Darmstädter Tagblatt 1797


13. November 1797

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Anno 1797.

den 13. Nov.

No. 46.

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
cgIlFrezuugd
zu finden in der Hochfuͤrſtl
Viktualien
kr.
Eln Pfund Ochſenfleiſch
14
Rindfleiſch
13
1
16
Kalbfleiſch

- Hammelfleiſch ..13
Schaaffleiſch
12
1
Schweinenfleiſch
14
1Pf. gerauchert Schink.u Dorrfl. 2.
1 Pfund Speck
24
24
Nierenfett.

- Hammelsfett
29
1
1 - Schweinenſchwalz .26
12bis 118
Ein Kalbsgegroͤß

gnaͤdigſtem Privilegto.
Frag= und
DTi=

Hof= und Kanzleibuchdruckeret.

Ein Kalbsgelun,
Ein Hammelsgelung

1 Pfund Ochſengelurg
Suͤlzen.
1

1 Bratwuͤrſt

1 Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbsopf

Ein Hammelslopf.
Tin Kalbsfuß

Ein Malter Kern
Ein Malter Beeſten .
Ein Malter Barzen
Ein Malter Spelzen,
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Deißmehl

pf

kr.

und Marktpreis.
Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchalter Hirſen.
1 Apf. grob. geſchr. Gerſten1f.

1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Bier im Hauſe
- auſſer dem Hauſe
1 - Bierhefe
1
- Kuh=oder Geiſemllc
1 Pfund friſche Butter
30
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
1½
Cier 3 und 4 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
pf.)L.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
23
Vor 4 kr. dito
142
Vor 6 kr. dito
Vor12 kr. dito
41

kr.
50
70
29
61
60
48
32
2
10

Heſſiſche

2
Der 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
Vor 2 kr. diee
14
Vor 1kr. Waſſerweck
Vor 1kr. Milchwec
6
Vor 1kr. Milchbrod
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib Brod ſoll ge=
ten
13 Kr.

Fruchtpreiſ=
von
nachſtehenden Aemtern: Mltr.
Korn Mitr.
Gerſte= Mltr.
Wait 4tr.
Spelz.
C. At
Hafe fl. kr. fl. kr. fl. kr. 1) kr fl.r. Emt Rüſſelsheim
9 3 25 1½.
Emt Dornbere. 9 10 3 40 6 Amt Lichtenbere 15 10 3 39 3 Umt Pfungſtadt 6 30 6 110 54 Lent Arheilgen 6 40 1. 45 Fe Emt Zwingenbers 3 30 20 3 40 [ ][  ][ ]

