Darmstädter Tagblatt 1799


07. Oktober 1799

[  ][ ]

Anno 1799.

den 7. Oct.

No. 40.

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzetgungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.

Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
Kaldfleiſch
Hammelfleiſch
- Schaaffleiſch

10
1
1
1
- Schweinenfleiſch
10
1Pf. geraͤuchert. Schinku. Dbrrfl.
10
Pfund Speck.
Nierenfett
16

- Hammelsfett
16
1
- Schweinenſchmalz
18
Ein Kaldsgekroͤſe . 12bis 18
Tin Kaldsgelung
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengelung
4
Suzen.
z
- Bratwuͤrſte
1
19
- Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kaldskopf
Fuͤrſtlich=Heſſiſche P

gnaͤdigſtem Privilegio.
Frag= und
OLart,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Laxe.

Ein Hammelskopf
Tin Kalbsfuß
1 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe.
- außer dem Hauſe
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
außer dem Hauſe
Brodtaxe und Gewicht.

2)
M.
Ein Malter Korn.

Ein Malter Berſte

Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelz.

Ein Malter Hafer
Em Malter Rockenmehl

Ein Malter Weißwehl
Ein Kumpf Haſermehl
Ein Kpf. geſchaͤlter Hirſe
Tin Kpf. grob. geſchr. Gerſte

Ax k fl. kr. 6 27 9 G 34 28 11 26
40
52

Dor 2 kr. Brod ſoll wiegen
24
Vor 4kr. ditto.
1
Vor 6 kr. ditto
2110

Vor 12kt. ditto.
4120
Vor 1kr. Khmmel=eder
Gemiſchtesbrod,
Vor 2 kr. ditto.
16
Vor 1kr. Waſſerweck. 6
Vor 1kr. Milchweck
5=
Vor 1kt. Miichbrsd
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laid Brod ſon gel
ten 12 Kr.
oltzeideputation dahier.

tpreiſe.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſte 1fl.
1 Kumpf Eroſen =
1 Kumpf Linſen =
1 Maas Bierheſe
1 - Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
1 Handkaͤſe der beſten
Dieuͤbrigen Handlaͤſe das Stuͤck.
Eier 6 Stuck vor.
Einaufgeſezter Kumpf Kartoffeln

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern:

Amt Rüſſelsheim
Amt Dornberg
Umt Lichtenberg
Amt Pfungſtatt
Cent Arheilgen
xt,
genbe

M. Korn.M.Gerſte. H. Waiz. M. Spelz. M. Hafer fl. kr. Jfl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. J kr.
20

4 G
5

50 5 15 45 30 40 6 45 4 55 45 50 30 20 5 15 [ ][  ][ ]

