Anno 1794.
den 7. April.
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
No. 14.
Viktualien= und Marktpreis.
kr. pf
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch .
Kalbfleiſch
1
Hammelfleiſch.
1
Schaaffleiſch
1
10
Schweinenfleiſch
1Pf. geraͤuchert. Schink.u. Doͤrrfl. 18
Speck.
20
1—
Nierenfett . . 15
Hammelsfett
1
15
1—
Schweinenſchmalz .20
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Kalbsgelung
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengelung 3
2
Suͤlzen.
1
2
—
Bratwurſt.
1
14
1 Leber=u. Blutw. 6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 32
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf
1
Ein Kalbsfuß
1. kr.
Ein Malter Korn.
Ein Malter Gerſten 6l16
—
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen.
5140
Ein Malter Hafer
0O
57
Ein Malter Rockenmehl
7140
Ein Malter Weißmehl
10
kr.
Ein Kumpf Hafermehl.
48
1 Kpf. geſchalter Hirſen.
62
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten,
40
k Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 60,80
1 Kumpf Erbſen 136
1 Kumpf Linſen „
40
1Maas Maͤrz=od. Lager=Bier im Hauſe 5
- und auſſer dem Hauſe. 4
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
5
und auſſer dem Hauſe. 4
1 - Bierhefe
24
Kuh= oder Geiſemilch,
1 Pfund friſche Butter . 2223
Handlaͤs der beſten
7
Die uͤbrige Handkaͤſe zauch 4 Stuͤck 4
Cier 6 auch 7 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 10
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
24
Vor 4kr. dito
16
Vor 6 kr. dito
2 8
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
2
Vor 2 kr. dito.
„
15
Vor 1kr. Waſſerweck.
62
Vor 1kr. Milchweck
5
2
Vor 1 kr. Milchbrod
½—
Ein funfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 12 Kr. 2Pf.
n Aemtern: Mltr.
Korr Mltr.
Gerſte Mltr.
Waiz. Mltr.
Spelz. Mktr.
Hafen fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. f. kr. L 6 40 9 20 5 „2
= 6 30 3 45 5
„ 50 6 30 55 5 „ 6 9 - 55 41 25 4 45 8 15) 6 10 2 3 40 5 [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtzlich ſind.
l. Fuͤrſtl. Verordnung.
Nachdeme auf die bereits vor geraumer Zeit erfolgte Aufhebung des vorhin in
hieſiger Fuͤrſtl. Reſidenz beſtandenen Lotto die hoͤchſte Verordnung dahin erlaſſen
worden, daß
1.) in den hieſig Fuͤrſtl. Landen ſich niemand mit dem Colligiren fuͤr auswaͤrtige
Lotti, mit Spedition fuͤr dieſelben oder ſonſtigen auf Lotto=Comtoits und
Wett=Cemtoits ſich beziehenden Verbindungen bei Einhundert Reich= Geldſtrafe, auf irgend einige Weiſe, unter welchem Namen es auch
ſeie, mehr damit defaſſen, ſodann
2.) auch alles und jedes Einſetzen in auswaͤrtige Lotti bei Funfzig Reichsthaler
Geldſtrafe, oder im Fall des Unvermoͤgens bei verhaͤltniß waͤßiger Zuchth
uus=
ſtrafe verdoten, und Einſatz ſowohl als etwa erhaltender Gewinn confiſeiret
ſeyn,
3.) derjenige Fuͤrſtl. Diener aber, welcher gegen dieſe Fuͤrſtl. Verordnung
contra=
veniren wirde, uberdies auch ſogleich mit der Caſſation ſeines Amts
angeſe=
hen werden, und üdrigens
4.) einem den, welcher von einer Contravention gegen dieſe zur Abſtellung des
Lottoſpiels in den Fuͤrſtl. Landen ergangene Fuͤrſtl. Verordnung die Lnzeige
thun wird, die Haͤlfte der geſetzten und einzubringenden Geldſtafe mit
Ve=
ſchreigung ſeines Namens zur B lohnung ertheilt werden ſelle.
Als wird ſolches zu Jedermanns Nachricht und Nachachtung hierdurch oͤffentlich
be=
kannt gemacht. Sign. Darmſtadt den 28ten Merz 1794.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Regierungs=Canzley daſelbſt.
II. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicanda.
Es iſt zwar ſchon unterm 30ten Jul. 1779 und 18ten Maͤrz 1791 verordnet
und offentlich bekannt gemacht worden, daß die Beſitzer derer vor hieſiger Stadt
liegenden Gaͤrten, das ausgejaͤtete Unkraut und Unrath vor die Thuͤren der Gaͤrten
und auf die Straſe keineswegs und um ſo weniger tragen laſſen ſollten, als dieſer
Mißſtand, beſonders in denen heiſſen Sommertagen, nicht nur einen uͤdelen Geruch
verurſache, ſondern auch Jedermann im Weg hindere.
Da ader dieſer Verordnung ſeit einiger Zeit nicht durchaus nachgelebt,
viel=
wehr die neden den Gaͤrten herziehende Straſen immer mit Unrath, als ausgeropften
Krau ſtielen, ausgejaͤtetem Unkraut, adgeſchnittenem Holz von Baͤumen oder
Wein=
reden und dergleichen uͤberwerfen worden, dieſem Unweſen hingegen nicht weiter
nachgeſehen werden ſoll; als wird denen Beſitzern der Gaͤrten hierdurch wiederholt
ernſigem ſſenſt aufgegeden, dergleichen Unrath kuͤnftighin nicht vor ihre Gaͤrten auf
die Straſe werfen, ſondern auf Dungſtaͤtte und andere zu dergleichen Behuf
beſtimm=
te ſchickliche Plaͤtze dringen zu laſſen, gegenfalls aber ſich zu gewaͤrtigen, daß ein jeder
Contravenient mit einer ohnnachlaͤßigen Strafe von Fuͤnf Gulden, und im
Wei=
gerungsfall mit verdeppelter Strafe ohnfehldar delegt, wie dann deshalb auf die
Uebertretter fleiſig inv=giliret werden ſoll. Darmſtadt den 28ten Maͤrz 1794.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Policeideputation daſelbſten.
Es iſt zwar in der unterm 18ten Jun. 1767 etlaſſenen und alljaͤhrlich oͤffentlich
be=
kannt gemachten Hochfuͤrſtl. Feuer=Ordnung zu Verhuͤtung aller beſorglichen
Feuers=
bruͤnſten unter andern zweckmaͤſigen Vorſchriften ausdruͤcklich verordnet, daß
§. 7.) ein jeder Hausbeſizer dahin ſehen ſolle, daß die Oſenloͤcher und Schornſteine,
ſo weit man mit dem Beſem reichen kann, alle Wochen, wenigſtens ſo lange
man Feuer einheizet, ſauder adgekehret werden.
5. 10.) alle feuerfangende Waaren, als Heu, Stroh, Hanf, Flachs, Pech, Oehl,
Thran, Holz, Pulver, Schwefel, Salpeter ꝛc. wenigſtens 6 Schuhe weit
von denen Kaminen und Schornſteinen gelegt und ſolche uͤberhaupt,
beſon=
ders ader von denjenigen, die damit handeln, an ſicheren Orten ſo
verwahr=
lich aufgehoben werden ſollen, daß weder durch Feuer noch Licht ſeldige
ge=
zuͤndet zu werden Geſahr haben; ingleichem, daß e nem Kraͤmer nicht erlaubt
ſeyn ſoll, mehr als 2 Pfund Pulver in ſeinem Laden, und ſelbſt in ſeinem
gan=
zen Haus weiter nicht uͤber 8 Pfund Pulver, welche jedoch in der Hoͤhe unterm
Dach an einem wohl verwahrten Ort aufzubewahren zu haden, alles bei
Ver=
meidung Fuͤnf Gulden Strafe,; daß weiter
5. 11.) alle Arbeiten, dadei leicht ein Feuer entſtehen kann, als Pulververkauf und
Umgang damit, Hecheln, Flachs= und Hanfdoͤrren, Firniß, Oehl,
Terpen=
tin, Schwefel und dergl. ſieden, Wachs und Unſchl tt ſchmelzen, Lichter
zie=
hen, Weinſpan machen, Seiler ꝛc. verfertigen, nie bei Nacht und uͤberhaupt
an= von Feuersgefahr defreiten Orten geſchehen ſollen.
