Anno 1798.
den 5. Febr.
No. 6.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤbtiſches
Anzeigungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
gnädigſtem Privilegio.
Frag= und
latt
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualien=
kr.
Eln Pfund Ochſenflelſch.
1
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
1
- Hammelfeiſch .
1
- Schaaffleiſch
*
- Schweinenfleiſch
1Pf.geraͤuchert. Schink u. Doͤrrfl.
1 Pfund Speck
=
1
Nierenfett
- Hammelsfett
1
1 Schweinenſchmalz
Ein Kaldsgegroͤß. 12 dis
Ein Kalzsgeluͤng
Ein Hammelsgelung.
1 Pfund Ochſengeluͤng
Sulzen,
1
Bratwuͤrſt
- Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf .
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
13
12
12
12
11
11
19
22
22
22
22
18
und
Pf.
Marktpreis.
Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchalter Hirſen.
1 Kpf. grod. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten1fl.
1
Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Bier im Hauſe
- — auſſer dem Hauſe
- Bierhefe
1
- Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter.
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
Eier 2 und 3 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor 4 kr. dito
1
Vor 6 kr. dito 2
Vor 12 kr. dito
4
fl. kr. Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
Ein Malter Korn
624
Dor 2 kr. dito
Ein Malter Gerſten
„
9
820 Vor 1kr. Waſſerweck.
Ein Malter Waizen,
10 Vor 1 kr. Milchweck.
Ein Malter Spelzen
Vor 1kr. Milchbrod.
12
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
16 Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib Brod
Ein Malter Weißmehl
ten 12 Kr.
9l3c.
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
pf.
kr.
40
60
10
45
32
40
4
4
32
8
22
1
7
2.
L.
24
16
16
18
2
5½ 2
ſoll gel=
Fruchtpzeiſe
von nachſtehenden Aemtern:
Amt Ruͤſſelsheim
Emt Dornderg
Amt Lichtenberg
Amt Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zvingenbers
Mitt. Mltr. Mtr. Blir.
Korn lGerſte
Waiz. Spelz.
Mlte
Hafer
fl. 15.
3 —
3 10
15
3 —
6 3
3 20 3
29
10
20
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nügzlich ſind
1. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Nachdem ſeit einiger Zeit bemerkt worden, daß die mehreſte hieſige Becker
ibr Brod, ſowohl weißes als ſchwarzes, nicht nach der vorgeſoriedenen gehoͤrigen
Mehlſorte, ſondern zu ihrem unelandten ſtrafbaren groſen Vortheil und zum
offendaren Schaden des Pudlici von oft ſehr vermiſchtem und viel geringerem
Mehl dacken, auch das Backen der im Wochendlatt demerkten 2und 4 kr.
Rog=
genbrod zum Schaden der Armen disher ganz unterlaſſen haden, dieſem zur
all=
gemeinen Beſchwerde Anlaß gedenden Unweſen ader ſchlechterdings nicht weiter
nachgeſehen werden ſoll; ſo wird der hieſigen Beckerzunft hiermit dekannt
ge=
macht, daß derjenige, welcher kuͤnftig kene 2 und 4 kr. Roggendrod, ſodann
ſeine Roggen=und Weißwaare nicht von der gehoͤrigen Metljorte
vorgeſchriede=
nermaßen wohl ausdacken wird, nicht nur in eine unnachlaͤſſige gleichdalden zu
erlegende Strafe von 5 Gulden condemnirt - ſondern auch deſſen jedesmalen
vorgefunden werdende unaͤchte Waare ohne weiters zum Beſten der Armen auf
der Stelle confiſeit werden ſolle. Darmſtadt den 9ten Jan. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizk=Deputation daſelbſt.
