Anno 1795.
den 24 Aug.
No. 34.
Viktualien= und Marktpreis.
kr. pf.
12
Ein Pfund Ochſenfleiſch
11
Rindfleiſch
- Kalbfleiſch
1I
„
1
10
- Hammelfleiſch.
1
Schaaffleiſch
9½ =
1
Schweinenfleiſch
11
1Pf. geraͤuchert. Schink.u. Doͤrifl."22
26
Speck.
20
Nierenfett.
L—
Hammelsfett
16
1
1.
Schweinenſchmalz .20
Ein Kalbsgegroͤß
10bis15
Ein Kalbsgeluͤng
Ein Hammelsgeluͤng
4
1 Pfund Ochſengelung
Suͤlzen,
1
„
1 Bratwuͤrſt
1 Leber= u. Blutw.
12
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge. 36
Ein Kalbskopf 8 bis14
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß.
1.
fl.
kr.
Ein Malter Korn.
„
Ein Malter Gerſten,
„
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen,
Ein Malter Hafer
„
Ein Malter Rockenmehl
13
Ein Malter Weißmehl
19
ke.
Ein Kumpf Hafermehl
56
1 Kpf. geſchalter Hirſen
60
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten 1fl. 54
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl.
1 Kumpf Erbſen
56
1 Kumpf Linſen
60
1Maas Marz=od. Lager=Bier im Hauſe; (
- und auſſer dem Hauſe. 6
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
und auſſer dem Hauſe,
1 - Bierheſe
24
1
- Kuh= oder Geiſemilch7
1 Pfund friſche Butter. 28l30
Handkaͤs der beſten
1
Dieuͤbrige Handkaͤſe das St. 11l2
Eier 3 auch 4 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
116
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 10.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
15 1
Vor 4 kr. dito.
30 2
Vor 6 kr. dito.
1113 3
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
2
5
Vor 2 kr. dito.
11
Vor 1kr. Waſſerweck.
9
Vor 1 kr. Milchweck .
3
2
Vor 1kr. Milchbrod
3½ 2
Ein funfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 20 xr. 2 Pf.
Fruchtpreiſe
Mltr. Mltr. Mltr." Mltr. Bltr.
von nachſtehenden Aemtern:
Korn Gerſte Waiz. Spelz. Hafer
fl. kr.) fl. 1kr. fl. kr. I fl. Nkr., fl. kr.
Amt Ruͤſſelsheim
Amt Dornberg
„
Amt Lichtenberg
Amt Pfungſtadt.
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüͤglich ſind.
I. Fuͤrſtl. Muͤnzdeputations=Publicatum.
Adermalen hat man zweierlei Sorten falſche Laudthaler entdeckt, fuͤr welchen
man das Publikum zu warnen foͤr noͤthig erachtet:
Die eine Sorte hat die Jahrzahl 1787 und iſt von Kupfer mit Silber uͤberlegt.
Die Kennzeichen der Unaͤchtheit laſſen ſich um deßwikten nicht wohl angeben, weil
die Schrift, Zahlen und Wappinſeite den aͤchten von gleichem Gepraͤge ſehr nahr
kommen, auch an der Farde laſſen ſie ſich ſo lange nicht leicht erkennen, dis ſich
das aufgelegte Silber nach und nach adgeſchliffen hat, oder irgendwo losgebrochen
iſt; nur das Bildniß verraͤth in den etwas hart geſchnittenen Haaren einigermaſen
die derruͤgeriſche Ardeit. Bei der angeſteulten Probe fand man das Stuͤck zu5 Kr. 3 Pf.
„Werth.
Die andere Sorte mit der Jahrjahl 1788, welche von Meſſing und ebenfalls mit
Silder, wiewohl awas duͤnner als vie vorige, uͤderlegt iſt, laͤßt ſich einigermaſen
mehr erkennen; die Buchſtaben an dieſer ſind unfoͤrmlich, plump, und ungleich
ge=
ſtellt, anſtatt FR. (Franciae) ſtehet hier IR. Das Bildniß hat keine voͤuige
Behn=
lichkeit mit dem aͤchten, und das ovale Wappenſchild iſt unregelmaͤßig gedildet.
Die Raͤndelung hat das Bemerkbare, daß die ohnehin zum Theil falſch geſchriedene
Worte nicht ſo, wie dei den Lechten, in Einem fort laufc, ſondern eine unter ſich
verkehrte Stellung haden. Das Stuͤck hier von iſt nicht mehr werth als 1 xr. 3 Pf.
Darmſtadt, den 11ten Auguſt 1795.
