Anno 1796.
ben 22. Llug.
No. 34.
kr.
Viktualien
und Marktpreis.
pf.
Ein Pfund Ochſenfleiſch.
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch1
Ochaaffleiſch
kr.
= 14
„
=
1
„
1
1
1
Schweinenfleiſch
1Pf.geraͤuchert. Schink.u. Dorrfl.124
Speck,
10
Nierenfett
2
Hammelsfett
L
Schweinenſchmalz .26
L
Ein Kalbsgegroͤß. 12 dis 18
Ein Kalbsgelung .
„
Ein Hammelsgelung.
1 Pfund Ochſengelung 5
Sulzer.
1
20
1 Bratwuͤrſt
„
12
1 Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
„
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Wazzen
Ein Malter Spelzen.
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmeh.
Ein Malter Beißmehl
Fuͤrſtlich=Heſſiſche P=
15
12
12
[3
128
26
24
fl.
und Marktpreis.
pf.
Le.
Ein Kumpf Hafermehl
56
1 Kpf. geſchalter Hirſen:
76
1 Kpf. grod. geſchr. Gerſten1fl.130
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 2fl.
1 Kumpf Erbſen
„ 2
56
1 Kumpf Linſen
6.
1 Maas Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
1 - Bierhefe
48
1 Kuh= oder Geiſemilch 8
1 Pfund friſche Butter
3234
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
2
Eier 3 und 4 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln . 112
Brodtaxe und Gewicht.
kr.
44
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor 4kr. dito
Vor 6 kr. dito
Vor12kr. dito
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Bemiſchtesbrod.
Vor 2 kr. dito.
„
Vor 1kr. Waſſerweck.
Vor 1 kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod..
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laid Brod
ten 13 Kr
pf.
L.
23
15
13
6
12
4
4
2.
2
2
oll gel=
Fruchtpreiſe
von nachſtebenden Aemtern:
Amt Ruͤſſelsheim
Amt Dornberg,
Amt Lichtenderg
Amt Pfungſtadt
Eent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Kltr.) Mtr.
Korn Gerſte
I. kr. fl. kr.
„
G
Mltr.
Waiz.
ſt.
kr.
Mltr. Spelz. fl. kr.G
Mltr
Hafer
ſt. r.
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤtbig und nuͤglich ſind.
I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Nachdem ſeit einiger Zeit wahrgenommen worden, daß mehrere hieſige und
Beſſunger Becker, Roggendrod, das in dem hieſigen Wochendlatt mit Gewicht und
Tax ncht deſchrieden iſt, nach einem willkuͤhrlichen Gehalt, Preis und Gewicht,
z. B. angeblich zepfuͤndige Laid, auch Laid zu 8 und 10 Kr. im Preis, gebacken und
als Ladendrod vrrkauft haben, durch ein ſelch eigenmaͤchtiges Benehmen ader
man=
che Unordnungen, Unrichtigkeiten und Klagen entſtehen; ſo wird bierdurch
nech=
mals verordnet und oͤffentlich bekannt gemacht, daß die hieſige und Beſſunger Becker
bei Vermeidung der Confiſcation und weiterer namhaſter Strafe kein anderes Brod
zum oͤffentlichen Verkauf dacken und als Ladenbrod Laidweis verkaufen ſollen, als
nur ſolches, welches in dem hieſigen Wochendlatt mit Tax und Gewicht beſchrieben iſt,
naͤmlich
Fuͤnfpfündige Laib, ſodann
Laib im Preis zu 2, zu 4, zu 6 und zu 12 Kreuzer.
Wornach ſich alſo geduͤhrend zu achten. Darmſtadt den 5ten Auguſt 1796.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Polizeideputation daſeldſt.
II. Verſteigerung.
Die Gemeinde Erzhauſen iſt Willens, Mondtags den 22ſten dieſes Monats,
Morgens fruͤhe um 10 Uhr, eine Partie von 10812 Klafter ſowohl Buchen= als
Eichen=Scheid= und Bengelholz oͤffentlich an den Meiſtbietenden zu verſteigern.