II. Verpachtung.
Der Beſtand des alleinigen Aſchenſammlens im hieſigen Amt, ſoll Freitag
den 9ten kuͤnftigen Monats Vormittags 10 Uhr auf dieſigem Rathhaus unter
den genoͤhnlichen bei der Steigung zu vernehmenden Bedingungen auf weitere
6 Jahre vom 1ten Merz 3. c. anfangend an den Meiſtdietenden oͤffentlich
ver=
ſteigt werden. Geeheim den 1aten Jan. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Amt daſelbſt.
III. Verſteigerungen.
Kuͤnftigen Mittwoch als den 7ten dieſes, Nachmittags um 1 Uhr, ſollen
an der Kuͤchemeiſterſchneiß, naͤchſt der Harres, eine Parthie eichene Kloͤtz unden
Meiſib etenden öff ntlich verſteigt werden. Die Luſitragende delieden ſſch um die
deſtimmte Zeit am Hirtenhaus der Pallaswieſe einzufinden.
Darmſtadt den 3ten Febr. 1798.
Von Stadtraths wegen.
Da des hieſigen Burger und Fuhrmann Joſt Schneiders drey Aecker, wie
ſolche in ven naͤchſt vorhergehendin Wochendlaͤttern ſpecifice beſchrieden worden
ſind, Freytags den 9ten dieſes Monats Nachmittags um 2 Uhr auf allhieſigem
Rathhaus nocmalin oͤffentlich aufgeſteckt werden ſollen; ſo wird ſolches hiermit
belannt gewacht. Darmſtadt den 2ten Febr. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſeldſt.
Kuͤnftigen Dienſtag den 13ten dieſes, Morgens um 10 Uhr, ſollen ohngefaͤhr
30 Mltr. gute Erdſen auf dem hieſigen Herrſchaftlichen Speicher, ſodann des
Nachmittags um 2 Uhr eine Parthie Heu in dem hieſigen Herrſchaftlichen
Maga=
zin verſteigert werden, wilches den Luſttragenden bekannt gemacht wird.
Darmſtadt den 2ten Fedr. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentſchreiberei.
Mondtags den 19ten kuͤnftigen Monats Februar, Morgens um 9 Uhr, ſollen
auf dem Rathhaus in Grosgerau folgende Artikel öffentlich an die Meiſtbieende
gegen baare Zahlung verſteigt werden, und zwar die Erbſen in Parthien zu6 und
10 Malter, der Brandtewein in einzelnen Faß zu 11ſ2 Ohm, und der Reiß in
Faͤſſern zu 5 und 6 Centner, als:
1.) 27 Ohm Brandtewein
2.) 56 Eintner Carol. Reiß in 12 Faß,
3.) 150 Pfund Grieß,
4.) 400 Pf. Schmalzdutter,
150 Pf. geſalzene Butter,
H..
100 Pf. gedoͤrrtes Obſt,
7.) 36 Pf. Speck,
3.) 12 Centner Hirſen,
9.) 350 Pf. Schweizer Kaͤſe,
10.) 160o Pf. Emder= und Handkaͤſe,
11.) 90 bis 100 Malter Erdſen und Linſen,
12.) Wachholderdeeren,
welches denen Liedhabern andurch bekannt gewacht wird, um ſich in termino
einzu=
fiden und nach Gefallen mitzudieten. Darmſtadt den 30ten Jan. 1798.
