Darmstädter Tagblatt 1799


20. Mai 1799

[  ][ ]

26.

Anno 1799.
-
Anno 1799.

den 1
51

den 20. Mah.

No. 20.

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl. E=
H0Pöl
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch

1
Kalbfleiſch
1
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
1
1
Schweinenfleiſch
16
1Pf.geraͤuchert. Schink. u. Dorrfl.
1 Pfund Speck
19
1
10
Nierenfett.


1
Hammelsfett
16

1
Schweinenſchmalz .18
Ein Kaldsgekroͤſe
12dis 118
Ein Kaldsgeluͤng
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengelung
Suͤlzen.
1
1 Bratwuͤrſte
Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf

gnädigſtem Privilegio.
Frag= und
SIALi,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

2.

axe.

kr. p. Ein Hammelskopf

Ein Kalbsfuß
1 Maas Marz=Bier im Hauſe 2 außer dem Hauſe 2 1 Maas Jung=Bier im Hauſe 9 außer dem Hauſe Brodtaxe und Gewicht Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor 4kr. ditto. pf.
1 L.
26
21 Vor 6kr. ditto 2 16 Vor12kr. ditto. 5 Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
Vor 2 kr. ditto.
. 10
20 Vor 1kr. Waſſerweck. Vor 1 kr. Milchweck 6 Vor 1 kr. Milchbrod Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib Brod
ten 10 Kr. 2 Pf. ſoll 6

ke.

2.
2
1
2

Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.

2) Marktpreiſe.

1. Ir Ein Malter Korn 5 32 Ein Malter Gerſte
9 56 Ein Malter Waizen Ein Malter Spelz
2 56 Ein Malter Hafer Ein Malter Rockenmehl
18 32 Ein Malter Weißmehl
= 9 Ein Kumpf Hafermehl 28 Ein Kpf. geſchaͤlter Hirſe 40 Ein Kpf. grob. geſchr. Gerſte. 525

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemterr.

Amt Rüſſelsheim
Amt Dornberg
Amt Lichtenberg
Amt Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Amt Seeheim,

1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſte 1fl.
1 Kumpf Erbſen
=
1 Kumpf Linſen

1 Maas Bierhefe

- Kuh=oder Geiſemilch
1
1 Pfund friſche Butter
Handkaͤſe der beſten
1
Dieuͤbrigen Handkaͤſe das Stuͤck.
Eier 6 Stuͤck vor .
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln

Lr.
20
26
28
32
16
1
5

M. Korn. MGerſte.M. Waiz.M. Spelz. M. Hafer. f. 2* f. 7 kr. fl.
= kr. fl. kr. J. kr. D I 10 1 40 4½
.
50 40 15 4 50
4 40

4
4

[ ][  ][ ]

l. Verſteigerungen.
Da eine weitere Verſteigerung des vormals Regierungsſekretaͤr Imleriſchen,
zu 153 zur Obriſt und Obermarſchkommiſſarius Pfaffiſchen Nachlaſſenſchaft gehoͤ=
rigen
, an hieſiger Stadtkirche gelegenen Wohnhauſes verordnet und hierzu auf den
23ten dieſes Monats, Nachmittags um 2 Uhr, auf hieſigem Nathhauſe Tagfahrt
angeſetzt worden iſt; ſo wird dieſes, und daß die Ratification wiederholt vorbe=
halten
bleibt, zur Wiſſenſchaft der Kaufliebhaber hierdurch oͤffentlich bekannt ge=
macht
. Darmſtadt den 15ten May 1799.
Von Kommiſſions wegen.
Koehler, Fuͤrſtl. Heſſiſcher geheimer Kriegsrath.
Mittwoch den 29ten dieſes, Nachmittags um 2 Uhr, ſoll auf dem Rath=
haus
dahier der, der Hofſchreiner Adam Breidertiſchen Wittwe gehoͤrige, in
der 14ten Laag des Oberfelds gelegene, 77615 Ruthen haltende Garten, bef.
Hr. Aſſeſſor Merk und Adam Baſels Wittwe, unter denen bei der Verſteige=
rung
bekannt zu machenden Bedingungen oͤffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt den 10ten May 1799.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
In dem Gemeindswald der dieſſeitigen Gemeinde Schwanheim ſollen Mond=
tags
den 3ten Junii und die darauf folgende Taͤge an in= und auslaͤndiſche
Holzliebhabere gegen 450 Klaffter Eichen= und
50 Klaffter Buchen=Holz, ſodann
5000 Stuͤck Wellen und
50 bis 60 Stuͤck Bau=Kloͤtze,
welch letztere auch gut zum Schiffbau zu gebrauchen ſind, an die Meiſtbietende
gegen gleichbaldig baare Zahlung, in dem Schwanheimer Wald ſelbſt, offent=
lich
verſteigt werden.
Dieſes, und daß alſo auch das Holz auſſer Lands gefahren werden darf, hat
man zu dem Ende oͤffentlich bekannt machen wollen, damit ſich die ſo in= als
auslaͤndiſche Liebhabere auf beſtimmte Zeit und Ort gefaͤlligſt einfinden und mit=
bieten
moͤgen. Sign. Zwingenberg den 29ten April 1799.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Bender.
II. Feilgebotene Sachen.
Es ſtehet nahe am Niederramſtaͤdter Weg ein Garten von 91 Ruthen, mit
einem zweiſtoͤckigten Gartenhaus, einer Pumpe, und welcher ſchon ganz aus=
geſtellt
iſt, zu verkaufen. Den Eigenthumer erfaͤhrt man bei Ausgeber dieſes.
Sch Endesunterzeichnete bin geſennen, mein in der Paͤdagoggaſſe neben
dem Schuhmachermeiſter Kretzinger gelegenes, im beſten Stand befindliches
Wohnhaus, unter annehmlichen Bedingungen, aus freier Hand zu verkaufen,
und koͤnnen ſich die Kaufluſtige deßfalls bei mir melden.
Darmſtadt den 17ten May 1799.
Th u r ni n.
Bei Unterzeichnetem ſind zu haben, feine wollene Pantalons, ſogleich zur
Ankleidung bereit, von unterſchiedener Farbe, wie auch weiße Hoſenſaͤcke, billi=
Karl Doͤll, Strumpfwirkermeiſter
gen Preiſes.
Nro 324. bei der neuen Farb wohnhaft.
Ein tannener Kleiderſchrank, mit 2 Thuren, und ein noch gut conditionir=
tes
, mit Schloß, Band und Riegel verſehenes Thor ſtehet billigen Preiſes zu
verkaufen. Wo, erfaͤhrt man in der Buchdruckerei.
Zwei neue nußbaumene Kommode, jedes mit drei Schubladen, ſind zu
verkaufen. Ausgeber dieſes ſagt wo.

