Enno 1795
den 1. Jun.
No. 22.
Viktualien= und Marktpreis.
kr. 1pf
Ein Pfund Ochſenfleiſch.
11
re
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
10
10,
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
10
Schweinenfleiſch
1Pf. geraͤuchert. Schinku. Dorrfl. 22
Speck
= 26
1—
Nierenfett 20
L
Hammelsfett
15
Schweinenſchmalz.20
Ein Kalbögegroͤß. 10bis 15
Ein Kalbsgeluͤng
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengelung
4
Suͤlzen.
1
„
Bratwuͤrſt
I.
1
12
Leber= u. Blutw.
1
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge36
Ein Kalbökopf.
8bis 14
Ein Hammelskepf.
1.
Ein Kalbsfuß
fl. kr.
Ein Malter Korn.
L1,44
Ein Malter Gerſten . .. . 1030
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen
17
Ein Malter Hafer
752
„
Ein Malter Rockenmehl .. 13156
Ein Malter Weißmehl
122 30
Le.
Ein Kumpf Hafermehl
56
1 Kpf. geſchalter Hirſen
80
1 Apf. grob. geſchr. Gerſten1fl.154
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl. 8
1 Kumpf Erbſen
56
1 Kumpf Linſen
60
1Maas Maͤrz=od. Lager=Bier im Hauſe 6
und auſſer dem Hauſe 5
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
und auſſer dem Hauſe,
1 - Bierhefe
24
- Kuh= oder Geiſemilch7 8
1 Pfund friſche Butter.
28
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das St. 112 2
Tier 4 auc 5 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 8 10
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 10.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
14
Vor 4kr. dito.
28
Vor 6 kr. dito
. 110
Ver 1kr. Kuͤmmel= oder
Gemiſchtesbrod.
6
Vor 2kr. dito
-110
Vor 1kr. Waſſerweck
3 2
Vor 1 kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod.
Ein fünfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 22 Kr.
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeiderutation dahier.
Fruchtpreiſevon nachſtehenden Aemtern: Mitr.
Korn Mltr.
Gerſte Mirr.
Waiz. Wltr.
Spelz. Mltr.
Hafel fl. Lr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. Emt Ruſſelsheim 12 20 11 15 23 20 5 30 30 Amt Dörnberg 12 5 Umt Lichtenderg „ 12 30 10 30 45 8 20 Amt Pfungſtadt 00 11 8 Cent Arheilgen, 10¼ 11 5 9 45 7 10 „. 40 Amt Zwingenberg „ [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicanda.
Man hat aͤuſſerlich vernommen, im hieſigen Publico ſey allgemein die Sage, daß dermalen
gewoͤhnlich die hieſige Becker, Meyger und Bierbrauer ihre im hieſigen Wochenblatt bemerkte
Feilſchaften nicht alle nach dem in demſelben regulirten Tar verkauften, ſondern ſolche z. B. das
Bier auſſer dem Hauſe ꝛc. ſich in weit hoͤheren Preiſen bezahlen lieſſen: Gleichwohl hat man
bisher bei aller Aufſicht eine ſolche im Schwang gehende Ueberſchreitung der Tarz noch nicht
entdecken koͤnnen, und ſelbſt diejenige Perſonen, welche dergleichen Sage im Publico geführt
haben, wenn man ſie auch auſgefordert, deßfalls naͤhere Umſtaͤnde, den Namen des
Uebertrei=
rers ꝛc. anzugeben, ſolches zu thun, ſich verſchiedentlich geweigert.
Man muß daher hiermit oͤffentlich bekannt machen, daß man ſtatt jener allgemeinen Reden
beſſer ſpecielle Anzeigen von ſolchen Uebertrettungen der Vorſchriften, und von den Namen der
Ue=
bertretter erwartet, da es anſonſten nicht thunlich iſt, dergleichen Fehlern zu ſteuern: Sollten aber
auch ferner dergleichen ſpecielle Anzeigen unterbleiben, ſo wird das vernuͤnſtige Publicum von
ſelbſt einſehen, daß Fuͤrſtl. Polizeideputation wegen ſolcher allgemeinen ſehr oft auch ſchon ganz
ungegruͤndet befundenen Sagen auſſer Verantwortung ſey, indem man nicht uͤberall gegenwaͤrtig
und alle etwa gewagt werdende Vervortheilungen unmoͤglich unmittelbar ſelbſt bemerken kann.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeydeputation daſ.
