Anno 1
ben. 19. Sepk.
No. 38.
Viktualten=
und Marktpreis.
kr.
Ein Pfund Ochſenfleiſch
13
½
.12
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
1
= 12
- Hammelfleiſch .. 12
*
11
chaaffleiſch
1
„
Schweinenfleiſch
13
1Pf. geraͤuchert. Schinku. Doͤrrfl.124
L1
28
Speck.
„
26
Nierenfett
L.-
24
Hammelsfett
1-
26
1-
Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgegroͤß: 12bis l18
Ein Kalbsgelung
Ein Hammelsgelung.
1. Pfund Ochſengeluͤng
1 -
Sulzen.
Bratwuͤrſt
„
1
1 Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Tin Kalbskop
Ein Hammelskopf
Ein
ebbsfuß
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten
Ein Molter Wazzen
Ein Malter Spelzen
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Vin Malter Weißmehl
6
9
20
12
fl.
und Marktpreis.
pf.
Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen.
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl.
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
1 - Bierhefe „
1
- Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter 32
1 Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
Eier 4 und 5 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
kr.
20
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Pi
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen,
Vor 4kr. dito
1117
Vor 6kr. dito „ 21 10
Vor12kr. dito
Ver 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod..
Dor 2 kr. dito.
13
Vor 1kr. Waſſerweck
Vor 1 kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod.
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib Brod ſoll
gel=
ten 12 Kr.
pf.
26
4l2c
kr.
56
76
30
56
60
6
4
48
5
34
2
10
L.2=
2
2
von
F
na
rucht.
chſtehe:
Eat Ruſſelsheim,
Amt Dornberg
Amt Lichtenberg
Emt Pfungſtadt
Lent Arheilgen,
Amt Zwingenberg
nAentern: Mltr.
Korn Mltr.
Gerſte Mltr.
Waiz. Mltr.
Spalz. Altr
Hafer fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. „ — [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.
I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Es iſt zwar das Tabacksrauchen auf den Boͤden, in den Kamwern, wo Betten
oder andere ſich leicht entzuͤndende Sachen aufbehalten werden, auf den Straſen
und Hoͤfen, wie inſonderheit auch in den Staͤllen, Scheuern, Heuboͤden, bei
Miſt=
ſtaͤtten, oder an andern gefaͤhrlichen Orten in der unterm 18ten Jun. 1767
erlaſſe=
nen Hochfuͤrſtl. Feuerordnung §. 18., ſodann in der den 21ten Octob. 1791 und 13ten
Jun. 1794 hieruder deſonders erlaſſenen allgemein bekannt gemachten Verordnung
ſo Tag als Nachts bei Fuͤnf Gulden Strafe verboten:
Da man ader mit groſem Befremden wieder erfahren wuͤſſen, daß auch dieſer
das allgemeine Biſte ſo offendar bezielenden Verordnung keineswegs nachgeledet,
vielmehr an vorderuͤhrten gefaͤhrlichen Pläzzen und auf den Straſen noch immer
Tadac gerauchet werde, und eden dadurch, wie die Erfahrung lehret, groſes
Un=
gluͤck veranlaßt werden kann;
So wird das Tadacksrauchen an vorberuͤhrten Orten, inſonderheit auch in den
Schreinerwerkſtaͤtten ꝛc. hiermit oͤffentlich adermals unterſagt, mit dem ernſtlichen
Verwarnen, daß derjenige, welcher ſich hierunter dennoch detretten laſſen wird, in
die Ordnungsmaßige Strafe von Fuͤnf Gulden unnachlaͤſſig condemniret und zu
deren gleichbaldigen Erlegung angehalten werden ſolle.