5. 12.) In Staͤllen und Scheuern, und wo feuerfangende Sachen liegen, niemand
mit einem offenen Licht, noch weniger mit Kien, Strohwiſchen ꝛc. gehen,
ſondern ſich zu dieſem Ende mit einer wohl verwahrten Laterne verſehen ſolle.
F. 13.) Die Dreher, Schreiner, Bender, Wagner und andre dergleichen
Handwerks=
leute, welche mit Holz umgehen, und dei ihrer Ardeit Spaye machen, ſich
be=
ſonders in Acht nehmen ſollen, daß ſie nicht mit Licht oder anderm Feuer an
die Orte kommen, wo ſie ihre gemachte Spaͤne liegen haben; wie dann auch
dieſelden ihre Werkſtaͤtten nicht allzunahe bei dem Ofen aufſchlagen, ſodann in
in ſolche nicht ehender, bis die vorher gemachte Spaͤne an ſichere Orte
wegge=
ſchaft worden, ein Licht bringen und ins beſondere in dergleichen Werkſtaͤtten
keine offne Kamine, Heerde oder Kohlpfannen zu Erwaͤrmung des Leimes oder
unter anderm Vorwand geduldet werden ſollen.
§. 14.) ein jeder Hauswirth ſorgen ſolle, daß die Seinigen, ſein Geſinde und
Haus=
leute mit dem Feuer, beſonders beim Einheizen, ſorgfaͤltig umgehen, alſo
durchaus nicht zugeben ſolle, daß ſelbige auf Schaufeln, in ohnverwahrten
Toͤpfen, Pfannen ꝛc. Feuerdraͤnde oder lebendige Kohlen uͤber die Straſen oder
Hoͤfe, beſonders wo Stroh und dergl. liegt, tragen, noch auch unterm Dach
oder in den Kammern ſich mit Kohlentoͤpfen behelfen und ſonſt daſelbſt Feuer
halten, wohl gar dabei kochen, oder auch bei Tag oder Nacht in denen Rauch=
„der Oſenloͤchern, oder im Rauchfang uͤber dem Heerd, Holz doͤrren und des
Abends vor dem Schlafengehen die Oefen zuvor voll Holz ſtellen.
§. 15.) die Windbͤfen und deren dlecherne Roͤhren an keine gefaͤhrliche Otte, weder
auf Bretter, noch an Holzwerk oder Waͤnde, ſo nicht gemauert, ſondern auf
Steine und genugſam von der hoͤlzernen Wand entfernt, geſezt und
durchge=
fuͤhrt werden ſollen.
§. 17.) die Aſche Niemand, ehe ſie recht erkaltet, und auch dann nicht oben ins Haus
auf den Boͤden oder in hoͤlzerne G'ſchitre bringen, ſondern unten im Haus an
einen dazu Leſonders bereiteten unſchaͤdlichen Ort auf ebener Erde
zuſammen=
tragen ſolle - wie nicht weniger
5. 18.) Jedermann ſich des Tabakrauchens auf den Boͤden, in den Kammern, wo
Betten oder andere ſich leicht entzuͤndende Sachen aufdewahret werden, auf
den Straſen und. Hoͤfen, auch in den Staͤllen, Scheuern, Heuboͤden und an
andern gefaͤhrlichen Orten, ſo Tag als Nachtk, enthalten ſolle — welcher ſchon
ellzemeinen Vorſichtsregeln Beobachtung denn inrgeſamt auch ganz vorzuͤglich
von den mit= oder bei Feuer und Licht arbeitenden Handwerkern, als
Schloſ=
ſern, Schmieden, Beckern, Bierb=au rn ꝛc. erwartet wird.
