Anno 1794.
den 1. Dec.
No. 48.
Viktualien= und Marktpreis.
kr. 1pf
Ein Pfund Ochſenfleiſch
2
Rindfleiſch .
- Kalbfleiſch
1½ 2
1
Hammelfleiſch.
1
2
Schaaffleiſch
1
1
- Schweinenfleiſch
1Pf.geraͤuchert. Schinku. Dorrfl., 20
2
Speck.
Nierenfett
1
Hammelsfett
1-
1—
Schweinenſchmalz .20
Ein Kalbsgegroͤß 10 bis 1 15
Ein Kalbsgclung
.
Ein Hammelsgelung.
1 Pfund Ochſengelung
Suͤlzen
2
—
Bratwuͤrſt.
1
Leber= u. Blutw. 8 10
1
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge3=
Ein Kalbskopf
8disl14
Ein Hammelslopf.
7
Ein Kalbsfuß
fi
kr.
2
Ein Malter Korn.
32
Ein Malter Gerſten,
2
Ein Malter Waizen
5½
Ein Malter Spelzen
58
Ein Malter Hafer
3
Ein Malter Rockenmehl
,
20
Ein Malter Weißmehl
11
1kr.
Ein Kumpf Hafermehl
48
1 Kpf. geſchalter Hirſen
62
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten, .40
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 60180
36
1 Kumpf Erbſen .
1 Kumpf Linſen
40
1Maas Marz=od. Lager=Bier im Hauſe 5
—
und auſſer dem Hauſe
4
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
und auſſer dem Hauſe 4
1
- Bierhefe
24
1
- Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter.
2628
Handkaͤs der beſten
1
Die uͤbrige Handkaͤſe zauch 4 Stuͤck, 4
Cier 3 auch 4 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
4
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
22 2
Vor 4kr. dito.
1113
Vor 6 kr. dito
2 3
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
7
Gemiſchtesbrod.
Vor 2kr. dito
- 14
Vor 1kr. Waſſerweck
Vor 1 kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod 4
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißdrod ſoll gelten 13 Kr. 2 Pf.
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſevon nachſtehenden Aemtern: Mltr.
Korn Mltr.
Gerſte Mltr.
Waiz. Mltr.
Speltz. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. 1kr. Amt Ruͤſſelsheim 50 30 50 4 — Emt Dornberg 7 20 10 80 6 Emt Lichtenberg 10 6 Lent Pfungſtadt 40 40 Lent Arheilgen, 45 20 45 Amt Zwingenberg 8 8 6 24 4 10
Mtr.
Hafek
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
l. Fuͤrſtl. Amts=Publicandum.
Durch eine unterm 1rten Junii erlaſſene Hoͤchſte Verordnung iſt bekanntlich
feſt=
geſetzt worden, daß bei Staͤdten, und groſen Orten, wo Schuͤtzen gedingt werden,
der Schuͤtzenlohn auf die Morgenzahl der Gemarkung, ohne Ruͤckſicht der
verſchiede=
nen Guͤte der Feldguͤter, Gaͤrten und Wieſen, geſetzt - daß hierdei zwiſchen Freyen,
Unfreyen und Ausmaͤrker kein Unterſchied gemacht — daß von den gerariis fuͤr diz
zu ihrem Vortheil verwaltet werdende Guͤter ebenfalls ein proportionirlicher Beitrag
dezahlt = und daß endlich alsdenn, wenn Stadt= oder Gemeinds=Guͤter unter
de=
ren einzelne Glieder vertheilt worden, das hierauf fallende Quantum auf den Mann
repartirt werden ſolle.
Nach dieſer geſetzlichen Vorſchrift hat man vor einiger Zeit bei der hieſigen Stadt
fuͤr 4 angeſtellte Feldſchuͤtzen den Lohn reportirt - und den Rathverwandten
Ort=
tenburger zum Erheder beſtellt — man hat die Hofnung gehegt, daß dieſe fuͤr das
hieſige Pudlikum ſo nuͤtzliche Verfuͤgung von ſaͤmtlichen Gutsbeſitzern unterſtuͤtzt—
und dadurch die erſte Bedingung erfuͤllt werden wuͤrde - unter welcher den
Feld=
freveln begegnet werden kann - allein nur wenige Proprietaͤrs entrichteten bis
hie=
her ihren Beitrag.
