Darmstädter Tagblatt 1797


28. August 1797

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Anno 179J.

den 28. Aug.

No. 35.

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
zigeiguugs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.

Viktualien

1
1

1
1

Ein Pfund Ochſenfleiſch.

Rindfleiſch .

- Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
- Schaaffleiſch
- Schweinenfleiſch
1Pf.geraͤuchert. Schink.u. Doͤrrfl.
1 Pfund Speck

Nierenfett .

1
Hammelsfett
1
Schweinenſchmalz.
Tin Kalbsgegröß.. r2 bis
Ein Kalbsgelung
2
Ein Hammelsgeluͤng

1 Pfund Ochſengelung
Sallzen
1 - Bratwuͤrſt
- Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskop.
Ein Hammelskopf.
Ein Kaldsfuß
2

Ein Malter Korn.
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Wanzen
Ein Malter Spelzen.
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
Fuͤrſtlich=

gnaͤdigſtem Privilegio.
Frag= und
BLatt,
Hof= und Kanzleibuchdruckerel.

kr. pf. 15 14 14 19 13 19 20 29 24 24 26 18 20 12 fl. kr. 6 14 4 55 1e 2 30 17 10 che Pol

Ein Kumpf Hofermehl
1 Kpf. geſchalter Hirſen;
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl.
1 Kumpf Erbſen .
1 Kumpf Linſen
=
1 Maas Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
1 - Bierhefe
1 - Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter.
- Handkas der beſten
Dieuͤdrige Handkaͤſe das Stuck .1½
Eier 3 und 4 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.

Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor 4 kr. dito
1
Vor 6 kr. dito
Vor12kr. dito.
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
7
Gemiſchtesbrod.
Vor 2kr.dito.
14
Vor 1kr. Waſſerweck.
Vor 1 kr. Milchweck
5
Vor 1kr. Milchbrod,
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib Brod ſoll gel=
ten
12 Kr.
izeidevutation dahier.

pf.

L.
26
120=
21141
429

kr.
50
20
48
60
48
32
2
10

Fruchtpeeiſe
von nachſtehenden Aemtern: Mtr.J Mltr.
Korn 1Gerſte Mltr.
Waiz. Mltr.
Spelz. Lr.
fl.
fl. kr. fl. r. fl. kr. Emt Ruͤſſelsheim = 10 3 20 Amt Dornberg 5 10 10 Amt Lichtenberg 2
615 10 45 Amt Pfungſtadt. 630 5 Lent Arheilgen 6110 9 15 10 Em Zwingenber,

Alt=
Hafe
fl. k.
4120
4 10
4110

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Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.

I. Edietalladung.
All diejenige, welche an die Verlaſſenſchaftsmaſſe der kuͤrzlich dahier verſtorbenen
Hofconditor Purgoldiſchen Wittwe rechtsbegruͤndete Fodrungen zu haden vermeinen,
werden hiermit vorgeladen, ſolche innerhalb ſechs Wochen dei Endesunterzeichaetem
anzuzeigen, und zu liquidiren, widrigenfalls ſie damit praͤcludirt werden ſollen.
Darmſtadt den 10ten Kuguſt 1797.
Von Commiſſions wegen.
Siebert, Fürſtl. Regierunzs= und Hofdeput. Sekretaͤr.
II. Verſteigerungen.
Mittwochs den 30ſten Auguſt, Nachmittags um 2 Uhr, ſoll in dem Gaſthaus
zur Krone das der Buchdrucker Birckſiſchen Wittwe gehoͤrige, in der Schloßgaſſe zwi=
ſchen
dem Invalid Marx, und der Nikolaus Mayeriſchen Wittwe gelegene Vorder=
und Hinterhaus, welches in geraͤumigen Stuben, Kammern, Kuͤchen und Stallun=
gen
, einem Waſchhaus, Keller und einer Pumpe beſtehet, öffentlich an den Meiſt=
dietenden
verſteigt werden, welches zu dem Ende dekannt gemacht wird, damit die
Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitdieten moͤgen.
Darmſtadt den 12ten Aug. 1797.
Mondtags den 4ten kommenden Monats Sept. ſollen in dem Samthoſpital
Hofheim allerlei weingruͤne Stuͤck= und andere Faͤſſer, alle in Eiſen gebunden, ge=
gen
daare Zahlung oͤffentlich verſteigt werden, und wird des Morgens 8 Uhr damit
angefangen, wozu die Liedhaber ſich einfinden koͤnnen. Hofheim den 17ten Aug. 1797.
Naͤchdem den 8ten des naͤchſtlommenden Monats Septemb. die Lieferung des
Oels zum Behuf der Nachtlaternen in hieſig Hochfuͤrſtlicher Reſidenz auf den heran=
nahenden
Winter oͤffentlich verſteigt= und an den Wenigſtverlangenden, ſalva tamen
ratificatione, uͤderlaſſen werden ſoll; ſo wird ſolches zu Jedermanns Nachricht, de=
fonders
denen hieſigen Handelsleuten und Spezereikraͤmern, welche dieſe Lieferung
zu uͤbernehmen giſonnen ſind, zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, um ſich in
præfixo termino auf dahieſigem Rathhauſe Nachmittags um 3 Uhr einzufinden,
und wegen des zu erwaͤhntem Gebrauch zu liefernden guten, alten, wohladgelege=
nen
hellen Ruͤboͤls mitzubjeten. Darmſtadt den 14ten Aug. 1797.
Von Polizeideputations wegen.
Klunck, Füͤrſtl. Polizeinſpeltor.
Mondtags den 11ten Septimb. und die darauf folzende Tage ſollen Vormittags
um 9 und Nachmittags um 2 Uhr in Gundernhauſen, in der Behauſung der verſtor=
benen
Frau Jaͤgermeiſterin von Nimptſch, Silder, leinen Geraͤth, Zinn, Kupfer,
Bettwerk, und allerhand Hausrath, öffentlich an den Meiſtbietenden gegen glelch
baare Zahlung verſteigt werden, welches hlerdurch zu dem Ende dekannt gemacht wird,
damit die Liedhaber ſich dei der Verſteigerung einfinden und mitbieten koͤnnen.
Darmſtadt den 22ten Aug. 1797.
Von Commiſſions wegen.
Schmalcalder, Füͤrſtl. Regierungsſecretarius.