[ ][  ][ ]

Auno. 1799.
M½t Cx A.ezt.

den 1. JJul.

26

Zwei Tafeln, eine 10 Fuß und eine7 Fuß lang, ſind zu verkaufen. Das
Weitere iſt in der Hofbuchdruckerei zu erfragen.
Etliche Malter rothe gute Kartoffeln ſind bei mir zu haben.
Kißkald.
In der alten Vorſtadt Nro 72. iſt ein ganz neuer engliſcher Sattel mit dop=
pelten
Steigriemen, nebſt einer rothen Decke, und einem Zaum, wie auch ein
ganz neuer Reiſecoffre zu verkaufen.
III. Vermiſchte Nachrichten.
Da die Zahl der Hoͤhern Orts unter jetztregierender Hochfuͤrſtl. Durchlaucht
errichteten bürgerlichen Scharfſchuͤtzenkompagnie auf 40 Mann beſtimmt wor=
den
, und bis dato die Vollſtaͤndigkeit noch nicht ganz erreicht hat; ſo mache,
aller irrigen Meinung vorzukommen, oͤffentlich bekannt, daß die Armaturſtucke
nicht gegen Erleg von zwei neuen Thalern, ſondern gratis, abgegeben werden:
dagegen zahlt jedes Mitglied, ſobald die Kompagnie vollſtaͤndig iſt, den Monat
10 kr. Hingegen wird der Frau nach dem Sterbefall ihres Mannes 15 fl. bezahlt,
und wenn der noch auf der Kompagnie haftende Debit getilget, werden denen
Zuruͤckbleibenden, nach bewandten Umſtaͤnden, 20bis 25 fl. ausbezahlt; dage=
gen
muͤſſen die Armaturſtuͤcke ſauber und unbeſchaͤdigt an die Kompagnie retour
gegeben werden. Junge Buͤrger haben nach unſern Artikeln auch den Genuß,
von der Feuerlauferei befreit zu ſeyn. Man wuͤnſcht ſich Maͤnner guten Rufs,
und wollen ſich diejenige, ſo geſonnen ſind, der Geſellſchaft beizutretten, bei
Haͤdrich gratis einſchreiben laſſen.
Franzoſiſche und Italieniſche Lectionen werden fuͤr die geringe monatliche
Bezahlung zu 48 kr. fuͤr jede Perſon, ſofern verſchiedene Schuͤler in Geſellſchaft
tretten, gegeben. Das Naͤhere iſt bei Ausgeber dieſes zu erfahren.
Eine Wittwe, die in allen weiblichen Arbeiten wohl erfahren, und einer
Haushaltung vollkommen vorzuſtehen weiß, ſucht auf eine oder die andere Art,
entweder als Haushaͤlterin, oder zur Aufwartung bei Kindern, angeſtellt zu
werden.
Zu der 2ten Ziehung der 16ten Frankfurter Stiftungslotterie iſt Nro 9341, ein
Drittelloos, verloren gegangen, fuͤr deſſen Ankauf gewarnt wird.
150 bis 200 fl. ſind gegen eine ſichere Hypothek auszulehnen, und iſt das
Naͤhere bei Ausgeber dieſes zu erfragen.
Bei G. Werner im Hahn ſind 140 fl. Curatelgelder zu 5 Procent auf ge=
richtliche
Verlegung auszulehnen.
Bei Unterzeichnetem iſt in der oberen Ctage zwei Stiegen hoch ein Logis zu
vermiethen welches in 3 Zimmern, einer Kuͤche und Kammer beſtehet.
Ferner hat Unterzeichneter alten Rheinwein, die Maas 40 kr.
W. Frey, Kaffeewirth.
In der Behauſung Nro 526. gegen der Stadtkirche uͤber iſt ein geraͤumiges
Logis, eine Stiege hoch, beſtehend in 3 Stuben, wovon eine auf die Straſe geht,
4 Kammern, einer Küche, nebſt Küchenkammer, verſchloſſenem Keller, und
Holzplatz, wie auch gemeinſchaftliches Waſchhaus, zu verlehnen, und kann auf
den 1ten naͤchſten Septembers bezogen werden.
In der Schleßgaſſe Nro 28. iſt ein Logis auf dem Seitenbau zu vermiethen,
beſtehet in Stube, Kammer, Kuͤche und Holzplatz, und kann den 25ten Julii
bezogen werden.
In einer gelegenen Straſe iſt ein Logis fuͤr ledige Perſonen mit Meubles zu
verzinſen und ſogleich zu beziehen.
In der langen Gaſſe in Nro 199. iſt eine Stube, Kammer und Kuͤche, mit
Meubles, zu verlehnen. In der Hofbuchdruckerei erfaͤhrt man, bei wem.