Donnerſtags den 22ſten dieſes, Nachmittags um 2 Uhr, ſollen die dem
ver=
ſtorbenen Rathsverwandten Schmitt zugehoͤrigen Haͤuſer und Guͤter, um die
Er=
ben dehoͤrig auseinander ſetzen zu koͤnnen, oͤffentlich auf dem hieſigen Rathhaus,
unter dinen dei der Verſteigerung dekannt gemacht werdenden Bedingungen, an
den Meiſtbietenden verſteigt werden; als:
2) ein gaoͤckigtes Vorderhaus, befurcht Theobald Haußmann:
b) das Hint rhaus, bef. ſich ſeldſten und Georg Wilhelm Vöͤglein,
c) einen Garten im hohlen Weg, haͤlt 576 3⁄a Ruthen, def. Chriſtran Ruͤckert
und Georg Breidert,
4) 110 Ruthen Acker in der 9ten Gew. des Niederfelds, zwiſchen dem
Grieshei=
mer Weg und der neuen Allee, def. Ludwig Brüͤckners Wittwe,
e) 80 Ruthen No 9. in der 55ten Gew. des Laͤcherfelds am Weiterſtaͤdter Wig,
def. Daniel Thomaſen Wittwe und Weimar Dettenroth,
k) 80 Ruthen daſeldſt, bef. Weimar Deitenroth und Bernhard Haan,
welches denen Kaufluſtigen hiermit dekannt gemacht wird. Darmſtadt den 2ten
Fedr. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſeldſt.
IV. B e k a n n t m a ch u n ge n.
Den 31ten des erſt abgewichenen Monats Jan. geſchahe die Ziehung der Dritten
Flaſſe der allhieſigen Elften Klaſſenlotterie. Es koͤnnen nunmehr die Zletzungsliſten
dei den Herrn Kollekteurs eingeſehen und die Gewinnſte plansmuͤſig in Empfang
genommen werden. Die Ziehung der 4ten Klaſſe geſchiehet den 28ten dieſes Monath.
Darmſtadt den 2ten Febr. 1798.
Von Generaldirektlons wegen.
Vor ohngefaͤhr 12=14 Tagen ſind folgende Weißzeugſtuͤcke, naͤmlich:
1.) 35 Stuͤck vorzuglich feine Mannshemder mit Manſchetten, J. G. J. 12.
meiß gezeichnet.
2.) 13 Stuck ganz feine weiße, auf vier Kanten geſäumte Schnupftuͤcher mit
J. G. J. 12. bezeichnet.
3.) 14 Stuͤck dergleichen mit roth J. G. J. gezeichnet.
4.) 10 Stuͤck dergleichen mit roth geſtreiften Kanten, J. gezeichnet.
5.) 3 St. dergleichen ganz feine, auf 4 Kanten geſäumte, mit R. R. gezeichnet.
6.) 12 Stück der feinſten Halstucher mit weißen Kanten.
7.) 3 Stuͤck dergleichen mit weißen Saͤumen mit l. in der Mitte.
8.) 2 Stuͤck dergleichen mit ſchmalen weißen Kanten.
9) 5 Stuͤck dergleichen mit bunten geſtreiften Kanten.
10.) 2 Stuͤck Halstuͤcher von Linon, und
11.) 3 Stuͤck oſtindiſche ditto mit Borduͤre,
die ſich unter dem uͤbrigen ſchwarzen Geraͤth befanden, aus einer Bodenkammer
des vorm Neuen Thor neben dem Wirth Wiesner gelegenen Hauſes Sr.
Hoch=
fuͤrſtl. Durchl. des Prinzen Georg, diebiſcherweiſe entwendet worden.
Einen Theil davon, der in 12 Mannchemdern,
1 dreieckigten Halstuch mit rothen Kanten,
5 weißen und
25 rethkantigen Schnupftüchern
beſtand, hat am 12ten d. ein fremder, im Löwen eingekehrter Mann, der
ſei=
nem Vorgeben nach von Frankfurt nach Mannheim reiſete, an den hieſigen
Bur=
ger und Troͤdler Frank verkauft, und dieſer die benannten Stuͤcke an
unterzeichne=
tes Amt abgeliefert. Einen Theil nahm der Fremde mit. Dieſer war von
mitt=
ler ſtarker Statur, ſein bleiches Geſicht mit Narben bezeichnet. Er trug einen
bleifarbenen tuchenen Mantel, hatte gruͤne Ueberhoſen und Stiefel an, und au,
ſeinem Kopfe einen runden Huth. Er mag in dem Alter von 20 bis 30 Jahren
ſtehen, und ein rother Fleck in dem Weiſſen ſeines einen Auges - das er aber
dei ſeiner Ankunft mit einem ſchwarzen Band verbunden hatte - duͤrfte ihn
wohl am kenntlichſten unterſcheiden.