I. Verſteigerungen.
Nachdewe Mondtags den r3ten Novemder die von dem Dornheimer Hoſpital=
gut
einkommende ganz reine Pachtfruͤchte, beſtehend in Waizen, Korn, Gerſten,
Hafer und Spelz, auf dahieſigem Rathhaus oöͤffentlich verſteigert, und dem Meiſt=
dietenden
gegen daare Zahlung uͤderlaſſen werden ſollen; ſo wird dieſes zu dem Ende
hiermit bekannt gemacht, damit diejenige, welche von ſothanen Fruͤchten zu kaufen
Luſten baden, ſich deſagten Tags, Mergens um 9 Uhr, daſelbſt einfinden moͤgen.
Darmſtadt den 26ten Octob. 1797.
Heßewer, Hoſpitalweiſter.
Kuͤnftigen Montag den 13ten hojus, Morgens um 9 und Nachmittags um 2 Uhr,
ſodann die folgende Taͤge, ſoll in der Behauſung der Frau Marſchkomwiſſaͤr Wun=
derlichin
in der neuen Vorſtadt, von der Verlaſſenſchaft des verſtorbenen Buchdrucker
Aramers, Pretioſen, Gold, Silder, Marnskleider, Weisjeug und allerhand Haus=
rath
gegen daare Bezahlung verſteigt werden. Darmſtadt den 7ten Nov. 1797.
Von Commiſſions wegen.
Siebert, Fürſtl. Regierungsſekretaͤr.
Da der, zur Verlaſſenſchaft der verſtordenen verwittweten Frau Odriſtlieute=
nantin
von Gorler gthoͤrige, hinter der neuen Vorſtadt, zunaͤchſt dem Frankfurter
There, gelezene, in vier Mauern eingeſchloſſene, mit einem Gartenhauschen, Eſpalier
und Obſtdaͤumen verſehene Garten, den 20ſten dieſes Monats, Nachmittags um 3
Uhr, auf allhiefigem Rathhauſe, oͤffentlich an den Meiſtdietenden verkauft werden ſoll;
ſo wird dieſes zu dem Ende hiermit dekannt gemacht, damit diejenige, welche dieſen
Garten zo kaufen Luſt haben, ſich in gedachtem Termin einfinden und ihr Gedot thun
Löhnen. Darmſtadt den 7ten Nov. 1797.
Von Commiſſiond wegen.
Schneider, Fuͤrſtl. Heſſiſcher General=Auditeur.
Der Bierbrauer Daniel Schnauder iſt geſonnen, ſein in der Viehhofsgaſſe R. 3ob.
Lefindliches Wohn= und Brauhaus, Mittwochs den 22ſten dieſes Monats, Nach=
mittags
um 2 Uhr, in dem Gaſthaus zur Krone öͤffentlich an den Meiſtbietenden zu
verſteigern. Die Bedingungen werden vor der Verſteigerung dekannt gemacht.
Darmſtadt den 10ten Nevemd. 1797.
Nachdem des weiland Burger und Ackermann Ludwig Schneiders allhier Acker
No L. 179 Ruthen in der asſten Gewann des Laͤcherfelds theils rechter, theils linker
Hand des Graͤſenhaͤuſer Wegs uͤder dem Schachgraden an der Graͤfenhaͤuſer Bruͤcke
angefangen, bef. Ludwig Schneider, giekt 1152 Geſch. Korn zur Kollektorei, 3 Ad.
Beed und den wegen dem Ueberſchuß noch zu regulirenden Geundzins Dienſtags den
28ſten Nov. dieſes Jahts, Nachmittazs um 2 Uhr, auf allhieſigem Rathhaus öffent=
lich
verſteigt werden ſoll; als wird ſolches zu Jedermanns Wiſſenſchaft hiermit de=
kannt
gewacht. Darmſtadt den 10ten Nev. 1797.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Donnerſtags den 30ſten Nevemb. ſoll ein 235 Ruthen haltendes Baumſtuͤck,
auf dem Heerdweg gelegen, worin g0 tragbare Obſtbaͤume, ohne die viele jungen
Baͤume, defindlich find, und mit einew Hartenhaus verſeyen iſt, auf dew Rathhaus
zu Beſſungen oͤffentlich an den Meiſtdietenden verſteigt werden, und kann das Kapital
ein Vierteljabr ſtehen Lleiben. Sollte es jemand aus freier Hand laufen wollen,
ſo Jann der Eigenthuͤmer in der hießigen Hofduchdruckerei erfragt werden.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Ein Fluͤgel wit doppelter Claviatur ſtehet, um Platz zu gewinnen, aus freier
Hand zu verkauffn. Wo, erfahrt man in der Hofbuchdruckerei.
Ein nußdaumenes Commod mit drei Schudladen ſtehet zu verkaufen. Aus=
geder
dieſes ſagt dei wem.