[ ][  ]

Angekommene Fremde:
Vom 11ten bis zum 15ten May 1799.
Herr Treitlinger, wirtembergiſcher Hofrath; Herr Baſt, Legationsſekretaͤr
in hieſigen Dienſten, und Herr von Stoͤveſand, von Ems,
logiren im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Geißer, von Duͤſſeldorf, und Herr Wammersberg, aus Baiern, Han=
delsleute
, log. im Schwan
Herr Guͤnther, Handelsmann aus Sachſen, log. im Loͤwen.
Frau Wille, von Heſſen=Caſſel, logirt im Ochſen.
Herr Schleſinger, Mahler von Grünſtadt, und Herr Miller, Handelsmann
aus Franken, log. im Anker.
Ab= und durchgereiste Fremde:
Herr Weiland, Legationsrath von Weimar, den 13ten May.
Herr Crome, Regierungsrath von Gieſen, eod
Herr Volſchard, Doktor, und Herr Moſche, Prorektor, von Frankfurt, den
14ten.
Herr Bayer, Rittmeiſter in kaiſerl. koͤnigl. Dienſten, den 15ten.
Zwei Herrn Eidmann, beide Sekretaͤr, von Wiesbaden, eod.
Herr von Wildungen, Regierungsrath, von Marburg, den 16ten.

Getaufte, und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte.
Den 12ten May, dem Burger und Stadtehirurgus, Herrn Karl Gettlieb Ki=
lian
, eine Tochter: Dorothee Katharine.
Den 15ten, eine uneheliche Tochter: Anne Eliſabethe Margarethe.
Bei der katholiſchen Gemeinde ward getauft:
Den 17ten May, dem Beiſaß und Wollſpinner, Friedrich Schweizer, ein Toͤch=
terlein
: Anna Maria.
Gebohrne bei der juͤdiſchen Gemeinde:
Den 7ten May, dem Schutzjuden, Alexander Wolf, eine Tochter: Feilge.
Den 9ten, dem Schutzjuden Eli, ein Sohn: Calman.
Den 10ten, dem Schutzjuden, Koppel Feiſt, ein Sohn: Koppel.
Beerdigte.
Den 13ten May, der Burger und Kuͤfermeiſter, Friedrich Chriſtoph Pfeiffer,
59 Jahre, 6 Monate und 17 Tage alt.
Eodem: der Füͤrſtl. Kriegskanzleidiener, Johann Philipp Strauß, 76 Jahre
und 17 Tage alt.
Den 16ten, dem Füͤrſtl. Hoflakai, Herrn Johann Peter Stritter, ein Sohn,
2 Jahre und 6 Monate alt.
Den 17ten, aus allhieſigem Hoſpital: eine Dienſtmagd, Sinnesleyin, von
Alsheim gebuͤrtig, 27 Jahre alt.