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Den 20ſten nächſtkommenden Monats September, Nachmittags um 3 Uhr, ſoll
des verſtordenen Furſtl. geheimen Regierurgsrath Hanitzſch zöruͤckgebliedene, aud
Vorder=Redin= und Hicterdau beſtehende, Behauſung im Birngarten dahier, auf
dem hieſigen Rathhaus unter den in præfixo annoch zu eroͤffnenden Bedingungen/
an den Meiſtdietenden, ſalva ratificatione, oͤffemlich verkauft werden, und wird
daher ſolches zu Jedermanns Nachricht hiermit belannt gemacht.
Sign. Darmſtadt din 24ſtin Auguſt 1797.
Von Cimmiſſions wegen.
Reh, Fuͤrſtl. Regierungsſekretaͤr.
III. Sachen, ſo zu verkaufen.
Bei dem Amtsſeribinten Lochmann zu Dornderg iſt aͤchter und reiner vin de
Broully, welcher in der Guͤte den Bourgogner uͤdertrifft, wenigſtens ſelbigem gleich
ſiehet, die Boutele zu 1fl., oder wenn die leere Boutelle zuruͤckgegeden wird, zu52kr.
zu baden. Eine Niederlage von dieſem Wein iſt bei Herrn Garniſonsſchullehrer Wicken=
hoͤfer
zu Darmſtadt.
Es ſind bier in Darmſtadt Rheingauer und Pfaͤlzer Weine, 1780er, 1791er und
1794er, Stuͤck=Zulaſt=und Ohmweiße in dilligen Preiſen zu ver kaufen. Lan kann
ſich deßfalls gerade an Rechnungsprodator Dittmar, oder an den Kuͤfermeiſter Buͤrger
wenden.
Ein Haus, von etwa 28 Fuß Laͤnge und 11 Fuß Breite, welches zu zwei Garten=
Haͤuschen oder zu Stall gebtaucht werden kann, ſtehet auf den Addruch zu verkaufen.
Das Naͤhere iſt in der Hofduchdruckerei zu erfahren.
Ein groſer verraͤderiger, ſtark wit Eiſen beſchlagener Bagagewagen ſtehet taͤg=
lich
zu verkaufen. Wo? erfaͤhrt man dei Ausgeder dieſes.
Lemle Lazarus Geiger in Frankfurt am Main bei des
Spengler Reimers Wittib auf der Fahrgaſſe, gerade gegen der Schnur=
gaſſe
uͤber, wobnhaft, empfiehlt ſich einem geehrten Publikum mit der fuͤr
Rechnung ſeiner Mutter errichteten Handlung in allen Sorten Schreib= Pack=
und Druck=Papier, als:
Alle Sorten Baſeler ord. &ap fein Stab,
= median ≈ real groß und klein,
=
Poſtpapier groß und klein Format,

=
= ditto Ausſchuß,
=
=
= Velin-=Papier halb=und ganz ungeleimt zum Kupfer=

=
Abdrucken,
= Packpapier in allerlei Groͤße,
= Land=Pack= und Schreibpapiere,
=
= Holländiſches Poſt, median, real, groß und klein Format,
4
= und Groͤße Druckpapiere und Pappendeckel. Ferner
alle dazu gehoͤrige Schreib=Materialien, als, ordinaire, mittel & fein Sie=
gellak
, Federn, Bleiſtift &apc. Verſpricht zur Empfehlung, als junger ange=
hender
Handelsmann, gute Waaren, dillige Preiſe und reelle Bedienung.
IV. B e k a n n t m a ch u n ge n.
Nachdem von Seiten eines hieſigen Hochfuͤrſtlichen Oberamts, dem Stadtrath
dahier aufgegeden worden, oͤffentlich dekannt zu machen, daß ſich

