Darmstädter Tagblatt 1795


07. Dezember 1795

[  ][ ]

Anno 1795.
den 7. Dec.

No. 49.

Viktualien= und Marktpreis.

r. z pf.
3
Ein Pfund Ochſenfleiſch
2
Rindfleiſch.
1
12
- Falbfleiſch
1
Hammelfleiſch
11
1
.
Schaaffteiſch
Ii.
*
Schweinenfleiſch
13
1P.geraͤuchert. Schink u. Dortſl. 2.
Epeck;
28
2ierenſett

24

Hammelsfett
22
1

Schweinenſchmalz .26
Ein Lalhoͤtzezpoͤß
12bislig
Ein Kalbsgelung
Ein Hazmielsgelung.
* Nfund Ochſergelung
4
Sllitey

20
1 - Bratwurſt
- Leder= u. Biutw.
12
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 45
7in Kalbskepf .

Ein Hammelskopf
Ein Kalhsfuß

fl. kr.
G
Ein Malter Korn
13
10
Tir Malter Gerſten
r8
vin Malter Waizen
15
Ein Malter Spelzen
8
Ein Malter Hoſer
1136
gin Walter 'shéerwzehl
Fin Wsktrr Weißmehl
22

kr.
Ein Aumpf Hafermehl
56
1 Epf. geſchalter Hirſen
80
1 Apf. grod. geſchr. Gerſten1fi. 54
1 Epf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl.
1 Kumpf Erbſen
60
Kumpf Linſen
64
1Witas Marzeod Lager=Bier im Hauſe 6
- und auſſer dem Hauſe 6
1 Vſaas Jung=Bier im Hauſe
- und auſſer dem Hauſe 6
1 - Bierheſe.
48
- Kuh= oder Geiſemilch. 10
1 Pfund friſche Butter.
34 36
1
Handkaͤs der beſten
Dir lorige Handkaͤſe das Stuck
2
. . rtlckver =

Ein aufgeſegter Sumpf Kartoſfein 10. 12
Brodtarz und Gewicht.
pf. L.2.
Ver 2kr. Brod ſoü wiegen
13 2
Vor 4kr. dito
27
Vor 6 kr. bito
8½2
Vor 1iz. Kinnmel=oder
Gemiſchtesbrod.
Der 2kr. dito
- 1o
Ver 1kr. Waſſerweck
2
Ver 1kr. Milchweck
Ver 1kr. Wilchbrod

Ein fuͤnſpfuͤndiger Laib, ſagenanntes
Eemulißbrod ſoll geſten 23 kr.

Furſtlich=ſſiſchs. Polizeideputation dahier.

Fruchtyreiſe
von nachſtehenden Vemtern:

Enat Ruͤſſelsheim
Amt Hornberg
Amt Lichtenderg
Emt Pſungſtadt,
Lent Arheilgen,
Amt Zwingenberg

Mltr. Mltr. Mitr. Mltr. Mltr. Körn Cherſt= Waiz Spelz. Hafes fl. kr. fi. kr. ſl. r. ſl. kr. fl. kr. . . [ ][  ][ ]

Vekanntmachung von allerhand Sachen;
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.

I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.

Den hießigen Stadtkonditorn und Zuckerbeckern, ſodann auch denjenigen Beckermeiſtern,
welche Lebkuchen backen und feil halten; wird bei Conſiſcations= und ſonſt nahmhafter Strafe
wiederholt unterſagt, ihre vorzuglich auf Weihnachten zubereitet werdende reſp. Zucker= =
waaren
und Lebkuchen weiterhin mit Gold=oder Silberſchaum zu bekleben, indem dieſer we=
niger
zur Verzierung als zum Eckel gereichende Zuſaßz im Grund doch nichts taugt, dagegen
aber wegen des dabei ſchon mehrmals gebrauchten und leichter anzubringenden, als zu unterſchei=
denden
falſchen Goldes oder Kupfers, und des ſich dabei erzeugenden Gruͤnſpans der Ge=
ſundheit
hoͤchſt nachtheilig werden kann. Wie man ſich nun uber dieſer hiermit oͤffentlich be=
kannt
gemacht werdende Verordnung zu halten verpflichtet ſiehet, ſo verſtehet es ſich auch, daß
dergleichen vergoldete oder verſilberte Eßwaaren nicht mehr in irgend einem Laden oder ſonſt
uum Verkauf angetroffen werden moͤgen, und daß ſich vielmehr ein jeder für Schaden und Strafe
zu huten wiſſen werde. Darmſtadt den 4ten Dec. 1795.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Polizeideputation daſ.

