Anno 1798.
den 11. Jun.
No. 24.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
gnadigſtem Privilegio.
Frag= und
Blatt,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualten= und Marktpreis.
kr. pf
Ein Pfund Ochſenfleiſch. . 12
Rindfleiſch
1
1
Kalbfleiſch
- Hammelfleiſch
1
- Schaaffleiſch
1
- Schweinenfleiſch 10
1Pf. geraͤuchert. Schink.u. Doͤrrfl.
Pfund Speck
21
Nierenfett,
„
„—
1
Hammelsfett
1 - Schweinenſchmalz. 21
Ein Kalbsgegroͤß. . 12bis 18
Ein= Kalbsgelung
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengeluͤng
Sulzen
1
Bratwuͤrſt
1
—
Leber=u. Blutw.
8
1
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
fl.
6
Ein Malter Korn
6
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen,
.
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
„
.. 1.
Ein Malter Weißmehl
Fuͤrſtlich=Heſſiſche
11
11
10
1)
8
1
Ein Kumpf Hafermehl
1
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen.
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 1fl.
1 Kumpf Erbſen
1.
1 Kumpf Linſen =
11 Maas Baͤrz=Bier im Hauſe.
auſſer dem Hauſe
1 Maas Jung= Bier im Hauſe.
auſſer dem Hauſe
1 - Bierhefe.
- Kuh=oder Geiſemilch
1
1 Pfund friſche Butter
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
Eier 6 Stuck vor .
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht. pf. L.2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
23
Vor 4kr. dito
19
Vor 6 kr. dito
Vor12kr. dito
4110
kr (Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod
45
„
2
—
241Vor 2 kr. dito
„
Vor 1kr. Waſſerweck..
2
36 Vor 1kr. Milchweck.
2
181Vor 1kr. Milchbrod .
56lEin fuͤnfpfuͤndiger Laib Brod ſoll
gel=
ten 13 Kr.
Polizeideputation dahier.
kr.
32
48
10
45
32
40
5
4
4
32
22
1
5
von nachſtehenden Aemtern: Mltr.
Korn Mtr.
Gerſte Mtr.
Waiz Mltr.
Spelz Mltr.
Hafer. fl. kr. fl. r. fl. kr. fl. kr. fl. Ir. Amt Ruͤſſelsheim „
„ Umt Dornberg.
„ 30 3 30 . Amt Lichtenberg
„ 7 5 30 4 8 3 20. Amt Pfungſtadt Cent Arheilgen 6 30 5 10 10 3 15 Amt Zwingenberg [ ← ][ ][ → ]
1. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Nachdem die unterm 18ten Maͤrz 1791 erlaſſene und den 17ten Februar 1792
erneuerte, die Auffuͤhrung und Reparatur der Privatgebaͤude betreſfende Fuͤrſtl.
Verordnung zu deren genaueren Befolgung folgendermaßen erlaͤutert und naͤher
beſtimmt worden; daß
1.) um Mißſtand und uͤbele Anlagen bei ſolchen Gebaͤuden zu verhuten, kein
neues Gebaͤude aufgefuͤhrt, und kein altes in Hauptpunkten reparirt oder
veraͤndert werden ſolle, es habe den zuvor der Bauluſtige den Riß und
Plan der Fuͤrſtl. Polizeideputation vorgelegt, und von ſolcher nach
vorhe=
riger Pruͤfung die Approbation erhalten; daß ferner
2.) bei folgenden reſp. Anlagen und Bauveraͤnderungen, noch vor deren
Aus=
fuͤhrung die vorgeſchriebene Anzeige ebenwohl geſchehen muͤſſe, und zwar
2) bei jeder neuen Anlegung eines Kamins oder Feuerrechts, ſo wie bei jeder
Abaͤnderung deſſelben, in ſo ferne nicht die alte Richtung behalten,
ſon=
dern eine neue angenommen wird;
b) bei jeder neuen Anlegung eines Abtritts, einer Dungſtaͤtte oder
Haupt=
abaͤnderung derſelben,
c) bei jeder neuen Goßſtein=Anlage
c) bei Anlegung neuer Fenſter, Thuͤren und Thore, und zwar in den
Faͤl=
len, wenn ſie in Erkern nach der Straſe herausgeruͤckt, oder deren
Flu=
gel gegen die Straſe aufgehend gemacht werden wollen;
e) bei Anlegung einer Vortreppe und deren Veraͤnderungen;
k) bei Anlegung neuer oder abzuaͤndernder Kramlaͤden, und durch den
Stra=
ſenboden gehender oder darin liegender Kellerthuͤren und Fenſter, und
endlich
8) bei Anlegung neuer Kandeln aller Art, alſo auch Dachkandeln;
So wird dieſe reſpecive erneuerte und erlaͤuterte Verordnung zu dem Ende
hiermit oͤffentlich bekannt gemacht, daß ſich in vorkommenden Faͤllen ein Jeder
bei Vermeidung ſchwerer Strafe hiernach achten und genau benehmen ſolle.
