Anno 1797.
den 20. Maͤrz.
No. 12.
Mit Hochfurſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
RuFElGIIO,
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
gnädigſtem Privilegto.
Frag= und
H1AL1
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualien=.
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
Hammelfieiſch
1
Schaaffleiſch
1
Schweinenfleiſch .14
1Pf. geraͤuchert. Schink. u. Dorrfl.12.
1 Pfund Speck.
„
Nierenfett.
„
1
Hammelsfett
Schweinenſchmalz .26
1
12dis l18
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Kalbsgelung
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengelung
Sulzen,
1 „
„
„
Bratwurſt
20
1
Leber=u. Blutw.
12
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf.
Tin Kalbsfuß
fl. kr.
Ein Malter Korn
8
Ein Malter Gerſten .
62
Ein Malter Waizen,
11150
Ein Malter Spelzen
414=
Ein Malter Hafer
⁄5
zin Malter Rockenmehl
814c.
Ein Malter Weißmehl
12
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Po
Ein Kumpf Hafermehl
1 Apf. geſchalter Hirſen.
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchalter Gerſten 2fl.
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Bier im Hauſe.
— auſſer dem Hauſe
1
Bierhefe
- Kuh=oder Geiſemilch 10
1 Pfund friſche Butter.
34
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
Eier 7 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 10
Brodtaxe und Gewicht.
12
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
21
Vor 4 kr. dito
1L=
2
Vor 6kr. dito
Vor12 kr. dito
42½2
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
1 6
„
Vor 2 kr. dito.
12
Vor 1kr. Waſſerweck
Ver 1kr. Milchweck.
G
Vor 1 kr. Milchbrod.
4
Ein funfpfuͤndiger Laib Brod ſoll
gel=
ten 14 Kr.
zeideputation dahier.
von
tpreiſe
nden Aemtern
Emt Ruͤſſelsheim
Amt Dornderg
Amt Lichtenderg
Emt Pfungſtadt.
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Mlte
Hafer
5 15
4 45
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nützlich ſtid.
Ga
I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicanda.
Nackdem zur Erhaltung mehrerer Odnung verordnet worden, daß die hieſige und
Beſſun=
ger Becker ihr ſaͤmtliches Roggen= ſowohl ſogenanntes Kunden= als Lacen=Brod, alſo keines
daven ausgenommen, es hate ouch Brſtmmung und Namen, wie es wolle, dei Vermeidung
der Conſication für die Armen und einer Stafe von ſuͤnf Gulden wegen jedem Laib mit dem
bereits vorgeſchriebenen Stempel und Numer genau bezeichnet werden ſolle; ſo wird dieſes
hier=
durch jedermaͤnniglich und beſonders der hieſigen und Beſſunger Geckerzunſt mit dem
ernſtge=
meſſenſten Beſehl bekannt gemacht, daß ſie von nun an ſich aufs genoueſte hiernach benehwen,
alſo bei Vermeidung der hierinnen bemerkten Straſe ihr ſaͤmtliches Roggen= ſowohl
Kunden=
als Laden=Brod ohne Unterſchieo mit den vorgeſchriebenen Numern geſetzmaͤßig verſehen ſollen.
Darmſtadt den 3ten Febr. 1797.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
Nachdem wißfaͤllig wahrgenommen worden, daß die hieſige vorzuͤglich die Schweinenmetzzer
ſeiz eil iger Zeit ihr Fleiſch theils ohne und theils mit Zugade verkauſen, jenes in einem
eigen=
maͤchrig enorm hohen Preiſe und letzteres nach dem ihnen gegebenen Tax; dieſem beſonters die
Armen deuckenden Unweſen aber künſtighin ſchlechterdings nicht weiter nachgeſehen werden ſoll:
ſog wird hiermit verordnet, daß derjenige Metzger, welcher künſtig ſein Fleiſch über den jedes.