Da aber dieſen ſo wohl gemeinten in allem Betracht nüzl=chen Vorſchriften dishero
doch nicht durchaus nachgeledt worden, und manche Leute dei deren Nichtbefolgung
ſich annoch mit der Unwiſſenheit entſchuldiget; als werden vordemerkte Punkte zu
Jedermanns Nachricht und genauen Befolgung mit dem ausdrucklichen Verwarnen
hiermit nochmalen oͤffentlich dekannt gemacht, daß der= oder diejenige, welche
kuͤnf=
tig hiergegen handeln werden, mit aller zu Erhaltung der gemeien Wohlfahrt
hierbei ſo ſehr erforderlichen Strenge beſtraft und zu der Strafe gleichbaldigen
Ver=
buͤſſung angehalten werden ſollen. Darmſtadt den 17ten Januarii 1794.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
III. Verſteigerungen.
Nachdem die zur Verlaſſenſchaft der verſtordenen Unteroff cier Ganſiſchen
Ehe=
leuten dahier gehoͤrige 2 Aecker, wovon der eine 45 172 Ruthen haͤlt, im Oterfeld
linker Hand hinter den Weingaͤrten am Buſenberg Neo 5. in der 19ten Gewann li=get,
befurcht Friedrich Korrad Ritter zu beiden Seiten, giedt 3 Geſcheid Korn zur fuͤrſtl.
Rentſchreberei; der andere aber im Niederfeld unter de= Niedtrwieſe Nro 15. in der
16ten Gewann liegt, befurcht des Prinzen Gorg Hochf. Durchl. und Peter Hein,
den 9ten April Nachmittags um 2 Uhr in dem Gaſthaus zum Schwanen oͤffentlich an
den Meiſtdietenden verſteigt werden ſollen; ſo wird ſolches zu dem Ende hiermit
be=
kannt gemacht, damit die Liedhader ſich alsdann daſeldſt einfinden und mitbieten
koͤnnen. Darmſtadt den 27ten Maͤrz 1794.
Schneider, Regierungsadvocat,
als dermaliger Interims=Garniſonsauditeur.
Nachdem das dem hinterleſſenen Regimentspfeiffer Ludwig Balthaſar
Roͤderi=
ſchen unmiindigen Kind zugeboͤrige, Nro 2. in der 28ten Lage im Heinheimer Feld,
linker Hand auf dem heiligen Kreuz bei dem Brunnen liegende, Stuͤck Weingarten,
befurcht Henrich Muͤllers Wittwe modo Elias Heß, das 61 Ruthen 3 Schuhe haͤlt,
und jaͤhrlich 1 Alb. 2 Pf. Beed entrichtet, den 10ten April Nachmittags um 2 Uhr im
Gaſthaus zum Schwanen oͤffentlich verkauft werden ſoll; ſo wird ſolches den
Kauf=
liebhadern hierdurch dekannt gemacht. Darmſtadt am 28ten Maͤrz 1794.
Schneider, Regierungsadvocat,
und Interims=Garniſonsauditeur.
Der hieſige Vorſteher Melchior Emmei iſt Willens, Mittwochs den 9ten dieſes
Nachmittags um 1 Uhr, in dem Gaſthaus zur Krone, ſein in der Kaplaneygaſſe
zwiſchen der Burgeriſchen und Hogendoͤrferiſchen Wittwe gelegenes Wohnhaus,
welches mit einer geraͤumigen Scheuer, Stallung, Brunnen und einem gewoͤlbten
Keller verſehen, öffentlich unter denen bei der Verſteigerung bekannt gemacht
wer=
denden Conditionen an den Meiſtdietenden zu verkaufen, welches denen
Kaufluſti=
gen hierdurch bekannt gemacht wird. Daumſtadt den 3. April 1794.
Mittwochs den 9ten dieſes Nahmittags um 1 Uhr ſollen in dem Gaſthaus zur
Krone die der Kretzingeriſchen Ehefrau, von ihrem Vater, dem hieſigen
Stadtvor=
ſteher Emmel zugefallene, in ohngefaͤhr 31 Morgen deſtehende Aecker und Wieſen,
oͤffentlich unter annehmlichen Conditionen verſteigt werden, welches zu jedermanns
Nachricht hierdurch bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 3. April 1794.
Sodann wird edenfalls in odigem Termin oͤffentlich in dem Gaſthaus zur
Krone an den Meiſtbietenden verſteigt: 42 12 Ruthe Garten, linker Hand des
Ziegel=Scheuer Wegs im Bangert, welcher mit einem wohl conditionirten
Haͤus=
chen verſehen, befurcht Herrn Spitalmeiſter Heſſemer, und Kiefermeiſter Klotz,
welches denen Liebhabern hierdurch dekannt gemacht wird, um ſich in gedachtem
Ter=
min einzufinden und nach Gefallen mitzubieten. Darmſtadt den 3. April 1794.
