Darmstädter Tagblatt 1797


10. April 1797

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Anno 1797.

den 10. April.

Mit Hochjürſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.

No. 15

gnadigſtem Privilegio.
Frag= und
Blatt
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

1
1

Viktualten
kr.
Ein Pfund Ochſenfleiſch...15
19
Rindfleiſch
- Kalbfleiſch
13

- Hammelfleiſch .. 13
12
- Schaaffleiſch
15
Schweinenfleiſch
1Pf. geraͤuchert. Schink.u. Dorrfl. 29
20
Pfund Speck.

24.
Nierenfett
24
- Hammelsfett
1
1
- Schweinenſchmalz.28
Ein Kaldoͤgegroͤß 12dis 18
Ein Kaldsgeluͤng
Ein Hammelsgeluͤng

1 Pfund Ochſengeluͤng
- Suͤlzen.
1

26.
1 - Bratwuͤrſt.
1 Leber=u. Blutw.
12
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf
Ein Kaldsfuß
fl.
7
Ein Malter Korn

Ein Malter Gerſten.
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen
Ein Malter Hafer
. 4
Ein Malter Rockenmehl=

11
Ein Malter Weißmehl

1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl.

und Marktpreis.
pf.
Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchalter Hirſen
1 Kumpf Erdſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Bier im Hauſe.

auſſer dem Hauſe

1 - Bierhefe
- Kuh=oder Geiſemilch 1c
1 Pfund friſche Butter.
32
= Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
Eier 4 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 10
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 10.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
23
Vor 4kr. dito.
14
Vor 6 kr. dito
Vor12 kr. dito.
4 10
kr. Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
16
18 Vor 2 kr. dito.

12
30 Vor 1 kr. Waſſerweck.
½
Vor 1 kr. Milchweck
26
28 Vor 1 kr. Milchbrod
561 Ein fuͤnfpfuͤndiger Laid Brod ſoll gel=
ten
13 Lr.

Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.

kr.
56
16
30
43
60
5

48
12
34
2
12

ve

Fruchtpreiſ
n nachſtehenden Aemtern:

Amt Ruſſelsheim
Amt Dornberg
Amt Lichtenberg
Emt Pfungſtadt
Cent Arheilgen,
Amt Zwingenberg

Mltr. Mitr. Mltr. Mitr. Korn Gerſte Waiz. Spelz. fl. kr. fl. kr. fl. kr. kr. 7 9 30 9 6 750 6 28 9 40 = 41 20 5 50 6

Mt=
Hafer
fl. kr.
4½-
4110
5½

10

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.