Darmſtadt den 22. May 1795.
Nachdem zwar allſchon den 30. Maͤrz 1787 die hoͤchſte Verordnung durch die hieſ.
Wochenblaͤt=
ter zu drey verſchiedenenmalen bekannt gemacht worden, daß derjenige, er ſey auch, wer er wolle,
der ſchlachtbares Vieh in hieſ. Stadt an die Metzger verkaufe, ſolches nicht eher verabfolgen
laſ=
ſen ſolle, bis der Metzger ihme deßfalls das behoͤrigezZeichen behaͤndiget, worauf dann der
Verkaͤu=
ſer das vom Metzger erhaltene Zeichen, um ſo ohnfehlbarer dem zeitigen Fuͤrſtl. Polizei=Inſpector,
als dem hierzu beſiellten Controlleur, ſogleich behaͤndigen ſolle, als der hierunter vorgefunden
werdende Contravenient in eine ohnnachlaͤſſige ſobald von ihm exigirt werden follende Strafe von
Zehen Reichsthalern ohne alle Rückſicht kondemniret werden ſolle; dieſer erlaſſenen hoͤchſten
Ver=
ordnung aber nicht durchaus die ſchuldige Folge geleiſtet und daher bis jezt manche
Schlachtgel=
der unterſchlagen worden; ſo wird ſolches zu Jedermanns Nachricht hierdurch wiederholt
oͤffent=
lich bekanntgemacht, und beſonders diejenige, welche uͤber kurz oder lang ſchlachtbares
Viehvor=
kaufen, ernſtlich gewarnet, dieſer Fürſtl. Verordnung bei Vermeidung der hierinnen
angedrohe=
ten Strafe auf das Pünktlichſte nachzukommen. Darmſtadt, den 22. May 1795.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeydeputation daſelbſten.
II. Verſteigerungen.
Temnach des weiland Burger und Schmittmeiſter Philipp Pfeiffers an der
Holz=
ſlraſe zwiſchen Nikolaus Guͤtlich und Peter Hein gelegene Haus und Hofraite
naͤchſt=
kemmenden Bettag auf allhieſigem Rathhaus - ſodann nachbemeldte Feldguͤther; als
eiy halber Morgen Wingert auf dem Buſenderg, beſurcht Valentin Beiz und Je
han=
nes Pfeiffers Eiben,
34 Ruthen Garten am Herlenweg, defurcht Johannes Pfeiffers Erben und Herr
Sekretaͤr Fuhr,
Mittwochs den 3ten Junii dieſes Jahrs, Nachmittags um 2 Uhr, in dem Gaſthaus
zur Krone, zum Beſten der Kinder, oͤffentlich aufgeſteckt und dem Miiſtdietenden
uderlaſſen werden ſollen; ſo wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht,
damit die Kaufluſttragende ſich alsdann reſpecive auf dem Rathhaus und in der
Krone einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 15ten May 1795.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Amt daſeldſt.
Den 13ten Junii ſoll in der Remiſe in dir hieſigen Infanteriekaſerne eine
vier=
ſvige, noch gut conditicnirte, mit gruͤnem Tuch beſchlagene Chaiſe, auf Ratification,
oͤff mlich verſteigt werden. Liebhaber, die ſolche deſehen wollen, muͤſſen ſich
des=
falls bei dem Herrſchaftlichen Waginmeiſter Barth melden.
Darmſtadt den 29ten May 1795. Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentsammer daſeldſt.
Ich din entſchloſſen meine Feldguther, namentlich:
Nro. Ruth. Gew.
10. 105 152. 10 152. im Laͤcherfeld, wieder gegen Chriſtbellen angeſan zen, beſ.
Hein=
rich Friedrich Netz und mich ſelbſten, iſt zehendirei, und mit
Krapp bepflanzt, welcher dieſen Herbſt ausgemacht wird.
