Darmstädter Tagblatt 1796


28. März 1796

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Anno 1796.

ben 28. Maͤrz.

No. 13.

Viktualien= und Marktpreis.

kr.
pf.
13
Ein Pfund Ochſenfleiſch
12
Rindfleiſch
10
Kalbfleiſch
1

11
Hammelfleiſch
1
Schaaffleiſch
10
1

Schweinenfleiſch
1
12 2
1 Pf. geraͤuchert. Schink.u. Dorrfl.124
Speck.
28

24
1-
Nierenfett.

22
Hammelsfett
1
Schweinenſchmalz.26
12bis,18
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Kalbsgeluͤng

Ein Hemmelsgelung
1 Pfund Ochſengelung 4
Sulzen.
1

20
Bratwuͤrſt

1
12
1 Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 45

Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf.

Ein Kalbsfuß,
fl. kr.
Ein Malter Korn 1154
9
Ein Malter Gerſten

Ein Malter Waizen 15
18
Ein Malter Spelzen

7
Ein Malter Hafer
. 12
56
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl

kr.
Ein Kumpf Hafermehl
56
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen
80
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.l54
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl. 8
1 Kumpf Erbſen
. 160
1 Kumpf Linſen
64
1 Maas Bier im Hauſe
6
5
auſſer dem Hauſe.
- Bierhefe
1
148
1
- Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
3234
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
2
Eier 3 Stuck vor
ſEin aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 10 12
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 2.
Ber 2 kr. Brod ſoll wieçen
1152
Vor 4kr. dito.
31
Vor 6 kr. dito
1142
Vor 1kr. Kummel=oder
Gemiſchtesbrod.
5
Vor 2 kr. dito
10
Vor 1kr. Waſſerweck
4
Vor 1 kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod. 3 2
Ein fuͤnfpfuͤndiger Lald, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 20 Lr. 2 Pf.

Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.

Fruchtpreiſe
von nachſtehende n Aentern: Wltr.
Korn Mtr.
Gerſte 7ltr.
Waiz. Btr.
Spelz. Bltr.
Hafer ſl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. Emt Ruͤſſelsheim l. Anit Dornberg 12 O 30 30 f Amt Lichtenberg 11 50 9 20 10 Amt Pfungſtadt. Lent Arheilgen, 11 50 8 30 5 6 50 Amt Zwingenberg [ ][  ][ ]

Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſag dem gemeinen Weſen noͤthig und niglich ſind.

l. Verſteigerungen.

