Anno 1795.
den 13. Jul.
No. 28.
Viktualien= und Marktpreis.
kr. pf.
2
11
Ein Pfund Ochſenfleiſch
102
11
Rindfleiſch
110
Kalbfleiſch
1
- Hammelfleiſch .. 10
Schaaffleiſch
1
10
Schweinenfieiſch
1Pf.geraͤuchert. Schink. u. Dortfl. 22
26
Speck,
20
Nierenfett
4
15
Hammelsfett
1—
1—
Schweinenſchmalz 20
robis l15
Ein Lalbsgezroͤß.
Ein Lalbsgelurg
Ein Harmelsgelung
4
1 Pfund Ochſengelung
Melzen.
E
13
„
- Eratwurſt.
12
- Leberzu. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 36
Ein Kalbskopf.
8 disl14
Ein Hammelskopf
1
Ein Kalbsfuß
fl. 1kr.
12 20
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten
1033
Ein Malter Waizen,
54
Ein Malter Spelzen,
352
Ein Malter Hafer
13140
Ein Malter Rockenmehl .
20
Ein Malter Weißmehl
kr.
Ein Aumpf Hafermehl
56
1 Kpf. geſchalter Hirſen.
z0
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten 1fl. 54
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl.
56
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
60
1Maas Marzod. Lager=Bier im Hauſe 6
und auſler dem Häuſe.
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
und auffer dem Hauſe
1 Bierbefe
„
1
- Kuh= oder Geiſemilch 5
1 Pfund friſche Butter. 2426
Hanbkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handlaͤſe das St. 112 2
Eier 4 Stuͤck vxr
4
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Sewicht.
pf. L. 18.
Vor 2 kr. Brod ſoll wieçen,
142
Vor 4kr.dito.
29
Vor 6 kr. dito
111r2
Vor 1kr. Kummel=oder
Gemiſchtesbrod.
5
2
Ver 2 kr. dito
11
Vor 1kr. Waſſerweck
4
Der 1 kr. Milchweck
2
3
Vor 1kr. Milchbrod.
S3l2
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib, fogenanutes
Kommißbrod ſoll gelten 21 kr. 2 Pf=
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſvon nachſtehenden Aemtern: Altr.
Korn Mltr.
Berſte Mltr.
Waiz. Mltr.
Speltz. fl. kr. fl. kr. fl. kr., fl. kr. Amt Ruͤſſelsheim, ) 12 17 Amt Dornberg. ) 11 30 Amt Lichtenberg 12 10 50 15 Amt Pfungſtadt Cent Arheilgen, 12 45 10 45 9 45 Umt Zwingenberg [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
I. Verſteigerungen.
Dienſtags den 14ten Julii, Morgends um 10 Uhr, werden aus der Reeptur
Neuhauſen 250 Malter uͤderrheiniſche Spelz vom 1793 und gager Jahre zu Hofheim
in oͤffentliche Verſteigerung gedracht; welches hiermit dekannt gemacht wird.
Lampertheim den 29ten Junii 1795.
Graul.
Mittwochs den 15ten Julii, Nachmittags um 2 Uhr, ſoll in dem Gaſthaus zur
Krone, das dem verſtorbenen Herrn Hauptmann Simon zugehoͤrig geweſene
Wohn=
haus, ingleichem diſſen Garten, 20 Ruthen3 Schuh haltend, im Oberfeld Nro 5. in
der 3ten Lage rechter Hand dem Schießplatz uͤber am Beſſunger Weg, ſo mit einer
Mauer und einem ſchoͤnen Gartenhaus und Pumpe verſehen, an den Meiſtdietenden
offentlich verſteigt werden, welches zu Jedermanns Wiſſenſchaft hiermit dekannt
gemacht wird. Darmſtadt den 29ten Jun. 1795.
Freitags den 17ten Julii, Nachmittags 2 Uhr, ſoll in der Waiſenhausfabril vor
dem Beſſunger Thor ein guter und beſonders zu allerlei Bauart dienlicher Holzſchopfen
auf den Addruch an den Meiſtbietenden gegen gleich daaxe Zahlung uͤberlaſſen werden.
Den 21ten dieſes ſell das Gras in dew gemeinſchaftlichen Darmſtaͤdter,
ſogenann=
ten Lichtenwald ohnweit dem Einſiedel, Loosweiß oͤffentlich an den Meiſtdietenden
ver=
ſteigt werden, welches denen Liebhabern andurch dekannt gemacht wird, daß ſie ſich
gedachten Tags, Morgends fruͤh um 8 Uhr, auf dem Forſthaus zum Steinbrucker
Teich einfinden. Darmſtadt den 10ten Julii 1795.