Da indeſſen die Urſache hiervon vorzuͤglich in der Unkunde der neuen Einrichtung
liegen duͤrfte; ſo findet man fuͤr noͤthig, dem hieſigen Publikum gegenwaͤrtiges
de=
kannt zu machen - und daſſelde zur Abfuͤhrung der ruͤckſtaͤndigen Beitraͤge, mit dem
Beifuͤgen, aufzufordern, daß da - wo dies fruchtlos ſeyn ſollte - mit den
geſetzli=
chen Zwangsmitteln vorgeſchritten werden wuͤrde. Darmſtadt am 23ten Octod. 1794.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Amt daſeldſt.
II. Edictalladung.
Nachdem der, bei der Koͤnigl. Preuſſiſchen Feld Hauptlazareth Direction zu
Frank=
furt am Main geſtandene Lazarethſchreider, Johann Michael Kreds, aus der Stadt
Caſſel geduͤrtig, ſich von dem ihm anvertraut geweſenen Poſten unterm 3ten Octob. a. c.
heimlicher Weiſe entfernet, und zugleich Koͤnigl. Gelder untergeſchlagen: da nun
deſſen gegenwaͤrtiger Aufenthalt in hieſigen Gegenden nicht ouszuſo'ſchen iſt; ſo wird
derſelbe hiemit oͤffentlich vorgeladen, ſich binnen einer Friſt von 3 Monat, und zwar
paͤteſtens den 20ten Febr. 1795 vor unterſchriebenem Gerichtegehoͤrig zu ſiſtiren, um
von dieſer ſeiner Entweichung und untergeſchlagenen Geldern, Rede und Antwort zu
geden: ſollte er nun in dieſer peremteriſchen Friſt nicht erſcheinen, vielmehr auf dem
boͤſen Vorſaß des Ausbleidens beharren; ſo hat er als ein in Koͤnigsdienſten meineidig
zewordener ſich zu gewaͤrtigen, daß nach denen Koͤnigl. Allerhoͤchſten Verordnungen und
Edieten wider ihn in contumaciam verfahren, und denen Geſitzen gemaͤß per
ſen-
tentiam erkannt werden wird, wornach er ſich zu achten.
Signatum Offendach den 17ten Nov. 1794.
Koͤnigl. Preuſſiſches Feld=Kriegs=Commiſſariats=Gericht
der Rhein=Armee.
III. Verſteigerungen.
Weiland Johann Peter Schaͤfers Erden ſind geſonnen, ihr vorm Beſſunger Thor
ſw ſogenannten Kieß gelegenes Wingertsfeld, enthaltend 69 Ruthen, bef. Gottl. Hein
und Henr. Danber, den 2ten Dec. l. J. im Gaſthaus zur Krone oͤffentlich verſteigrn zu
laſſen, welches hiermit bekannt gemachtwird; und koͤnnen die Liedhader auf
deſtimm=
ten Tag, Nachmittags um 2 Uhr, in bemeldtem Gaſthaus ſich beliedigſt einfinden.
Mittwochs den 3ten December und folgende Tage, Nachmittags um 2 Uhr,
ſol=
len die zur Verlaſſenſchaft der verſtorbenen Frau Ochſenwirthin Nungeſſerin gehoͤrige
Buͤtherſtuͤcke, im Gaſthaus zum goldenen Engel allhier, öffentlich verſteigt und dem
Meiſtbietenden uberlaſſen werden. Die Zahlungstermine und uͤbrige Bedingungen
werden bei der Verſteigerung dekannt gemacht werden
Fuͤrſtl. Heſſiſches Amt daſelbſt.
Darmſtadt den 14ten Nov. 1794.