Nachdeme das in der langen Gaſſe dahier gelegene ſogenannte alte Waiſenhaud
Mittwochs der 6ten kuͤnftigen Monats April, Nachmittags 2 Uhr, im Gaſthaus zur
Krone dahier unter den dei ber Verſteigerung ſelbſt bekannt gemacht werden ſollenden
Bedingungen und unter Vordehalt Hoͤherer Ratification, offentlich an den Meiſtbie=
tenden
verſteigt werden ſolle; als wird ſolches hierdurch zu dem Ende dekannt gemacht,
damit die Lieshader ſolches verher in Kugenſchein nehmen, ſodann bei der Virſteige=
rung
ſich einfinden und mitdieten koͤnnen. Sign. Darmſtadt den 18ten März 1796.
Von Commiſſiors wegen.
Schmalcalder.
Da das zur Verlaſſenſchaft des unlaͤngſt verſtordenen, bei Fuͤrſtl. Garde du
Corrs geſtandenen Chirurgus Planz, gehoͤrige - in der alten Vorſtadt am Bellon=
platz
dahier gelegene Wohnt aus, ſamt Neden=und Hitergebaͤuden, Hofraithe und
dadei beffindlichem Garten, bef. Regiſtrator Gambſen Erben und Fuͤrſtl. Kommiſ=
ſionsrath
Hegar, Freitaas den 8ten kuͤnf ſigen Aprismonats, Nachmittags 2 Uhr, in
dem Gaſthaus zum Hirſch dahier an den Meiſtdietenden oͤffentlich verkauft werden
ſoll; ſo wird dieſes denen Kaufliebbabern, welche verher das Haus taͤglich in Augen=
ſchein
nehmen koͤnnen, hiermit bekannt gemacht, um ſich zur gedachten Zeit und
Stelle einzufinden, nach vernomwenen Bedinsungen ihre Gedote zu thun, und, un=
ter
Vorbehalt boͤherer Ratification, ſich des Zuſchlages zu zewaͤrtigen.
Sign. Darmſtadt, am 11ten Maͤrz 1796.
Von Corps Gerichts wegen der Fuͤrſtl. Garde du Corps dahier:
Schlechter.
Die zur Verlaſſenſchaft des weiland dei Fuͤrſtl. Garde du Corps geſtandenen Chi=
rurgus
Planz gehoͤrige Barbierſtube dehier ſoll mit deney hievon abhangenden Recht=
und Gerechtigkeiten, Samſtags den gien kuͤnftigen Aprilmonats, Nachmittogs 2 Uhr,
in dem hieſigen Gaſthaus zum Hirſch, oͤffentlich an den Meiſtbietenden verſteigt wer=
den
. Man macht dieſes denen ſaͤmtlichen, ſowohl ein= als guswaͤrtigen Kaufluſtigen
dekannt, um ſich zur g=dachten Zeit und Stelle einzufinden, nach zuvor vernomme=
nen
Bedingungen mitzibeten, und unter Vorb=halt Hoͤherer Ratiſication ſich des
Zuſchlags zu gexaͤrtigen. Sign. Darmſtadt, am 12ten März 1796.
Von Corps Gerichts wegen der Fuͤrſtl. Garde du Corps dahier:
Schlechter.
Da Mondtags den 18ten Ppril, Nachmittags um 2 Uhr, in dem hieſigen Gaſt=
haud
zum Trauben eint anserleſne Sammlung meiſtens juriſsiſcher und ſaͤmtlich
gur eonditienirter Buͤcher gegen gleich daare Bezahlung an den Reiſtbietenden verkauft
werden ſoll; ſo wird dieſes aſler Liebhahern tait dem Anfügen bekannt gemacht, daß
Cataloge davon in hieſiger Hoftuchdruckerei ohnengeltlich zu haben, und die Herrn
Regierungsſekretaͤr Siedert, Avokar Wilkens und Selle Auftraͤge anzunehmen er=
hoͤtig
ſind Darmſtadt den 25ten Mäz 1796.

II. B e k a n n t m a ch u n g e n.

Der Eigenthuͤmer der ſogenarnten Leidgesmuͤhle, welche eine Stund= von
Darmſtadt, nahe dei der Landſtraſe nach Frankfurt, an der Gerau liegt, iſt geſon=