II. Verſteigerungen.

Kuͤnftigen Freitag, als den r1ten Dec. Vormittags um 9Ulhr, ſollen in der dem
F. Waiſenhaus zugehoͤrigen Tanne circa 9 -10 Windfaͤlle, welches gute Bautannen
ſind, auf dem Platz an den Miſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden, welches hierdurch
zu Jedermanns Nachricht dekannt gemacht wird. Darmſtadt den 4ten Dic. 1795.
Vermoͤge erhaltenen Auftrags F. Waiſenhausdeputation
Joh. Phil. Jung, F. Waiſenhausverwalter.
Mittwochs den 16ten December, des Nachmittags um 2 Uhr, ſollen im dahie=
ſigen
Gaſthaus zum Engel nachſtehende, der verwittweten Freu Mundſchenk Stau=
Hin zugehoͤrige Güterſtuͤcke, als:
1.) Ein Garten im Oberfeld, rechter Hand am Muͤhl= oder Woogsweg gelegen,
beforcht Georg Friedrich Wilk und ſich ſeibſten, 39518 Ruthen gros, ze=
hendfrei
, faſt ganz mit Mauer umgeben, mit vielen Obſtbaͤumen und Reb=
ſtoͤcken
, und zweien Brunnen verſehen;
2.) Ein Garten, edenfalls im Oberfeld, und neben dem unter 1.) bemeldten ge=
legen
, 262 Ruthen gros, zehendfrei, mit einem Haͤusgen, Brunnen, und
ebenwohl mit vislen Redſtbͤcken und Obſtbaͤumen verſehen;
3.) Ein Acker 2161⁄a Ruthen im Loͤcherfeld am Grohderg gelegen, beforcht
Philipp Moͤſer, und iſt der letzte in der Gewann;
an. den Meiſtdietenden ohne Ratification oͤffentlich verſteigert werden. Es wird=
gemnach
ſolches zu Jedermanns Nachricht mit dem Beiſügen hiermit bekannt ge=
nacht
, daß die Liedhader, welche die Gärten etwa zuvor beſehen wollen, ſich deß=
falls
bei der Frau Mundſchenk Stauchin. zu melden haben, und die naͤheren Kauf=
bedingungen
dei der Verſteigerung werden bekannt gemacht werden.
Darmſtadt din 27ten Navemb. 1795.
Von. Commiſſions wegen.
Sjedert,
Fuͤrſtl. Regierungs= und Hofdeputations-Sekretaͤr.
Philipp Jakod Weickert, Burger und Ackermann dahier, will nachſtehende Feld=
Wther Mittwochs din 16ten dieſes Monats, Nachmittags um 2 Uhr, in dem Gaſthauc
zna Engel dahier an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigern laſſim.

[ ][  ][ ]