R. Fehr, Fuͤrſtl. Muͤnzmeiſter.
II. Verpachtungen.
Man macht dem Publikum hiermit wiederholt oͤffentlich dekannt, daß in der
Aheilger Gemarkung ertfernt vom Dorf laͤngſt dem Roͤder Wald und der
Dianen=
durg ungefehr 100 Morgen Ackerland, die deinah insgeſammt von wehr als
mit=
teimaͤſſiger Guͤte ſi.d, und die dis hieher dlos wegen Entfernung vom Dorf nicht
gehoͤrig gebaut werden konnten, liegen, daß die Gemeinde willens iſt, den deſten
Theil in einew Temporalbeſtand zu geben, oder das ganze Feld demjenigen in
Erd=
leihe zu uͤberlaſſen, der nicht nur die Gebaͤude auf ſeine Koſten ſtellen, ſondern auch
ein angemeſſenes Angeld mit einem billig jaͤhrlichen Kanon dezahlen wuͤrde.
Die kuͤnftigen Martini leihfaͤllig werdende gemeine Schaafweide, welche
dis=
her mit 300 Sruck beſchlagen wurde und noch mehr beſchlagen werden kann, ſoll
zugleich nach Befinden allem oder mit obigen Almenden auf 3 oder mehrere Jahren,
verpachtet werden, und da der Termin zur Verſteigerung auf den 24ſten des
Lunftigen Morats, Morgens 9 Uhr, in dem Witthshauſe zum Loͤwen in
Arheili=
gen anberaumet worden iſt; ſo werden die Liebhaber eingeladen, ſich zur
deſtimm=
ten Zeit daſeldſt einzufinden, und nach Vernehmung der naͤheren Bedingungen
ſo=
dann der zu verwilligenden Freiheiten mitzudieten.
Darmſtadt, den 27. Jul. 1795.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſeldſt.
J. H. Lehr.
Da der Winterſchaafwaldgang auf der Herrſchaftl. Herge zwiſchen dem Wildzaun
ſodann der Dieburger und Meſſeler Mark, welcher auf Michaelistag dieſes Jahres
wie=
der leihefaͤllig wird, in einen anderweiten 3=jährigen Beſtand an den Meiſtbietenden uͤder=
laſſen, und die Verſteigerung deſſiben Mittwochs, den 2ten kuͤnftigen Monats,
Nachmittags 2 Uhr, in Roßdorf dei dem Wirth Guͤnter vorgenommen werden ſoll:
ſo wird ſolches zu dem Ende hiemit dekannt gemacht, damit die Liedhader ſich an
demeldtem Ort emfinden und mildieten koͤnnen. Darmſtadt den 14ten Aug. 1795.
Spamer, Forſiſekretaͤr.
III. Verſteigerungen.
Den 27ſten Auguſt, Nachmittags um 2 Uhr, ſoll das Schneider
Schmallenber=
giſche Haus am Schloßgraben in dem Gaſthaug zur Krone, mit Vordehalt 2aſtuͤndiger
Ratifikation, an den Meiſidietende öffentlich verkauft werden, und kann, wenn es
verlangt wird, die Haͤlfte des Karfſchillings darauf ſtehen dleiben. Liebhader
koͤn=
nen das Haus taͤglich in Augenſchein nehmen.
Nachdem den 1rten des naͤchſtkommenden Monats September die Lieferung des
Oels zum Behuf de= Nachtlaternen in hieſig Hochfuͤrſtl. Reſidenz auf den
herannahen=
den Winter oͤffentlich verſteigt, und an den Wenigſtverlangenden ſalva tamen
ratif-
catione uͤberlaſſen werden ſoll; ſo wird ſolches jedermaͤnniglich, beſonders denen
Handelsleuten und Epezere kraͤmern, welche dieſe Lieferung zu uͤdernehmen geſonnen
ſind, zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, um ſich in præfixo termino auf
allhiefſ=
gem Rathhauſe, Nachmittags um 3 Uhr, einzufinden, und wegen des zu
vorderuͤhr=
tem Geb=aich zu liefernden guten, alten, wohladgelegenen, hellen Ruͤboͤls mitzubieten.
Darmſtadt, den 1aten Auguſt 1795.
Von Polizei=Deputations wegen.
Klunk, Fuͤrſtl. Polizei=Inſpector.
IV. B e k a n n t m a ch u n g e n.
Ein ſchoͤnes Reitpferd in den beſten Jahren iſt zu verkaufen. Ausgeber dieſes
a2t, wo es zu haden iſt.
Ein groſer Zwergofen, welcher noch ganz gut iſt, nebſt dem Aufſatz, ſtehet bei
Unterzeichnetem zu verkaufen.
Baltz.
Bei Nilolaus Bierach vor dem neuen Thor ſind gegen Ende der Woche
Zucker=
dirn Simmerweis zu verkaufen.