Da zu Auseinanderſetzung derer von dem dahier verſtorbenen Invaliden Nikolaus
Weber hinterlaſſenen Teſtamentserben die in der Erbmaſſe vorhandene Immobilien:
1.) Das in der Hinkelgaſſe dahier gelegene Wohnhaus, bef. Maurer Nikolai und
Schreiner Fleiſchhauer; und
2.) der in dem Oderfeld Num. 1. in der 13ten Lag linker Hand am Roßdorfer Weg
gelegene Garten von 70⁷⁄₈ Ruthen, (welcher zehendfrei iſt, und wovon der
wegen dem Ueberſchuß noch zu regulirende Grundzins zu entrichten ſtehet)
bef. dem Weg und Balthaſar Steizen Wittwe,
Mentags den 8ten kuͤnftigen Decembermonats, Nachmittags 2 Uhr, in dem hieſigen
Gaſthaus zum Engel oͤffentlich verkauft und an den Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden
ſollen; ſo wird dieſes denen Kaufliedhabern hiermit bekannt gemacht, um ſich daſelbſt
zur deſtimmten Zeit einzufinden, nach denen vernommenen Bedingungen ihre Gebote
zu thun und ſich des Zuſchlages zu gewaͤrtigen. Darmſtadt am 12ten Nov. 1794
Von Garniſons Gerichts wegen.
Schlechter.
IV. Sachen, ſo zu verkaufen.
Es iſt ein Garten mit ſchoͤnen Baͤumen und einem neuen Haͤusgen verſehen,
unter annehml cher Kondition, aus freier Hand zu verkaufen. Bei wem ? iſt in der
Buchdruckerei zu erſahren.
Eilf Stuͤck gute Carabiner, welche fuͤr den Landmann zu Ausſchußgewehr zu
gebrau=
chen ſind, und 19 Paar Preuſſiſche Reiter=Piſtolen, hat Hofbuͤchſenmacher Wittemann
in Kommiſſien zu verkaufen, wohnhaft neben dem alten Waiſenhaus in Darmſtadt.
Alle Sorten genealogiſche und andere Kalender auf 1795 ſind zu haden dei
J. F. Sinnigſobn, Buchbinder.
Beim Faktor Will ſind in Kommiſſion zu verkaufen: Eberts Jahrbuch fuͤr junge
Damen, 2fl. 6kr. Plan von Mainz, von Muͤller, ſchwarz 20kr. illuminirt 30 kr.
V. Vermiſchte Nachrichten.
Ein Tauſend Gulden ſind auf gerichtliche Hypothek auszuleihen.
fl. 700.— Vormundsgelder ſind gegen gerichtl. Verſicherung zum Ausleihen bereit.
700 fl. und 300 fl. Vormundsgelder liegen gegen gerichtliche Verſicherung zum
Auslehnen bereit.
350 fl. Vormundsgelder ſind gegen ſichere Hypothek zu verlehnen.
180 fl. Vormunds geld liegen gegin gerichtliche Verſicherung zum Ausleihen bereit.
50 Reichsthaler liegen zum Ausleihen gegen gute Verſicherung bereit.
100 dis 150 fl. ſind gegen gerichtliche Sicherheit zu verlehnen. Bei wem ? iſt
in der Buchdruckerei, auch von vorerwaͤhnten Kapitalien, zu erfahren.
Eine ledige Weidsperſon, die im Kochen erfahren, und ſonſt alle die, zu einem
Magddienſt erferderlichen Arbeiten verſtehet, wird auf dieſe Weihnachten in eine
ſtille Haushaltung geſucht. Ausgeber dieſes ſagt wohin.
Ein Pferdeſtall mit 8 Staͤnde iſt zu verzinſen; desgleichen ſchoͤnes Heu zu
ver=
kauſen, und das Naͤhere dei Ausgebern dieſes zu erfragen.
Wenn der gte und 5te Band von Salzwanns Hauspoſtille von den Herren
Praͤ=
numeranten nicht in 8 Tagen adgeholt wird; ſo bin genoͤthiget ſolche an den
Verle=
ger wieder zuruͤck zu ſchicken. — Auch ſind noch Exemplare von der Beſchreibung
des Telegr ophen fuͤr 36 kr. bei mir zu haben.
Will.
Angekommene fremde Herren Paſſagiers: Von 22ten bis den 29ten Nov.
Herr Baron von Rothenburg, aus der Schweiz, logirt im Trauben.
Herr Wallreuter, Dechant, Herr Wallreuter, Cantor, Herr Hausmann, Scholaſter, Herr
Hausmann, Cuſtos= und Frau Generalin von Wildenſtein, ſaͤmtlich von Worms,
logiren im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Auchter, Handelsmann aus Schwaben, log. im Engel.