Ob man nun gleich keine ganz unbezweifelte Data in Haͤnden hat, Ddaß dieſer
beſchriebene Fremde der wahre Dieb ſey, ſo ruht doch wenigſtens deshalb, daß
er die geſtohlene Stuͤcke hier verkauft hat, auch ererbt zu haben, angegeben,
ein ſtarker Verdacht auf ihm, und es werden hierdurch alle reſp. Ortsobrigkeiten
und Behoͤrden, vorzuglich auf der Route nach Mannheim zu, geziemenſt erſucht,
den Beſchriebenen im Betrettungsfall gerichtlich anzuhalten, ihn abzuhoͤren, nach
Umſtaͤnden gefaͤnglich niederzuwerfen, und unterzogenem Amte gefaͤllig baldige
Nachricht davon zu ertheilen; wenn ſich aber noch von den geſtohlenen Effekten
bei ihm vorfinden ſollten, dieſelbe ſogleich in gerichtliche Verwahrung zu nehmen.
Da es indeß leicht ſeyn duͤrfte, daß die Sachen jetzt ſchon zerſtreut waͤren, ſo
erſucht man ferner alle reſp. Behoͤrden, auf obenbemerkte geſtohlne Weißzeugſtuͤcke
ein wachſames Auge zu haben, ſie bei ihrem Erſcheinen in Verwahrung zu
neh=
men, um dem Thater eiligſt nachzuſpuͤren. Dem Entdecker des Diebs wird ein
Douceur von 10 Carolins zugeſichert. Darmſtadt den 26ten Jan. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Lehr.
Ein Tauſend Gulden Curatelgelder liegen dei Endesonterzeichnetem gegen
hinlaͤngliche Sicherheit zum Ausleihen bereit. Darmſtadt den 2ten Febr. 1799.
Siedert, Fuͤrſtl. Regierungsſekretaͤr.
a00 Gulden ſind zum Auslehnen dereit. Wo? ſagt Ausgeber dieſes.
Es werden 5 bis 6tauſend Gulden fuͤr eine Gemeinde auf eine gerichtliche
Verſicherung zu lehnen geſucht; auch kann das Kapital in 2 bis 3 Odligationen
zertheilt werden. Ausgeder dieſes ſagt, wer die Kommiſſion daruͤber hat.
Diejenige Herrn in Darmſtadt und umliegender Gegend, die auf Herrn
Conſiſtorialrath Wencks Heſſiſche Landesgeſchichte ehemals ſubſcribirt
haben, helieben den neu herausgekommenen Theil derſelben, der zugleich das
Regiſter zu den naͤchſtvorhergehenden enthaͤlt, in Fuͤrſtl. Hofbuchdruckerei zu
Darmſtadt von dem Herrn Faktor Will in Empfang zu nehmen. Wir werden
Ihnen denſelben, mit Inbegrif der beiden illuminirtenLandkarten, um den
billi=
gen Preis zu 8 fl. 24 kr. erlaſſen, da er ſonſt in dem Ladenpreis 10 fl. 30 kr.
koſtet. Um den Ankauf des Werks auch fuͤr ſolche Liebhaber zu erleichtern, de
daſſelbe von vorn anfangen wollen, erbieten wir uns, die beiden
vorherge=
henden Baͤnde noch auf einige Zeit um den Subſcriptionspreis, jeden zu 5 fl.,
zu erlaſſen. Wir koͤnnen wohl mit Grund hoffen, daß es einem Werk, das
auswaͤrts mit ſo groſem Beifall aufgenommen worden, am wenigſten in dem
Vaterland ſelbſt an patriotiſchen Theilnehmern fehlen werde.
