Darmstädter Tagblatt 1798


29. Januar 1798

[  ][ ]

Anno 1798.

den 29. Jan.

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.

No. 5.
gnädigſtem Privilegio.
Frag= und
att,
Hof= und Kanzleibuchdruckad.

Viktualien= und Marktpreis.

Ein Pfund Ochſenfleiſch.
Eindfleiſch .
- Kalbfleiſch
- Hammelfleiſch.
Schaaffleiſch
=

1
1
1
Schweinenfleiſch
1Pf. geraͤuchert. Schink. u. Dorrfl.
1 Pfund Speck

Nierenfett
1

- Hammelsfett
1
1 Schweinenſchmal
Ein Kaldsgegroͤß . 12 bis
Ein Kalbsgelung
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengelung
Sulzen.
Bratwuͤrſt.
1.


Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskop
Ein Hammelskopf.
Ein Kalbsfuß

kr.
19
13
13
12
11
11
19
22
22
22
22
18

pf.

1. kr
41
5½

30
16
25
24
5l3=

Ein Malter Korn
4
Ein Malter Gerſten,


Ein Malter Waizen,
Ein Malter Spelzen

Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl

Ein Malter Weißmehl
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Po
Fruchtpreiſe
von nochſtebenden Aemtern:

Emt Ruͤſſelsheim
Amt Dornberg.
Umi Lichtenberg
Emt Pfungſtadt
Lent Arheilgen
A Zwingenberg

Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchalter Hirſen
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 1ſl.
1 Kumpf Erbſen

1 Kumpf. Linſen

1 Raas Bier im Hauſe
C
- auſſer dem Hauſe
1 - Bierhefe
1
Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaſe das Stuͤck
Eier 2 und 3 Stuck vor
ſEin aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.

kr.
ge
6
10
45
32
40.
1
32
22
7

Vor 2 kr. Brod ſoll wieger
Vor 4 kr. dito

1
Vor 6 kr. dite
Vor12 kr. dito
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
Vor 2 kr. dito
18
Vor 1kr. Baſſerweck

Vor 1kr. Milchwes
2
Vor 1kr. Milchbrod.
Ein fuͤnfpfuͤndiger Lalb Brod ſoll ed=
ten
12 Kr

pf. L.ſ0.
24
16
a116

Mtr.
Korn Mtr.
Gerſte Bltr.
Walz. Bltr.
Spelz. Str
Hofe fl. 1kr. fl. kr. fl. kr. fl. Lr. C. = p 4 30 8 6 40 5 15 5) 10 3 23 6 30 5 6 15 20 3 20 7½ 5 20 lle. 3 29 [ ][  ][ ]

1. Furſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Nachdem ſeit einiger Zeit bemerkt worden, daß die mehreſte hieſige Becker
ibr Brod, ſowohl weißes als ſchwarzes, nicht nach der vorgeſchriedenen gehoͤrigen
Mehlſorte, ſondern zu ihrem unerlaubten ſtraſdaren groſen Vortheil und zum
offenbaren Schaden des Publiei ven oft ſehr vermiſchtem und viel geringerem
Mehl dacken, auch das Backen der im Wochenblatt demerkten 2 und 4 kr. Rog=
genbrod
zum Schaden der Armen disher ganz unterlaſſen haben, dieſem zur all=
gemeinen
Beſchwerde Anlaß gebenden Unweſen ader ſchlechterdings nicht weiter
nachgeſehen werden ſoll; ſo wird der hieſigen Beckerzunſt hiermit bekannt ge=
macht
, daß derjenige, welcher kuͤnſtig keine 2 und 4 kr. Roggenbrod, ſodann
ſeine Roggen=und Weißwaare nicht von der gehoͤrigen Meblſorte vorgeſchriebe=
nermaßen
wohl ausdacken wird, nicht nur in eine unnachlaͤſſige gleichbalden zu
erlegende Strafe von 5 Gulden condemnirt - ſondern auch deſſen jedesmalen
vorgefunden werdende unaͤchte Waare ohne weiters zum Beſten der Armen auf
der Stelle confiſcirt werden ſolle. Darmſtadt den 9ten Jan. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizei=Deputation daſelbſt.
II. Verpachtung.
Der Beſtand des alleinigen Aſchenſammlens im hieſigen Amt, ſoll Freitag
den 9ten kuͤnſtigen Monats Vormittags 10 Uhr auf hieſigem Rathhaus unter
den gewoͤhnlichen bei der Steigung zu vernehmenden Bedingungen auf weitere
6 Jahre vom 1ten Merz a. c. anfangend an den Meiſtdietenden oͤffentlich ver=
Leigt werden. Seeheim den 12ten Jan. 1793.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Amt daſeldſt.
III. Verſteigerungen.
Nachdem Mendtags den 29ſten dieſes Monats, Morgens fruͤhe um 9 Uhr,
denn Nachmittags 2 Uhr und ſo die ſolgende Tage in der Behauſung des weiland
Rathsverwandten Schmitts allhier eine gute Parthie Silderwerk, Kleider, Weiß=
zeug
, Bettwerk, Zinn, Kupfer, Meſſing und Eiſen, allerhand Hausrath, Buͤtten
und Gartengeraͤthſchaften, um die Erben auseinander ſetzen zu koͤnnen, öffent=
rich
verſteigt und dem Meiſidietenden gegen gleich baare Zahlung uͤberlaſſen wer=
den
ſollen; ſa wird ſolches dem Laufluſtigen Publikum hiermit dekannt gemacht.
Darmſtadt den 23ten Jan. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Nachdem ich Endesunterſchriebener geſonnen din auf den 29ten dieſes des
Nachmittags 2 Uhr
1) ſowohl das Haus und ſaͤmtl. Hofraite mit dem Garten am Haus, naͤchſt
am kleinen Thüirchen,
2) als auch den Wein= und Gemußgarten am Holzhof, welcher uͤber einen
Morgen haͤlt, worinnen ſich ein wohl eingerichtetes Gartenhaus, nebſt einer
Pumpemit einem ſteinernen groſen Waſſertrog defindet, in welchem Garten
dei einer guten Weinleſe viel Wein gemacht werden kann, worinnen auch
viele Oſtbaume ſind.
5) Desgleichen den Obſtgarten mit dem dazu gehoͤrigen Feldſtuͤck, zuſammen
325 Ruthen ſtark, ſo auf die Niederwieſen ſtoͤſſet, worinnen ein groſes Haus,
ſo dewohnt werden kann, und ſehr viele tragbare Baͤume vom beſten Odſt ſich
definden, welcher ferner mit einer dordenen Wand, eichenen Poſten und Rie=
geln
; dann von einem lebendigen Haag undeichenen Planken zugemacht iſt, mit
annehmlichen Conditionen ohne Ratification öffentlich an die Meiſtbietende
verſteigern zu laſſen. Die Gaͤrten koͤnnen auch in dem Fall, wann der Werth

[ ][  ][ ]