I. Edictalladungen.
Da der Becker Franz Heil in Beſſungen ſo viele Schulden contrahirt hat, daß
ſein Activvermoͤgen zu deren Tilgung nicht anreicht und Termin zum Verſuch der
Guͤte, in deſſen Entſtehung aber zur Liquidation und Verfahren uber den Vorzug
auf Mittwoch den 23ten Octob. dieſes Jahrs Morgens 9 Uhr, anberaumt wor=
den
iſt; ſo werden alle bekannte und unbekannte Glaͤubiger bei Vermeidung des
Ausſchluß von der dermaligen Maſſe vorgeladen, ſich in demſelben einzufinden.
Darmſtadt den 9ten Sept. 1799.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Lehr.
Alle diejenige, welche an den von hier entwichenen Schneider, Johann
Jakob Arras, Anſpruͤche zu machen haben, werden hiermit bei Vermeidung der
Praͤcluſion vorgeladen, auf Mittwoch den 30ten Oct. 1799, Morgens 9 Uhr,
auf der Amtsſtube zu erſcheinen, und ſich der Vorlegung des Vermoͤgensſtan=
des
zu gewaͤrtigen, ihre Forderung zu liquidiren und uͤber den Vorzug zu ſtrei=
ten
. Darmſtadt den 12ten Sept. 1799.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Lehr.
Da der hieſige Judenvorſinger, Lippmann Hirſch, ſo viele Schulden con=
trahirt
hat, daß ſein Activvermogen zu deren Tilgung bei weitem nicht aureicht,
und dahero Termin zum Verſuch der Guͤte, in deſſen Entſtehung aber zur Liqui=
dation
und Verfahren uͤber den Vorzug, auf Mittwoch den 6ten Nov. l. J.
fruͤhe 9 Uhr vor Oberamt dahier anderaumt worden iſt; ſo werden alle bekannte
und unbekannte Glaͤubiger, bei Vermeidung des Ausſchluſſes von der gegen=
waͤrtigen
Maſſe, vorgeladen, ſich in demſelben einzufinden.
Darmſtadt, den 26ten Sept. 1799.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
II. Verſteigerungen.
Mittwoch den 9ten dieſes, Vormittags 10 Uhr, ſoll in der Behauſung des
Schreinermeiſter Heßlers dahier eine Milchkuh gegen daare Zahlung an den
Meiſibietenden verſteigt werden. Darmſtadt den 4ten Oct. 1799.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Das der Hoftrompeter Spaltiſchen Wittwe und ihren Kindern erſter Ehe
zugehoͤrige, in der alten Vorſtadt zwiſchen Herrn Hofrentmeiſter Follenius,
und Herrn Sekretaͤr Fuhr gelegne Wohnhaus ſoll
Mittwoch den 9ten Oetober des Nachmittags um 2 Uhr
auf allhieſigem Rathhaus
mit abermaligem Vorbehalt der Ratiſication, an den Meiſtbietenden oͤffentlich
verſteigt werden, und wird demnach den Liebhabern zur Nachricht hiermit be=
kannt
gemacht. Darmſtadt den 26ten Sept. 1799.
Von Kommiſſions wegen.
Siebert, Fürſtl. Regierungs= und Hofdeputations=Sekretaͤr.
Mittwoch den 16ten kuͤnftigen Monats Oetober, Nachmittags um 2 Uhr,
ſollen auf dem hieſigen Rathhaus folgende, denen Meſſerſchmidtiſchen Kindern
zuſtaͤndige, Feldguͤter, unter denen bei der Verſteigerung vorzulegenden Bedin=
gungen
, oͤffentlich verſteigt werden, als:
Im Gberfeld.
Nro. Ruth. Schu. Gew.
10. ein Garten unter den Herrn=Wingerten gegen dem
40.
29.
groſen Woog, bef. Rathsverwandter Orttenburger
und Jakod Moͤſer, iſt zehendfrei.

[ ][  ][ ] Nro.
1. 56. 2. Ruth. Schu. Gew. 10. 78. - 33½. 36. 31. 2. 53. 5. 2. 16. 82. 8. 18. 40. 5. 6. 8. 20. 9½. 5.

