Darmstädter Tagblatt 1800


07. April 1800

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Anno 1800.

den 7. April.

No. 14.

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.

gnaͤdigſtem Privilegio.
Frag= und
atz,

cey
1) Po

Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Care.

En Pfund Ochſenfleiſch.

Rindfleiſch
1 Kaldfleiſch
Hammelfleiſch
1
Schaaffleiſch
1
Schweinenfleiſch
1Pf. geraͤuchert. Schink.u. Dorrfl.
Pfund Speck.
1
Nierenfett.

Hammelsfett
1
Schweinenſchmalz
Ein Kaldsgekroͤſe
8bil
Ein Kaldsgeluͤng
=
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengelung
Suͤlzen
2
Bratwuͤrſte
1
=
Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge.
Ein Kaldskopf

Lr. pf 11 Ein Hammelskopf 10 Ein Kaldsfuß 1 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe 8 außer dem Hauſe 1 Maas Jung=Bier im Hauſe; außer dem Hauſe 18 Brodtaxe und Gewicht. 20 pf L. Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen 24 15 Vor 4kr. ditto. 1 16 22 Vor 6 kr. ditto 2 10 12 Vor12 kr. ditto. 4 20 Vor 1kr. Kuͤmmel=oder Gemiſchtesdrod. 5. Vor 2 kr. ditto.
16 Vor 1kr. Waſſerweck. 6 Vor 1kr. Milchweck 5 Vor 1 kr. Milchbrod Ein funfpfuͤndiger Laib Brod ſoll 8 ten 12 Kr.

V.

Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.

2) M
Ein Malter Korn

Ein Malter Gerſte
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelz
2
Ein Malter Hafer

Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl

Ein Kumpf Hafermehl
Ein Kpf. geſchaͤlter Hirſe
Ein Kpf. grob. geſchr. Gerſte.

tpreiſe.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſte 1fl.
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen =
1 Maas Bierhefe
1 Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
Handkaͤſe der beſten
Dieuͤbrigen Handlaͤſe das Stuͤck.
Eier 6 Stuͤck vor .
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern:

Amt
Amt,
Amt
Amt,
Cent
Amt
Amt

Ruſſelsheim;
Dornberg
Lichtenberg
Pfungſtadt
Arheilgen
Zwingenberg
Seeheim

M. Korn. MGerſte. M. Waiz. M. Spelz. M. Hafer. fl. kr. f. kr. Cf. kr. Lf. kr. fl. kr.
30
30
9

40 .
4
30 6 15 5 30 1 10 6 30 30 2 30 6
50 5 9
. 5O
. [ ][  ][ ]