nicht dafuͤr gelöſt werden ſollte, vermiethet werden, daher wird dieſes de=
nen
Luſthabenden hierzu dekannt gemacht.
Welcker, Obriſtlieutenant
Auf den Mittwochen des 31ten dieſes Monats, ſoll in der Fleiſchſchirn ein
Keller und ein groſer Boden des Morgens um 9 Uhr an den Meiſtdietenden ver=
Juſtus Sparſchneider.
lehnt werden.
Demnach das Burger und Fuhrmann Johann Joſt Schneideriſche, vor=
mals
Friedrich Feiniſche, an dem Herrſchaftl. Pulvermagazin vor dem Jaͤger=
thor
gelegene Haus, Scheuer, Stallung und Hofraite ſamt dem daran ſtoſſen=
den
Garten 661ſ2 Ruthen haltend, wie nicht weniger auch 238 152 Ruthen
Barten daſelbſt Nro 8. u. 9. in der 15ten Gewann Heinheimer Felds, linker Hand
des Herlenwegs, dif. Philipp Larich, iſt zehendfrei, giebt 2 Geſcheid Mattins=
bafer
und 2 Alb. 1152 Pfenning Beed, weiter 122 152 Ruthen Acker daſelbſt
Nro 4. in der 45ten Gewann im Emſer, def. Georg Schneider zu beiden Seiten,
giebt 3 Kumpf Korn zur F. Rintſchreiberei, hieran ſind 50 Ruthen zehindſrei.
Endlich 131 152 Ruthen Acker Nro6. 7. u. 8. in vorbeſchriebener Gewann, bef.
Georg Schneider, giebt 1 Kumpf Korn zur F. Rentſchreiberei, hieran ſind 50
Ruthen zehendfrei, um die Erden behoͤrig auseinander ſetzen zu koͤnnen, Dien=
ſtags
den 30ten dieſes Nonats Nachmittags um 2 Uhr auf allhieſigem Rathhaus
oͤffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſollen; ſo wird ſol=
ches
zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Kaufluſttragende ſich als=
dann
daſelbſt einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 12ten Jan. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſeldſt.
IV. B e k a n n t m a ch u n ge n.
Deß 31ten dieſes Monats geſchiehet die Ziehung der 3ten Klaſſe der allhieſigen Elften
Liaffenkotierie, wie gewoͤhnlich in dem Saal auf allhieſigem Rathhauſe, wemit Mor=
gens
um 8 Uhr angefangznwird. Dieſes wirdhiermit mit dem weiteren Anfugen de=
Lannt gemacht, daß zu dieſer Klaſſe noch ganze, halde, drittels und viertels Looſe bei
den dekannten Herrn Köllekteurs, um den im Pian beſtimmten Preis, zu hadin ſind.
Darmſtadt den 23ten Jan. 1798.
Von Generaldirektions wegen.
Vor ohngefaͤhr 1214 Tagen ſind folgende Weißzeugſtuͤcke, naͤmlich:
1.) 35 Stuͤck vorzuͤglich feine Mannshemder mit Manſchetten, J. G. J. 12.
weiß gezeichnet.
2.) 13 Stuck ganz ſeine weiße, auf vier Kanten geſaͤumte Schnupftuͤcher mit
J. G. J. 12. bezeichnet.
3.) 14 Stuͤck dergleichen mit roth J. G. J. gezeichnet.
4.) 10 Stuͤck dergleichen mit roth geſtreiften Kanten, J. gezeichnet:
5.) 3 St. dergleichen ganz feine, auf 4 Kanten geſaͤumte, mit R. R. gezeichnet.
6.) 12 Stuͤck der feinſten Halstucher mit weißen Kanten.
) 3 Stuͤck dergleichen mit weißen Saͤumen mit I. in der Mitte.
8.) 2 Stück dergleichen mit ſchmalen weißen Kanten.
9.) 5 Stuͤck dergleichen mit bunten geſtreiften Kanten.
10). 2 Stuck Halstuͤcher von Linon, und
11.) 3 Stuͤck oſtindiſche ditto mit Borduͤre,
die ſich unter dem uͤbrigen ſchwarzen Geraͤth befanden, aus einer Bodenkammel
des vorm Neuen Thor neben dem Wirth Wiesner gelegenen Hauſes Sr. Hoch=
fuͤrſtl
. Durchl. des Prinzen Georg, diebiſcherweiſe entwendet worden.
Einen Theil davon, der in 12 Mannshemdern,
1 dreieckigten Halstuch mit rothen Kanten,
5 weißen und
25 rothkantigen Schnupftuͤchern

[ ][  ][ ]