Im Niederfeld.
Nro. Ruth. Gew.
22 59 14 auf der Oppenheimer Gau genannt, beſorcht Peter Gelfius und
Philipp Kutſcher, iſt zehendfrei.
Im Laͤcherfeld.
61 140 52 hinter der Prinzenſchanz gegen der hohen Stube, def. Wilhelm Man=
geldu
. Chriſtoph Mößer, giebt1Kumpf Korn zur Rentſchreiberei.
d. 62
24½ 110 54 ſtoͤßt auf die Landwehr, def. Henrich Holzapfel, giebt a Ald. Bed.
40 54 daſeldſt, beforcht ſich ſelbſt zu beiden Seiten.
25
80 za daſelbſt, beforcht ſich ſelbſt und Philipp Kuͤntzel, iſt zehendfrei.
26
Darmſtadt den 4ten Decemb. 1795.
Ich bin geſonnen, das ehemalige Herrſchaftliche Haus, welches der Fuͤrſtl.
Gleckendirektor, Herr Aßmus, und deſſen Erden in der Schloßgaſſe Nro 19. bewohnt
hatten, unter annehmlichen Konditionen, den 18ten Dec. dieſes Jahrs, in dem Gaſt=
haus
zur Krone, öffentlich an den Meiſtbietenden abzugeden.
Darmſtadt den 27ten Nov. 1795.
Johann Valentin Beitz.
Auf Samſtag den 19ten dieſes Monats, Nachmittags um 2 Uhr, bin ich geſon=
nen
, in dem Gaſthaus zur Krone, mein zwiſchen dem Gaſthaus zum froͤhlichen Mann
und denen Weißgerder Mayeriſchen Erden gelegenes, ſehr gut eingerichtetes Wohnhaus,
welches wit emem neuen Hinterbau, gewoͤldten Keller und einer bleiernen Pumpe
verſehen iſt, oͤffentlich unter denen dei der Verſteigerung bekannt gemacht werdenden
ſehr annehmlichen Konditionen an den Meiſtbietenden zu verſteigen, welches denen.
Kaufluſtigen hierdurch bekannt gemacht wird, um ſich zu beſtimmier Zeit einzufinden
und nach Gefallen mitzudieten. Darmſtadt den 4ten Dec. 1795.
Ernſt Friedrich Kuntz.

III. Sachen, ſo zu verkaufen.

In dem Amelungiſchen Hauſe vorm Beſſunger Thor ſind zwei junge tragbare
Kuͤhe und eine aͤltere Schweizerluh, ſodann eine Quantitaͤt rothe Kartoffeln und
200 Gebund Hoferſtroh zu verkaufen.
Bei dem Beckermeiſter Philipp Wannemacher am Ballonptatz iſt allerhand Ge=
backenes
von muͤrbem und ſpaniſchem Teig zu haden.
Bei dem Buchbinder Sinnigſohn in der langen Gaſſe ſind zu haben alle Sorten ge=
nealegiſche
, hiſter. Schreid= und andere Kalender, fuͤr Herrn und Damen, fuͤr 1796.

IV. B e k a n n t m a ch u n ge n.

Den 2ten dieſes Monats endigie ſich die Ziehung der fuͤnften Klaſſe der allhieſigen
ſiebenten Klaſſen=Lotterie, und koͤnnen nunmehr die Ziehungsliſten dei den Herrn Kolo
lekteurs eingeſehen und die Gewinnſte nach Verlauf von 14 Tageny vom letzten Zie=
hungstag
an gerechnet, geeen Zuruͤckgade der Originalbillets Eezogem werden.
Zu der erſten Klaſſe der folgenden 8ten Lotterie, welche den 1rten Febr. des naͤchſt=
künftigen
T796ſten Jahrs gezogen wird, ſind die neue Looſo und Plane dei den Le=
kannten
Herrn Kollekteurs zu haben. Darmſtadt den aten Vecemb. 1795.
Von Generaldirektions wegen.
P. C. Stekatz, Maler allhier, lakirt Chaiſen, alle Sorten weiße Meubles, Dio=
Iimen und klaſende Inſtruminte, groſe Penduls= und kleine Sackuhrengehaͤuſe in allen
Farden, Tadacksdoſen und Stéͤcke, fein Glanz= und Metallgold; auch ſind dei.
ihm alle Gattungen Suporten, auf Papier gewalt, zu haben, wie auch groſe und kleine
Tapetengemaͤlde in Panox oder Waͤnde in tapezirte Zimmer. Seine Wohnung iſt
hei dem Iud Bundersheim am Ludwigsbrunnen in Kro g68.