malig obrigkeitlichen Preis mit oder ohne Zugabe verkaufsn wird, der Kaͤusermag hierzu
ſeine Einwilligung gegeben haben oder nicht, in jedem Contraventions=Fall in
eine unnachlaͤſſige gleichbalden zu erlegende Szraſe von zehen Reichsthalern ohnfehldar
condemniret werden ſolle. Darmſtadt den 3ten Maͤrz 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
II. Edietalladung.
Nachdeme es ſich dei Unterſuchung des R ferendarius Hanitſchiſchen
Vermoͤgens=
zuſtandes ergeden hat, daß deſſen Paſſiva ſein noch deſigendes Vermoͤgen weit
uͤder=
keigen, urd daher von Fuͤrſtl Regierung der Contursprozeß erkannt worden iſt; als
wird allen ſich etwa disher noch nicht gemeldeten Glaͤudigern des vorgedachten
Re=
ferendarius Hanitſch hierdurch aufgegeden, ihre an denſelden habende Forderungen
Endesunterzogenem a dato innerhald drei Monaten ohnfehlsar anzuzeigen, und
liqui=
dando ſodann richtig zu ſtellen, widrigenfalls ader ſich zu gewaͤrtigen, daß fle nach
Adlauf dieſes Termins dam it nist weiter gehoͤrt, ſondern von der Maſſe ganz
ausge=
ſchlöſſen werden. Sign. Darmſtadt den 6ten Maͤrz 1797.
Ex Commiſſione
Reh, Fuͤrſtl. Regierungsſekritaͤr.
III. Verſteigerungen.
Die Chriſtoph Knofiſche Erden dahier ſind geſonnen, ihr zwiſchen dem Guͤrtler
Paul und der Spengler Schwidtiſchen Wittwe;elegnes Wohn= und Backsaus den
21ſten dieſes, Nachmittags um 2 Uhr, und den folgenden Tag den 22ſten, um die
paͤmliche Stunde, einen Garten von 28 Ruthen am Beſſunger Weg gelegen, der die
Hauptmann Pfaff in und den Weg defurcht und zehend frei iſt, und einen Acker im
Nie=
derfeld 6o Rutzen halterd, und den Becker Martin Gldäkner und Elias Kroͤh befurchend,
in dem Gaſthzus zur Krone, unter ſehr annehmlichen Bedingungen, oͤffentlich zu
ver=
keigern, und dem Meiſtbizenden zuuͤderkaſſen. Liedbaber koͤnnen gedachte Guͤtherſtuͤcke
vor der Verſteigerung in Augenſchein nehmen. Darmſtadt. den 7ten Maͤrz 1797.
Joh. Philipp Muͤller,
Fuͤrſtl. Regierungsadvokat und devollmaͤchtigter Anwald
der Chriſtoph Knoſiſchen Erben.
Das der Steverperaͤquator Gerberſchen Bittwe gehoͤrlge neu gedaute
zweiſtoͤcl=
ge Wobnhaus, in der groſen Kaplanizaſſ= gegen dem Schreiner Heßler uͤber, ſoll
Donnerſtags den 13ten April Morgens 10 Uhr auf dem Rathhaus oͤffentlich verkauft
werden
Dies und daß das Haus 6 geraͤumige Studen, Stubenkawmern und Kuͤchen,
einen Keller und groſen Hof hat, daß die naͤh re Bedingungen in dem Termin
eroͤff=
net werden ſollen, wird hiermit den Steigluſtigen dekannt gemacht.
Darmſtadt den 16ten Maͤrz 1797.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt;
G. H. Lehr=
IV. Sachen, ſo zu verkaufen.
Auf dem kleinen Bruͤckelgen iſt das Haus neben dem Rathsverwandten Herrn
Schwarz und Schloſſermeiſter Roͤder aus freier Hand zu verkaufen. Liehhader
koͤnnen ſich bei der Eigenthuͤme in einfinden und das Naͤhere vernehmen.
Bei Unterzeichnetem iſt ein zehendfreier Garten, 108 9ſrotel Ruthen haltend,
nahe am kleinen Woog, welcher auf zwei Seiten mit einer Mauee umgeden iſty
ein zweiſtoͤckigtes Haͤuschen und viele Weinreden mit Kammerlatten und ſchoͤnen
Obſtdaͤumen hat, aus freier Hand zu verkaufen, bef. Karl Neumeyer und
Kahlen=
derger und den Weg. Darmſtadt den 3ten Maͤrz 1797.
Johann Wilhelm Haußmann.