Ban macht dies den Kaufluſtigen hiermit unter dem Beifuͤgen dekannt, daß
das Holz 3 15 Schuh lang iſt, daß es im ſogenannten Jaͤgerhorr am Erzhaͤuſe=
Feld ſitzt, wo die Verſteigerung vorgenommen wird, und daß es nach der ertheilten
Hoͤchſten Erlaudniß auſſer Land gefuͤhrt werden duͤrſe.
Darmſtadt den 3ten Aug. 1796.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
III. Sachen, ſo zu verkaufen.
Bei dem Kaffewirth Frey iſt pfaͤlziſcher rother Wein, die Maas zu 48 Kr.,
zu haden.
Handelsmann Klaunig bieſelbſt, hat dermalen, unter andern Specereiw aaren,
auch gute Limburger Kaͤs, ächt bollaͤndiſche Heeringe, wahren Coͤllviſchen Zinnſand,
wie auch truͤdes Oel, zu Wagenſchmier, und mehrere leere Faß, in dilligen Preiſen
zu verkaufen.
Ein neuer, mit ſchwarzem Leder uͤberzogener und wohlbeſchlagener Koffer iſt zu
verkaufen. Bo? iſt in der Hofduchdruckerei zu erfahren.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
In der Viehhofsgaſſe im Renderiſchen Haus iſt zwei Stiegen hoch ein Logis zu
vermiethen; eine Eckſtube, Studenkammer, Kuͤche, verſchloſſener Holzplatz, und
Lann gleich bezogen werden.
In der neuen Verſtadt neben dſr Poſt Nro 572. ſind zwei Logis zu vermlethen,
wovon das eine in zwei Stuben, einer Kammer und einem kleinen verſchloſſenen
Vorplatz beſtehet, und ſogleich dezogen werden kann; — das andere aber zwei
Stu=
bey, eine Kammer, eine Kuͤche nebſt Kuͤchenkammer, einen verſchloſſenen Keuͤer und
Holzplatz enthaͤlt und in der Mitte Octobers bezogen werden kann. Die Conditionen
ſind deim Egenthuͤmer zu erfragen.
Eb iſt bei mir ein Logis zu verwiethen, beſtehend aus einer großen und
kleine=
ten Stube, Studenkammer und Kuͤche, Kammer auf dem Boden und verſchloſſenen
Keller, und kann in 4 Wochen Lezogen werden. - Auch iſt beidemſelben gurer
Eſ=
ſig, die Maaß zu 18kr, wie auch Brandtwein zu 48 kr. die Maaß, zu haden.
Ritſert, in Nro. 440 in der kleinen Ochſengaſſe.
In dem geweſenen Aaroniſchen Hauſe in der kleinen Ochſengaſſe ſind zwei Logis
zu verwiethen, welche in 2 Studen, einer Kammer, Kuͤche, Keller, Holzplatz und
in einer Stude fuͤr eine ledige Perſen beſtehen.
Bei dem Mehlhaͤndler Nick in der Schloßgaſſe iſt ein Logis, in einer Stube
und Studenkammer und Kuͤche deſtehend, zu verwiethen.
Nahe am Schloß und Markt iſt ein auf die Straſe gehendes Logis, beſtehend
in Stude, Kuͤche und Holzplatz, fuͤr eine ledige Perſon, mit Bett und Meubles zu
verlehnen, welchrs ſogleich dezogen werden kann. Ausgeber dieſes giedt naͤhere Nachricht.
Im Birngarten ſind 2 Logis auf die Straße mit und ohne Meubles fuͤr
le=
dige Perſonen zu vermiethen, davon das eine ſogleich bezogen werden kann.
Nahe am Paͤdagog in Nro. 353. iſt ein ſchones tapezirtes Zimmer fuͤr eine
ledige Perſon, eine Stiege hoch auf die Straße, mit Bett und Meubles zu
ver=
miethen, und kann ſogleich bezogen werden.
In dem ehemaligen Amelungſchen nunmehro Seridaſchen Hauſe vor dem
Beſ=
ſunger Thor iſt ein Logis fuͤr eine ledige Perſon, in einer Stude und
Stubenkam=
wer deſtehend, wodei auch die Koſt und Meudles gegeben werden koͤnnen, zu
ver=
miethen.
In Nro 602. der neuen Vorſtadt iſt ein Logis fuͤr eine ledige Perſon zu
ver=
wiethen.