[ ][  ]

V. Veymiſchte Nachrichten.

6o60 fl. Pupillengelder, entweder garz oder zertrennt, ſind gegen gerichtliche
Beiſicherung auszulehnen. Bii wem, eifaͤhrt wan in der Hofbuchdruckerei.
3002 fl. liegen in der Staͤdtiſchen Hoſp talkaſſe dahier auf gerichtliche Verſiche=
rung
, ganz oder zertrennt, zum Auslehnen dereit. Darmſtadt den 5ten Dec. 1795.
Heßemer, Hoſpitalmeiſter.
200 fl. Vormundsgelder liegen gegen gerichtliche Veiſicherung dei dem Schreiner=
meiſter
Neuenh=gen zum Auslehnen bereit.
Bei dem Metzzer Bachmeyer an der Stadtkirche iſt uͤber dem Thorhaus ein Logis
zu vermiethen, wilches in einer Stude, Studenkammer, Kuͤche, Keller und Boden
beſtehet, und ſogleich bezogen werden kann.
In der alten Vorſtadt iſt eine meudlirte Stube zu vermiethen. Ausgeber die=
ſes
ſagt dei wem.
In der Schloßgaſſe Nro 26. iſt vorne heraus auf die Straſe ein Logis mit Beit
und Meubles zu verlehnen, welches ſogleich bezogen werden kann.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiero:

Vom 28ten Nov. bis den 5ten Dec. 1795.
Herr Schwaben, und Herr Kloͤckle, kaiſerl. koͤnigl. Kommiſſaͤrs; Herr Katz, Spi=
talmeiſier
von Hofheim, und Herr Klein, Kaufmann von Mainz,
logiren im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Eyſelle, Kaufmann aus Duͤrrwangen, logirt im Schwan.
Herr Hechelhach, Muſſcus von Amordach; Herr Fack, Handelsmann von Ruhla,
und Herr Otto, Hofkonditor von Pirmaſens, logiren im froͤhli=
chen
Mann.
Herrn Gebruͤder Lenz, Handelsleute aus Tyrol, logiren in der Krone.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logirt:
Herr von Wallbrunn, Kammerherr von Weinheim, log. im Wallbrunniſchen Hauſe.

Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers

Herr Bogazzi, Lieutenant in kaiſerl. koͤnigl Dienſten, den 28ten Nov.
Here Bonal, kieutenant in kaſſerl. koͤnigl. Dienſten, den 4ten Dec.

Gebohrne, Getaufte, Kopulirte, und Verſtorbene
in voriger Woche.

Gebohrse und Getaufte.
Den 3ten Dec., dem Burger und Meſſerſchmidtmeiſter, Johann Georg Wuͤſt, ein Soͤhnlein:
Jeorg Wilhelm.
Eodem: dem Beiſaß u. Maurergeſell, Joh. Ludwig Schuchmann, ein Sohnlein: Johann Adam.
Bopulirte.
Den 29ten Nov., Herr Jakob Wilheln Danbmann, Rathoͤverwandterund Beckermeiſter dahier,
ein Wittwer; und Jungfer Johannette Dorothee, des allhieſigen fuͤrſtl. General=
Garteninſpektors, Herrn Johann Georg Geiers, aͤlteſte eheliche Jungfer Tochter.
Eodem: Johann Nikolaus Klenk, Beiſaß und Zieglergeſell dahier, weiland des herrſchaftl. Ziegler=
geſellen
, Valentin Klenks, hinterlaſſener ehelicher Sohn; und Eliſabethe Margare=
the
, weil. des Beiſaß, Kaſpar Uebelackers, zu Arheilgen, hinterlaſſene eheliche Tochter.
eſtorbent und Beerdigte
Den 1ten Dec., Marie Katharine, des Burgers und Maurermeiſters, Johann Georg Beſt,
Ehefrnu, 67 Jahre, 6 Monate und 12 Tage alt.
Den 2ten, Marie Chriſtine, des geweſenen Kammerlakgi, bei dem Herrn Grafen von Calenberg,
Johann Haberack, Ehefrau, 39 Jahre und 8 Monate alt.