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nen, dieſelbe unter annehmlichrn Bedingungen zu verpachten, allenfalls auch zu
verkaufen. Sie iſt zum Mahlen, Gerſte=Hirſe= und Spelzſchaͤlan, auch Veiferti=
gung
des Schwingmehls eingerichtet, mit hinlaͤnglicher Wohnung und Speichern
ſodann geraͤumigen Stallungzu fue Pferde, Rindvieh und Schweine, nicht weniger
einer Scheuer verſehen, und es kann eine nedſt der Ruͤhle in gutem Betriid ſteben=
de
kleine Brennerei, nebſt allen erforderlichen Geraͤthſchaften mit uͤberlaſſen werdin.
Die Hofraithe enthaͤtt, laut Flurduch, 60 Ruthen, und es gehoͤren weiter dazu
zwei Gaͤrten; ferner werden auf Verlangen mit uͤderlaſſn496 Ruthen8 Schuhder
beſten 2= und 3ſchuͤrigen Wieſen, welche ſeit Kerzmzuſammen gekauft ſind, und
wovon 194 Ruthen vigt weit von der Muͤhle, 302 Ruthen aber an einem Stuck bei
der Hofraithe liegen, auch nunmehr zu allen Zeiten durchaus gewaͤſſert werden koͤn=
nen
; desgleichen mehrere kuͤrzlich erkaufte ſhr gute Aecker, edenfalls nahe, und
zum Theil unmittelbar an der Muͤhle gelegen.
Auf den Fall des Verkaufs kann der Kaufſchilling gegen gewoͤhnliche Zinſen eroͤ.
ſtentheils, und gegen ein weiteres gerichtliches Unte=pfand ganz ſtehen dleiben,
auch werden ſchickliche Stuͤckzahlungen angenommen. Pacht= und Kaufluſtige wey=
den
ſich innerhald 3 Wochen an den Eigenthuͤmer. Darmſtadt den 26ten Maͤrz 1796.
Es iſt auf dem letzten Ball im Trauben ein ſeidnes Schaal mit dunkelviolettem
Grund, einen gluͤnen Streiſen auf der einen und einen helldlauen auf der andern
Seite habend, verloren gegangen. Man dittet den redlichen Finder, daſſelbe in der
Hofduchdruckerei abzugeden, wofuͤr man erkenntlich ſeyn wird.
Es wird in der Gegend vom Birngarten an dis zu dem Sporerthor fuͤr zwei
Perſonen und eine Magd ein Logement von 4 Zimmern geſucht. Wer ein ſolches zu
verlehnen gedenkt, wird gebeten, es bei Herauszedern dieſes Blatts zu melden;
man wuͤnſchte es aber augenblicklich beziehen zu konnen.
Eine Loͤdliche Schuhmacher=Bruͤderſchaft empfiehlt einem geehrten Publikum
hr zu Denſten ſtehendes, ganz neu gemachtes, reich deſetzies Leichentuch, welches
nach Belieben durch unſere Bruͤder zum Tragen, auch ohne deſſen, um Lilligen Prei=
kann
entlehnt werden.
Unterzeichneter hat hiermit die Ehre, anzuzeizen, daß auf dem neuen Schießhauſe
kuͤnftigen Dienſtag ein freier= und Donnerſtag darauf noch ein anderer Ball gegeden
wird, fuͤr welchen letzteren Ball das Entrée mit 48 Kr. bzzahlt wird. Auch wird
Jedermann mit Erfriſchungen jeder Art nach Wuͤnſchen bedient werden.
Wilhelm Frei.
Bei Handelsmann Fuͤckel in der Dignaburg ſind friſche Haͤringe, Sardellen,
Chocolade von der deſten Fabril, nebſt andern Tpezreiwaaren in billigem Preisz1 habk
Ein gutes Clavier wird zu miethen geſocht. Das Naͤhere erfaͤhrt wan in der
Hefduchdruckerei.
Bei mir iſt aͤcht zu haben: Creme de Bretagne blanc, oder Glanzoutter
fuͤr alles Holzwerf, als Commede, Stuͤhle, Tiſche u. ſ. w. Dieſer Creme giest
dem Holz ohre alle dabei anzuwendend: Nuͤhe den ſchoͤnſten Glanz, und dewahr
das Holz fuͤr dem Wurmfraſe auf immer. Schreinermeiſtern empfehle ich ihn vor=
zuͤglich
. Crsme de Bret=gne gris, giedt allem Lederwerke die ſchoͤnſte Schwaͤrze und
den helleſten Glanz, von jenem koſtet das Toͤpfchen 24 kr, von dieſem 30 kr. Die
Anzeigen meiner aͤchten engl. und franz. Galanterie und anderer Artikel ſind umſenſt
bei mir zu haben. Da ich der Einzige in allen Rheingegenden din, bei welchem dieſ=
Sachen alle zu haben ſind, verſpriche ich mir ſo viel mihr Aufraͤge.
B C. Caſelmann vor dem Beſſunger Tbore.
N. S. Auch bei Herrn Poſtſekretaͤr Reſtel dabier hade ich eine Niederlage ge=
nacht
, dem es kequemer iſt, der deliede ſich an ihn zu winden.

