Darmstädter Tagblatt 1794


29. September 1794

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Anno 1794.

den 29. Sept.

No. 39.

Viktualten= und Marktpreis.

r. Pf.
2
Ein Pfund Ochſenfleiſch
2
Rindfleiſch
1
Kalbfleiſch
Hammdfleiſch
2

Schaaffleiſch
1
Schweinenfleiſch
1Pf. geraͤuchert. Schink.u. Doͤrrfl., 11
Speck.
20

1
Nierenfett
Hammelsfett
1-
1
Schweinenſchmalz. 20
Ein Kalbsgegroͤß. 10 dis 115
Ein Kalbsgelung

Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengelung
Sulzen,
2

Bratwuͤrſt.
1.
1

- Leber=u. Blutw. 6
9
32
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Lalbskopf
8 bis
19
Ein Hammelskopf.
1
Ein Kalbsfuß

f. kr.

Ein Malter Korn
Ein Matter Gerſten 5l3.
Ein Maiter Wazen
30
9
Ein Malter Spelzen
36
Ein Malter Hafer
9
40
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
1030

ke.
Ein Kumpf Hafermehl
23
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen.
62
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten
40
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 6080
1 Kumpf Erbſen
36
1 Kumpf Linſen
40
1Maas Maͤrz=od. Lager=Bier im Hauſe 5
und guſſer dem Hauſe.
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
und auſſer dem Hauſe. 9
1 - Bierhefe
24
1 Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
2122
Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe;auch 4 Stuͤck 4
Eier 4 auch 5 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 10
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 9.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
123
Vor 4kr. dito
1114
Vor 6 kr. dito
2
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
7
Gemiſchtesbrod..
2
Vor 2 kr. dito

Vor 1kr. Waſſerweck
2
6
Vor 1kr. Milchweck
2
Vor 1kr. Milchbrod
10
Ein fuͤnſpfuͤndiger Laib, ſogenanntis
Krmmißbrod ſoll gelten 13 Kr.

Fuͤrſtlich-Heſſiſche Polizeideputation dahier.

Fruchtpreiſe
von nachſtebenden Aemtern:

Amt Ruͤſſelsheim
Amt Dornberg
Emt Lichtenberg
Cent Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg

Mltr. Mitr. Mltr. Mltr. Mltr. Korn Gerſte Waiz. Spelz. Hafer fl. kr. fl. kr. fl. kr. 7 kr. fl. kr. 20 10 9 30 3 40 4 20 30 50 9 30 3 42 4 45 55 8 10 4½ 4 50 ( 30 5 40 1½ 30 6 45 5 10 25 9 32 5 30 40 [ ][  ][ ]

Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.

l. Edietalladung.

Da des im Jahr 1792 dahier verſtorbenen Schneider Philipp Hauſers hinter=
laſſene
Wittwe nicht nur dei ihrer mit dem hieſigen Burger und Schneider Schwarz
geſchloſſenen zweiten Ehe, ſondern auch am 8ten dieſes Monats wiederholt erklaͤrt
hat, daß ſie die von jenem hinterlaſſene Schulden nicht dezahlen koͤnne - und da zu=
gleich
von ihr um Wiedereinſetzung in den vorigen Stand wider die Antrettung deſſen
Erbſchaft gebeten worden iſt; ſo werden alle diejenige, welche an den Nachlaß des
bemerkten Schneider Hauſers Anſpruͤche zu haben vermeinen, unter Bedrohung der
Praͤcluſion, angewieſen, dieſelben den 24ten Octob. dieſes Jahrs Nachmittags 2 Uhr
dei hieſigem Oberamt vorzutragen, und richtig zu ſtellen auch ſich uͤber die ange=
ſuchte
Wiedereinſetzung zu erklaren. Darmſtadt den 22ten Sept. 1794.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oderamt daſelbſt.