beſtand, hat am 12ten d. ein fremder, im Loͤwen eingekehrter Mann, der ſei
nem Vorgeben nach von Frankfurt nach Mannheim reiſete, an den hieſigen Bur=
ger
und Troͤdler Frank verkauft, und dieſer die benannten Stuͤcke an unterzeich=
netes
Amt abgeliefert. Einen Theil nahm der Fremde mit. Dieſerwar von mitt=
ler
ſtarker Statur, ſein dleiches Geſicht mit Narben bezeichnet. Er trug einen
bleiſarbenen tuchenen Mantel, hatte gruͤne Ueberhoſen und Stiefel an, und auf
ſeinem Kopfe einen runden Huth. Er mag in dem Alter von 20 bis 30 Jahren
ſtehen, und ein rother Fleck in dem Weiſſen ſeines einen Auges - das er aber
bei ſeiner Ankunft mit einem ſchwarzen Band verbunden hatte - duͤrfte ihn
wohl am kenntlichſten unterſcheiden.
Ob man nun gleich keine ganz unbezweifelte Data in Haͤnden hat, daß dieſer
beſchriebene Fremde der wahre Dieb ſey, ſo ruht doch wenigſtens deshalb, daß
er die geſtohlene Stuͤcke hier verkauft hat, auch ererbt zu haben, angegeben,
ein ſtarker Verbacht auf ihm, und es werden hierdurch alle reſp. Ortsobrigkeiten
und Behoͤrden, vorzuͤglich auf der Route nach Mannheim zu, geziemenſt erſucht,
den Beſchriebenen im Betrettungsfall gerichtlich anzuhalten, ihn abzuhoͤren, nach
Umſtaͤnden gefaͤnglich niederzuwerfen, und unterzogenem Amte gefaͤllig baldige
Nachricht davon zu ertheilen; wenn ſich aber noch von den geſtohlenen Effekten
bei ihm vorfinden ſollten, dieſelbe ſogleich in gerichtliche Verwahrung zu nehmen.
Da es indeß leicht ſeyn duͤrfte, daß die Sachen jetzt ſchon zerſtreut waͤren, ſo
erſucht man ferner alle reſp. Behoͤrden, auf obenbemerkte geſtohlne Weißzeugſtuͤcke
ein wachſames Auge zu haben, ſie bei ihrem Erſcheinen in Verwahrung zu neh=
men
, um dem Thater eiligſt nachzuſpuͤren. Dem Entdecker des Diebs wird ein
Douceur von 10 Carolins zugeſichert. Darmſtadt den 26ten Jon. 1798.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Lehr.
Alle diejenige, welche an wich noch irgend eine Forderung zu machen geden=
ken
, erſuche ich hierdurch, ſolches noch vor Adlauf dieſes Monats zu thun, in=
dem
ich nachher deren Guͤltigken deſtreiten werde. Auch bitte ich, Niemanden
auf meinen Namin ohne ſchrifliche von air eigenhaͤndig unterſchriebene Anwei=
ſung
etwas veradfolgen zu laſſen. Darmſtadt den 20ten Jan. 1798.
v. Open.
Es wird ein Logis zum Lehnen geſucht, welches dis April, May, oder auch
ehender zu deziehen waͤre - ohngifaͤhr deſtehend in 3 dis 4 Zimmern, 1- 2
Kammern, Stallungfuͤrein Pferd, Platz auf dem Boden, im Keller und zu Holz,
im Nothfall koͤnnte ein heizdares Zimmer getrennt, z. E. in einer andern Ctage
ſeyn auch wenn kein Stall deim Haus, daß doch einer in der Naͤhe gezinßt wer=
den
koͤnnte. Bei Ausgeder dieſes iſt der Lehner zu erfahren.
Ein Logis von 5Studen, 1 Kammer, Stallung fuͤr 2 dis3 Pferde, Chai=
fen
=Remiſe und Holzſchopf wird fuͤr eine ledige Mannsperſon geſucht, welche
es den 1ten Jun. denehen kann. Wim dergleichen dis dahin vacant wird, der
delnebe dem Hirrn Faktor Will daldige Nachricht zu geden.
Es ſucht Jemand einen roch gut condi tonirten Koffer zu lauſen. Ausg=
der
dieſes ſagt, wer ?
Eine Badduͤtte wird zu kauſen geſucht. Von wem ? erfaͤhrt man in der
Buchdruckerei.
E6 hat jemand eine Rattenfalle einem guten Frtund gelehnt, weiß ader
nicht mehr wem. Die Beſchaffenhen der Falle iſt oben und unten von Holz, das
Holz inwendig mit Blech beſchlagen, auf deiden Seiten durchſichtig mit ſtarkem
Drath, in der Mitte ein Unterſchied von Drath, und an deiden Enden mit zwei
eiſernen Aufſtellthuirgen verſehen. Dir ehrliche Leiher wird gebeten, vorgedachte
Falle diſſen Eigenthuͤmer wiederum zuzuſtellen.
(Hierzu eine Beilege.)