Zwiſchen dem Griesheimer Weg und der Allee ſind 2 an einander ſtoſſende Aecker,
von welchen der eine mit Korn biſaͤet und der andere getackert iſt, aus freier Hand
zu verkaufen. Liebhader erfahren das Weitere in der Buchdruckerei.
Etliche Centner Heu ſind dilligen Preiſes zu verkaufen. Bei wem, iſt
ebenda=
ſelbſt zu erfahren.
Baumwollen=Spipnraͤder, Spulraͤder, Blaͤtter und andere dergleichen
Geraͤth=
ſchaften, nedſt einem langen Tiſch, ſind aus freier Hand in Nro 50. im Birngarten
zu vekaufen.
Es ſtest ein nußdaymin Commod mit 3 Schubladen in dilligem Prtis zu
ver=
kauſen. Wo, erfibrt man in der Buchdruckerei.
Handelsmann Klaunig hieſeldſt, hat adermalin ganz ertra ſchoͤn und gute Buͤcking
friſch erhalten und in ſebr dilligem Preiß zu verkaufen.
Bei Handelsmann Rothermel in der Schloßgaſſe iſt zu haben: fein Leiptiger
Poudre7 Pfund und friſch geſalzene Butter 3 Pfund, wie auch rein ſchweckende
Schmaͤlzdu ter 2 1⁄4 Pfund für 1 Reichsthaler.
V. B e k a n n t m a ch u n g e n.
Den 16ten des jetzt laufenden Monats endigte ſich die am 9ten dieſes angefanz
gene Ziehung der fuͤnſten Klaſſe der allbieſigen 9ten Kleſſenlotterie, und koͤnnen nunmehr
die Gswinnſte nach Verlauf von 14 Tagen, vom letzten Ziehungstag an gerechnet,,
gegen Ruͤckgade der Originaldillets dezogen werden.
Die Zirbung der erſten Klaſſe der folgenden zehenten Lotterie geſchiehet den 274n
Maydieſes Jahrs, zuwilcher die Plane und Looſe dei den dekannten Herrn Kollelteurs.
zu haden ſind. Darmſtadt den 17ten Maͤrz 1797
Von Generaldirektions wegen.
Kuͤnftigen Mondtag den 20ſten dieſes wird der letzie Winterball auf de n neuen,
Schießkauſe gehalten Das Entrée iſt 48 Kr. und der Anfang um 7 Uhr. Mit
Erfri=
ſchungen jeder Art wird Jeder auf das Beſte Ledient werden.
B. Frey.
Unterzeichneter macht hierdurch belannt, daß er von jetzt an woͤchentlich
Mond=
lags und Donnerſtags, auch mehrere Taͤge, mit einem wohl bideckten und
verſchloſ=
ſenen Wagen nach Frankfurt, und von da jedesmal den andern Tag wieder zuruͤck faͤhrt.
Er verſpricht einem Jeden, der ihn mit Fracht und Kuftraͤgen beehren wird, gegen
ein Billiges die beſte und puͤnktlichſte Beſorgung. Sein Einſtellungsquartier zu
Frank=
furt iſt in den drei Reichskronen auf der Fahrgaſſe. Darmſtadt den 24ſten Fedr. 1797.
Johann Philipp Reichardt,
Burger und Kaͤrcher, wohnhaft im Heſſeſchen Hauſe in der neuen Vorſtadt,
neben der Poſt.
VI. Vermiſdhte Nachrichten.
1000 fl. ſind gegen ſichere gerichtliche Hypothek zu verlehnen. Wo? iſt in der
Hofduchdruckerei zu erfahren.
200 fl. Vormundsgelder ſind gegen gerichtliche Sicherheit zu verlehnen.
Aus=
geder dieſes jedt naͤhere Nachricht.
150 fl. Kircher kaſſengelder liegen in Lichtenberg bei dem Kaſtenmeiſter Storck
zu5 Procent zum Ausiethen dereit.
Ein von Stein oder von Eichenholz gut conditionirter Brunnentrog wird zu
erkaufen geſucht, und kann die Anzeige hievon in der Buchdruckerei geſchehen.
Es wird ein Clavier zu leihen geſucht. Ausgeder dieſes ſagt wo.
angekommene fremde Paſſagier o: Vom 11ten dis den 18ten Maͤrz.