I. Verpachtung.
Da das alleinige Aſchenſammlen, in dem Fuͤrſtl. Amt Kelſterbach, auf Mitt=
woch
den 16ten dieſes Monats, Morgens 9 Uhr, in dem Gaſthaus zur Krone in
Moͤrfelden, an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden ſoll; ſo wird den
Steigluſtigen ſolches hierdurch nachrichtlich bekannt gemacht.
Langen den 1ten April 1800.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Renteiamt daſelbſt.
Heim.
II. Verſteigerungen.
Aus der Verlaſſenſchaft des unlaͤngſt verſtorbenen Kraͤmer Karl Joſeph Haub
von Groszimmern ſollen Mittwochs den 9ten k. M. April Vormittags 9 Uhr ver=
ſchiedene
Waaren an Tuch, Wollenzeug, Cattun u. dgl. oͤffentlich verſteigt und
dem Meiſtbietenden gegen baare Zahlung uͤberlaſſen werden. Solches wird hier=
durchoͤffentlich
bekannt gemacht, damit die Kaufliebhaber ſich alsdann im Hau=
biſchen
Haus zu Groszimmern einfinden und mitbieten koͤnnen.
Lichtenberg den 26ten Maͤrz 1800
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Mittwoch den 16ten künftigen Monats April, Nachmittags um 2 Uhr,
ſollen auf dem Rathhaus dahier,
das von dem verſtorbenen Georg Friedrich Klees beſeſſene Wirthshaus
zum Viehhof, ſodann
119 Ruthen 9 Schuh Wingert im Oberfeld Nro 14. in der 27ten Laag in
dem Wiegelchen, ſo durch den Buſenberggehet, bef. Georg Kutt und
Jakob Thomas, unter denen bei der Verſteigerung bekannt zu ma=
chenden
Bedingungen, ſalva ratificatione, verſteigt werden.-
Darmſtadt den 28ten Maͤrz 1800.
Fuͤrſtlich Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Der der Wittwe Gonzenbach dahier zuſtaͤndige Garten
Nro Ruth. Gew.
3. 538½. 9. am Niederramſtaͤdter Weg, in Steins=Aeckern genannt, auf
dem Kies, bef. Philipp Jakob May und ſich ſelbſt, iſt mit
dem darinnen ſtehenden Haus, Scheuer und Stall realfrei,
3½. 66½. daſelbſt, bef. Juſtus Schloſſer und ſich ſelbſt, iſt contriduadle:
ſoll mit dem gedachten Haus Mittwoch den 16ten kuͤnftigen Monats April, Nach=
mittags
um halb vier Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus, unter denen bei der
Verſteigerung vorzulegenden Bedingungen oͤffentlich aufgeſteckt werden.
Darmſtadt den 28ten Maͤrz 1800.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Daß die in dem Wochenblatt auf den 16ten dieſes ang=kundigte Verſteige=
rung
des Schneidermeiſter Bauſchen Garten nicht vorgerommen werden wird,
wird hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 4ten April 1800.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Nachdem man zur oͤffentlichen Verſteigerung, gegen gleichdaldige baare Zah=
lung
, der, von der verſtordenen Wittwe des Fuͤrſtlichen General- Staadsme=
dikus
Dr. Reuling allhier, hinterlaſſenen Mobilien und Effekten, welche in Gold,
Silber, Kleidungsſtuͤcken, Weißzeug, Bett= und Hölzwerk, Zinn, Kupfer, Meſ=
ſing
und Eiſen, Porzellain, Glaswerk und allerlei Hausgeraͤhſchiften deſtehen,
in der Wohnung der Verſtorbenen, im Becker Damdmanniſchen Hauſe an der
Stadtkirche, auf den 21ten kuͤnftigen Monats April, und dienichfolgende Taͤge,
jedesmal Vor= und Nachmittags um die gewoͤhnliche Stunden, Termin angeſetzt