Darmſtadt den 29ten May 1798.
Furſtlich Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
II. Fuͤrſtl. Muͤnzdeputations=Publicandum.
Seit Kurzem iſt eine Geſellſchaft falſcher Muͤnzer auſſerhalb gefaͤnglich eingezogen
wor=
den, bei weicher man folgende Sorten falſcher franzoͤſiſcher Laubthaler entdeckt hat:
mit der Jahrzahl - — 1790.
— 179r) beede mit dem Bildniß des letztern Koͤnigs,
- 1793 vom Nationalgepraͤge. Dieſe ſämtliche Sorten ſind
ſowohl an ihrer ſchlechten Arbeit, als daran kenntlich, daß ſie keinen Klang haben; und da ſie
blos aus uͤberſilbertem Kupfer verfertigt ſind, ſo haben ſie keinen Werth, und werden auch
bei einigem Umlauf leicht an der Farbe zu erkennen ſeyn; ein jeder wird alſo fur deren Annahme
ſich zu hüten wiſſen. Darmſtadt am 5ten Junii 1798.
Auf Befehl Fürſtl. Muͤnzdeputation.
R. Fehr, 8. Münzmeiſter.
III. Verſteigerungen.
Da die drei hoͤlzernen unbewohnten Gebaͤude auf dem Wieſenthal im Gerauer
Wald, mit Vorbehalt hoͤherer Genehmigung, an den Meiſtbietenden verſteigt
werden ſollen und hiezu Termin auf Mittwoch den 13ten dieſes Monats,
Vor=
mittags um 9 Uhr, anberaumt worden iſt; ſo wird ſolches hierdurch oͤffentlich
bekannt gemacht, damit ſich die Kaufluſtigen in gedachtem Termin auf dem
Wie=
ſenthal einfinden und mitbieten koͤnnen. Darmſtadt den 2ten Jun. 1798.
Von Kommiſſions wegen.
Reuling, Kammerrath.
Mittwochs den 13ten Junii, Nachmittags um 1 Uhr, ſoll das Gras auf
der Pallaswieſe Morgenweis an die Meiſtbietende oͤffentlich verſteigt werden.
Liebhaber koͤnnen ſich um die beſtimmte Zeit daſelbſt einfinden, die Conditionen
vernehmen, und nach Gefallen mitbieten. Darmſtadt den 3ten Jun. 1798
Buͤrgermeiſter und Rath daſelbſt.
Enßling.
Freitags den 15ten Junii ſoll in des verſtorbenen Trankſteuereinnehme
Schulzen Behauſung auf dem Markt ein gutes Zugpferd gegen gleich baare
Zah=
lung an den Meiſtbietenden verſteigt werden. Die Liebhaber koͤnnen ſich
deß=
falls zur beſtimmten Zeit einfinden. Darmſtadt den 8ten Jun. 1793.
Samſtag den 16ten dieſes, Mittags um 1 Uhr, wird das Gras von zwei
dem Fuͤrſtl. Waiſenhaus gehoͤrigen Wieſen, im Soder genannt, verſteigt. Di=
Liebhabere hiezu wollen ſich um dieſe Zeit auf der kleinern Soderwieſe einfinden
und nach Gefallen mitbieten. Darmſtadt den 5ten Jun. 1798.