1. eine Wieſe im Soder am Rumpelkaſten, bef. das Wai=, giebt 3 Geſch. Korn zur Rentſchreiberei.
21. am Kuͤchenmeiſter Fallthor, bef. Heinrich Emmel,
giebt2 Geſch. Korn zur Rentſchreiberei.
Im Niederfeld
11. hinter dem Fuͤrſtl. Holzgarten, bef. gnaͤdigſte Herr=
ſchaft
und Herrn Kammerrath Kuͤhnleins Erben.
44. 12. 15. linker Hand des Weiterſtaͤdter Wegs unter der Nie=
derwieſe
, bef. Adam Allmann.
Im Loͤcherfeld.
ur Roͤhre genannt, bef. Jakob Helfmann, iſt ze=
hendfrei
, giebt 2 Geſch. Korn zur Rentſchreiberei.
rechter Hand des Sensfelder Wegs, bef. gnaͤdigſte
Herrſchaft, iſt zehendfrei, giebt 3 Geſch. Korn zur
Rentſchreiberei.
6. bei Chriſtbellen, ſtoͤßt auf die Chauſſee, bef. Peter
Buͤttner, giebt 2 Geſch. Korn zur Rentſchreiberei.
neben dem hohlen Weg uͤber dem Schachgraben, bef.
106.
27.
Bernhard Hahn, davon 80 Ruthenzehendfrei, gieht
3 Geſch. Korn zur Rentſchreiberei.
linker Hand des hohlen Wegs, ſtoͤßt auf die 35te Ge=
36.
53. J.
wann, bef. Johannes Arnheiter.
11. 12. 97. - 41. linker Hand des Pallaswieſer Wegs, ziehet auf den
Grohberg, bef. Johannes Bernhardt.
80. - 45.
am Graͤfenhaͤuſer Weg, uͤber dem Schachgraben,
bef. Georg Nungeſſer.
Im Heinheimerfeld.
152. 3. 61. an der Weich, linker Hand des Kranichſteiner Wegs,
bef. Herrn Geh. Rath von Heſſe Excellenz.
Waldwieſe.
100.
auf der Wiedermannswieſe, bef. Georg Thomas.
Darmſtadt den 27ten Sept. 1799.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.

III. Feilgebotene Sachen.
Unterſchiedene in Eiſen gebundene Stuͤckfaͤſſer von 7 12 Ohmen, desglei=
chen
3=2= und 1ooͤhmige in Holz gebunden, ſind zu verkaufen. Bei wem,
erfaͤhrt man bei Ausgeber dieſes.
Einige brauchbare Zugpferde, ſamt dem Geſchirr, ſo wie auch eine gutton=
ditionirte
Halbehaiſe, welche zuruͤckgelegt werden kann, ſtehen hier zu verkau=
fen
. Ausgeber dieſes ſagt bei wem.
Da ich gegenwaͤrtig wieder ſehr gutes Sauerkraut zu verkaufen habe, ſo
mache ſolches hiermit bekannt, auch koͤnnen Liebhader ſolches in Ohm und halb
Ohm bei mit haben. Darmſtadt den 4ten Oet. 1799.
G. W. Horneff, Leinwebermeiſter,
wohnhaft in der Zinniſchen Behauſung ohnweit dem Bruͤckelchen.
Beim Leinweber Schwab in der kleinen Ochſengaſſe bei der Frau Becker
Jacobi wohnhaft, iſt gutes Sauerkraut zu verkaufen.
Auf der hieſigen Schneidmuͤhle ſind Kleyen zu verkaufen.
Im Adler dahier ſind zwei meudlirte bell und geraͤumliche Stuben an le=
dige
Perſonen zu vermiethen, welche ſogleich dezogen werden koͤnnen; auch ſind

[ ][  ][ ]