Mittwochs den 9ten April Nachmittags um 1 Uhr iſt der Schreiner Hellwig
willens, ſeinen im Breitwieſer Berg gelegenen, mit ſehr ſchoͤnen Obſtbaͤumen
verſe=
hene: 100 Rutben haltenden Gatten, in der Kron an den Meiſtbierenden verſteigern
zu laſſen, welches denen Kaufluſtigen hiermit bekannt gemacht wird. Darmſtadt
den 5ten April 1794.
Da die ohnfern Graͤfenhauſen, bei dem Sensfelder Hof, gelegene Herrſchaftliche
Erbleihmuͤhle, welche neben den noͤthigen Gebaͤuden mit 2 Mahlgaͤngen und 1
Hirſen=
gang verſehen, und mit der der Abnutzen eines hinter dem Muͤhlenſtall gel=genen
Gar=
tens, ſo wie auch das Recht auf dem Mahlwerk 2 Frohndfreie Pferde zu halten,
verbunden iſt, auf Befehl Fuͤrſtl. Rentkammer oͤffentlich, jedoch ſalva ratificatione,
verſteigert werden ſoll; ſo wird dies - daß von dem Beſitzer jaͤhrlich an Erbpfacht
50 Malter Korn und 2 Malter geſchaͤlter Gerſte zur hieſigen Rentei geliefert werden
muͤſſen - daß die Verſtei=erung unter Bekanntmachung der weitern Bedingung,
Don=
nerſtags den 10ten April Vermittags 9 Uhr, auf dem Rathhaus zu Graͤfenhauſen
geſchehen ſoll, und daß endlich auswaͤrtige Liebhaber die erforderliche Beſcheinigung
uͤber ibr Vermoͤgen mitzubringen haden - hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt
den 22ten Maͤrz 1794.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Auf Dienſtag den 15ten April des Morgens um 8 Uhr ſollen im
gemeinſchaftli=
chen Darmſtaͤdter Oberwald, nah am Forſthaus, 32 eichene Kloͤtzer, und 13 eichene
Trummen, an den Meiſtbietenden verſteigt werden. Steinbruͤckerteich den 1. Apr.1794.
Dam b mann, Oberburgermeiſter.
Metzger.
Nachdeme um die Erben der verſtorbenen Kammerdiener Vogelin dehoͤrig
aus=
einander ſetzen zu koͤnnen, deren mit einem Haͤuschen verſehener 111 Ruthen haltender
zehendfreie Jarten im Oberfeld in der erſten Lage vor dem neuen Thor, befurcht
Frau geh. Reg. Rath Schoͤndorffin und Johannes Poppart, Mittwochs den 16ten
kuͤnftigen Monats April Nachmittags um 2 Uhr in dem Gaſthaus zur Krone oͤffentlich
an den Meiſtbietenden, unter denen dei der Steigerung bekannt gemacht wer denden
Bedingungen, verſteigert werden ſoll; als wird ſolches zu dem Ende hierdurch
de=
kannt gemacht, damit die Liebhaber ſich in praeſixo termino bei der Verſteigerung
eir=
finden, die Condirionen vernehmen und nach Gefallen mitbieten koͤnnen. Sign.
Darmſtadt den 21. Maͤrz 1794.
Von Commiſſions wegen.
Schmalcalder.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
In der neuen Vorſtadt nach dem Pfoͤrtgen zu, obnweit der Kavalleriekaſerne
gegen der Reitbahn uͤder, iſt auf einem Seitenhaus ein Logis von zwei
nebeneinan=
der defindlichen Stuben fuͤr eine ledige Perſon zu verlehnen, welches ſogleich
bezo=
gen werden kann. In der Hofduchdruckerei erfaͤhrt man das Weitere.
In dem Netziſchen Haus in der Schloßgaſſe iſt ein Logis mit Mobilien fuͤr eine
ledige Perſon zu verlehnen.
