidermeiſter, Johann Valentin Molf, ein Gohn: Philipp Friedrich.
Eodem: dem Burger und Ackermann, Heinrich Friedrich Amendt, eine Tochter: Karoline Katbarine.
Den 9ten, dem Burger und Handelsmaͤnn, Herrn Johann Jakob Weber, eine Tochter: Eliſabeth Amalie.
Den 10ten, dem Burger und Schuhmachermeiſier, Johannes Daum, eine Tochter: Eve Sophie.
Den 11ten, dem Beiſaſſen, Johann Martin Feuchtmann, ein Sohn: Johann Mikolaus.
Den 13ten, dem Fürſtl. Kammerderrn und Regierungstath, Herrn Friedrich Juſtinian von Günderrode, eine Toche
ter: Luiſe Wilhelmine Roſalie.
Den 14ten, dem Burger und Meygermeiſier, Johann Balthaſar Hax, eine Tochter: Katharine Margarethe.
Bei der reformirten Gemeinde ward getauft:
Den 11ten Juvii, dem Burger und Tuchmachermeiſter, Ludwig Bäſſel, ein Söhnchen: Georg Michael.
Kopulirte.
Den 12ten Junii, Herr Karl Franz Auguſt Wunderlich, Fürſtl. Kammerſekretär dahier, weiland des geweſenen
Fürſtl. Marſchkommiſſaͤrs zu Mörſelden, Herrn Wilhelm Chriſtoph Wunderlich, hinterlaſſener
einzi=
ger ehelicher Herr Sohn; und Jungfer Marie Chriſtine, des Fürſtl. Kommernenraths dahier, Herrn
Georg Ludwig Wenck, dritte eheliche Jungfer Tochter.
Beerdigte.
Den 8ten Juni, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Johann Wilhelm Heß, eine Tochter, 3 Jahre, 1 Monate
und 25 Tage alt.
Den 9ten, dem Fürſtl. Kammermuſikus, Herrn Georg Mangold, eine Tochter,1 Jahr,7 Monate und 6 Tage alt.
Den 11ten, dem Beiſaſſen, Johannes Ruhl;, eine Tochter, 3 Jahre, 11 Monate und 4 Tage alt.
Den 12ten, dem Fürſtl. Amtsverwalter, Herrn Georg Heinrich Lehr, ein Sohn, 2 Jahre, 10 Monat u. 15 Tage alt.
Den 13ten, aus der Armenkaſſe: der Burger und Schreinermeiſter, Jeremias Schneider, 51 Jahre alt.
Gebohren bei der Judengemeinde:
Den 7ten Junii, dem Schuhjuden, Elias Abraham, eine Tochter: Bele.
Beerdigt bei der Judengemeinde:
Den 26ten May, dem Schupinden, Elias Abraham, ein Gohn, 4 Jahre und 5 Monate alt.