II. Verſteigerungen.

Mittwechs den 1ten Oetober, Nachmittags um Ein Uhr, ſollen in dem Gaſthaus
zur Krone die der Philipp Gemuͤnders Ehefrau von ihrem verſtorbenen Vater, dem
Burger und Glaſermeiſter Johann Philipp Allmann, erblich zugeſallene Feldguͤtjer
und Wieſen oͤffentlich unter annehmlichen Conditionen verſteigt werden, welches zu
Jedermarns Nachricht hierdurch dekannt gemacht wird.
Darmſtadt den 27ten Septemb. 1794.
Kuͤnftigen Donnerſtag als den 2ten October und die darauf folgenden Tage
ſollen in des Fuͤrſtl. Hofrath Hofwanns Behauſ ing dahier allerhand koſtbare Meudles,
als Commode, Bettung, Spiegel, Tiſche, Stuͤhle, Porcellain, Zinn, Kupfer und
Meſſing an die Meiſtbietende gegen baare Zahlung verſteigt werden.
Darmſtadt ten 27ten Sept. 1799.
Da der des verſtorkenen Fuͤrſtl. Zollverwalter Sumpfen hinterlaſſenen 2 Toͤchtern
gehoͤrende Garten, hinter der Kepelle zwiſchen dem Neumeyer=und Kahlenbergiſchen
Garten liegend und 229 Ruthen 13 Schuh haltend, öffentlich den 3ten Octoder,
Nachmittags um 1 Uhr, in dem Gaſthaus zur Krone, an den Meiſtbietenden, um
ſich auseinander zu ſetzen, verſteigt werden ſoll; ſo wird ſolches biermit bekannt ge=
macht
. Dennoch be.alten ſich gedachte zwei Schweſtern zuvor 14 Tage Friſt aus,
um ihr Gepflaͤnz herauszuſchaffen. Darmſtadt den 28ten Sept. 1794.
Montags den 6ten des naͤchſtkuͤnftigen Monats Octobder und die folgende Tage
ſoll des Nachmittags um 2 Uhr in der Regierungsrath Schenckiſchen Behauſung an
der Stadtkirche eine Sammlung juriſtiſcher und andrer Buͤcher, wovon die gedruck=
ten
Verzeichniſſe bei Hrn. Faktor Will unentgeldlich zu haben ſind, an den Meiſtbie=
tenden
oͤffentlich verſteigt werden; es wird daher ſolches zu Jedermanns Nach=
richt
hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 18ten Sept. 1794.
Von Commiſſions wegen.
Siebert, Regierungsſekretaͤr.

[ ][  ][ ]

III. B e k a n n t m a ch u n ge n.

Es ſucht jemand ein noch gut conditionirtes Forte piano zu lehnen. Ausgeber
dieſes ſagt wer.
Johann Philipp Gemuͤnder, Burger und Schoͤnfaͤrbermeiſter, wohnhaft in der
neuen Fard im ſogenannten alten Bad an der Eich, rekommandirt ſich mit allen
Sorten Waaren, als wollenen und leinenen Tuͤchern, auch wollen und leinen
Garn zu faͤrben, wie auch allen Muſtern Gedrucktes. Er verſichert prompte Bedie=
nung
mit aͤchten und guten Farden.
Diejenige Herren Sudſeridenten, welche den aten und 5ten Theil von Salzmanns
Hauspoſtlle noch nicht haben adholen laſſen, werden nochmals erſucht, ſolche in
Will.
Empfang zu nehmen.