Darmſtadt den 9ten Sept. 1796.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Polizeideputation daſeleſt
II. Edietalladung.
Nachdeme der Referendarius Hanitzſch Fuͤrſtlicher Regierong die Anzeige gethan
hat, weichergeſtalten er der Gelegenheit einer noͤthig gehadten Geldaufnahwe zu
Rus=
ſtellung mehrerer Wechſel und Schuldſcheine, ohne das Mindeſte darauf erhalten zu
haben, und nachher auch noch zu deren Prolongation inducirt worden, mit Bitte,
eine vermeintliche Glaͤudiger ad liquidandum oͤffentlich vorladen, alsdenn zwiſchen
dieſen und ihm zuekſt die Guͤte tentiren, in deren Entſtehung ader ſie bis zum Schluß
gegen einander handeln zu laſſen, und denn Endes Unterzogenem hierzu der
erfor=
derliche Auftrag ertheilet worden iſt; als wird ſaͤmtlichen Creditoren vorgedachten
Referendair Hanitzſch hiermit aufgegeben, a dato binnen Drei Monaten coram
Commiſſione zu erſcheinen, zufoͤrderſt ihre Forderungen liquidando richtig zu ſtellen,
und ſodann weiterer Verfuͤgung= im Ausdleidungsfall aber gewaͤrtig zu ſeyn, daß
dieſelde fuͤr null und nichtig angeſehen, und ſie damit weiters nicht werden gehoͤrt
werden. Signatum Darmſtadt den 10ten Sept. 1796.
Ex Commiſſione
Reh, Fürſtl. Regierungsſekretaͤr.
III. B e k a n n tmachu n gen.
Underzogener hat ſich als Rechner der 3er Wittwenkaſſe durch die bekannte
Zeitumſtaͤnde behindert geſehen, einigen Frauen Wittwen den verlangten Gehalt
ſo=
fort auzzuzahlen. Er hoffet, nie wieder in dieſen ihm ſo unangenehmen Fall zu
Agminnen; und macht daher allen, ſowohl hier als anderswo wohnenden Frauen
Wittwen bekannt, daß ſie jetzt und kuͤnftig ihren verfallenen Gehall, gegen
Ueber=
ſchickung einer Quittung, ſowohl Jahr=Quartal= als Monatweiſe, in Empfang
koͤnnen nehmen laſſen. Darmſtadt den 15ten Septemb. 1796.
von Schwarzenau.
Es ſucht Jemand einen nahe an der Stadt gelegenen und mit einem Haͤuschen
verſehenen Garten von einem viertel dis halden Morgen zu pfachten. Wer einen
ſolchen zu vermiethen hat, beliede es in der Hofduchdruckerei zu melden.
Salomon Jochems Ehefrau, wohnhaft beim Schuhmachermeiſter Daniel
Wam=
hold, empfiehlt ſich. dem Publikum in feinem Naͤhen und Spitzen ſtopfen.
Nahe am Paͤdagog in Nro 353. iſt ein taptziertes Zimmer, eine Stiege hoch
auf die Straſe, fuͤr eine ledige Perſon mit oder ohne Meudles zu vermiethen, und
kann ſogleich dezogen werden.
IV. Sachen, ſo zu verkaufen.
Zwei tannene Tiſche, zwei Waffeleiſen, ſodann eine Penduluhr, ſind zu
ver=
kaufen. Wo? iſt in der Hofduchdrucktrei zu erfahren.
Bei dem Fuhrmann Adam Allmann iſt friſches Schwalbacher Waſſer zu haben.
Bei dem Gaͤrtner Stroͤmer, vor dem Frankfurter Thor, ſind gefuͤllte
Hyacin=
then= und ſchoͤne Tulpenzwiedeln in Kommiſſion zu verkaufen.
Bei Konditor Kunz dahier iſt zu haben: Imperial Powder, oder aͤchte engliſche
Schwaͤrze für Schuhe, Stiefel ꝛc. Das ganze Paket zu 36 kr. das halde zu 18 kr.
CrEme de Bretagne blanc, das Toͤpfchen 24 kr. und gris das Toͤpſchen 30 kr. Sehr
vortheilhafte blaue Waſchtinktur, das Glaͤschen 10kr. Dieſe Tinktur iſt im
Gedrau=
che gegen die gewoͤhnliche Blaͤue ſehr oͤkonomiſch und macht die Waſche noch einmal
ſo ſchoͤn.
Angekommene fremde Paſſagiero:
Vom 10ten bis den 17ten Sept. 1796.
Gebrüder Cramer, Leinwandhaͤndler aus Bielefeld, logiren im froͤhlichen Mann.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiero:
Herr Weickert, Obriſtlieutenant, Herr Stutzer, Major, Herr Hermanni, und Herr
Koͤhler, Kapitains, Herr Wachter, und Herr Geilfuß,
Lieute=
nants, ſaͤmtlich in hieſigen Dienſten, den 10ten Sept.