Herr von Duͤpre, Lieutenant in k. k. Dienſten, log. im Schwan. Hr. Adolph, Teppichhindler
von Homburg, und Hr. Gertler, Glashaͤndler aus Boͤhmen, log. im froͤhlichen Mann.
Hr. Mancheſter, Handelsmann aus Italien, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereite Herren Paſſagiers.
Herr Eduard, und Herr Jorbes, Edelleute aus England, den 14ten Maͤrz. Hr. v. Todt, Major
in k. k. Dienſten, den 15ten. Hr. Graf v. Collowrath, General, und Hr. Graf v. Odonel,
Obri=
ſter, in k. k. Dienſten, den 16ten. Hr. v. Saul, Kapitain in pfaͤl iſchen Dienſten, den 17ten.
Gebohrne, Getaufie, Kopalitte, und Verſiorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 12ten Maͤrz, dem Spinnmeiſter imF. Waiſenhaus, Joh. Muͤller, eine Tochter. Eliſabeth Caroline.
Den 14ten, dem Fürſtl. Rath und Amtmann zu Pirmaſens, Herrn Johann Ludwig Adolph Schulz,
ein Sohn: Wilhelm Friedrich.
Eodem: eine uneheliche Tochter; Namens: Anne Chriſtine.
Ropulute.
Den 17ten Maͤrz, Herr Chriſtian Wilhelm Ludwig Buchner, Fürſtl. Regierungsſekretaͤr allhier,
des verſtorbenen Fürſtl. Archivarius, Herrn Kilian Wilhelm Alexander Buchner,
hinter=
bliebener einziger ehelicher Herr Sohn; und Jungfer Anne Marie Johannette Juliane,
des verſtorbenen Fürſtl. Amtmanns, Herrn Ernſt Ludwig Henſing, zu Lichtenberg,
hinterbliebene eheliche Jungfer Tochter.
ßeſtorbene und Beerdigte.
Den 5ten Muͤrz, dem Fuͤrſtl. Sekretaͤr, Herrn Joh. Friedrich Ludwig Sahl, ein Sohn, 15 Tage alt.
Den 12ten, dem Haushofmeiſter, bei dem Herrn Grafen von Hunoldſtein zu Anſpach, Herrn
Grüde, eine Tochter, 1Jahr, 1 Monat und 7 Tage alt.
Eodem: dem Herrſchaftlichen Wagenmeiſter, Gottlieb Bahrdt, ein todtgebohrner Sohn.
Den 13ten, Marie Chriſtine, weiland Johann Nikolaus Schnittſpahns, geweſenen
Herrſchaft=
lichen Huͤnerwaͤrters, hinterbliebene Wittwe, 77 Juhre und 6 Monate alt.
Den 14ten, dem Beiſaſſen, Ludwig Buſch, ein Sohn, 7 Monate und 12 Tage alt.
Eodem: aus dem Hoſpital; der Maurergeſell Georg Martin Hoͤlcker, von hier, 46 Jahre alt.
Eodem: aus dem Hoſpital; Eliſabethe Rieſin, eine Dienſtmagd, von hier, 47 Jahre alt.
Den 15ten, Anne Katharine, weiland Johann Heinrich Meyers, geweſenen Beiſaſſen u. Schaͤfers
zu Goͤbelnrod, im Oberfürſtenthum, nachgelaſſene eheliche Tochter, 48 Jahre alt.
Den 16ten, der Fuͤrſtl. Stallverwalter, Herr Joh. Reinhard Eyffert, 73 Jahre,5 Mon. u. 10 T. alt.
Eodem: dem Burger und Uhrmacher, Herrn Johann Georg Kraft, eine todtgebohrne Tochter.
Den 17ten, Marie Jakobine, weil and Johann Chriſtooh Krebs, geweſenen Burgers und
Knopf=
machermeiſters, hinterbliebene Wittwe, 78 Jahre weniger 2 Tage alt.
Den 18ten, der Burger und Schuhmſchermeiſter, Joh. Jakob Berck, 64 Jahre und 3 Monate alt.
Eodem: Margarethe, des verſtorbe nen Burgers und Spenglermeiſters Schmitt, hinterbliebene
Wittwe, 51 Jahre, 8 Monate und 3 Tage alt