IV. Vermiſchte Nachrichten.

Bei dem Kaſtenmeiſter Jacob Dillmann in Stockſtadt liegen 600 fl. Kirchenka=
ſtengelder
gegen gerichtliche Verſicherung zum Auslehnen dereit.
Vierhundert Gulden Kapital ſind gegen gerichtliche Obligation von der Loͤblichen
Rathsbruͤderſchaft zum Auslehnen dereit und iſt ſich deßfalls bei Unterzogenem zu
melden. Darmſtadt den 26ten Gept. 1794.
Orttenburger.
500 fl. liegen gegen gerichtliche Hypothek zum Auslehnen bereit.
300 Gulden Curatelgelder liegen gegen ſichere gerichliche Verſicherung zum Aus=
leihen
parat.
100 bis 125 fl. ſodann 300 fl. Curatelgelder liegen zum Lusleihen 5 Proceml
bereit. In der Buchdruckerei im Birngarten iſt das Weitere zu erfragen.
Es liegen 150 Gulden Vormundsgelder gegen gerichtliche Verſicherung zum
Auslehnen dereit. Bei wem ? erfaͤhrtsman in der Buchdruckerei.
In des Hofmechanieus Fraͤſers Behauſung in der neu erdauten Vorſtadt ſind die
beiden unterſten Etagen ent=eder ganz oder zertheilt zu vermiethen, und den 1ſten
Octoder zu deziehen. Sie beſtehen in fuͤnf tapezierten und einer nicht tapezierten Stube,
vier Kammer¹, worunter ſich eine tapzzierte defindet, zwei Kuͤchen, zwei Kellern, Boden,
Etallung fuͤrs Pferde, nedſt Remiſe fuͤr 3 Chaiſen und mehreren Bequemlichkeiten.
Es wird eine Magd, die das Rindvieh gut zu dehandlen weiß, in Dienſte ver=
langt
. Bei wem ? erfaͤhrt man in der Buchdruckerei.
Im Adler dahier ſind leere Oel= und Brandtweinfaß zu verkaufen.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers:

Vom 20ten bis den 27ten Aug.
Herr Wallreuter, Kantor, und Herr Hausmann, Scholaſter/ von Worms, und
Frau Graͤfin von Wittgenſtein, logiren im Darmſtaͤdter Hof.
Herr Schmelz und Herr Jung, preuſſiſche Lieferanten, log. im Schwan.
Frau Muͤllerin, Handelsfeau aus Heubach, logirt im froͤhlichen Mann.
Herr Popel, Handelsmann aus Italien, log. in der Krone.

[ ][  ]

Herr Calharein, Handelsmann aus Tyrol, log. im Loͤwen.
Herr Koͤnig, Handelsmann von Wetzelzof, log im Hirſch.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logirt:
Herr von Fayta, aus Koblenz, log. bei Herrn Rechnungsprodator Amelung.

Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:

Herr von Wola, koͤnigl. Preuſſiſcher Major, den 23ten Sept.
Herr Sehner, Rath von Mannheim, eod.
Herr Schmitt, kurpfaͤlziſcher Lieutenant, den 26ten.
Ihro Hochfuͤrſtliche Dirchlaucht die Herzogin von Sachſen=Teſchen, eod.
Herr von Starkloff, Oderkammerrath, und Herr Schaͤfer, Regiſtrator, von Kaſ=
el
, eod.
Freiherr von Dahiberg, von Mainz, eod.
Herr von Steffani, koͤnigl. preuſſiſcher Lieutenant, den 27ten.
Herr Graf von Eſchwegen, eod.

Gebohrne, Getaufte, Kopulirte, und Verſtorbene
in voriger Woche.

Gebohrne und Getaufte.
Den 22ten Sept., dem Poſtillion, bei Seiner Hochfuͤrſtlichen Durchlaucht dem
regierenden Herrn Landgrafen, Johann Peter Bayer, ein Toͤch
terlein: Eliſabetha Maria
Den 24ten, dem Friſeur, bei Ihro Hochluͤrſlichen Durchlaucht der Prinzeſſin Luiſe,
Hrn Johann Heinrich Caſiritius, ein Toͤchterlein: Luiſe Theodore.
Ropulirte.
Den 21ten Sept., Joſt Diekel, Burger und Seidenfaͤrber allhier, weiland Georg
Diebels, geweſenen Gememds; anns zu Griesbeim, ehelicher
Sohn, und Eliſabetha Margaretha, des Gifreiten unter dem
kurpfaͤlziſchen Fuͤßelierregiment zu Mannheim, Heinrich Marcker,
eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 22ten Sept., dem fuͤrſtlichen Stallverwalter von Buchsweiler, Herrn Schwe=
bel
, ein Toͤchterlein, 2 Jahre weniger 2 Tage alt.
Den 25ten, des Einwohners, Johann Nicolaus Weders, hinterbliebene Wittwe,
71 Jahre, 2 Monate und 3 Tage alt.
Den 26ten, Maria Eliſabetha Betſchin, von Queckdorn, Amts Grüͤnberg, eine
Dienſtmagd, 56 Jahre alt.