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Dermalen habe ich auch extra ſchoͤne, groſe und friſche Buͤcking, zu 6 und 7 kr.
Klaunig, Handtlsmänz zum Adler dahier.
das Stuͤck, zu verkaufen.
Bei Unterzeichnetem iſt adermal wieder rein ſchwick nde Schmalzdutter, wie
auch neue hollaͤ diſche Heriage um dilligen Preis zu haden.
Rothermel.
Bei Handelsmann Jockel, iſt ganz friſch ausgelaßne Schmalzbutter zu 35 kr.
das Pfund, und beſte roih und weiß marmorlrte Etiſe 4 Pjund zu 1 Reichsthaler
zu haden.
III. B e k a n n t m a ch u n g e n.
Ich erſuche alle diejenige, welche an mein Hausweſen eine rechtliche For=
derung
zu haben vermeinen, ihre deßfalſige Rechnungen binnen 14 Tagen an
mich einzuſchicken; weil ich; nach Verlauf dieſer Friſt, die Guͤltigkeit einer je=
den
beſtreiten werde. Ichbitte zugleich, auf meinen Namen kuͤnftig Niemand
etwas auf blos muͤndliches Vorgeben verabfolgen zu laſſen. Darmſtadt, den
v. Barkhaus.
11. November 1797.
Diejenige, welche ihre Gedaͤude in dem hieſigen Brand=Cataſtro in einen hoͤhern
der Sache gemaͤßenern Anſchlag bringen wollen, haden ſich a dato an, dis zu Ende
des naͤchſtkommenden Monats Noremder dei der Stadtſchreiderei dahier zu melden.
Darmſtadt den 19ten Octod. 1797.
Buͤrgermeiſter und Rath daſelbſt.
Em letzten Dienſtage vor 8 Tagen, din 31ſten October, iſt auf dem Wegzwiſchen
dew kleinen Boog und Ziegelduſch ein Fiſchhamen von einem Herrſchaftlichen Fiſr=
wagen
verloren worden. Der Finder wird hierdurch erſucht, ihn gegen ein Trink=
geld
intweder in das Fuͤrſtl. Teichhaus, oder an den Herrſchaftl. Teichknecht Roth
dahier alzuliefern. Darmſtadt den 8ten Nov. 1797.
Der Ordnung und unſres Intereſſe halder finden wir uns veranlaßt, die Herrn
Abonnenten des gewoͤhnlichen Winterkonzerts hiermitgehorſamſt zu erſuchen, nich:
nur ihre Adonnementdillets jedesmal mitzubringen, und am Eingang vorzuzeigen,
ſondern auch dieſelden an niemanden anders adzugeden, indem ſie nur allein fuͤr
die Herrn Abonnenten guͤltig find.
Und da auch der groͤßte Theil der Herrn Adonnenten uͤber die Menge Kinder,
wilche ſich gewoͤhnlich im Konzert einzufinden pflegen, und nur Unordnungen ver=
anlaſſen
, alldzreits ſich beſchwert hat; ſo benachrichtigen wir zugleich ein geehtteſtes
Pudlikum, daß furohin beim Eingang keine Kinder, ſie ſeyen wem ſie wollen,
mehr zugelaſſen werden. Darmſtadt den 10ten Nov. 1797.
Mangord, Kammermuſikus.
Fuͤr eins ſtille Haushaltung werden 3 Stuben, eine auch zwei Kammerr, Kuͤche,
Keller und Holzplatz, zu mitthen geſucht, welche von heute an, dis laͤngſters inzwei,
auch boͤchſens drei Monaten bezogen werden koͤnnen. Ausgeber dieſes ſagt, wer:
Ein Logis, welches in Stude, Kammer und Kuͤche beſtedet, wird en eine ſtille
Haushaltung zu miethen geſucht. Die Anzeige geſchiehet in der Hofduchdrucktrei.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
17 bis 1800 fl. liegen gegen ſichere gerichtliche Hypothel zu5 Procent zum Aus=
lehnen
dereit. Bei wem, erfaͤhrt man in der Hoſduchdruckerei
1200 fl. liegen gigen ſichere gerichtliche Hppothek zu 5 Procent zum Auslehnen
dereit. Bei wem, erfaͤhrt man in der Hofduchdruckerei.
Im Birngarken Reoas find in der mittlern Etage 2 tapezierte Zimmer, auf die
Straſe gehend, mit oder ohne Meudles, zu verlehnen.
Angekommene fremde herren Paſſagiers: Vom aten bis den 11ten Nev.
Herr Kayler, Regierungsmth von Biſhofsheim; Hr. Kempsky, von Pots dam, und Hr. Boͤcking,
Lauſmann von Frarkſun, garen im Trauben.