Ich wuͤnſchte, zwei weingruͤne und uͤbrigens auch noch wohlbeſchaffne Faͤßgen,
Eins von deilaͤufig einer halden Ohm und Eins von 18 dis 24 Maas, dilligen
Preiſes zu erhalten, es ſei in Holz oder Eiſen gebunden; wer etwa dergleichen zu
ntbehrn hat, wolle mich ſolches geneigt wiſſen laſſen.
Klaunig.
Angekommene ſtemde Herrn Paſſagiers:
Vom 13ten bis den 20ten Aug. 1796.
Herr Kapler, Rath von Pirmaſens, log. im Trauden.
Herr Dimerens, Handelsmann aus Scherdenſeln, log. im froͤhlichen Mann.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Keſſel, Landſchreiber, vom Bocksberg, den 16ten Aug.
Herr Douched, franzoͤſiſcher Forſtinſpektor, eod.
Herr Delcour, franzoͤſiſcher General, den 18ten.
20 Kaufleute, theils aus Frankreich, theils aus der Schweiz.
Gebohrne, Getauſte, Kopulirte, und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 14ten Kug., dem fürſtlichen Krlegsrath, Herrn Hanb Wilhela Hoffmnann,
eine Tochter: Charlette.
Eodem: dem Beiſaß und Weßd ndergeſellen, Georg Adam Habermann, eine
Toch=
ter: Marie Friederike.
Den 16ten, ein unehelicher Sohn: Namens Johann Heinrich.
Den 17ten, dem Burger, Handesmann und Konditor, Herrn Johann Wilhelm
Emrich, eine Tochter: Dorothee Cophie Magdalene.
Eodem: ein unehelicher Sohn: Namens Karl Wlhelm.
Den 19ten, dem Beiſaß und Weißdindergeſellen, Johann Peter Haͤnlein, eine
Tochter: Anne Katharine.
Den 20ten, dem Burger und Schneidermeiſter, Daniel Wolz, ein Sohn: Karl Auguſt.
Eodem: dem Burger und Ackermann, Johann Peter Kecker, ein Sohn: Philipp Rdam.
Bopulirte.
Den 14ten Aug., Meiſter Daniel Schnauber, Burger und Wagner dahier, des
hie=
ſigen Burgers, Kiefers und Bierdrauermeiſters, Valentin Schnau=
Hers, dritter ehelicher Sohn, und Eliſadethe, weiland Konrad
Kopp, geweſenen Burgers und Zimmermeiſters allhier,
hinter=
bliedene Wittwe.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 15ten Aug., der Burger und Schneidermeiſter, Johann Nikolaus Frank, 70
Jahre und 3 Monate alt.
Den 77ten, der Burger und Ackermann, Pbilipp Henrich Schneider, 45 Jahre alt.
Den 19ten, eine uneheliche Tochter, 10 Wochen alt.
Bei der reformirten Gemeinde ſtarb.
Den 12ten Kug, des dabieſigen Beiſaßen Michael Sorg Ehefrau, Syoille, 44
Jah=
re und 1 Monat alt.
Mittel gegen die Rindviehſeuche.
Von glaubhaften Perſonen wird geruͤhmt, daß folgendes Mittel bei der
jetzigen Rindviehſeuche mit groſem Rutzen gebraucht worden ſei.
Man nimmt ein fingerlanges Stuͤck E.zianwurzel, leat ee in das fuͤr ein
Stuͤck Vieh angebruͤbte Getraͤnk, laͤßt jenes, ſobald dieſes gehoͤrig kalt iſt,
daruͤber ſaufen, und faͤhrt damit 8 bis 10 Tare fort, Has ſich i zwiſchen die
Seuche noch nicht neſtill, ſo nimmt man ein neues Stuͤck von dieſer Wurzek,
und continu rt damit auf die beſchriebene Art, ſo langemune fuͤr raͤtolich haͤlt.
Es verſteht ſich indeſſen von ſelbſt, daß wenn ein Stuͤck Enzianwurzel von vorhin
beme dter Groͤſe fuͤr mehr als 1 Stuͤck Rindvieh gebraucht wird, in wemger Zeit
als 8 bis 10 Tage eine neue Wurzel genommen we.den muß,