Frankfurt den 2ten Febr. 1798.
Varrentrapp und Wenneriſche
Buchhandlung.
Es wird ein Logis zum Lehnen geſucht, welches bis April, May, oder auch
ehender zu deziehen waͤre - ohngifaͤhr beſtehend in 3 dis 4 Zimmern, 1- 2
Kammern, Stallung fuͤr ein Pferd, Platz auf dem Boden, im Keller und zu Holz,
im Norhfall koͤnnte ein beizdares Zimmer getrennt, z. E. in einer andern Etage
ſeyn — auch wenn kein Stall beim Haus, daß doch einer in der Naͤhe gezinßt
wer=
den koͤnate. Bei Ausgeber dieſes iſt der Lehner zu erfahren.
Ein Logis von 5 Stuben, 1 Kammer, Stallung fuͤr 2 bis 3 Pferde,
Chai=
ſen=Remiſe und Holzſchopf wird fuͤr eine ledige Mannsperſon geſucht, welche
es den 1ten Jun. beziehen kann. Wem dergleichen bis dahin vacant wird, der
beliebe dem Herrn Faktor Will baldige Nachricht zu geben.
Es wird hiermit zu Jedermanns Nachricht dekannt gemacht, daß die
Herr=
ſchaftliche Kiesgrube an dem Niederramſtaͤdter Weg nunmehro dem Inoanden
Pzilpp Leichter in 6jährige Leihe zur alleinigen Binutzung, gegen Entrichtung
eines jaͤhrlichen Beſtandgelds, uͤdergeden worden - ſomit auſſer ihm und
Bern=
hard Frieß, ſeinem Theilnehmer, darinnen zu graben verdoten iſt. — Er wird
Jedermann prompt dedienen, und dittet, wegen den Beſtellungen ſich an den
Bernhard Frieß zu wenden.
Es wird ein braver junger Menſch zu einem geſchikten Tuchbereitermeiſter
auf 4 Jahre, ohnt Lehrgeld, in die Lehre geſucht, und iſt diesfalls in der
Buchdruckerei das Naͤhere zu erfahren.
Ein wohl conditionirtes Damendrett wird zu kaufen Leſucht. Ausgeber
die=
ſes ſagt, von wem ?
V. Sachen, ſo zu verkaufen.
Ich mache hiermit bekannt, daß ich nunmehro eine vollkemmene
Weinhand=
lung errichtet, und davon eine Niederlage in Mainz, Nierſtein und bier in
Darmſtadt habe, und nun alle Sorten von reinen aͤchten Rheinweinen in Stuͤck,
Fuder, Zulaſt, Ohmen, bis Viertel=Ohme zu verſchiedenen Preiſen bei mir zu
haben ſind, ſo wie auch reiner aͤchter Malaga 1fl. 12 kr., rothen Burgunder
1 fl. - weißen Burgunder 1fl. 72 kr., und rothen mittel Bordeaux 48 kr.
die Bouteille. Fuͤr jede ſaubere leere Bouteille verguͤte ich wiederum 8 kr.
Auf reingehaltene Weine, billigſte Preiſe, und redliche, puͤnktliche Bedienung
darf ſich Jedermann mit Zuverlaͤßigkeit verlaſſen.
Darmſtadt den 3ten Jan. 1798.
Friedrich Wilhelm Meyer,
gegen der Stadtkirche uͤber wohnhaſt.
Ich bin geſonnen, mein Stuͤck Feld im Heerdweg aus freier Hand zu ver=
Laufen, welches 303 Ruthen enthaͤlt, mit vielen Obſtdaͤumen und einem
Haͤus=
chen verſehen und zehendfrei iſt, defurcht Herr Regiſtrator Knecht. Liebhaber
koͤnnen ſich dei mir melden.
Ritter.