Gegen der Krone uͤder, eine Stiege hoch, iſt ein Logis, welches in einer Stube,
Stubenkammer und Kuͤche, nebſt 2 Kammern auf dem Boden beſtehet, zu
vermie=
then. Naͤhere Nachricht iſt in der Buchdruckerei zu erfahren.
Vor dem Beſſunger Thor in des Fuͤrſtl. Rechnungsjuſtiſikator Geilfuſen
Be=
hauſung wird dis Ende Mai ein Logis ledig, welches alsdann ſogleich dezogen
werden kann.
2000 fl. liegen gegen gerichtliche Sicherheit, entweder ganz oder zertrennt,
zum Auslehnen parat. Bei wem 2 erfaͤhrt man in der Buchdruckerei.
300 fl. ſind gegen gerichtliche Sicherheit zu verlehnen. Wo? iſt in der
Buch=
druckerei zu erfragen.
Es ſucht jemand einen gezogenen Stutzer oder kleine Jagdflinte billigen
Prei=
ſes zu erkaufen. Wer ſolcher Kaufluſtige iſt, erfaͤhrt man in der Buchdruckerei.
Unterſchriebener hat aͤcht neuen Teutſchen und Lucerner Kleeſaamen, wie auch
extra gute Buͤckinge, billigen Preiſes zu verkaufen. Klaunig, zum Adler dahier.
V. Waiſenhaus=Nachricht.
Was im 1ten Quartal dieſes Jahres im allhieſigen Waiſenhaus an milden
Ga=
ben und Geſchenken eingekommen iſt, wird hierdurch ruͤhmlichſt angezeigt.
Den 2ten Jan. aus dem Opferſaͤcklein zu Goddlau am 1ten Chriſttage fuͤr die
Waiſen geſammelt 2fl. Den 6ten von einem ungenannten Freund fuͤr einen
wie=
der erledten Gedurtstag Eott ferner um ſeinen gnaͤdigen Beiſtand anzuflehen 2fl. 45 kr.
Den 8ten ein Legat von der verſtordenen Frau Apotheker Dietzin dahier von 50 fl.
Den 16ten ein Legat von dem zu Zwingenberg ledig verſtorbenen David Nickels von 10 fl.
Den 17ten fuͤr ein krankes Kind zu ditten 24 kr. Den 23ten von einem Ungenannten
Gott fuͤr eine auſſerordentliche Gnade und Wohlthat zu danken 3fl. 45kr. Den 25ten
ur eine Dankſagung fuͤr ein verſtorbenes Kind, welches Gott am 23ten Jan. nach
uͤberſtandenem Leiden in die ewige Seligkeit verſetzet hat, 1fl. Den 26ten von einer
ungenannten Freundin fuͤr ihre wieder hergeſteute Geſundheit und ihrer Kinder Gott
zu danken 1fl. 30 kr. Den 28ten fuͤr ein ſehr krankes Kind zu bitten 30 kr. Den
5ten Fedr. Konrad Maurers Wittwe dahier, welche als Letztledende dem Waiſenhaus
verehret hat, 1fl. Den 8ten zu Eſchollbruͤcken in der Armenbuͤchſe geſammelt und
durch Herrn Pfarrer Lindenbern uͤberſchickt 48 kr. Den 10ten von einem
Ungenann=
ten Gott zu darken, daß das Kind wieder geſund geworden, 30kr. Den 13ten hat
Jakod Simmenmacher von Brandau von 57fl. 52 kr., welche ihm waren geſtohlen
worden, und die er wieder beſommen hat, dem Waiſenhaus davon verehret1fl. 30kr.
Ten 20ten bei einem Verkauf vom Kaͤuſer und Verkaͤufer jeder 172 Laudtha es dem
Waiſenhaus verehret, zuſammen 2fl. 45 kr. Den 23ten ven einem Ungevannten
Gott zu danken, daß er das Kind nach uͤberſtandenem Leiden zu ſich genemmen hat,
152 Kronenthaler, 1fl. 21 kr. Den 1ten Maͤrz aus dem Goddlauer Opferſaͤcklein
ſind am Sonntag Sexageſima fuͤr das Waiſenhaus geſteuert und durch Herrn
In=
ſpekter Schott zu Crumſtadt uͤberſendet worden 1fl. Eod. Eben daher am dritten
Soyntag nach Epiphaniä desgleichen 2fl. Ten 3ten Maͤrz von einem Ungenannten
Gott zu danken, daß das Kind wieder geſund geworden, 1fl. Den 4ten bei der
Beerdigung der Schneider Heßin fuͤr beide Lieder: Ich werfe mich in deine Haͤnde ꝛc.