[ ][  ][ ]

Beilage zu Rro 5.

V. Sachen, ſo zu verkaufen.
Ich mache hiermit bekannt, daß ich nunmehro eine vollkommene Weinhand=
lung
6. richtet, und davon eine Niederlage in Mainz, Nierſtein und hier in
Darmſtadt habe, und nun alle Sorten von reinen aͤchten Rheinweinen in Stuͤck,
Fuder, Zulaſt, Ohmen, dis Viertel=Ohme zu verſchiedenen Preiſen bei mir zu
haben ſind, ſo wie auch reiner aͤchter Malaga 1fl. 12 kr., rothen Burgunder
1 fl. - weißen Burgunder 1fl. 12 kr., und rothen mittel Bordezux 48 kr.
die Bouteille. Fuͤr jede ſaubere leere Bouteille verguͤte ich wiederum 8 kr.
Auf reingehaltene Weine, dilligſte Preiſe, und redliche, puͤnktliche Bedienung
darf ſich Jedermann mit Zuverlaͤßigkeit verlaſſen.
Darmſtadt den 5ten Jan. 1798.
Friedrich Wilhelm Meyer,
gegen der Stadtkirche uͤber wohnhaft.
Zwei gjaͤhrige und ein 8jähriges Stuttenpferd, ſodann zwei ind 6te Jahr ge=
hende
Wallachpferde, ſind aus freier Hand zu verkauſen. Wenn der Kaͤufer Cau=
tion
machen kann, und den Kaufſchilling als Kapital gegen Intereſſen ſtehen laſſen
will, ſo nimmt man es gerne an. - In Nro 30. in der Schloßgaſſe koͤnnen die
Liedhader die Pferde ſehen und die Preiſe erfahren. Auch ſind die Geſchirre und
ein neuer Leiterwagen mit zu verkaufen.
Ich din geſonnen, mein Stuͤck Feld im Heerdweg aus freier Hand zu ver=
kaufen
, welches 303 Ruthen enthaͤlt, mit vielen Obſtdaͤumen und einem Haͤus=
chen
verſehen und zehendfrei iſt, befurcht Herr Regiſtrator Knecht. Liebhaber
koͤnnen ſich dei mir melden.
Ritter.
Ein vorm neuen Thor im Niederfeld, in der 15ten Gewann, liegender Gar=
ten
, 2 Vertel 17 1ſ6tel Ruthin gros, mit jungen Obſtbaͤumen und Rebſtoͤcken
angipflanzt, iſt aus freier Hand zu verkaufen. Das Naͤhere erfaͤhrt man in der
Buchdruckrei.
Ein nußdaumenes Kommod mit 3 Schubladen, und mit Meſſing eingelegt,
ſtehet zu verfaufen. Bei wem 2 erſaͤhrt man in der Buchdruckerei.
Bei dem Schuhmachermeiſter Philipp Berbert, wohnhaſt an der Eich, ſind
von allerlei Sorten leichte Frauen= und Mannsſchuh um billigen Preis zu verkaufen.
In der Hofbuchdruckerei iſt gedruckt=lineirtes Notenpapier, fuͤr Klavier=
und Violinmuſik asgetheilt, in verſchiednem Format, der Bogen 2 3 und 4kr.
zu haben.
Ried. Epiſtel an Wilh. Aloyſius Schneider von G. P. Dambmann,
1798. iſt in hieſiger Hofbuchdruckerei um 18 kr. zu haben. Der Ertrag dieſer
kleinen Schrift iſt fuͤr eine huͤlfsbeduͤrftige Familie beſtimmt.