daſelbſt einige hundert uͤbrig behaltne neue gebackne Steine und Ziegel um den
Huͤttenpreis gegen gleichbaldige Zahlung zu haben.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
Den 9ten dieſes Monats wird mit Ziehung der Fuͤnften Klaſſe der allhieſi=
gen
Vierzehenten Klaſſenlotterie, wie gewoͤhnlich in dem Rathhausſaal, Morgens
um halb 8 Uhr der Anfang gemacht, wobei Jedermann nach Gefallen einen Zu=
ſchauer
abgeben kann, und werden die Ziehungsliſten von den in jedem Tag gezo=
gen
wordenen Rumern, jedesmal erſt den folgenden Tag ausgegeden. Sodann
ſind zu dieſer Klaſſe noch Ganze, Halbe, Drittels= und Viertels=Kauflooſe,
um den im Plan beſtimmten Preis, bei den bekannten Herrn Kollekteurs zu haben.
Darmſtadt den 4ten Octoder 1799.
Von Generaldirektions wegen.
Der Bote der Fuͤrſtl. Invalidenanſtalt, Muͤller, wohnhaft in der kleinen Kapla=
neigaſſe
, geht Mondtags und Donnerſtags fruͤh um 7 Uhr nach Frankfurt, und
kommt Dienſtags und Freitags zwiſchen 1 und 2 Uhr Nachmittags zuruͤck. Er
deſorgt alle Auftraͤge und Beſtellungen mit Puͤnktlichkeit und Treue; er muß ſie
Aber am Abend vor ſeinem Adgangerhalten.
Eine Frauensperſon wuͤnſchet zu einer Herrſchaft als Haushaͤlterin unterzu=
kommen
. Dieſelbe beſitzet die noͤthige Eigenſchaften, die von einer ſolchen Per=
ſon
erforderlich ſind. Das Naͤhere iſt der Ausgeber dieſes zu erfragen.
Auf Weihnachten dieſes Jahrs wird in eine hieſige Haushaltung eine Dienſt=
magd
von geſetztem Alter, welche gut ſpinnen und ſtr cken kann, auch ſich zu jeder
Hausarbeit verſteht, darneben treu und vertraͤglich iſt, keiner Anhang und keine
Reigung zur Schwilgerei hat, ſondern ein eingezogenes ſittſames Leden fuͤhrt,
gegen einen anſehnlichen Lohn in Dienſtengeſucht. Ausgeder dieſes giedt weitere
Nachricht.
In meinem Haus am Beſſunger Ther iſt die mittlere Etage, welche in 4
Zimmern, ſo auf die Straje gehen, ſodann 2 Kammern, Küche, Holzplatz,
und verſchloſſenen Keller zu verlehnen, welches im Monat Novemder bezogen
werden kann: auch wird auf Verlangen ein Stall zu 3 Pferden dazu gegeben.
Darmſtadt den 4ten Oct. 1799.
C. Dambmann.
In Nro 518. in der Amſelgaſſe ſind vorne heraus zwei Logis zu vermiethen,
welche faͤglich bezogen werden koͤnnen.
In der groſen Ochſengaſſe 484. iſt ein Logis zu vermiethen, welches in einer
Stube und Kammer, Kuͤche, nedſt zwei Kammern auf dem Boden deſteht,
und ſogleich bezogen werden kann.
In der neuen Vorſtadt, nach dem kleinen Thuͤrchen zu, iſt ein Logis mit
oder ohne Meubles an eine ledige Perſon zu vermiethen, und lann ſogleich dezo=
gen
werden. Ausgeber dieſes ſagt wo.
400 fl. liegen gegen ſichere gerichtliche Hypothek zum Ausleihen dereit. Bei
Ausgeder dieſes erfaͤhrt man bei wem.

V. Waiſenhaus=Nachricht.
Im 3ten Quartal 1799. iſt zum Beſten der armen Waiſen folgendes einge=
gangen
:
Den 3ten Jul., dem Schneidermeiſter Hahn zur Leiche zu ſingen, 30 kr.
Eod., dei Herrn Kammerrath Kochen Leiche, 1 fl. 21 kr. Von einer im Wai=
ſenhaus
geweſenen Geſellſchaft, 1 fl. 30 kr. Den 6ten, dem Seilermeiſter Hein
2 Lieder zu ſingen, 30 kr. Den 7ten, in der Stadtkirch geopfert1fl. Den 9ten,

[ ][  ][ ]