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hat; ſo wird dieſes zur Wiſſenſchaft und als Einladung der Kaufliedhaber, hier=
durch
bekannt gemacht. Sign. Darmſtadt den 25ten Maͤrz 1800.
Von Kommiſſions wegen.
Scriba, Fuͤrſtl. Heſſiſcher Kriegsaſſeſſor.
III. Feilgebotene Sachen.
Ein Garten vor dem Jaͤgerthor gelegen und 238 1ſ2 Ruthen haltend, wel=
cher
mit ſchoͤnen Obſtbaͤumen und einem Brunnen verſehen, auch zehendfrei iſt,
und 2 Geſcheid Martinshafer und 2 Alb. 115Pf. Beed giebt, ſtehet unter an=
nehmlichen
Bedingungen aus freier Hand taͤglich zu verkaufen. Der Eigenthuͤ=
mer
iſt in der Hofbuchdruckerei zu erfahren.
Familienwohl und Buͤrgergluͤck, nach Grundſaͤtzen der Ver=
nunft
und des Chriſtenthums. In einigen Predigten, zum Theil uͤber
ſeltene Materien, von G. F. Goͤtz. 1fl. 12 kr. Von dieſem Werkhabe ich eine
Parthie Exemplare in Kommiſſion erhalten und mache ſolches hierdurch den
Freunden einer nuͤtzlichen religtoͤſen Lektuͤre bekannt. Der Inhalt iſt folgender:
1.) Von der Sorgfalt, die man Kindern ſchuldig iſt. 2.) Von den Gefahren,
bei Prozeſſen. 3.) Von den Quellen und 4.) von den Folgen des muthwilligen
Schuldenmachens. 5.) Wodurch kann man ſich die Muͤhſeligkeiten des Lebens und
beſonders ſeines Standes erleichtern? 6.) Warnung vormenſchenſeindlicher Den=
kungsart
. 7.) 12.) Paſſionsbetrachtungen.
Reuling, Stadtpfarrer.
Bei dem Gaͤrtner Gebauer vorm Beſſunger Thor ſind zwei= und dreijaͤhrige
Spargelpflanzen um einen billigen Preis zu verkaufen.
Bei Handelsmann Fuͤckel zum Ritter allhier iſt neuer Teutſcher und Lucerner
Kleeſaamen, desgleichen mehrere Sorten aͤchten hollaͤndiſchen Rauchtadak, wo=
runter
verſchiedene Sorten Kanaſter, und beſonders ſpaniſcher Halbkanaſter von
vorzuͤglich gutem Geruch und Geſchmack 64 Kr. das Pfund zu haben.
Bei Johannes Eberhard, Tabakfabrikant dahier, wohnhaft in der kleinen Och=
ſengaſſe
, ſind folgende Sorten Schnupftabak um beigeſetzte billige Preiſe zu haben:
Fein Hollaͤnder No 2. mit angenehmem Geruch pr. Pfund 24 xr.
dito No 2. mit naturellem Tabaksgeruch
24 xr.
8t. Vincent No 4. mit angenehmem Geruch
32 xr.
dito No 4. mit naturellem Geruch
32 xr.
Grob rapierten St. Omer-
pr
. Pfund 28
36 xr.
nebſt noch mehr andern Sorten.
Auch offerire denen Herrn Handelsleuten, ſowohl hier als auswaͤrts, wenn ſie
ſich von meinen Sorten Tabaks zum Verkauf beilegen wollen, ſolche Conditio=
nen
zu machen, wobeiſie im Stand ſind, gleiche Verkaufpreiſe mit mir zu halten.
Darmſtadt den 21ten Maͤrz 1800.
Es ſtehen bei der verwittibten Oberfoͤrſter Finckin, vor dem Sporerthor
wohnhaft, decjjaͤhrige Spargelpflanzen hundertweiſe billigen Preiſes zu verkaufen.
Fuͤnſzig dis Sechszig Malter gute rothe Kartoffeln, welche bis daher ver=
graben
geweſen, ſind dilligen Preiſes zu verkaufen. Ausgeber dieſes ſagt beiwem.
Ein nußbeumines Commode mit 3 Schubladen, nach der neueſten Façon.-
Ein eicheres Commode mit 3 Schubladen, und Aufſatz. Ein vollſtaͤndiges
Reitzeug. Ein tannener Kleiderſchrank mit zwei Thuͤren, und ein Reitpferd.
mit vollſtaͤ digem Reitzeug, ſind zu verkaufen. Bei Ausgeder dieſes iſt zu er=
ſahren
bei wem.
IV. Geſtohlene Sachen.
Ein Stuͤck glattes und noch ungebleichtes flaͤchſenes Tuch, von 54 Ellen,
wovon ohngefaͤhr 10 Ellen, am Ende, mit Baumwolle eingeſchoſſen ſind, iſt
am 3ten dieſes Monats Vormittags, aus einem Hauſe in der neuen Vorſtadt,