11. 126 78. 10 172. daſelbſt, bef. mich ſeldſt und Herr Valentin Heßemer, iſt
ze=
hendfrei, giebt 2 Kumpf u. LGeſch. Korn zur F. Rentſchreiderei
iſt ebenfalls mit Krapp bepflanzt.
32. 109 508. 12. im Heinheimer Feld, am Liebfrauenpfad, bef Herr Kammerrath
Reuling und Philipp Moͤßer, giedt 2 Kumpf Korn zur
Rent=
ſchreiderei, mit Kartoſſeln.
12. 13. 70. 14. daſelbſt, am Arheilger Weg linkerhand wieder angefangen, giedt
1Gimmer Martinshafer und 2 Kumpf Korn der Pfarr
Beſſun=
gen, bef. Jakob Sturm und Henrich Wolff, mit Speiz.
3.4.5. 200 19. 20 12. am Arheilger Weg, ſtoßen auf einen Angewaͤnner, bef.
gna=
digſte Herrſchaft und Thomas Riederhoͤfer, giedt 1Kumpf Korn
zur F. Rentſchreiberei, iſt mit Spelz beſaamt.
89. 8414. 24. deim Alandsdirnbaum, giedt 1 Simmer Korn zur F.
Rentſchrei=
berei, und den wegen dem Ueberſchuß noch zu regulirenden
Grundzins, iſt zehendfrei, bef. Herr Aſſeſſor Bauer und Konr.
Diehl, hald mit Kartoffeln und hald mit Magſamen bepflanzt.
12. 44388. 24. giebt jaͤhrlich 1 Kumpf 2 34 Geſch. Kern zur Kollektorei, iſt
ze=
hendfrei, bef. Konrad Diehl und mich ſelbſt, hald mit
Kartof=
feln und hald mit Magſamen.
13. 96 38. 24. giedt 2 Geſch. Korn der Pfarr Beſſungen und den noch zu
reguli=
renden Grundzins, iſt zehendfrei, def. mich ſeldſt und Konrad
Preß, halb mit Kartoffeln und hald mit Magſamen.
6 139 18. 28. im Bangert, def. Balthaſar Hirſch und mich ſelbſten, hieran ſind
80 Ruthen zehendfrei, mit Kartoffeln.
6. 185. 28. daſeldſt, def. mich ſeldſten und Friedrich Konrad Ritter, mit
Kartoffeln.
wieſen.
3. 44. 16. auf den Hermannswieſen, bef. mich ſelbſt und Georg Groſen
Wittwe, giedt 2 Alb. 6 Pf. Beed.
4.7. 13013. daſeldſt, bef. mich ſelbſt und ſtoͤßt auf den Arheilger Weg, giebt den
wegen dem Ueberſchuß noch zu regulirenden Grundzins.
5. 60 14. in der 1ten Laag auf den Laͤcherwieſen, def. Jakob Helfmann und
Juſtus Bierach, und
7978. daſelbſt, def. Juſtus Bierach und Johannes Schubkegel;
1
auf Mittwoch den 17ten Junii, Nachmittags um 2 Uhr, in dem Gaſthaus zur Krone,
unter ſehr guten, vor der Verſteigerung noch bekannt gemacht ſollenden
annehmli=
chen Bedingniſſen, durch offene Verſteigerung dem Meiſtbietenden zu uͤberlaſſen,
welches ich hierdurch denen Liedhabern offentlich bekannt mache.
Darmſtadt den 28ten May 1795.
Jakob Foͤrſter.
III. Sachen, ſo zu verkaufen.
Ein neu Unter=und Oberbett, nebſt Puͤlf und 2 Kiſſen, wie auch dergleichen alte
Bittung, ein ſchwarz taffentes Frauenkleid, iſt aus Keier Hand zu verkaufen, und
in der Buchdrucktrei das Naͤhere zu erfragen.
Einige Malter Hafer ſowohl als Kartoffeln ſtehen zu verkaufen, und iſt in der
Marktſtraſe in Nre 556. dab Naͤhere deßfalls zu erfragen.
Handelsmann Klaunig hieſelbſt hat dermalen auch wieder extra guten Eſſig, die
Maas 24 Kr. und Einige leere Faß, zu tr ocknen Sachen, dilligen Preiſes zu verkaufen.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
1200 fl. ſind gegen hinlaͤngliche Verſicherung zu verlehnen. Wo? erfaͤhrt man
in der Hofbuchdruckerei.