Gott vor erlebten Geburtstag zu danken, 1 fl. Den 10ten, dem Handelsmann
Herrn Bauer 2 gewaͤhlte Lieder ſingen, 2fl. Den 24ten, von dem Zimmer=
meiſter
Glückert vermacht, 25fl. Den 26ten, von der ledig verſtorbenen Ka=
tharina
Brücknerin kegirt, 5 fl. Den 27ten, der bei hieſig Hoher Herrſchaft
im Dienſt geweſenen Kammerfrau Jungfer Kuͤchlerin 2 angegebene Lieder zu
ſingen, 2 fl. 45 kr. Den 31ten, des Generalkaſſendiener Juſtus verſtorbenen
Tochter Nro. 569. zu ſingen, 1 fl.
Den 9ten Anguſt, der Wittib Weſpin zur Leiche zu ſingen, 24 kr. Eod., des
Metzger Schlotthauers Ehefrau desgleichen, 20 kr. Den 12ten, von einem un=
genannten
Freund der Waiſen verehrt, 2 fl. Den 13ten, des Schuhmacher Wan=
nemachers
Kind 2 Lieder zu ſingen, 30kr. Den 15ten, dem Schreinermeiſter
Heßler zur Leiche zu ſingen, 48 kr. Des Herrn Hofmuſikus Huͤtters Tochter des=
gleichen
, 48 kr. Den 22ten, der ledig verſtorbenen Jungfer Hausmaͤnnin des=
gleichen
, 30 kr. Den 23ten, von einem ungenannten Freund verehrt, 2 fl.
Den 24ten, Herrn Hofkonditor Purgoldin Kind 2 vorgeſchriebene Trauerlieder
zu ſingen, 1fl. 36 kr. Den 28ten, am Geburtstag eines Knaben das Lied
Nro. 348 zu'ſingen, 30kr.
Den 11ten Sept., des Guͤrtlermeiſter Schorlemmers Kind zur Leiche zu ſin=
gen
, 30 kr. Den 14ten, von einem neuen Leihebrief, 5 fl. 24 kr. Den 21ten,
von Herrn Inſpektor Schott zu Cnumſtadt eingeſchickt, 2fl. Den 23ten, des
Schoſſermeiſter Ettenſpergers Ehefrau 2 beſtimmte Lieder zu ſingen, 1 fl.
Den 28ten, vor eine ſehr kranke Frau zu deten, 5fl. Den 30ten, von Herrn
Pfarrer Strack zu Oberofleiden ſind ruͤhmlichſt anhero vermacht worden, 80fl.
In dem Opferſack iſt einkommen 7fl. 42 kr., worunter ein halber Kronenthaler
und 5 Dreibaͤzner, jedes beſonders eingewickelt, befindlich waren.
Auch dieſe Geſchenke erhielten wir durch deine vaͤterliche Sorgfalt o guͤti=
ger
Gott! wir danken dir davor, und bitten dich um deinen Segen vor die
Freunde der armen Waiſen.

Angekommene Fremde:
Vom 28ten Sept. bis zum 5ten Oct. 1799.
Herr von Schwarzenau, Geheimerrath, in hieſigen Dienſten, log. im Trauben.
Herr Schulin, geheimer Rath, von Frankfurt; Herr von Gall, Jagdjunker; Herr
von Hornig, Major; Herr von Hornig, Lieutenant, in hie=
ſigen
Dienſten; Frau von Faber, von Mainz; Herr Cumme=
rer
, kurpfaͤlziſcher Intendant, log. im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Bangratz, aus Boͤhmen; Herr Beck, aus Baiern, Handelsleute, log. im
Schwanen.
Herr Strobel, Handelsmann, aus Schwaben, log. im froͤhlichen Mann.
Herr Scharnhorſt, Kapitain in hieſigen Dienſten; Herr Canjon, aus Frank=
reich
; Herr Selſer, aus Buͤſchweiler, Herr Marinari, und
Herr Copets, aus Italien, log. in der Krone.
Herr Hatzel, Steinhauer, v. Reiſſenhauſen, log. in der Sonn.
Herr Scholling, nebſt Familie, log. im Ochſen.
Herr Landaler, Handelsmann, von Augspurg, log. im Anker.
Ab= und durchgereiste Fremde:
Herr von Berg, Kapitain in kurmainziſchen Dienſten, den 28ten Sept.
Herr Kaͤmmerer, kurmainziſcher Ardilleriekapitain, den 29ten.
Herr Baron von Wieſenhuͤtten, von Frankfurt, den 1ten Oet.