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Herr Woulrath, Fabrikant von Caſſel; Hr. Rebel, Weinhändler von Geiſenheim; Hr. Veih,
Schultheiß von Grünſtadt, und Hr. Selſam, Schultheiß von Lambertheim, log. im
Darmſtädter Hof.
Herr Snell, Pfarrer von Dachſenhauſen, und Hr. Meyer, kaiſerl. Lieferant, log. im Engel.
Herr Kraͤmer, Buchdrucker aus Duisburg; Hr. Amelung, Eſſighaͤndler von Albsheim; Hr. Goͤtt=
mann
, und Hr. Eidmiller, Haferhaͤndler aus Keinſpach, log. im froͤhlichen Mann.
Herr Brander, und Hr. Wächter, Tuchhändler von Bielefeld, log. in der Krone.
Herr Herbolz, Handelsmann von Weiſenau, logirt im Anker.
Herr Sommer, Viehhaͤndler von Floͤrsheim, log. im Viehhof.
Extra logirer:
Herr v. Goeler, Kapitain ¼ 1a Zuite in hieſigen Dienſten, log. bei Sr Exc. Hrn geh. Rath v. Lehmann.
Ab= und durchgereiſte gerren Paſſagiers.
Herr von Jolliff, Obriſtlieut. in engliſchen Dienſten, den 6ten Nov. M. Hagi Muhamed Ben Ali.
Capitaine de Vaisseau, und Hr. Tabor, hollaͤndiſcher Kapitain, den 8ten.
Getaufie, Kopulirte, und Beerdigle in voriger Woche.
Getaufte.
Den 7ten Nov, dem Burger und Beckermeiſter, Joh. Becht, eine Tochter: Henriette Karoline.
Eodem: dem Burger und Beckermeiſter, Anton Meyer, eine Tochter: Juliane Katharine Helene.
Den 10ten, ein unehelicher Sohn: Johann Philipp.
Ropulirte.
Den 5ten Nov., Herr Karl Friedrich Schenck, Fuͤrſtl. Amt haſſeſſor zu Wallau in der Hernſchaſt Ey=
ſtein
, des daſigen Fuͤrſtl. Amtsraths, Herrn Johann Karl Schenck, uͤlteſter ehelicher Herr
Sohn; und Jungfer Anne Regine, des Fürſtl. Commercienraths, Herrn Georg Lud=
wig
Wenck, zwene eheliche Jungfer Tochter.
Eodem: Meiſter Georg Heinricd Kaͤlberer, Burger und Schuhmacher dahier, ein Wittwer; und
Marie Felicitas, des weiland geweſenen Burgers und Schneidermeiſters, Georg Phi=
lipp
Heydrich, hinterlaſſene aͤlteſte eheliche Tochter.
Aopuirt bei der jüdiſchen Gemeinde.
Den 31ten Oct., der Schutzjude Debela Flieſch, des Schutzjuden Moſes Fleſch von Frankfurt, ohe=
licher
Sohn, mit Sara, des hieſigen Schubjuden, Simon Lintz, ehelichen Tochter.
Beerdigte.
Den 7ten Nov., dem Burger, Schwarz= und Schoͤnſaͤrbermeiſter, Johann Philipp Geminder,
ein Sohn, 2 Jahre, 2 Monate und 13 Tage alt.
Den 8ten, eine uneheliche todtgebohrne Tochter.
Den9ten, Anne Juſtine, des Burgers und Ackermanns, Johannes Bernhards, Ehefrau, 61
Jahre alt.
Den 10ten, aus der Armenkaſſe: der Beiſaß, Johann Philipp Jakobi, 59 Jahre alt.

Fortſezzung der Kaercheriſchen Leſebibliothek.
1748. Sechs Fuͤndlinge, 3ter Theil.
1739 Leiden und Freuden des ehrlichen Jakob Luley, eines Maͤrtyrers der Wahr=
ſeit
, 2ter Theil zu 1717.
1750. Bruchſtücke aus den Ruinen der Menſchheit.
1751. Guſtav Adolph, ein Familiengemaͤhlde aus zwei Jahrhunderten.
1752. Peter Hollmann der kleine Kräwer, eine Familiengeſchichte.
1753. Schnurren, Schwaͤnke und Abentheuer in der Geſpenſterſtunde.
175a. 1755. Koͤnigin Zaura, oder das dezauberte Birkenwaͤldchen, 2 Theilt.
1756 Die Moͤnche von San Martino auf der Keuſchheitsprode.
1757. Malavina, oder merkolirdige Beg=benheiten eines intereſſanten Roͤdchens,
1758. Die Nonnz, aus dem Franzoͤſiſchen des Herrn Diderot.
1759. Johnſon, oder der edle Taſchenſpieler, aus den Memoiren des Grafen von O.,
vom Verfaſſer des 2ten u. 3ten Theils des Schuͤleriſchen Geiſterſehers, 1r Th.
1760. Reinecke der Fuchs, am Ende des philoſopbiſchen Jahrhunderts.
1761. Leden und Tyaten des Jakod von Buchenſtein, zter und litzter Theil.
1762. 1763. DieFamilie von Halden, von Auguſt Lafontaine, 2 Theile.
146a. 1765. Unterhaltende Romane fuͤr Freunde und Freundinnen, 2 Theile.
1765. Antwortsſchreiden des Prof. Kant in Koͤnigsberg an den Adt Siepes in Parik.