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1.) des Juden Löw Ruden von Atheilgen derwalige Ehefrau, Sara Moſes, von
Umſtadt gebuͤrtig,
2.) des Juden Ephraim Gumbrich Kahn daſelbſt jezige Ehefrau, eine Tochter
des verſtordenen Schutzjuden Ifraels allda, ſodann
3.) des dahieſigen Juden Abraham Lazarus Verlodte, und kuͤnftige Ehefrau,
des Schutzjuden Joachim Heyums hinterlaſſene Wittwe dahier,
bei gerichtlicher Beſtaͤttigung ihrer errichteten Ehepalten fuͤr die, von ihren Ehe=
maͤnnern
in Anſehung ihres Handels contrahirt werdende Schulden zu verbuͤrgen,
geweigert haͤtten; ſo wird dieſes andurch der hieſigen L oerſchaft zur noͤthigen
Wiſſenſchaft gedracht, und dieſelde zugleich gewarnt, ſich
andel wit den er=
waͤhnten
Juden wohl vorzuſehen, denſelden ſo wenig, wie moglich, zu ereditiren,
und ſich ſomit gigen einen etwaigen Verluſt ihrer Forderungen gehoͤrig zu ſichern,
und auſſer Gefahr zu ſetzen. Darmſtadt den 24ten Juli 1797.
Von Stadtraths wegen.
Der durch die Kriegsereigniſſe mehrmalen geſtoͤrte hieſige Fruchtmarkt wird ſo=
wohl
zum Vortheil der Kaͤufer als Verkaͤufern dahier wieder eingerichtet werden,
und wir haden zu Haltung deſſelben Donne=ſtag den 24ſten dieſes, zum erſtenmal,
ſo wie die Fo=tſetzung auf Donnerſtag in jeder Woche beſtimmt, weiches den ſaͤmt=
lichen
Fruchthaͤndlern, die zu Beſuch=ug deſſ lden hiermit eingeladen werden, an=
durch
dekannt gemacht wird. Oppenheim am 9ten Aug. 1797.
Kurpfalz Fruchtmarkt=Gericht.
F. Martin.
F. E m o n d s.
Der Fuͤrſtl. Kammeraſſiſſor Goſtenhofer benachrichtiget all dijenigen, welche
in Rentti=Angslegenheiten dei ihm zu tzun haben moͤgten, daß er ſeine Schreib=
ſtube
in dem Gaſthaus zum Ochſen dahier, 2 Stiegen hoch, eingerichtet hat, auch
gewoͤhnlich Dienſtags und Samſtags zu Hauſe anzutreffen iſt.
Eine erfahrne Koͤchin, die mit guten Zeugniſſen verſehn iſt, und die ſich zu al=
len
Hausarbeiten verſteht, kann, unter guten Bedingungen, bei einer Herrſchaft in
Dienſt (reten. Wo, iſt in der Hofduchdeuckerei zu erfragen.
In der neuen Vorſtadt in der Kuͤchenmeiſter Struviſchen Behauſung iſt ein Pferd
zum Reiten und Fahren um billigen Preis zu verlehnen.
1200 fl. Adm niſtrationsgelder ſind gegen gerichtliche Verlegung zu verlehnen,
und iſt das Naͤhere in der Hofduchdruckera zu erfragen.
Bei dem Kaſtenmeiſter Georg Buͤttel in Eberſtadt liegen 300 fl. Kirchenkaſten=
gelder
gegen ſichere Hypothek auszulehnen.
300 fl. ſind gezen ſichere gerichtliche Hppothik auszulehnen. Bei Ausgeber dle=
ſes
iſt das Weittre zu erfahren.
200 fl. liegen gegen gerichtliche Sicderheit zum Auslehnen parat. Ebendaſelbſt
iſt das Naͤhere zu erfahren.
In der kleinen Ochſengaſſe im Sinnigſohnſchen Hauſe iſt ein Logis mit Meubles
fuͤr zwei ledige Perſonen zu vermiethen.
In einer gelegenen Straſe ſind zwei ſchoͤne Stuben fur eine oder zwei ledige
Verſonen ohne Meubies zu verlehnen, und iſt das Naͤhere in der Hofbuchdruckeret
zu erfahren. Darmſtadt den 12ten Aug. 1797.
In der Schleßgaſſe iſt ein Logis, welches in 1 Stube, 2 Kammern und Kuͤche
beſtehet, zu verzinſen; dei wem, erfaͤhrt man in der Buchdruckerti.
(Hierzu eine Beilage.)