[ ][  ][ ]

Herr Baron von Edelsheim, Jagd= und Hofjunker; und Herr Baron von Beuß,
Lieutenant, in badiſchen Dienſten, eod.
Herr Baron von Dalberg, von Frankfurt kommend, den 2ten.
Herr Ciciapote, Chevalier, aus Italien, den 4ten.
Herr von Riedeſel, Jagdjunker, in hieſigen Dienſten, den 3ten.
Ein engliſcher Kurier kommt aus der Schweiz, eod.

Getaufte, Kopulirte, und Beerdigte
in voriger Woche.
Getaufte.
Den 1ten Oct., dem Burger und Metzgermeiſter, Johann Leonhard Bachmeier,
eine Tochter: Anne Marie Katharine.
Eodem: dem Burger und Gaſthalter zum rothen Ochſen, Herrn Johann Hein=
reich
Ballenberger, eine Tochter: Louiſe Anne Margarethe.
Den 4ten, dem Burger und Metzgermeiſter, Johann Philipp Harz, ein Sohn:
Johann Ludwig.
Bei der reformirten Gemeinde wurde getauft:
Den 4ten Oet., dem Burger und Handelsmann, Herrn van der Kors, ein Sohn:
Ferdinand Auguſt.
Bei der katholiſchen Gemeinde ward getauft:
Den 28ten Sept., dem Sprachmeiſter, Herrn Schmitz, ein Soͤhnlein: Adam
Ludewig.
Kopulirte.
Den 2ten Oet., Johann Peter Grimm, Beiſaß und Stadthautboiſt dahier, ein
Wittwer; und Margarethe Eliſadeth, weiland des hieſigen
geweſenen Herrſchaftlichen Knechts, Johann Peter Nick, hin=
terlaſſene
Wittwe.
Beerdigte:
Dein 3ten Oet., Marie Katharine, weiland des geweſenen Burgers und Schrei=
nermeiſters
, Georg Rudolph Braun, hinterlaſſene Wittwe,
68 Jahre, 7 Monate und 9 Tage alt.

Verbeſſerung.
Der am 20ten Sept. kopulirte Burger und Leiſtenſchneider Jakob Meglin iſt
durch einen Irrthum Meiſter genannt worden, welches
auf Begehren der Schuhmacherzunft hierdurch angemerkt wird.

Nachtrag zur Kaͤrcheriſchen Leſebibliothek.
1847. 1848) Auguſta du Port, oder Geſchichte einer Ungluͤcklichen, 2 Theile.
1849) Eduard Iſenflamms, eines relegirten Studenten, Leden und Schickſale.
1850) Saul der Zweite, genannt der Dicke, Koͤnig von Kanonenland.
1851) Der Mann mit dem rothen Ermel.

[ ][  ][ ]