Metzger, Forſtmeiſter.
Orttendurger, Oberburgermeiſter.
Demnach die am Schießplatz allhier gelegene Wegenbaueriſche Seilerdahn mit
dem Haus, welche ſich gegenwaͤrtig in der Gemeindſchaft der Wegendaueriſchen
Wittwe und deren Stiefſohns, Johann Georg Wegendauers, defindet, um dieſe
Gemeindſchaft zu trennen, öffentlich verſteigt, und zu dem Ende naͤchſten Bettag
auf allhieſigem Rathhaus aufgeſteckt und dem Meiſtdietenden uͤberlaſſen werden
ſoll; als wird ſolches hierwit oͤffentlich bekannt gemacht, damit die
Kaufluſttragen=
de ſich alsdann einfinden und auf die ganze Bahn mitdieten moͤgen.
Darmſtadt den 8ten Julii 1795.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Amt daſeldſt.
G. H. Lehr.
II. B e k a n n t m a ch u n ge n.
Den 9ten dieſes geſchahe die Ziehung der erſten Klaſſe der hieſigen ſiebenten
Kkaſſenlotterie. Es koͤnnen nunmehr die Ziehungsliſten dei den Herrn Kollekteurs
ein=
geſehen und die Gewinnſte gegen Ruͤcklieferung der Originaldillers dei denſelben
plans=
maͤßig in Empfang genommen werden. Die Ziehung der 2ten Klaſſe geſchiehet den
13ten des naͤchſtfelgenden Monats Auguſt. Darmſtadt den 11ten Julii 1795.
Von Generaldirektions wegen.
Zu Roßdorf ſtehet ein zweiſtoͤckigtes Haus mit geraͤumlichen Logis und Stallungen
nebſt einem halden Morgen Baum= und Pflanzgarten aus freier Hand zu verkaufen.
Dieſe Gelegenheit dient zu einer Krämerei, Wirthſchaft, auch ſonſtiger nutzdaren
Mnlage, fuͤr eine Perſon, welche etwa ein kleines Kapital mit guten Intereſſen damit
verfſchern und denutzen wollie. Nuͤhere Nachricht kann man erfahren dei dem daſigen
Steuerperaquator Steiner.
1000 fl. und wieder 200 fl.liegen gegen gerichtliche Gicherheit zum Auslehnen parat.
350 fl. Vormundsgeider begen bei dem Berichtsſhoͤff Adam Joſt in Ederſtadt
24en guichtliche Verſtchefung zuw Büslehnen bereut.
Am letztverfloſſenen Sonntag, den 5ten Julii, iſt einer Perſon, die von
Frank=
furt nach Heidelderg reiste, als ſie ſeldigen Tags, Morgends von dahier ad= und
einen Strich Weges zu Fuß vor der Chaiſe vorausgieng, in oder vor Darmſtadt ein
Baͤckchen mit weißer Leinwand umgeben, entkommen, welches allerlei und unter
andern folgende weibliche Kleidungsſtuͤcke enthielt, als: 1.) ein weiß geſtickt
mou=
ſelinen Rock und Jaͤckgen, mit Spizzen garnirt; 2.) ein neu geſticktes Halstuch, mit
gruͤn und Gold; 3.) 2 geſtickte mouſelinene Spizzenhauben; 4.) etwas feine
ſchwar=
ze Spizzen, ſchmale und dreite; 5.) uͤberhaupt noch Leidgeraͤthe, als HalTuͤcher,
Hemder, Strumpfe, bezeichnet L. B. 12.
Der ehrliche Finder, oder derjenige, welcher einige Wiſſenſchaft hievon hat,
wird gebeten, dem Faltor Will in der Buchdruckerei dahier, gegen eine ſehr gute
Belohnung, Anzeige davon zu thun. Darmſtadt den 8ten Julii 1795.
III. Waiſenhaus=Nachricht.
Die im 2trn Quartal dieſes Jahres fuͤr das Waiſenhaus eingekommene milde
Gaben und Geſchenke werden hierdurch roͤhmlichſt angezeigt.