I. Fuͤrſtl. Regierungs=Publicandum.

Nachdem die Anzeige geſcheden, daß mehrere hieſige Buͤrger, ſowohl Handwerks=
leute
, als auch Kraͤmer und Metzger, ſich deigehen laſſen, die Quart=Kronenthaler
nicht hoͤher als zu 40 kr., mithin 152kr. unter dem cone ſirenden Werth, anzunehmen,
und dadurch das Puꝛlikum in Nachtheil zu verſetzen, dieſem Unweſen und eigenmaͤch=
tigen
Verfahren ader nicht nachgeſehen werden kann; als wird ſaͤmtlichen hieſigen Ein=
wohnern
hiermit aufgegeden, dei Fuͤnf Rsthir. Strafe die Quart=Kronenthaler
nicht geringer als zu g0 152 kr., mithin ihrem courſirenden Werth nach anzunehmen,
und dadei verflchert zu ſeyn, daß von Adwuͤrdigung die er Muͤnzſorten dis jetzt nicht
das geringſte bekannt ſeie. Sign. Darmſtadt den 25ten Maͤrz 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Regierungskanzlei daſelbſt.
1I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicanda.
Nachdem wißfallig wahrgenommen worden, daß die hieſi je vorzüglich die Schpeineymetzger
ſeit einiger Zeit ihr Fleiſch theils ohne und theils mit Zugabe verkauſen, jenes in einem eigen=
wuͤchtig
enorm hohen Preiſe und letzteres nach dem ihnen gegebenen Tax; dieſem beſonters die
Armen deuckenden Unweſen aber künſtighin ſchlechierdings vicht weiter nachgeſehen werden ſoll:
ſo wird hiermit verordnet, daß derſenig: Metzger, welcher künſtig ſſein Fleiſch über den jedes=
malig
obrigkeitlichen Preis mit oder ohne Zugabe verkaufen wird, der Kaͤufermaghierzu
ſeine Einwilligungigegeden haben oder nicht, in jedem Contraventions=Fall in
eine unnachlaͤſſige gleichbalden zu erlegende Strafe von zehen Reichsthalern ohnfehlbar
condemniret werden ſolle. Darmſtadt den 3ten Maͤrz 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
Es iſt die glaubhafte Anzeige geſchehen, daß der vorliegenden verbietenden Vererdnungen
ungeachiet, Hazardſpiele aller Art, in Wirths=Caffee= und Privat=Haͤuſern gerrieben wuͤrden
und gewißer Jaßen gangbar ſeyen.
Nachdem nun dieſem verderblichen Unweſen ſchlechterdings nicht nachgeſehen werden kann;
ſo wird mit Beziehuug auf die bereits vorliegenden Verordnungen hierdurd wiederholt bekannt
gemacht, Laß Jeder, der uͤberfuͤhrt werden wird, daß er ein ſoſch verrotenes Spiel gerrieben
habe, ſo wie auch diejenige, die de=gleichen in ihren Haͤuſern dulden, mit der geſetzmaͤßigen
Straſe obne die windeſte Nachſicht beiegt werden ſollen.
und da es aller guten Ordnung zuwider, deswegen auch vorhin ſcon verdoten iſt, daß in
der gegenwaͤrtigen Faſtenzeit Muſik und Tanz gebalten werde; ſo wird auch dieſes bei der ver=
ordnungsmaͤßigen
und nach Beſinden geſchaͤrfier Strafe bis nach Ablauf des bevorſtehenden Oſter=
ſeſtes
hiermit alles Ernſtes unterſagt. Signatum Darmnndi den 31ten Maͤrz 1797.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
III. Verpachtungen.
Die leihfaͤllig gewordene Winterſchaafwaide zu Groshauſen ſoll auf anderweiten
3= oder 6jahrigen Beſtand, auf Freitag den 28ſten di ſes, Morgens 9 Uhr, auf dem
Ratzhaus zu Goshauſen oͤffentlich verſteigt werden. Die Steigluſtige haben ſich
alſo gefaͤllig einzufinden und mnzudieten. Sign. Zwingenberg den 5ten April 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſches Oberamt allda.
Die leihfaͤllig gewordene Winterſchaafwaide dahier in Zwingenberg ſoll auf einen
anderweit Dreijaͤhrigen Beſtand, auf Samſtag den 29ſten dieſes, Rorgens 9 Uhr,
in dem hieſigen Amthaus öffentlich verſteigt werden.
Die Liedhabere koͤnnen ſich alſo auf demeldten Tag und Ort dahier einfinden und
mitdieten. Zwingenderg den 3ten April 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſches Oberamt daſeldſt.