Ruhet wohl ihr Todtenbeine ꝛc. zu ſingen, 48 kr. Eod. Von einem Ungenannten
fuͤr empfangene Wohlthaten Gott zu danken und ferner um Geſundheit zu ditten 2fl.
Den 6ten ein Legat von der zu Worſelden verſtorbenen Anna Margaretha
Steinbre=
cherin, von5fl. Eod. Ein Legat von der ledig verſtorbenen Jungfer Gambſin dahier,
von 100 fl. Den 7ten von einem Ungenannien dei Ausjahlung eines Zettels 30 kr.
Den 17ten ein Legat von der ohnlaͤngſt ledig verſtorbenen Sophia Juliana Knoſin
dahier, von 5 fl. Den 21ten ein Legat von der verſtorbenen Knecht Scheppin
da=
hier, von 10 fl. Den 31ten aus dem Opferſtock ſind eingekommen einſchließlich einer
Speciesdukate mit der Bemerkung Gott fuͤr erzeigte Wohlthaten zu loben 11 fl. 17112kr.
Gott, der ſich beſonders der armen verlaſſenen Waiſen mit Vaterliebe erbarmet
und ſtets fuͤr ſie ſorget, wolle die reichliche Geber fuͤr die in dieſem Quartal denen
armen Waiſen zugewendete Wohlthat mit ſeinem reichen Segen ſowohl in dieſem als
in jenem Leben delohnen; und wird fuͤr alle dieſe den armen Waiſen erwieſene
Wohl=
thaten hiermit der waͤrmſte Dank abgeſtattet.
Angekommene ftremde Herrn Paſſagiers:
Vom 29ten Maͤrz bis den 5ten April.
Herr von Hardenberg, und Herr von Rotenhan, von Frankfurt, logiren im Trauben.
Herr Pompe, aus Boͤhl, und Herr Storz, aus Schwaben, Handelsleute, log. im
Engel.
Herr Kloͤtzing, preuſſiſcher Lieutenant, logirt im Schwan.
Herr Schmtt, Sattler von Buchsæeiler, Herr Stengel, Becker von Pirmaſens;
und Herr Weimar, Pfarrer von Werth, log. im Loͤwen.
Herr von Langhaar, Trockiſt von Offendach, log. im Anker.
Herr Somje, Mahler aus Muͤnchen, log. im Viehhof.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Weiler, kurpfaͤlziſcher Kreisgeſandter, den 29ten Maͤrz.
Herr Graf von Fernan Nunez, ſpaniſcher Geſandter, den 30ten.
Herr von Guun, Major in engliſchen Dienſten, den 31ten.
Herr von Bingler, Obriſtlieutenant in kaiſerl. koͤntgl. Dienſten, eod.
Herr Boller, Obermarſchkommiſſaͤr der fraͤnkiſchen Ritterſchaft, den 1ten April.
Herr Bauer, Kammerrath von Mainz, eod.
Zwei Herrn von Adelsheim, von Mannheim, den 2ten.
Herr Schanner und Herr Wurſtenberger, hollaͤndiſche Lieutenants, den 3ten.
Herr Hogel, geheimer Legationsrath von Stuttgart, eod.
Herr von Rieger, Capitain in wirtembergiſchen Dienſten, den 4ten.
Herr Graf von Wartensleden, kaiſerl. königl. Lieutenant, eod.
Herr von Falge, kurpfaͤlziſcher Lieutenant, eod.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 4ten April, dem Burger und Beckermeiſter, Johann Nicolaus Koch, ein
Soͤhnlein.
Den 3ten, dem Burger und Handelmann, Herrn Chriſtian Friedrich Ernſt Heyl,
ein Soͤhnlein.
Eodem: dem fuͤrſtlichen Münzarbeiter, Johann Thomas Sauer, ein Toͤchterlein.