Den 1ten April, ein Legat von des Beiſaſſen und Zimmergeſellen Nikolaus Mohrs
verſtorbenen Chefrau, Katharina Eliſabetha, von 5fl. Eod. Im 1ten Quartal
de=
fande ſich in dem Opferſtock inel. einer hollaͤndiſchen Dukate, mit der Bemerkung:
Gott zum Preis, Lod und Dänk, 11fl. 46 kr. 1pf. Den 5ten, von einem
undekann=
ten Freund, bei abermals erlebtem Geburtstag, Gott zu danken, 1fl. Den 7ten, bei
der Beerdigung des Hrn Wallots Ehefrau ein darauf paſſendes Lied zu fingen, 2fl. 45 kr.
Den 8ten, ein Geſchenk vom Herrn Pfarrer Schneider zu Langen, von 5 fl. Den 9ten,
ein Legat von dem verſtorbenen Hrn Foͤrſter Knipp zu Niederramſtadt, von 5fl. 30 E.
Den 10ten hat ein Wohlthaͤter wegen ſeines Sohnes den Waiſen verehret, 30kr. In
das Goddelauer Opſerſaͤcklein ſind fuͤr die Waiſen eingelegt u. uͤberſandt worden, 2fl.
Den zten May, ein Legat von Johann Philipp Schlißler zu Jugenheim, von 5fl.
Eod. ein Legat von Bardara Eliſabetha Riſchin zu Staffel, von 5 fl. Den 5ten, fuͤr
eine Kindbetterin zu bitten, 30 kr. Den 6ten, bei Beerdigung des Burger und
Dre=
hermeiſter Sinnigſohns Kindes das Lied zu ſingen: Wer weiß wie nahe mir mein
En=
de ꝛ. 24 kr. Den 12ten, ein Legat von Eliſabetha Katharina, Peter Knieſen zu
Gros=
hauſen verſtorbenen Ehefrau, von 5 fl. Den 17ten, am Sonntag Exaudi in der
Stadtkirche mit der Bemerkung eingekommen und dafuͤr das Lied zu ſingen: Bringt
Preis und Ruhm dem Heiland dar ꝛc. 30 kr. Eod. In dem Stadtkirchopfer ferner
uͤr die Waiſen, 1fl. Eod. hat ein ungenannter Freund uͤberſandt, um dafuͤr das
Lied zu ſingen: Sei Lod und Ehr dem hoͤchſten Gut ꝛc. 23 kr. Den 23ten, von einem
Wohlthaͤter, Gott zu danken, 2fl. 45 kr. Eod. von einem Ungenannten, Gott zu
bitten, daß er die Perſon, welche dieß ſchickt, in ihrem Zuſtand nicht verlaſſe, 30 kr.
Ten 26ten, von einer ungenannten Freundin, Gott zu bitten, daß er die Schmerzen
lindern, oder ſie durch einen ſeligen Tod gaͤnzlich davon befreien moͤge, 2fl. 45kr.
Ten 28ten, fuͤr ein todtkrankes Kind zu ditten, 48kr. Eod. Bei der Beerdigung des
Schleunings Sohns ein Lied zu ſingen, 24kr. Den 29ten, von einem Ungenannten,
Gott zu danken, 30 kr.
Den 7ten Jun., am 1ten Sonntag nach Trin. aus der Stadtkirche, 30 kr. Eod.
Ebendaher, fuͤr das Lied zu ſingen Nro 457. 30 kr. Den 9ten, von einem
Unge=
mannten, um dafuͤr das Lied zu ſingen: Jeſus meine Zuverſicht ꝛc. 1fl. 30kr. Den
10ten, ein Legat von dem verſtorbenen F. Schultheiß Johann Schmitt zu Lautern,
Amts Grünberg, von 7fl. 30kr. Eod. Bei der Beerdigung des Mundſchenks Herrn
Stauch die drei Lieder zu ſingen: Freu dich ſehr/ o meine Seele ꝛc. Es iſt noch eine
Euh vorhanden ꝛc. Ruhet wohl thr Todtendeine ꝛc. 1fl. 30kr. Den 13ten, dei der
letztgehaltenen 35ger Wittwenſorietaͤts=Seſſion im Waiſenhaus, 56 kr. Den 16ten,
em gnaͤdiges Geſchenk von Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl. der verwittweten Frau Fuͤrſtin
Geore, und Prinz Georg Hochfürſtl. Durgl., von 100 fl.
Gott, der keine den Armen erwieſene Wohlthat unbelohnt laͤſſet, wolle die
wohl=
thaͤtigen Geder mit ſeinem reichen Segen delohren, hier zeitlich und dort ewiglich; und
wird fuͤr die im 2ten Quartal den armen Waiſen zugewendtten reichlichen Geſchenke
hiermit der waͤrmſte Dank adgeſtattet, und ſie zugle ch der ferneren Unterſtuͤtzung
ge=
fuͤhlvoner Seelen beſtens empfohlen.