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Da die Winterſchaafwaide zu Auerdach auf Petr tag dieſes Johrs leihſaͤllig el.
worden, und in einen andern 3jährigen B ſland degeden werden ſoll, und dann
hierzu Termin auf Samſtag den 29ſten dieſes, Nachmittags 2 Uhr, auf daſigem
Rathhaus andera met wordin; ſo haden ſich die Liedhadere auf bemeldten Tag an
Ort und Stelle einzußnden und gefaͤlligſt mitzudieten.
Sign. Zwingenderg den 3ten April 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſches Oberamt daſeldſt.
IV. Verſteigerungen.
Den künftigen Mondtag, als den 10ten hujus Morgens 9 und Nachmittags
om 2 Uhr, wird mit der in dieſer Woche in dem Darmſtaͤdter Hof angefangenen
Verſteigerung ſortgefahren, welches, und daß zugleich deſſelden Nachmittags neuere
heologiſche Buͤcher verkauft werden ſollen, hiermit dekannt gemacht wird.
Darmſtadt den 7ten April 1797.
Ven Commiſſions wegen.
Buchner.
Dienſtags den 11ten dieſes Monats ſollen Morgens um 10 Uhr zu Weiterſtadt
das daſige in ohngefaͤhr 80 Malter deſtehende ſequeſtrirte kloͤſte liche Pfachtlorn, auf
Ratification, gegen daare Bezahlung oͤffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt den 5ten April 1797.
Von Adminiſtrations wegen.
Die Chriſteph Knoſiſchen Erden ſind geſonnen, ihr dahier zwiſchen dem Burger
und Guͤrtler Paul und den Spengler Schmidtiſchen Erden delegnes Wohn= und Back=
haus
, nebſt einem Garten von 28 Ruthen am Biſſunger Weg, der die Harptmann
Pfaffin und den Weg defurcht und zehendfrei iſt, und einen Acker von 60 Ruthen im
Niederfeld, der den Becker Martin Gloͤckner und den Elias Kroͤh defurcht, näͤchſt=
kuͤnftigen
11ten April, Nachmittags um 2 Uhr, adermais im Gaſtbaus zur Krone
unter annehmlichen Bedingungen zu verſteigern und dem Meiſtdietenden zu uͤderlaſſen.
Darmſtadt den 29ſten Maͤrz 1797.
J. P. Muͤller, Fuͤrſtl. Rig. Wvokat,
und devollmaͤchtigter Anwald der Chenoph Knoſi chen Erden.
Das der Steuerperaͤgnator Gerderſchen Wittwe gehoͤrige neu gedaute zweiſtoͤcki=
ge
Rohnhaus, in der groſen Kaplantigaſſ= gegen dem Schreiner.Heßler uder, ſoll
Tonnerſtags den 13ten April Morgens 10 Uhr auf dem Rathhaus öffentlich verkauft
werden.
Dies und daß das Haus 6 geraͤumige Stuben, Stubenkammern und Kuchen,
einen Keller und groſen Hof hat, daß die naͤhrre Bedingungen in dem Termin eroͤff=
net
werden ſollen, wird hiermit den Steigluſtigen dekannt gemacht.
Darmſtadt den 16ten Maͤrz 1797.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
G. H. Lehr.
Mittwochs den 19ten dieſes, und die nachfolgende Taͤge, ſoll Morgens um
9 Uhr und Nachmittegs um 2 Uhr, in der neuen Vorſtadt, neden dem Gaſthaus
zum Trauden, Nro. 580, Gold, Silber, Bijouterie, Spietzel, Vorcellaͤn, Klei=
der
, Leinengeluch, Bettwerk, Kupſer, Beſſiug, Holzwerk, allerlei Hausrath,
Buͤcher, Gewehre, Piſtolen, Sattel und Zeug, Pferdegeſchier, engliſche Waͤgen
zur Stadt und Reiſe eingerichtet, dito Caléchen, engſpuͤrige Leiterwoͤgen, Bett=
und Mantelſaͤcke ꝛc. an den Meiſtdietenden gegen daare Bezahlung verſteigt werden.
Darmſtadt, den 8ten April 1797.
Mittwochs den 19ten dieſes, Morgens um 8 und Nachwittags um 2 Uhr, ſoll
dahier in der Major Rithß'ſchen Behauſung eine gute Kuh, ene wehl konditionirte
Chaiſe zu 2 auch 4 Perſonen, allerhand Hausrath, wobei wehrere zur kanzwirth=
ſchaft
gehoͤrige Stuͤcke befindlich ſind, ſodann ein ſchoͤnes Gewehe, ein Paar Piſto=

[ ][  ][ ]

len und Degen, auch eine Parthie Dung, oͤffentlich Legen eleich baare Bezahlung
verſteigt werden, welches zur Wiſſenſchaft der Kaufluſigen hierdur d kanrt grmach=
wird
. Reinheim den 8ten Epril 1797.
V. Sachen, ſo zu verkaufen.
Ein Garten von 207 Ruthen, welcher mit guten Odſtbaͤumen, Weinreben, Kam=
merlatten
in einem Kreuzweg, einem Haͤuschen, einer Odſtdoͤrre und Pumpe verſe=
ben
und zehendfrei, vor dem Beſſunger Thor gelegen, und welcher ſchon zur Haͤlfte
angepflanzet iſt, ſtehet aus freier Hand unter annehmlichen Bedingungen zu verkau=
fen
, weshald das Weitere in der Hofduchdruckerei zu erfragen iſt.
Bei Handelsmann Fuhr ſind unter andern friſch angekommenen Spezerel=
waaren
beſonders nachſtehende Artikel zu niedrigen Preiſen zu haden:
Feinen gruͤnen Thee zu fl. 2 12. und fl. 3. p. Pfund.
Groſe Bouteillenſtopfen 72 kr.
Mittl. ditto ditto 60 kr. P. 100 Stuͤck.
Fein Leipziger Poudre und Staͤrk, 8 Pfund
6
Neuen Caroliner Reis,
p. 1 Rsthir.
Schoͤne auslaͤndiſche gegoſſene Lichter, 3