1852.1654) Annalen der Univerſitäͤt zu Schilda, oder Bocksſtreiche und Harle=
kinaden
der gelehrten Handwerksinnungen in Deutſchland, 3 Theile, von F.
C. Laukhard.
1855) Erſcheinungen und Traͤume.
1856) Suschens Ausſteuer, oder Geſchichte der Frau von Senneterre.
1857) Raritaͤtenkaſten, von dem Manne mit der groſen Brille.
1858) Witz und Gutmuͤthigkeit Friedrichs des Einzigen, in poetiſchem Gewande.
1859) Bagatellen aus dem zweiten Feldzug am Mittelrhein, von Zebedaͤus Kuknk.
1860.1863) Leben und Thaten des Freiherrn Quinctius Heymeran von Flamming,
4 Theile
1864-1866) Graf Pietro d’Albi und Giannetta, 3 Theile.
1867. 1868) Ludwig Hellberg als Jungling und Mann, 2 Theile.
1869-1871) Guido von Sohnsdom, 3 Theile.
1872) Die Geheimniſſe der alten Cgyptier, 3ter als letzter Theil. Zu 1811.
Die Italienerin, oder der Beichtſtuhl der ſchwarzen Buͤſenden, 3ter als
1873.
letzter Theil. Zu 1814.
1874) Abentheuer und merkwuͤrdige Reiſen des geſtrengen Herrn von Limmel
auf Limmelsdorf, 2ter als letzter Theil. Zu 1818.
1875. 1876) Hans Heiling, vierter und letzter Regent der Erde=Luft=Feuer=
und Waſſergeiſter, 3ter und 4ter Theil. Zu 1813.
1877) Heroine, oder das Weib in maͤnnlichen Verhaltniſſen. Eine wahre Ge=
ſchichte
aus den jetzigen Zeitlaͤuften.
1878) Das Geiſterregiment, kein Roman, keine wahre Geſchichte, am wenig=
ten
eine Allegorie.
1879) Robert, oder der Mann wie er ſeyn ſollte, bis zu ſeinem Eintritte in
das eheliche und haͤusliche Leden geſchildert.
1880) Sophie von Bernrode, oder Verirrungen in der Liebe, theils Welt=theils
Kloſtergeſchichte.
1881) Fauſtin's des Juͤngern Reiſen und Thaten im ſchwindelnden Jahrzehend
der Freiheit, am Ende des philoſophiſchen Jahrhunderts.
1882) Familienſeenen, von der Verfaſſerin der Familie Wallberg.
1883) Preuſſens Neutralitaͤtsſyſtem, deſſen Urſachen und wahrſcheinlichen Folgen.
1884) Geſchichtserzaͤhlung der ſchrecklichen Deportationsreiſe Barthelemy's, Pi=
chegruͤ's
, und anderer franzoͤſiſchen Geſetzgeber, nach Cayenne.
1885) Louiſe, oder die verwaiſete Berlinerin.
1886. 1887) Das ſchwarzbraune Maͤdchen vom Schreckhorn, 2 Theile.

Liebeund Treue,
eine Romanze.

Auf= Thuͤringens Bergen da liegt eine Burg,
Von uͤppigen Fluren umzogen:
Gar ſtattlich prangte die Feſte von fern,
So laͤchelſt du freundlich, holdſeliger Stern,
Zur Seite dem ſilbernen Bogen.

[ ][  ][ ]

Doch ſaget wo flieſet ganz lauter und rein,
Die Quelle der irrdiſchen Freuden?
Wo miſcht ſich nicht Wermuth in froͤhlichen Tanz,
Zerraufet der Wonne ſchoͤn bluͤhenden Kranz=
Und endet in Jammer und Leiden?
Schon ſchmückte ſich zweimal im draͤutlichen Kleid,
Die Erde mit Blumen und Bluthen:
Es duͤnket der Liebe wie geſtern und heut,
So jaͤget die Huldin die ſchleichende Zeit,
Im Zauber der Freude hienieden.
und ſiehel da wehte die Fahne des Kriegs,
Von allen Schloͤſſern hernieder:
Laut rufte der donnernde Herold zum Streit,
Auf tapfere Mannen, auf macht euch bereit,
Zum Kampfe, zum Kampfe ihr Bruͤder.
O wehe, o wehe, dir liebendes Paar,
Die lieblichen Traͤume verſchwinden:
So laͤchelt der Himmel noch geſtern ſo mild,
Und heute brauſet der Donner ſo wild,
Ob allen Hoͤhen und Gruͤnden.
Der zuͤrnende Sultan mit zahlloſer Schaar,
War wuͤthend in Teutſchland gefallen:
Ein Hurrah und Allah durchheulte das Land,
In Feuer und Flammen der Horizont ſtand,
Und lauter die Seufzer erſchallen.
Ach Lina, wie bebte dein zaͤrtliches Herz,
Schon jetzt fuͤr der ſchrecklichen Stunde!
Was naͤhrt nicht Liede fuͤr Sorge und Noth?
Sie fuͤrchtet und zaget beim Abendroth,
Trinkt Sorgen vom liebenden Munde.
(Die Fortſetzung ſolgt.)
A. W.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nro 41.