Ein vorm neuen Thor im Niederfeld, in der 15ten Gewann, liegender
Bar=
ten, 2 Viertel 17 1ſ6tel Ruthen gros, mit jungen Obſtbaͤumen und Redſtoͤcken
angepflanzt, iſt aus freier Hand zu verkaufen. Das Naͤhere erfaͤhrt man in der
Buchdruckerei.
105 Ruthen Garten in dem Oberfeld, rechter Hand des Herlenwegs, mit
einem Haͤuschen, jungen Obſtbaͤumen und Dungkaut, auch ringsherum mit einem
lebindigen Haag verſehtn, ſind aus freier Hand zu verkaufen. Das Naͤhere iſt
in der Buchdruckerei zu erfahren.
In der Meyerei vor dem Sporenthor ſteht ein ſehr gut conditionirter, mit
aller Bequemlichkeit eingerichteter, franzoͤſiſcher Reiſewagen um dilligen Preis zu
verkaufen.
Ein ſehr gutes Reit= und Zugpferd, 7— 8 Jahr alt, ſteht hier zu
verkau=
ſen. Bei wem, wird in der Buchdruckerei geſagt.
Bei Unterzeichneter iſt friſch geſalzener und gewaͤſſerter Lapperdan, das
Pfund 14 kr., zu haben.
Johann Ludwig Bruͤckners ſel. Wittwe.
Bei dem Schuhmachermeiſter Philipp Berdert, wohnhaft an der Eich de
dem Schleſſermeiſter Krauthaus, ſind von allerlei Sorten leichte Frauen= und
Mannsſchuh um billigen Preis zu verkaufen.
Der Burger und Seifenſieder Herrmann allhier, wohnhaft im neuen Bad
an der Bach, recommendirt ſich mit gezogenen 6ter Lichter, wie auch Nachtlichter.
Ein Faſelſchwein von der beſten Art, das die erſten Jungen hatte, iſt zu
verkaufen. Wo? erfaͤhrt man in der Buchdruckerii.
In der groſen Thurmgaſſe Nro. 159. ſtehen alte Fenſter billigen Preiſes zu
verkaufen.
In der Hofbuchdruckerei iſt gedruckt=lineirtes Notenpapier, fuͤr Klavier=
und Vielinmuſik abgetheilt, in verſchiednem Format, der Bogen 2, 3 und 4 kr.
zu haden.
VI. Vermiſchte Nachrichten.
Im Adler dahier ſlehn zu vermiethen und mit Anfang naͤchſtkaͤnftigen
Mo=
nats May zu beziehen: Drey geraͤumliche Stuben, wo in Einer derſelden
meh=
rere Wandſchraͤnle viel nahe Gemaͤchlichkeit leiſten, eine Stubenkammer, zwei
Kuͤchen, ein allein dazu gehoͤriges beſondres Privet, ſaͤmtlich ſchoͤn hell und
trocken, eine Stiege hoch, in den Seiten= und Hintergebaͤuden eine große
ver=
ſchließliche Speicherkammer, wie auch verſchloſſener Keller und Holzplatz, ſodann
geweinſchaftliche Benutzung der Waſchkuͤche, Pumpe und des geſammelten Rigens.
In der kleinen Ochſengaſſe Nro 439. iſt ein Logis mit Meudles zu verlehnen.
In der Schloßgaſſe in Nro. 26. iſt ein Stall fuͤr 4 Pferde zu vermiethen,
und kann ſoglelch adgegeben werden.
Angekommene fremde Herrn Paſſayiers:
Vom 27ten Jan. bis den 3ten Febr. 1798.
Herr Kempöly, von Potzdam, logirt im Trauden.
Herr Kauſwann, Kaptain in engliſchen Dienſten, log. im Darmſtaͤdler Hof.
Herr Walter, von Braubach, log. im Engel.
Herr Eyſelle, aus Duͤrrwangen, und Herr Meyer, aus Enningen, Kaufleute,
logiren im Schwan.