Neſtel,
Nachdem des weiland hieſigen Burger und Peruquenmachermeiſter
Fried=
rich Wilhelm Eberhards Garten am Niederamſtaͤdter Weg gelegen, 119 Ruthen
haltend, Dienſtags den 19ten dieſes Nachmittags um 2 Uhr, auf allhieſigem
Rathhaus oͤffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll;
ſo wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende
ſich alsdenn daſelbſt einfinden und mitbieten moͤgen.
Darmſtadt den 1ten Jun. 1798.
Furſtl. Heſſiſches Oberamt daſebſt.
Demnach des Herrſchaftl. Reutknecht Georg Maurers allhier Acker im
Laͤ=
cherfeld in der 52ten Gewann hinter der Prinzenſchanz gelegen, vi ſpecialis
commiſſionis, Dienſtags den 19ten dieſes Monats, Nachmittags um 2 Uhr,
auf allhieſigem Rathhaus offentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden
uͤber=
laſſen werden ſoll; ſo wird ſolches den Kaufliebhabern hiermit bekannt gemacht.
Darmſtadt den 1ten Jun. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Nachdem Dienſtags den 19ten dieſes Monats eine zweite Verſteigerung mit
dem Friedrich Diefenbachiſchen Haus, Scheuer, Brau= und Brennhaus, nebſt
dazu gehoͤrigem Geſchirr, Stallungen, Hofraithe und Garten, in loco
Pfung=
ſtadt, unter verſchiedenen annehmlichen Bedingungen, mit Vorbehalt der
Rati=
ſcation, vorgenommen werden ſoll; ſo wird dieſes den Kaufluſtigen hierdurch
bekannt gemacht, um ſich in termino einfinden und nach Gefallen mitbieten zu
koͤnnen. Darmſtadt den 4ten Junii 1798.
Fuͤrſtlich Heſſiſches Oberamt Pfungſtadt daſelbſt.
Frey.
Da Mittwochen den 20ten dieſes Monats, Nachmittags um 2 Uhr, auf dem
hieſigen Herrſchaftl. Speicher 30 Malter Korn zuſammen oder, nach Belieben
der Kaͤufer, Parthieweiſe, gegen baare Zahlung oͤffentlich verſteigt werden
ſol=
len; ſo wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die
Kaufluſt=
tragende alsdann erſcheinen und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 8. Jun. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
IV. B e k a n n t m a ch u n g e n.
Zur Nachricht wird hierdurch bekannt gemacht, daß den 18ten dieſes die
Zie=
hung der Erſten Klaſſe der allhieſig Zwoͤlften Klaſſenlotterie, wie gewoͤhnlich in dem
Saal auf allhieſigem Rathhauſe geſchiehet, womit Morgens um 8 Uhr der Anfang
gemachtwird, und zu welcher noch Ganze, Halbe, Drittels= und Viertels=Looſe
bei den bekannten Herrn Kollekteurs zu haben ſind. Darmſtadt den 9ten Jun. 1798.
Von Generaldirektions wegen.
Ich habe hiermit die Ehre, einem geehrten Publikum anzuzeigen, daß ich mit
der Einrichtung meines am Marlt gelegenen Hauſes fertig, und geſonnen bin, den
14ten dieſes meine Wirthſchaft anzufangen. Sowohl mit Kaffee, Thee, Wein,
Krugbier und Liqueur, als auch mit allen Arten auf Kaffeehaͤuſern uͤblichen Speiſen,
Getraͤnken und Erfriſchungen wird Jedermann auf das promteſte bedient werden.
Frey, Kaffeewirth.
In der kleinen Ochſengaſſe, in der Behauſung des Drehermeiſter Sinnigſohn,
iſt eine Stube mit Meubles fuͤr eine einzelne Perſon zu vermiethen, welche ſogleich
bezogen werden kann.