Kuͤnftigen Mittwoch den 16ten dieſes, Morgens fruͤh um 9 Uhr, ſoll in
der Ewaldiſchen Behauſung vor dem Sporerthor eine Parthie Korn, Gerſte,
Hafer, Erbſen und Kartoffel, nebſt verſchiedenem Geſtraͤuſel, gegen baare Zah=
lung
öffentlich verſteigt werden. Darmſtadt den 12ten Oct. 1799.
Bei Juſtus Diehl, wohnhaft an dem Schloßgraben, iſt guter Moſtſenft
um billigſten Preis zu haben.
Bei Endesunterzeichnetem ſind 2 Logis zu vermiethen unten auf der Erde,
ſie beſtehen in 2 Stuben, 2 Kammern, einer Werkſtaͤtte, 2 Kuͤchen, Platz auf
dem Boden und Platz im Keller, und koͤnnen ſogleich bezogen werden neben des
Krone.
Auch ein Logis in der Viehhofsgaſſe, die oberſte Etage in des geweſenen
Dillmanns Behauſung, und kann ſogleich bezogen werden.
Johann Philipp Oppermann, neben der Krone
In des Seilermeiſter Linken Behauſung hinterm Rathhaus ſteht ein Logis
fuͤr eine ledige Perſon zu verlehnen.

Angekommene Fremde:
Vom 5ten bis zum 12ten Oet. 1799.
Herr von Schwarzenau, Geheimerrath, in hieſigen Dienſten, und Herr Folg=
nebſt
deſſen Frau, Kaufmann vom Vorgebirg der guten Hoff=
nung
, logiren im Trauben.
Herr Schulin, geheimer Rath, von Frankfurt; Herr Neber, Weinhaͤndler von
Geiſenheim, und Herr Sander, Proprietair von Hannover,
log. im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Selſer, Handelsmann von Buͤſchweiler, log. in der Krone.
Herr Schloſſer, Handelsmann von Elbenrod, log. im Loͤwen.
Herr Hiebing, Handelsmann von Schoͤnau, log. im Anker.
Ab= und durchgereiste Fremde:
Herr von Hallenberg, kurpfaͤlziſcher Kapitain, den 7ten Oct.
Herr Duͤval, von Frankfurt kommend, den 9ten.

Getaufte und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte.
Den 7ten Oet., eine uneheliche Tochter: Jakobine.
Den 8ten, dem Burger und Schneidermeiſter, Johann Kaſpar Muͤller, eine
Tochter: Eliſabethe Barbara.
Eodem: ein unehelicher Sohn: Johann Heinrich.

[ ][  ]

Den 9ten Ot., dem Rathsverwandten, Burger und Handelsmann, Herrn
Heinrich Friedrich Netz, eine Tochter: Wilhelmine Eliſabethe.
Eodem: dem Burger und Saͤcklermeiſter, Johann Peter Daudt, ein Sohn:
Johannes.
Den 11ten, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Georg Leonhard Müller,
eine Tochter: Marie Katharine.
Bei der reformirten Gemeinde wurde getauft:
Den 7ten Oet., dem Burger und Wirth auf dem hieſigen Schützenhaus, Ernſt
Ewald, ein Sohn: Balthaſar Chriſtoph Wilhelm.
Beerdigte:
Den 9ten Oet., dem Burger und Schneidermeiſter, Johann Konrad Schmidt,
eine Tochter, 3 Jahre, 6 Monate und 27 Tage alt.
Eodem: dem Burger und Ackermann, Johann Peter Gelfius, eine Tochter,
12 Jahre weniger 5 Tage alt.
Eodem: dem Burger und Schneidermeiſter, Franz Chriſtian Werner, ein todt=
gebohrner
Sohn.
Den 10ten, eine uneheliche Tochter, 8 Monate und 10 Tage alt.
Den 11ten, der Fuͤrſtl. Hofglaſer und Rathsverwandte, Herr Johann Jakob=
Schwarz, 58 Jahre, 2 Monate und 12 Tage alt.
Eodem; aus der Armenkaſſe: der Burger und Schloſſermeiſter, Adam Arnd=
mann
; 73 Jahre und 2 Monate alt.