[ ][  ]

320fl. liegen im Moͤrfelder Kirchenkaſſen zu 5 pro Cento gegen gerichtliche Ver=
legung
zum Auslehnen dereit.
Johann Georg Acker, Kaſtenmeiſter.
Es wird ein Garten auf drei oder vier Jahre zu miethe: geſucht.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiero:

Vom 19ten bis den 26ten Maͤrz 1796.
Herr Hofmann, Rittmeiſter in hollaͤndiſchen Dienſten, logirt in der Poſt.
Herr von Lindau, Obriſter in hieſigen Dienſten, und zwei Herren Schwaden, Kom=
miſſaͤrs
beim k. k. Kommiſſariat, logiren im Darmſtaͤdter Hof.

Ab= und durchgereiſte Herrn Daſſagiero:

Herr Bartuſch, kaiſerl. koͤnigl. Oberlieutenant, den 20ten.
Herr von Stocker, geheimer Rath, und Herr von Rodert, von Frankfurt, eod.
Herr Baron von Wieſenhuͤtten, Kapitain in wirtembergiſchen Dienſten, eod.
Herr Baron von Waͤchter, koͤnigl. daͤniſcher Geſandter, den 21ten.
Herr Doͤll, Kavitain in hieſigen Dienſten, eod.
Herr Baron von Braun, kaiſerlicher Rath, den 24ten.
Herr von Prettlack, kaiſerl. koͤnigl. Rittmeiſter, eod.
Herr von Hottmann, kaiſerl. koͤnigl. Kapitain, den 26ten.

Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene
in voriger Woche.

Gebohrne und Getaufte.
Den 22ten März, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Joh. Georg Schauer, ein Sohn:
Johann Peter.
Eodem: dem Beiſaſſen und Zieglergeſellen, Georg Hirſch, eine Tochter: Marie Margarethe.
Den 24ten, dem Burger und Schneidermeiſter, Joh. Bardol Rothe, eine Tochter: Suſanne
Eliſabeth.
Den 25ten, dem Burger und Mehlhandler, Joh. Leichtweiß, eine Tochter: Katharine Dorothe.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 20ten März, der Fürſtl. Sekretaͤr und Generalkaſſebuchhalter, Herr Georg Philipp Vern=
hard
Praun, 39 Jahre, 3 Monate und 24 Tage alt.
Eodem: der Burger, Kauf= und Handelsmann, Herr Joh. Konrad Haußmann, 51 Jahre und
9 Monate alt.
Eodem: der Burger und Schneidermeiſter, Joh. Wilhelm Seher, 26 Jahre, 2 Monate und
9 Tage alt.
Eodem: Eve Sophie, des Burgers und Peruͤckenmachermeiſters, Joh. Jakob Bernhards, Ehe=
frau
, 51 Jahre, 11 Monate und 17 Tage alt.
Eodem: dem Fürſtl. Pferdearzt, Herrn Georg Amendt, eine Tochter, 5 Monate und 4 Tage alt.
Den 21ten, Marie Katharine, des Burgers und Schneidermeiſters, Joh. Philipp Walters, Ehe=
frau
, 29 Jahre, 1 Monat und 27 Tage alt.
Eodem: Jungſer Karoline Antonette, Herrn Hanneſſe, Haushofmeiſters in Dienſten des kai=
ſerl
. ruſſiſchen Geſandten, Herrn von Buller in München, jüngſte eheliche
Tochter, 16 Jahre und 5 Monate alt.
Eodem: dem Burger und Einwohner, Joh. Matthaͤus Weber, ein Sohn, 4 Monate weniger
4 Tage alt.
Den 22ten, Marie Barbara, des verſtorbenen Burgers und Schneidermeiſters, Rhumblers,
hinterlaſſene eheliche Tochter, 45 Jahre und 6 Monate alt.
Eodem: aus der Armenkaſſe: Katharine Eliſabeth, des Burgers und Metzgermeiſters, Oſt, Ehe=
frau
, 71 Jahre, 2 Monate und 3 Tage alt.
Den 25ten, der Burger und Schreinermeiſter, Heinrich Woͤhler, 40 Jahre, 3 Monate und
15 Tage alt.
Eodem: die Hoſpitalitin, Margarethe Katharine Groſſi, 70 Zahre, 1o Mongte und 13 Tageckt.