Gebohren und Getauft bei der reformirten Gemeinde.
Den 3ten April, dem aus der kurpfaͤlziſchen Stadt Otterberg hieher gefluͤchteten
Burger und Handelsmann, Joh. Peter Raquet, ein Soͤhnlein.
Ropulirte.
Den 30ten Maͤrz, Meiſter Johann Dieterich Wagner, Burger und Schneider
all=
hier, weiland des Burgers und Schneidermeiſters, Johann
Philipp Wagners, hinterlaſſener ehelicher Sohn, und Anna
Margaretha, weiland des Gemeindsmanns und Kiefermeiſters,
Joſeph Hoͤfers zu Oberbeerbach, Amts Seeheim, hinterlaſſene
eheliche Tochter.
Den 1ten April, Meiſter Johann Juſtus Dreyſer, Burger und Schreiner allhier
des allhieſigen Burgers und Schubmachermeiſters, Johann
Ja=
kod Dreyſers, jungſter ehelicher Sohn, und Anna Sophia, des
Cent= und Gerichtsſchoͤffen, Johanues Geyers zu Beſſungen,
3te eheliche Tochter.
Eodem: Ludwig Vogel, Hofmann bei Ihro Excellenz dem Herrn geheimen Rath
von Heſſe, ein Wittwer, und Eliſabetha Margaretha, weiland des
Gemeindsmanns, Michael Meinharten zu Weiterſtadt,
hin=
terlaſſene eheliche Tochter.
Den 3ten, Meiſter Johann Jakob Hauer, Burger und Glaſer allhier, ein
Witt=
wer und Jungfer Johannetta Maria, des allhieſigen Fuͤrſtl.
Hoffouriers, Herrn Johann Wilhelm Schutzen, 3te eheliche
Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 30ten Maͤrz, Frau Katharina, weiland Herrn Ludwig Chriſtopb Soldan,
ge=
weſenen Pforrers zu Wingershauſen im Oberfuͤrſtenthum,
hin=
teriaſſene F=au Wittwe, 62 Jabre, 3 Monate und 28 Tage alt.
Eodem: Bardora, des Beiſaß, Daniel Schſeiders, Ehefrau, 63 Jahre alt.
Den 31ten, dem Burger und Ackermann, Johann Georg Rahn, ein Soͤhnlein, 4
Jahre und 19 Tage alt.
Eodem: aus der Armenkaſſe: Regina, des geweſenen Feldſchützen Rüuckes dahier,
hinterlaſſene Wittwe, 60 Jahre alt.
Den 1ten April, der Burger und Schneicermeiſter, Johann Chriſtoph Schaͤfer,
54 Jahre und 1 Monat alt.
Eodem: der Burger und Beckermeiſter, Johann Peter Schnauber, 65 Jahre alt.
Eodem: dem Beiſaß und Schieferdeckergeſell, Jakob Meyer, ein Soͤhnlein, 4
Jah=
re, 8 Monate und 10 Tage alt.
Den 2ten, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Johann Konrad Fiſcher, ein
Soͤhnlein, 3 Jahre und 6 Monate alt.
Den 3ten, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Johann Peter Orth, ein
Soͤhn=
lein, 1 Jahr, 2 Monate und 14 Tage alt.
Eodem: dem Burger und Ackermann, Valentin Weber, ein Toͤchterlein, 5 Jahre,
2 Monate und 18 Tane alt.
Eodem: dem Poſtillion, bei Ihro Hochfürſtl. Durchlaucht dem Prinzen Karl von
Mecklenburg, Georg Heinrich Stihler, ein Toͤchterlein, 24
Stun=
den alt.
Den 4ten, Frau Gertruda, weiland des Rathsverwandten, Herrn Johann Adam
Seidels, hinterlaſſene Wittwe, 82 Jahre, 4 Monate und 20
Ta=
ge alt.
Eodem: dem Proviantkommiſſarius, Herr Johann Hheinrich Nungeſſer, ein Toͤchter=
Jahr, 7 Monate und 22 Tage alt.
Eodem: der Dorothea Eliſadetha Fermaͤnnin, ihr uneheliches Toͤchterlein, 3 Jahre,
7 Monate und 12 Tage alt.