Seine Hochfuͤrſtl. Durchlaucht der Fuͤrſt von Lichtenſtein, k. k. Major, den 11ten.
Herr von Wreden, Obriſter, in kurpfaͤlziſchen Dienſten, eod.
Herr Kullmann, und Herr Hopfenblatt, Kapitains, in hieſgen Dienſten, eod.
Herr Schulz, Major, in hieſigen Dienſten, den 12ten.
Herr von Todt, Major, in kaiſerl. koͤnigl. Dienſten, eod.
Ein kaiſerlicher Kurier, kam von Mannheim, eod.
Herr Baron von Lilien, Oberpoſtmeiſter, von Nuͤrnberg, den 13ten.
Herr Schmitt, Lieutenant, in kurpfaͤlziſchen Dienſten, eod.
Herr Graf Bonde, und Herr von Kempe, aus Schweden, den 19ten=
Herr von Frenz, kaiſerl. koͤnigl. Kriegsſekretaͤr, den 16ten.
30 Kaufleute, kamen von Heppenheim.
Gebohrne, Getaülfte, Kopulirte, und
Verſtorben=
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 11ten Sept., dem Konrektor am hieſigen füͤrſtlichen Padagog, Herrn Georg
Andreas Frei, ein Sohn: Georg Heinrich Karl.
Den 15ten, dem Burger und Stadtdader, Herrn Johann Anton Muͤller, ein Sohn:
Ernſt Friedrich.
Den 17ten, dem fuͤrſtlichen Konſiſtorialregiſtrater, Herrn Ludwig Weidig, ein
Sohn: Chriſtian Wilhelm Lorenz.
Ropulirte.
Den 11ten Sept., Herr Georg Friedrich Sell, fuͤrſtlicher Regierung badvokat dahier,
weiland des gewiſenen fuͤrſtlichen Pkarrers, Herrn Johann Adam
Sell, zu Klingelbach, Amts Katzenellendbgen, hinterlaſſener
kuͤnfter ehelicher Herr Sohn; und Frau Johannette Sibylle,
weiland des hieſigen geweſenen fuͤrſtlichin Regierungsadbokaten,
Herrn Karl Auguſt Schneiders, hinterlaſſene Frau Wittwe.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 11ten Sept, dem Burger und Retzgermeiſter, Georg Friedrich Pfiffer, ein
Sohn, 1 Jahr, 6 Monate und 14 Tage alt.
Den 1aten, dem Beiſaß und Strumpfweber, Johannes Klee, eine Tochter, 15
Wd=
cen alt.
Ten 15ten, aus der Armenkaſſe: des verſtordenen Buchdruckers Lodenius
hinter=
laſſene jüngſte Tochter, 9 Jahre alt.
Bei der reformirten Gemeinde ſtarb.
Den 12ten Sept., dem in Dienſten Er Hochfuͤrſtl. Durchlaucht des Prinzen Georz
rehenden Poſtillion, Johann Chriſtian Schmidt, eine Tochter,
Sophie, 4 Jahre und 9 Monate alt.
Ein Mittel, den Fiſchen den modrigen Geſchmack zu benehmen.
Nach den gtmachten Verſuchen ſtickt der Modergeſchmack in dem aͤuſſerlichen
Hautſchleime der Schuppen, und er dringt waͤhrend des Kochens immer tiefer
in ihr Fleiſch ein. Wenn man alſo Fiſche aus modrigem Waſſer genommen hat,
ſo ſetze man ſie vor dem Sieden in einen Eimer mit reinem Brunnengaſſer wozu
man etwas Kuͤchenſalz wirft, um die ledendigen Fiſche darin mit den Haͤnden
wohl adzuwaſchen, wozu man noch etwas Kleye thun kann. Dieſes wird
drei=
mal wiederholt, aber in friſchem Waſſer, bis daſſelbe nicht mehr ſchleimig
aus=
ſieht, worauf man die Fiſche herausnimmt und ſiedet. Dieſer Verſuch iſt ſo
uverlaͤſſig, daß die Corouſchen an der Zunge den modrigen Geſchmack uͤbrig
de=
halten, winn man dieſelbe nicht mit gewaſchen hat.
44 H4.