Herr Bayer, Handelsmann von Enningen, log. im Schwan.
Herr Kiein, Handelsmann von Stockheim, log. im fröhlichen Mann.
Herr Staudt, preuſſiſcher Commiſſair, und Herr Frey, Fürſtl. Heſſen=Homburgiſcher Hof=
Zahnarzt, log. in der Krone.
Herr Bez, Dechant, und Herr Kilzer, Handelsmann, beede von Worms, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Baron von Kinkel, hollaͤndiſcher Geſandter, den 23ten Nov.
Herr von Weſtermann, koͤnigl. preuſſiſcher Obriſtlieutenant, eod.
Herr John Smallwood, und Herr John Ahrinſon, beede aus England, eod.
Herr von Spiegelberg, Obriſt, Herr von Skanza, Obriſtlieutenant, Herr von Teval, Major,
und Herr von Pocck, Rittmeiſter, ſaͤmtlich in kaiſerl. königl. Dienſten, eod.
Herr von Gonith, kaiſerl. Obriſt, und Herr von Strantz, preuſſiſcher Obriſt, den 28ten.
Gebohrne, Getaufte, Lopulirte, u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte
Den 23ten Nov., dem fürſtl. Prorektor am allhieſigen Pädagog, Herrn Johann Georg
Zimmer=
mann, ein Toͤchterlein: Johannette, Ernſiine, Chriſtiane, Henriette.
Den 26ten, dem Poſtillon, bei Seiner Hochfuͤrſtlichen Durchlaucht dem Herrn Landgraſen,
Johann Friedrich Hochſtetter, ein Tochteriein: Marie Eliſabethe.
Den 28ten, dem Burger und Zinngieſermeiſter, Johann Heinrich Drager, ein Toͤchterlein:
Eliſabeth=Dorothee.
Gebohr n und Getauſt bei der reſormirten Gemeinde.
Den 28ten Nov., dem fürſtl. Stallverwalter von Buchsweiler, Herrn Schwebel, ein
Soͤhn=
lein: Karl Wilhelm Heinrich.
Ropulirte.
Den 23ten Nov., Herr Chriſtoph Albrecht Weiß, Burger und Handelsmann allhier, ein
Witt=
wer, und Jungfer Johannette, Suſanne, Marie Magdalene, weiland Herrn D.
Leon=
hard Bader, geweſenen fuͤrſtl. Leibmedikus allhier, nachgelaſſene aͤlteſte eheliche Jungfer
Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 24ten Nov., des Beiſaſſen, Konrad Simon, Ehefrau, 74 Jahre und 2 Tage alt.
Den 25ten, Jungfer Lukretie, Luiſe, Marie, weiland Herrn Georg Ludwig Handwerk,
gewe=
ſenen foͤrſtl. Kammerkonſulenten und peinlichen Gerichtsaſſeſſors allhier, hinterbliebene
Jungfer Tochter, 38 Jahre, 3 Monate und 3 Tage alt.
Den 26ten, Anna Barbara, des Poſtillons, bei Seiner Hochf. Durchl. dem Herrn Landgrafen,
Johann Peter Bayer, Ehefrau, 27 Jahre und 4 Monate alt.
Eodem: dem Burger und Strumpfwebermeiſter, Adam Wentzel, ein todtgebohrnes Soͤhnlein.
Ein 27ten, aus der Armenkaſſe: dem Burger und Nagelſchmidtmeiſter, Thomas Sauer, ein
Toͤchterlein, 9 Monate und 21 Tage alt.
Eedem: Marie Sybille, weiland Herrn Johännes Meyer, geweſenen Gaſtwirths zum ſchwarzen
Adler zu Flonheim in der Pfalz, hinterlaſſene eheliche Tochter, 70 Jahre alt.
Den 27ten, dem Burger u. Pflaͤſterermeiſter, Joh. Georg Rau, ein Toͤchterl. 6 Jahre u. 6 Mon. alt.
Gesorben und beerdigt bei der reformirten Gemeinde.
Den 23ten Nov., Frau Johanna Suſanna, des Hochfüͤrſtl. geheimen Raths und Leibarztes,
Herrn Johann Nikolaus Spach, Ehegattin, 61 Jahre alt.