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vermuthlich von einem der ſich jetzt ſo haͤufig in die Haͤuſer einſchleichenden Bettler,
geſtoblen worden. Es wird hierdurch Jedermann verwarnt, dieſes Tuch, wel=
ches
ſehr leicht kenntlich iſt, zu kaufen. Wer daſſelbe wieder verſchaffen und allen=
falls
den Died anzeigen kann, der wende ſich deßhalben in die Hofbuchdruckerei, wo
er eine angemeßne Belohnung zu erwarten hat. Darmſtadt den 4ten April 1800.
V. Waiſenhaus=Nachricht.
Im 1ſten Quartal d. J. iſt fuͤr die arme Waiſen eingekommen folgendes:
Jan. Den 4ten, fuͤr das Lied zu ſingen: Ach bleib mit deiner Gnade ꝛc.
2fl. 45kr. Den 5ten in der Stadtkirche geopfert 24kr. Dem Herry Stadthaupt=
mann
und Viehhofwirth Cloͤß 3 beſtimmte Lieder zu ſingen 1fl. Von deſſen Lei=
chengeſellſchaft
24 kr. Von einem Ungenannten 24 kr. Den 12ten zu Erfelden
geopfert 2fl. 42kr. Den 13ten, dem Herrn Hofrath Stockhauſen zur Leiche zu
ſingen, 2 fl. 42kr. Vaterloſe Waiſen bitten Gott um Geſundheit ihrer Mut=
ter
, 1 fl. 21 kr. Den 15ten, des Fuhrmann Bierachs Kind 2 Lieder zu ſin=
gen
, 1fl. Den 16ten, von einem Freund an ſeinem 8iſten Gedurtstage, 5fl. 30kr.
Den 18ten, des Baͤckermeiſter Kochen Ebefrau 2 angegebene Lieder zu ſingen, 1fl.
Den 21ten, Beſiehl du deine Wege zu ſingen, 2 fl. 42 kr. Den 23ten, Fuͤr ein
krankes Kind zu beten, 1 fl. 9kr. Gott fuͤr eine auſſerordentliche Wohlthat zu
danken, 1fl. Den 26ten, fuͤr ein krankes Kind zu beten, 40 152 kr. Den 28ten,
des Grenadier Ruͤhlen Frau zur Leiche zu ſingen, 1 fl. Den 30ten, des Metzger=
meiſter
Haxen Kind desgleichen, 48 kr.
Febr. Den 2ten, des jungern Maurermeiſter Grafen Soͤhnlein, 2 Lieder
zu ſingen, 1fl. 20 kr. Den 6ten, Gott fuͤr die Geneſung eines Kindes zu dan=
ken
, 1fl. Den 12ten, Gott zu danken, daß er ein Kind von ſeinem ſchweren
Leiden erloͤßt, 1 fl. Den 14ten, der Frau Baumeiſterin Schuhknecht 3 gewahlte
Trauerlieder zu ſingen, 2 fl. Des Unteroffizier Eberhardts Wittib desgl., 1fl.
Des Schneidermeiſter Leydeckers Kind 2 Lieder zu ſingen, 30 kr. Den 14ten,
von Meiſter Jakob Buͤckings Ehefrau zu Alsfeld legirt, 5fl. Von einem Freund
der Armen, 5fl. 24 kr. Den 16te, des Gardereuter Thomaſen Wittib 2 Lieder
zu ſingen, 1 fl. Den 23ten, desgl. des Schneidermeiſter Kreters Kind, 36 kr.
Den 28ten, des Hrn. Hoflaquai Voglers hinterlaſſenen Jungfer Tochter zur Leiche
zu ſingen, 2 fl. Den 28ten, eine kranke Grosmutter von 3 Elternloſen Waiſen
ns Gebet einzuſchlieſſen, 2 fl. 42 kr.
Maͤrz. Den 5ten, dem Schuhmachermeiſter Traͤſer 2 Todenlieder zu ſin=
gen
, 1fl. Von den Hoftrompeter Spaltiſchen Eheleuten legirt 17 fl. 30 kr.
Den 6ten des Baͤcker Kochen Kind zu ſingen, Gott Lob die Stund iſt kommen, 30 kr.
Den 7ten, von Johannes Hucken Wittib vermacht 1 fl. Den 9ten, in der Stadt=
kirch
geopfert, 30 kr. Den 18ten, des Fuhrmann Bierach Wittib ein Lied zu
ſingen, 1 fl. Um Fuͤrbitte fuͤr einen kranken Sohn, 24 kr. Den 23ten, in der
Stadtkirch geopfert, 30 kr. Den 24ten, bei der Leiche des Hautboiſt Hrn. Lefzen
Sohn 2 Lieder zu ſingen, 48152 kr. Den 25ten, 2 Trauerlieder zu ſingen, 1 fl.
Den 26ten, des Handelsmann Hrn. Zoͤpprizen Ehefrau Nro. 576 zu ſingen, 30 kr.
Frau Ochſenwirthin Ballenberger 2 angegebene Lieder zu ſingen, 1fl. Den 28ten,
des Schneider Vogten Ehefrau 1Lied zu ſingen, 20 kr. Den 30ten, dem Hrn.
Handelsniann Siedert ſen. zur Leiche zu ſingen, 2fl. 42 kr. Dem Schneider=
meiſter
Scholl desgl., 40 kr. Im Opferſtock waren 13fl 42354 kr., worun=
ter
1fl. von einer kranken Frau S. P., 24 kr. vor C. B. M. zu beten, und 12 kr.
mit K. bezeichnet.
Erhoͤre o Gott das Gebet der armen Waiſen, welches ſie aus Dankbarkeit
fuͤr ihre Gutthaͤter dir demuͤthigſt vortragen, und gebe ihnen und allen deinen
allein begluͤckenden Segen noch ferner.
(Hierzu eine Beilage.)