Geſalzene Taſeldutte:
3
Ganz ſauderen teutſchen Kleeſaamen 20 kr.
in Parthien von 12 1 Centner ader zu 19 kr., p. Pfund.
Friſch angekommene rein ſchmeckende Schmalzdutter iſt dermalen bei Unterzeich=
netem
zu haden, das Pfund 36 kr.; wie auch friſch geſalzene Butter, das Pfund 30 kr.
Rothermel in der Schloßgaſſe.
Bei dem Handelsmann Diefenbach iſt teutſcher Kleeſamen 20 kr. das Pfund
und ewiger zu 34 kr., ſodann ganzfriſche Schmalzdutter 36 kr. p. Pfund zu haden.
Beim Hand.lsmann Klaunig, am Rathhaus allhier, ſind, unter andern Speze=
reiwaaren
, dato auch dilligen Preiſes zu haden: friſch angekommere Buͤckinge; auf=
richtig
neuer und ganz ſaudrer teutſcher Kleeſaamen; fein= und ordinaͤr Leipziger Pu=
der
und Staͤrk; neuer und beſonders ſchoͤner Caroliner Reid; aͤchter gruner Thee;
gute Edamer= und Limburger Kaͤs, wie auch wahrer Coͤlniſcher Zinnſand.
In allhieſiger Hofduchdruckerei iſt in Kommiſſion zu verkaufen: Der vollſtäͤndige
Monatsgaͤrtner im Baum=Kuͤchen= und Blumengarten fuͤr alle Rogate des Jahrs,
von J. C. Muͤller, fuͤr 1fl. 18 kr.

VI. B e k a n n t m a ch u n g e n.
Da bereits vor einigen Jahren der Befebl bekannt gemacht worden, daß ſich
niewand, er ſei auch, wer er wolle, unterſtehen ſolle, denen Soldaten etwas von
Kleidungsſtuͤcken ohne Vorwiſſen ſeints Officiers adzukaufen, dieſem Befehl ader
neuerlich entgegen gehandelt worden; ſo wird derſelde hierdurch mit der aut drückli=
chen
Verwarnung erneuert, daß in dem jedesmaligen Contraventionsfall der Kan=
fer
nicht nur den Kaufpreis verlieren, ſondern auch noch wit einer Leibesſtrafe an=
geſehen
werden ſolle. Darmſtadt den 6ten April 1797
Von Commandomen's wegen.
von Freudenberg, T. O. R. Gener almajor und Commandant.
2000 fl. Adminiſtrationsgelder ſind auf liegende Guͤther gegen eine gerichtliche
und Obderamtlich confirmirte Obligation zu 4 Procent zu verlehnen. Ausgeder die=
ſes
ſagt, dei Nem.
450fl. Vormundsgelder ſind gegen gerichtliche Hypothek bei Tobias Diefenbach
in Ederſtadt zu 5 Procent zu verlehnen.
400 fl. obngefaͤhr, entweder zuſammen oder vertheilt, ſind gegen gerichtlicht
Sicherheit auszulehnen. Wo? iſt in der Hofduchdruckerei zu erfragen.
(Hierzu eine Beilage.)

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Beilage zu Rro 15.