Herr Reidold, von Michelſtadt; Herr Pfeffer, Hofgaͤrtner, von Erbach, und
Herr Hecheldach, Muſikus von Amordach, log. im froͤhlichen
Mann.
Herr Lang, und Herr Diener, Buͤrger aus Hochheim; ſodann Herr Heberer,
von Maſſenheim, log. in der Krone.
Herr Horneff, von Pirmaſens, log. im Loͤwen.
Herr Ernſt Bertels, Handelsmann, von Aſchaffenburg, und Herr Joſeph
Angel=
rorh, Buchbinder von Ultheim, log. im Anker.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiero:
Herr von Moldenhauer, koͤn. preuſſiſcher gtheimer Kriegsrath, den 30ten Jan.
Ein preuſſiſcher Kurier, eod.
Herr von Riffel, Kanzler, und Herr von Ralplatz, Geiſtlicher, von Lampert=, den z1ten.
Herr Ther, Kapitain in hieſigen Dienſten, eod.
Herr du Bailie, franzoͤſiſcher Kapitain, eod.
Herr Wolff, gebeimer Rath von Bruchſal, eod.
Herr Stoume, Odriſt, und Meige, Generalſekretaͤr, in franzoͤſiſchen Dienſten,
den 1ten Febr.
Herr Baron von Muͤller, von Mannheim kommend, den 2ten.
Gebohrne, Kopulirte, und Beerdigte
in voriger Woche.
Getaufte.
Den 28ten Jan., dem Füͤrſtl. Hoflakai, Herrn Otto Eberhard Loͤver, ein Sohn:
Kirl Friedrich.
Eodem: dem Burger und Zinngieſermeiſter, Johann Peter Boͤhler, ein Cohn:
Johann Heinrich.
Den 29ten, dem Burger und Buͤrſtenbindermeiſter, Johann Chriſtoph Boecking
ein Sohn: Johann Philipp.
Bei der reformirten Gemeinde ward gebohren:
Den 2ten Febr., ein unehelicher Sohn: Johannes.
Ropulirte bei der hieſigen Judengemeinde.
Den 30ten Jan., der Schuhjude Gimon Geligmann, aus Pirmaſens, ein
Witt=
wer; mit Boͤle, des Schutzjuden Lod Beſſungers ehelichen
Tochter.
Beerdigte.
Den 28ten Jan.: aus der Armenkaſſe: der Maurergeſelle, Johannes Bell,
22 Jahre und 18 Tage alt.
Den 30ten, Frau Johanne Martha Chriſtine, des verſtorbenen Burgers, Kauf=
und Handelsmanns, Herrn Johann Philipp Walloth,
hin=
terlaſſene Wittwe, 86 Jahre, 10 Monate und 19 Tage alt.
Den 1ten Febr., Fraa Marie Juliane, des Fuͤrſtl. Leidmedikus und
Landphyſi=
kus, Herrn Dr. Theodor Friedrich Ludwig Balſer, Frau
Ehegattin, 49 Jahre und 3 Monate alt.
Eodem: dem Faktor dei Sr Hochfuͤrgl. Durchl. dem Prinzen Georg, wie auch
Burger und Leihdeckermeiſter, Herrn Johann Valentin
Schuͤ=
ler, eine Tochter, 1 Jahr, 3 Monate und 20 Tage alt.
Den 2ten, dem Burger und Ackermann, Johann Chriſtian Ruͤckert, eine
Toch=
ter, 5 Jahre, 4 Monate und 20 Tage alt.
Den 3ten, der Herrſchaftliche Wagenknecht, Johann Konrad Fraͤß, 65 Jahre,
2 Monate und 1 Tag alt.
Verbeſſerung.
Im vorigen Blatt unter den Kopulirten muß ſtalt: zu Alsfeld - geleſen
werden: dahier.
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