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Beilage zu Nro 14.

VI. Vermiſchte Nachrichten.
Den 31ten vorigen Monats geſchahe die Ziehung der Vierten Klaſſe der all=
hieſigen
15ten Klaſſenlotterie. Die Ziehungsliſten davon koͤnnen nunmehr bei den
Herrn Kollekteurs eingeſehen, und die Gewinnſte plansmaͤſig in Empfang ge=
nommen
werden. Mit Ziehung der 5ten Klaſſe wird den 30ten dieſes Monats an=
gefangen
. Darmſtadt den 2ten April 1800.
Von Generaldirektions wegen.
In der Schloßgaſſe Nro 24. iſt ein Logis zu vermiethen, welches in Stube,
Kammer, Kuͤche und Keller beſteht, und bis den 8ten May bezogen werden kann.
In der neuen Vorſtadt Nro 572. ſind auf dem Seitenbau eine Treppehoch,
zwei Stuben, wovon die vordere tapezirt iſt, nebſt einer daran ſtoſſenden Kam=
mer
, zu vermiethen, und koͤnnen ſolche gleich bezogen werden.
In Nro 29. in der Schloßgaſſe iſt ein Logis gleicher Erde, in 2 Stuben, Kuͤ=
che
, Boden, Keller und Holzplatz, alles verſchloſſen, beſtehend, zu vermiethen,
und kann ſogleich bezogen werden.
Bei Handelsmann Emrich iſt ein Logis, auf die Straſe gehend, zu ver=
miethen
, welches bald bezogen werden kann.
400 fl. ſind gegen gerichtliche Sicherheit zum Auslehnen bereit. Bei wem,
iſt in der Hofbuchdruckerei zu erfragen.
150 fl. ſind gegen gerichtliche Sicherheit zu 5 Procent zu verlehnen. Aus=
geber
dieſes ſagt bei wem.
Ein zweiſpaͤnniger neuer Leiterwagen ſteht zu verkaufen, und wird dagegen
ein einſpaͤnniger Wagen zu kaufen geſucht. Ausgeber dieſes giebt naͤhere Nachricht.

Angekommene Fremde:
Vom 29ten Maͤrz bis zum 5ten April 1800.
Herr von Hornig, Major, und Herr von Riedeſel, Jagdjunker, in hieſigen
Dienſten; Herr Moiſa, aus Italien, Herr Kielsberg, Herr
Dieterich, und Herr Meyer, von Frankfurt, Herr Kohlha=
gen
, von Neuenrath, und Herr Neumann, von Heidelberg,
ſaͤmtlich Kaufleute, logiren im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Meyer, von Enningen, und Herr Hermann, von Gemmingen, Han=
delslente
, logiren im Schwan.
Herr Birony, und Herr Zeruſo, aus Italien, ſodann Herr Kraͤmer, aus Fuld,
Handelsleute, logiren im froͤhlichen Mann.
Herr Jung, und Herr Hofmann, von Schmalkalden, und Herr Buͤchler, von
Brensbach, Handelseute; Herr Kuron, Kanzleibedienter,
von Berlin, logiren im Hirſch.
Ab= und durchgereiste Fremde:
Herr von Hagen, Reichsoberpoſtverwalter, den 30ten Maͤrz.
Acht Chaiſen mit Kaufleuten, gehen nach Frankfurt.

Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte.
Den 30ten Maͤrz, dem Burger und Buchbindermeiſter, Johann Balthaſar Frey,
ein Sohn: Georg Friedrich Jakob.

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Den 31ten, dem Burger und Maurergeſellen, Karl Ludwig Harres, ein Sohn:
Johann Michael.
Eodem: eine uneheliche Tochter: Eliſabethe.
Den 1ten April, dem Burger und Beckermeiſter, Philipp Dingeldey, eine Toch=
ter
: Friederike Karoline Dorothee.
Eodem: dem Burger und Sattlermeiſter, Johannes Kling, eine Tochter: Anne
Dorothee.
Den 2ten, eine uneheliche Tochter: Katharine Eliſabethe.
Den 5ten, dem Burger und Ackermann, Johannes Rick, eine Tochter: Katha=
rine
Eliſabethe.
Bei der reformirten Gemeinde wurde getauft:
Den 31ten Maͤrz, dem Herrn Joh. Chriſt. Fiſcher, Laguai in Dienſten Ihro
Hochfuͤrſtlichen Durchlaucht der verw. Fuͤrſtin Georg, eine
Tochter: Eva.
Den 4ten April, dem Fuͤrſtl. Kammerregiſtrator Herrn Friedrich Ehrhard, eine
Tochter: Chriſt. Louiſe Margaretha.
Bei der katholiſchen Gemeinde ward gebohren:
Den 23ten Maͤrz, dem Fuͤrſtlichen Kuͤchenmeiſter dahier, Herrn Joſeph Vorn,
ein Toͤchterlein: Franziska.
Kopulirte.
Den 30ten Maͤrz, der Burger und Maurermeiſter, Jakob Graf, ein Wittwer;
und Chriſtina Barbara, des Herrſchaftlichen Vorreuters,
Johann Valentin Moͤſer, einzige eheliche Tochter.
Eodem: der Burger und Beckermeiſter, Johann Nikolaus Koch, ein Wittwer;
und Marie Katharine, weiland Johann Nikolaus Schiemer,
geweſenen Organiſten und Gloͤckners zu Grosbieberau, nach=
gelaſſene
eheliche Tochter.
Eodem: der Burger und Spenglermeiſter, Johann Kaſpar Schmitt, weiland
Johann Georg Schmitt, geweſenen Burgers und Spengler=
meiſters
, nachgelaſſener zweiter ehelicher Sohn; und Katha=
rine
Eliſabethe, des Burgers und Saͤcklermeiſters, Johann
Adam Kirchhoͤfer, aͤlteſte eheliche Tochter.
Beerdigte.
Den 30ten Maͤrz, der Burger, Kauf= und Handelsmann, Herr Heinrich Paur=
lus
Gottfried Siebert, 76 Jahre, 5 Monate und 4 Tage alt.
Eodem: der Burger und Jagdzeugſchneider, Herr Johann Adam Scholl, 75
Jahre, 1 Monat und 15 Tage alt.
Den 31ten, dem Burger und Zimmermeiſter, Johann Adam Becker, ein Sohn,
4 Jahre, 8 Monate und 14 Tage alt.
Den 1ten April, des Burger und Hofſchreiner, Herr Zacharias Loͤſch, 45 Jahre
und 11 Tage alt.
Eodem: Anne Katharine, des Einwohners Weil hinterbliebene Tochter, 63 Jah=
re
und 1 Monat alt.
Den 3ten, dem Burger und Peruquenmachermeiſter, Johann Balthaſar Baͤr,
ein todtgebohrner Sohn.
Den 4ten, der Burger und Schneidermeiſter, Johann Ludwig Geyer, 25 Jah=
re
und 17 Tage alt.
Eodem: aus dem Hoſpital, Friedrike Reimelin, eine Dienſtmagd, gehuͤrtig
von Meſſel, 27 Jahre alt.