500 fl. Kirchenkaſtengelder liegen zum Auslehnen parat. Bei wem iſt in der
Buchdruckerei zu erfahren.
Ein ſchoͤnes tapeziertes Zimmer, nebſt einem Kaͤmmerchen, iſt zu vermiethen,
und lann in 14 Tagen dezogen werden. Wo, iſt in der Buchdruckerei zu erfahren.
Beim Kirſchnermeiſter Graͤff hinter dem Rathhaus iſt zwei Stiegen hoch ein
Logis zu verlebnen, und kann gleich dezogen werden.
In der Schloßgaſſe in Nro 26. iſt ein Logis mit Meubles fuͤr eine ledige Perſon
zu vermiethen, welches ſogleich dezogen werden kann.
Es werden auf den 15ten Auguſt, vielleicht etwas fruͤher, 2 Zimmer mit oder
ohne Meudles im Birngarten vacant, das Naͤhere iſt dei Ausgeber dieſes zu erfragen.
Ein munterer Schuͤler, hieſigen Paͤdagogs, wird zum Unterrcht Eines Knadens
geſucht. Ausgeber dieſes ſagt auf Verlangen das Naͤhere.
Angekommene fremde Herren Paſſagiers: Vom 23ten bis den 30ten May.
Herr von Sandmeyer, kaiſerl. Verpflegsoffizier, logirt im Trauben.
Herr Hornig, Obriſter in hieſigen Dienſten; Herr Jaͤger, geh. Rath von Pirmaſens; Herr
Schwab, und Herr Klaͤckler, kaiſerl. Kommiſſaͤrs; ſodaun Herr Kaſſendick, preuſſiſ.
Kommiſſaͤr, logiren im Darmſtadter Hof.
Herr Eyſelle, Kaufmann aus Duͤrrwangen, log. im Schwan.
Herr Stanarius, Pfarrer von Nordenſtadt, und Herr Klein, Handelsmann aus Stockheim,
log. im froͤhlichen Mann.
Herr Secki, aus Italien, und Herr Stark, aus Tyrol, Handelsleute, log. in der Krone.
Herr Mancheſter, Handelsmann aus Italien, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Baron von Hardenberg, koͤn. preuſſ. Miniſter, und Herr von Weiz, geh. Rath von
Heſ=
ſenkaſſel, den 23ten May. Herr Baron von Lilien, k. k. Generalfeldmarſchall=
Lieute=
nant, den 24ten. Herr Baͤron von Franken, kurpfaͤlziſcher geh. Rath, den 26ten.
Herr Graf von Hohenſtein, und Herr Baron von Maneur, k. k. Obriſter, den 27ten.
Herr von Gager, geh. Rath von Weilburg, und Herr Baron von Seckendorf, k. k.
Generalmajor, den 29ten.
Gebohrene, Getaufte, Kopulirte, und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrene und Getaufte.
Den 25ten May, dem Schneidmiller, bei Seiner Hochfürſtl. Durghlaucht dem Prinzen Georg,
Heinrich Schumacher, ein Soͤhnlein: Johann Georg.
Eodem: dem Beiſaß u. Weißbindergeſell, Joh. Philipp Schneider, ein Soͤhnlein: Joh. Daniel.
Bopulirte.
Den 26ten May, Meiſter Johann Michgel Hobeck, Burger und Huthmacher allhier, ein
Witt=
wer; und Chriſtine, weiland des Burgers und Schuhmachermeiſters, Johannes
Oll=
weilers, hinterlaſſene Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 24ten May, dem fürſtlichen Hoflaquai, Herrn Heinrich Ollweiler, ein Toͤchterlein,
1 Jahr und 6 Tage alt.
Den 28ten, dem Burger und Seilermeiſter, Gottieb Hein, ein Soͤhnlein, 1 Jahr, 1 Monat
und 3 Tage alt.
Den 30ten, dem Burger und Kaufmann, Herrn Karl Wilhelm Becker, ein Soͤhnlein, 2
Jah=
re, 1 Monat und 3 Tage alt.