VI. Vermiſchte Nachrichten.
200 fl. liegen gezen ger chtliche Sicherheit zum Auslehnen bereit. Bi wem ?
erfaͤhrt man in der Hofbuchdruckerei.
Bei dem Kaſtenmeiſter Philipp Thomas in Weiterſtadt liegen 100 fl. Kir=
chenlaſtengelder
gegen gerichtliche Verſſcherung zum Aublehnen dereit.
Es wird ein draver junger Menſch zu einem geſchickten Tuchdereitermeiſter
auf 4 Jahre, ohne Lehrgeld, in die Lehre geſucht, und iſt diesfalls in der
Buchdruckerei das Naͤhere zu erfahren.
In der Schloßgaſſe in Nro. 26, iſt ein Stall fuͤr 4 Pferde zu vermiethen,
und kann ſogleich abgegeben werden.

[ ][  ]

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers:
Vom 20ten bis den 27ten Jan. 1798.
Herr Kempöly, von Potzdam, und Here Andree, Kaufmann von Offenbach,
lo9. im Trauben.
Herr Kaufmann, Kapitain in engliſchen Dienſten, und Herr Piſtor, Kapitain
in hiefigen Dienſten, log. im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Eyſelle, Kaufmann aus Duͤrrwangen, log. im Schwan.
Herr Ruhl, Gerber, aus Michelſtadt, log. im froͤhlichen Mann.
Herr Thor, Kapitain in hieſigen Dienſten; Herr Rieſſen und Herr Balcken, aus
dem Elſaß, log. im Loͤwen.
Herr Kling, Handelsmann, vom Winterkaſten, log. im Anker.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Ein kaiſerl. Kurier, geht nach Raſtadt, den 23ten Jan.
Herr Laroche, Kapitain, und Herr Thielemann, Lieutenant, ehemals in hollaͤndi=
ſchen
Dienſten, den 26ten.
Herr Graf Grün, k. L. Obriſter, eod.
Herr Otto, preuſſiſcher Kurier, kommt von Raſtadt, eod.
Herr Morell, und de Backe, Kapitains, in franzoͤſiſchen Dienſten, den 22ten.

Gebohrne, Kopulirte, und Beerdigte
in voriger Woche.
Getaufte.
Din 22ten Jan., dem Burger, Huf= und Waffenſchmied, Johann Karl Meyer,
ein Sohn: Johann Chriſteph.
Den 25ten, dem Burger, Handelsmann und Conditor, Herrn Wilhelm Emrich,
eine Tochter: Dorothee Wilhelmine.
Bei der reformirten Gemeinde ward gebohren:
Den 23ten Jan., dem in Dienſten Sr Hochfuͤrſtl. Durchl. des Prinzen Chriſtian
ſtehenden Reutknecht, Michael Rau, ein Sohn: Georg Reichard.
Bopulirte.
Den 21ten, der Beiſaß, Johann Philipp Oppermann, weiland Theobald Opper=
mann
, geweſenen Burgers und Strumpfwedermeiſters zu Als=
eld
, nachgelaſſener ehelicher Sohn; und Marie Katharine
weiland Balthaſar Steitz, geweſenen Burgers und Ackermanns
dahier; nachgelaſſene aͤlteſte eheliche Tochter.
Beerdigte.
Den 21ten Jan., Jungfer Johannette Charlotte Aldertine Engelſchall, penſionir=
te
Kammerfrau der Hochſeligen Frau Fuͤrſtin von Naſſau= Saar=
brucken
, 71 Jahre, 10 Monate und 20 Tage alt.
Eodem: dem Burger und Mehlhaͤndler, Johannes Goͤriſch, ein Sohn, 4 Monate
nd18 Tage alt.
Den 22ten, Appolonie Margarethe, weiland Johann Michael Helfmann, gewe=
ſenen
Herrſchaftlichen Schaͤfers zu Beſſungen, hinterbliebene
Wittwe, 79 Jahre, 7 Monate und 3 Tage alt.
Eodem: dem Burger und Ackermann, Joh. Heß, ein Sohn, 3 Monate u. 3 Tage alt.
Den 23ten, dem Beiſaſſen und Weißbindergeſellen, Johann Nikolaus Weber, ein
Sohn, 4 Jahre, 9 Monate und 17 Tage alt.