Bei Uaterzeichnetem ſind Nachtlichter, fuͤr das ganze, halbe und viertel Jahr,
im dilligſten Preis zu haben.
Pironi.
Zu der 8ten Franlfurter Stiftungs Lotterie iſt die Rumer 9383 13 und 2263 1g
verloren gegangen, vor deren Ankauf gewarnt wird.
Collecteur Kahn.
Ein Frauenzimmer von geſetzem Alter, welches im Nähen, Stricken,
Bie=
geln u. ſ. w. wohl erfahren iſt, wunſcht in Dienſten dei adelichen Herrſchaften, oder
ſonſt in einer ſtillen Haushaltung unterzukemmen. Ausgeber dieſes ſagt das Weitere
In der neuen Vorſtadt ſind 4 Waͤgen Dung zu verkaufen. Bei wem,
ei=
faͤhrt man in der Buchdruckerei.
V. Vermiſchte Nachrichten.
600 fl. liegen zum Ausleihen bereit.
Zuͤnfhundert Gulden vormundſchaftliche Gelder koͤnnen zu Ende dieſes Jahies,
gegen Zinſen zu 4 Procent, gegen gericht iche Verſicherung ausgeliehen werden,
Wo dieſe Kapitalien liegen, iſt in der Hofbuchdruckerei zu erfragen.
Bei dem Gemeindsmann Chriſtoph Drackert in Alſpach liegen 300 fl.
Vor=
mundsgelder gegen gerichtliche Sicherheit zum Auslehnen dereit.
Vor dem Beſſunger Thor iſt ein Logis fuͤr eine ledige Petſon zu vermiethen,
welches in einer Stube und Kammer beſteht. Bei wem, erfaͤhrt man bei Ausgeder dieſes.
Angekommene ſtemde Herrn Paſſagiero:
Vom 15ten bis den 22ten Aug. 1795.
Herr Werner, Kaufmann von Mainz, logirt im Trauden.
Herr Schwaben, kaiſerl. koͤnigl. Kommiſſaͤr, log. im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Eyſelle, Kaufmann aus Duͤrrwangen, log. im Schwan.
Herr Eller, Muſicus von Gernsheim, log. im froͤhlichen Mann.
Herr Friſenius, Amtskeder von Crumbach; Herr Secki, aus Mayland, und Herr
Primaveſi, von Hanau, Handelsleute, logiren in der Krone.
Herr Klein, von Biſchofsheim, log. in der Sonne.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Fallois, Herr von Lindemeyer, und Herr von Cjarnowsky, Kapitains,
in koͤnigl. preuſſiſchen Dienſten, den 16ten Aug.
Herr Baron von Franck, von Offenbach, den 18ten.
Herr Graf von Romanzow, ruſſiſch=katiſerlicher Geſandter, den 20ten.
Kopulirte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Ropulirte.
Den 16ten Aug., Nikolaus Diehl, Beilaufer dei dem Fuͤrſtl. Marſtall, des Herr= Kuechis, Friedrich Anton Diehls, ehelicher Sohn;
und Anne Marie, des Burgers und Schuhmachermeiſters,
Pe=
ter Kreiters, zu Gruͤnderg, eheliche ledige Tochter.
Den 17ten, Juſtus Dickel, Fuͤrſtl. Oderhofmarſchallamtsdiener, weiland des
all=
hieſigen Burgers und Ackermanns, Johann Dieterich Dickels,
hinterlaſſener ehelicher lediger Sohn; und Eve Marie, des
Ge=
meindsmanns und Beckermeiſters, Johannes Nikelaus
Schuch=
manns, zu Hauſen, Amts Lichtenberg, eheliche ledige Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 20ten Aug., der Fuͤrſtl. Regierungsrath, Herr Georg Friedrich May, 66
Jah=
re und 3 Monate weniger 1 Tag alt.
Eodem: Rgatha, des Burgers und Leinenwebermeiſters, Wilhelm Horneff,
Ehe=
frau, 28 Jahre, 5 Monate und 18 Tage alt.
Den 21ten, dem Burger und Seilermeiſter, Nikolaus Guͤtlich, ein Soͤhnlein,
1 Jahr und 1 Monat alt.
Eodem: dem verſtordenen Burger und Schuhmachermeiſter, Johann Philipp
Wil=
helm Trayſer, ein hinterlaſſenes Soͤhnlein, 3 Jahre, 7 Monate
und 11 Tage alt.
Bei der reformirten Gemeinde ſtarb.
Den 20ten Kug., dem dahieſigen Bijouteriefabrikanten, Johann Gabriel Weber,
eine Tochter, 2 Jahre und 7 Wochen alt.