Angekommene fremde Herren Paſſagiers: Vom 4ten bis den 1rten Jul.
Herr von Sandmeyer, Verpflegsoffizier, und Herr Grünberg, Lieferant, in kaiſerl. koͤnigk.
Dienſten, ſodann Herr Burgermeiſter, Kaufmann von Elberfeld, logiren im Trauben.
Herr von Preußinger, kaiſerl. koͤnigl. Lieutenant, logirt im Darmſtadter Hof.
Herr Secki, aus Mayland, und Herr Lenz, von Bensheim, Handelsleute, log. in der Krone.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Baron von Devou, k. k. Obriſtlieutenant; Herr Graf von Latour, engliſcher Obriſt, und
Herr von Rodenſtau, ſchwediſcher Major, den 5ten Jul. Herr von Eckhard, General
vom oberrheiniſchen Kreis, den 6ten. Herr von Wegner, preuſſiſ. Lieutenant, kommt
als Kurier von Mannheim, den 7ten. Herr Oſterfeld, Forſtmeiſter von Erbach, eod.
Herr Vogelgeſang, engliſcher Kapitain, den 8ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte, und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrene und Getaufte.
Den 5ten Jul., dem Burger und Beckermeiſter, Jakob Wilhelm Kohl, ein
Soͤhn=
ſein: Johann Wilhelm.
Den 11ten, dem füͤrſtl. Amtsſekretaͤr, Herrn Johann Heinrich Hartig, ein
Toͤch=
terlein: Chriſtiane.
Eodem: dem Burger u. Schneidermeiſter, Jakob Foͤrſter, ein Soͤhnlein: Joh. Franz.
Bopulirte.
Den 9ten Jul., Meiſter Johann Anton Bakyer, Burger und Becker dahier, des Herrn
Centſchultheißen, Georg Heinrich Meyers, in Spachbruͤcken,
jung=
ſter ehelicher Sohn, und Anne Marie, des allhieſigen Burgers und
Beckermeiſters, Johannes Knos, jungſte eheliche Tochter.
Bei der reformirten Gemeinde ward kopulirt.
Den 6ten Jul., der Burger und Schneidermeiſter dahier, Johann Georg Wittich,
des weiland Freiherrl. von Witchenauiſchen Kocs, Ludwig
Wit=
tich, zu Hanau, ehelich=lediger Sohn - mit Anna Katharina,
des Gemeindsmanns und Metzgermeiſters, Johann Leonhard
Hofmann, zu Fraͤnkiſch=Crumdach, ehelichen, ledigen Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 5ten Jul.; der Burger und Zimmermeiſter, Johann Konrad Kopp, 32 Jahre alt.
Eodem: Marie Margarethe, des Burgers und Leinenwebermeiſters, Emanuel Maurers,
Ehe=
frau, 75 Jahre, 11 Monate und 2 Tage alt.
Den 6ten, aus dem Hoſpital: der Schuhknecht, Heinrich Riedel, von Baireuth, 40 Jahre alt.
Den 7en, Marie Katharine, des Burgers ünd Schuhmachermeiſters, Johann Georg North,
Ehefrad, 37 Jahre, 10 Moyate und 3 Tage alt.
Den 8ten, der Burger und Metzgermgſter, Andreas Haßold, 53 Jahte, 1 Monatu. 28 Tage aſt.
Eodem: Marie Margarethe, des allhieſigen Burgers, Kiefer= und Bierbrauermeiſters, Georg.
Bernhard Ritſert Ehefrau, 28 Jahre, 2 Monate und 6 Tage alt.
Eodem: dem Burger und Beckermeiſter, Johann Henrich Bender, ein Toͤchterlein, 5 Monate,
und6 Tage alt.
Den 9ten, aas der Armenkaſſe: Anne Eliſabethe Dorothe, des Burgers und
Kürſchnermei=
ſters, Henrich Konrad Beßinger, Ehefrau, 41 Jahre alt.
Den10ten, dem Burger und Schneidermeiſter, Joh. Lorenz Beck, ein Toͤchterlein, 10 Wöchen alt.
Eodem: dem Burger u. Uhrmacher, Herrn Georg Friedrich Krafft, ein todtgebohrnes Toͤchterlein.
Den 11ten, dem Burger und Schneidermeiſter, Jakob Foͤrſter, ein Soͤhnlein, 1 Stünds alt.