VII. Vermiſchte Nachrichten.
In Nro. 617. der neuen Vorſtadt wird mit Anfang des Monatz Julii
ein Logis vacant, welches aus 4 tapezirten Zimmern in der mittleren Etage des Vor=
derhauſes
, einer daſeldſt befindlichen Kuͤche, ſodann zwei Studen und einer Kam=
mer
im dritten Stock, nebſt Holzplatz, Keller und Boden beſtehet.
Bei dem Mehlhaͤndler Nick in der Schloßgaſſe iſt ein Logie zu vermiethen.
Nahe am Schloß und Markt iſt ein auf die Straſe gehendes Logie, welches ſo=
gleich
dezogen werden kann, mit oder ohne Bette und Meudlen, zu verlehnen; es
deſtebet ſolches in einer Stube, Kuͤche und Holzplatz, und iſt dei Ausgeder dieſes
das Naͤhzere zu erfragen
Es ſind dei wir in dem Mengesſchen Hauſe, auf dem Bruͤckelgen, zwei Logis,
mit oder ohne Meudles, an ledige Perſonen zu verwiethen, und koͤnnen taͤglich dezo=
gen
werden. Das Naͤhere iſt dei mir zu vernehmen. Darmſtadt den 8ten April 1797.
F r a n ck.
Des Schumacher Drach Ehefrau, gedohrne Hinterſaſſin, wohnhaft in des
Bierbrauer Appfels Haus, erdietet ſich zum Waͤſchen und Glaͤtten um dilligen Preis.
In der Hofduchdruckerei iſt eine Sammlung von Kupferſtichen, weruͤder ein
beſonderes Verzeichniß daſeldſt ausgegeden wird, einzeln in Kommiſſion zu verkaufen.
VIII. Waiſenhaus=Nachricht.
Die in dem erſten Quartal dieſes Jahres in dem Fuͤrſtl. Waiſenhaus einge=
kommene
wilde Gaden und Vermaͤchtniſſe werden der Ordnung gemaͤs dekannt
gemacht, und den wohlthaͤtigen Gebern der ſchuldige verpflichteſte Dank adgeſtattet.
Den 1ten Jan. In dem Stadtkirchenopfer eine Verehrung von den Schuhknech=
ten
, 2fl. Eod. In dem Stadtkirchenopfer, mit der Bemerkung, Gott zu ditten,
daß er einen Kranken geſund machen moͤchte, 1fl. Eod. Aus dem Biebesheimer Op=
ferſaͤcklein
, 2fl. 42kr. Eod. Aus dem Goddelauer Opferſäcklein vom 2ten Weih=
nachtstag
, 2fl. 30 kr. Den 5ten, bei Beerdigung der Frau Loͤſchin die 3 Lieder zu
ſingen: Jeſus meine Zuv. Mein ganzer Geiſt Gott w. und Ruhet wohl ihr Todten=
beine
, 1fl. 30kr. Eod. Ein Legat von der ledig verſtorbenen Katharina Eliſabetha
Guntrumin von Wallau, von5fl. Den 7ten, von einem ungenannten Wohlthaͤ=
ter
fuͤr Geneſung ſeiner Kinder ein Danklied zu ſingen, 11fl. Eod. Von einer im
Haus geweſinen Giſillſchaft, 1fl. 36kr. Eod. Von einem ungenannten Wohlthaͤ=
ter
, Gott zu loben und zu danken, und um fernere Geſundheit zu bitten, und das
Lied zu ſingen: Ach bleid mit deiner Gnade, 2fl. 45kr. Den 9len, bei Beerdigung
des Herrngeheiwen Raths Reichsfreiherrn von Lehmann Excellenz Fraͤulein Toch=
ter
das Lird zu ſingen: Owieunausſprechlich ſelig, 2fl. 45 kr. Eod. Von einem
Wohlthaͤter, fuͤr ein ſchickliches Lied ſeines kranken Kindes zu ſingen, 24 kr. Den
11ten, aus dem Langer Opferſaͤcklein, 2fl. 30kr. Den 12ten, bei Beerdigung der
Frau Kriegszahlmeiſter Schulzin die 2 Lieder zu ſingen: Jeſuß, Jeſus, nichts als
Jeſus: und Ruhet wohl ih: Todtenbeine, 2fl. 42 kr. Den 14ten, dei Auszahlung
eines Zettels, 24 kr. Den 18ten, bei Ausjohlung eines Zettels, 54kr. Den 20ten,
bei Auszablung tines Zettels, 1fl Eod. Bei Auszahlung eines Zettels, 12 kr. Eod.
Von einem urd=kannten Wohlthaͤter, fuͤr eine auſſerordentliche Gnade Gott zu
preiſen mit dew Lied: Nun danket alle Golt, 1fl. Den 31ten, von eintm unde=
kannten
Wohlthaͤter, 2fl.
Den 11ten Fibr. Bei Beerdigung des Gardiſten Fatſchelers Ehefrau, dit 2 Lieder
zu ſingen: Jeſus meine Zuverſicht, und Ich werſe wich in deine Haͤnde, 1fl. Den
12ten, aus dem Stadtkirchenopferſaͤcklein fuͤr die 2 Lieder zu ſingen: Mein Herz er=

[ ][  ]

muntere dich ꝛe. und Nun danket alle Gott, 1fl.- Den 1aten, von einer Wohltha.
eerin, fuͤr ein ſehr krankes Kind zu ditten, 2fl. 2kr. Den 17tn, aus dem Biedes=
heimer
Oyferſſcklein, 44 kr. Den 25ten, fur des Burger und Glaſermeiſter Hauerl
Kind ins Gedet einzuſchlieſſen, 1fl. Den 28ten, ein Legat von der ledig verſtor=
denen
Jungſer Hollin von hier, von 24fl.
Den 3ten Maͤrz, del Verleihung des Naumaͤnniſchen Guths zu Roßdorf haben
die Erden dem Waiſenhaus verehrt 11 fl. Den 6ten wurden ven dim Bickermei=
ſter
Schroth den Waiſinkindern fuͤr 5fl. Weck verehrt. Den 8ten, dei Beerdigung
des Burgers und Orihemeiſiers Sinnigſohn Ehefrau das Lied zu flngen: Rahet
wohl ihe Todiendeine, 30 kr. Den 14ten, 61fl. 54kr., welche als Uedirſetzung
eines Handverksmanns zuruͤckdezahlt werden muͤſſen, und von der Cigenthimerin
dem Waiſenhaus zum Geſchenk gemacht wordin ſind. (Der Schluß naͤchſtins.)