V. Sachen, ſo zu verkaufen.
Bei Unterzeichnetem iſt zu haben: Reinſchmeckende Schmalzbutter 3 3 Pf.
P. 1Thaler, das Pfund 26 kr. Gute Lichter 22 kr. p. Pf. Alte Limburger Kaͤſe
p. Pf. 16 und 18kr. Heringe das Stuͤck zu 2u. 3 kr.
Rothermel.
Seeheimer Bergwaſſer, den Krug 1fl. 30kr., desgleichen Bergoͤl, den Krug
1fl. 4kr., beides koͤſtlich und gut fuͤr den Magen, iſt in Kommiſſion zu haben bei
J. G. Fuckel in der Dianaburg.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers:
Vom 2ten bis zum 9ten Jun. 1798.
Herr von Neuwier, von Moͤmpelgard, logirt im Trauben.
Herr Kaufmann, Kapitain in engliſchen Dienſten; Herr Jaͤger und Hr. Wuſtenfeld,
Kaufleu=
te, von Minden, logiren im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Hechelbach, Muſikus von Amorbach, und Hr. Kerner, Handelsmann aus dem
Schwarz=
wald, log. im froͤhlichen Mann.
Herr Zampra, Handelsmann aus Italien, und Herr Pferdedorf, Oberfoͤrſter von Schaafheim,
log. im Loͤwen.
Herr Jung, Handelsmann von Mainz, log. im Anker.
Ab= und durchgereiste Herrn Paſſagiers:
Herr Trommer, Adminiſtrationsrath von Heidelberg, und Herr Roy, Banquier von
Amſter=
dam, den 2ten Jun. Herr v. Bock, Landrath von Hildesheim, und Herr Baron Vrinz,
geheimer Rath von Frankfurt, den 4ten. Herr Henckel, Kapitain in daͤniſchen
Dien=
ſten; Herr v Gauville, Obriſter in kurpfaͤlziſchen Dienſten, und Herr Graf von
Hollen=
ſtein, kommt von Raſtadt, den 5ten. Herr Heberlin, Hofkammerrath von
Wiesba=
den, den 6ten. Herr Graf von Wartenberg, den 7ten. Herr von Diesbach, Obriſter
aus der Schweiz, den 8ten.
Getaufte, und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte.
Den 3ten Junii, eine uneheliche Tochter: Dorothee Chriſtine.
Den 5ten, dem Burger und Ackermann, Johannes Schleidt, eine Tochter: Marie Felicitas.
Den 6ten, dem Burger und Küſermeiſter, Maximilian Philipp Ferdinand Klotz, ein Sohn:
Johann Philipp.
Bei der reformirten Gemeinde ward gebohren:
Den 3ten Junii, dem Fürſtl. Kammerregiſtrator, Herrn Friedrich Balthaſar Ehrhard, eine
Tochter: Marie Wilhelmine Eliſabethe.
Beerdigte.
Den 3ten Junii, der Burger und Schuhnachermeiſter, Johann Jakob Schaffner, 48 Jahre
und 4 Monate alt.
Eodem: dem Burger und Seiſenſieder,=Abraham Hochſtͤtter, ein Sohn, 9 Monate u. 14 Tage alt.
Eodem; aus der Armenkaſſe: Marie Katharine Riemännin, von hier, 27 Jahre alt.
Den 4ten, aus dem Hoſpital: Katharine Bettingerin, eine Dienſtmagd, von Kirtorf gebuͤrtig,
17 Jahre alt.
Den 7ten, dem Burger und Meſſerſchmiedmeiſter, Johann Georg Wüſt, eine Tochter, 9
Mo=
nate und 8 Tage alt.
Den 8ten, dem Burger und Gaſthalter zum weißen Schwan, Herrn Johann Heinrich Leonhard,
eine Tochter, 3 Jahre, 1 Monat und 2 Tage alt.
Geſtorben bei der katholiſchen Gemeinde:
Den 6ten Junii, Maria Katharina, des Burgers und Schloſſermeiſters, Johann Peter Graͤſer,
Ehefrau; 21 Jahre alt.