Angekommene fremde Paſſagiero: Vom 1ten dis den 8ten Lpril.
Herr Graf von Lazar, Lieutenant in k. k. Dienſten; Hr. Jäͤger, von Frankfurt, und Hr. Nicolap,
von Hanau, Kanfleute, log. im Darmſtädrer Hof.
Herr Jeſelle, Handelsmann, aus Zweibrücken, log. im froͤhlichen Mann.
Extra logiren:
Herr Baron von Gottesheim, General in k.k. Dienſten, log. bei dem Herrn Obriſtlientenant
von Flammerdinghe.
Herr Frankenſeld, Bereiter von Gieſen, log. bei Hn. Stallmeiſter Huth.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Baron von Mack, k. k. Generalf=lmarſchall=Lieutenart, den 2. April. Hr. Roth, engli=
Kurier, eod. Hr. von Marſchall, k. k. Majer, den 3ten. Hr. Baron von Zweibrö=
cken
, prenſſiſcher Generalmojor den 4ten. Hr. Baron von Hotze, k. k. Generallieu=
ſenant
, eod. Hr. Graf von Goldenſteis, kommt von Mannheim, den 6ten. Herr=
Buxbaum, Bereiter bei Sr. Kon. Hoheit dem Erzherzog Karl, eod.

Gekohrne, Getaufte, Kopulitte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gcbohrne und Guafte.
Den 2ten April, dem Beiſaß u. Zimmergeſel, Joh. Konr. Naumann, ein Sohn: Joh. Georg.
Eodem; eine uneheliche Tochter; Namens: Marie Dorothee.
Den 4ten, dem Burger u. Schuhmachermeiſter, Joh. Daniel Wembold, eine Tochter: Regine.
Eodey: dem Beiſaß und Zimmurgeſell, Johann Simen Harter, eine Tochter: Anne Chriſtine.
Den 6ten, dem Burger und Zieglermeiſter auf der Herrſchaftl. Ziegelhütte, Johann Moſes
Schneider, ein Sohn: Johann Withelm.
Bei der karholiichen Gemeinde wurde getauft:
Den zen Apil, dim Kenmiſſr, Herrn Gettfried Heinrich Schwaben, ein Sohn: Peter
Feul Philipp.
Bei der reformirten Gemeinde ward kopulirt:
De 6tin April: Der Fürdl. Hofbhochanikuns, Herr Alexander Fraͤſer, ein Wittwer, ui
Frau Friederike, des verkorbenen Fürſtl. Lammerraths, Herrn Gerau, hinterlaſſe=
ron
Eitxe.
Gesarbene und Beerdiate.
Den 1ten April, die Hoſpitalitin, Lucretia Boßlerin, 67 Jahre alt.
Den 2ttn, Frau Cyſanne Katharinz, weil. Hry. Joh. Friedr. Ant, geweſenen Füͤrſtl. Foͤrſters
auf dew Esottsaurtin, hintaklieteue Bitie, 61 Jahre, 6 Monate und 1s Tage alt.
Den gten, Frau Marie Eliſabetz, wil. Hrn. Joh. Heinrich Seelemann, geweſenen Burgers
und Hofmeſſerſchmats, hinterbiickene Wittwe, 81 Jahre, 9Monate und 4 Tage alt.
Edey: dem Burger u. Eckahmak ermeier, Jeh. Chriſtian Raſchert, ein Sohn,7 Wochen alt.
Ten 5rer, der Fürſtliche Gtheimi Trikuralrath, Herr Dr. Ludwig Julius Friedrich Hoͤpfuer,
Jahre est.
Eedem: Aär Fürnl. Oyernhaukn arter, kudwig Koob, 65 Jahre alt.
Den (ten,Megdalrne Eliſakerh, ſtiland Joharn Michael Boͤger, geæeſenen Burgers und
Schreinermeiſhrs, Paterblieitne Wittwe, 65 Jahre alt.