Anno 1793
den 4. Februar.
No. 5
Viktualien= und Marktpreis.
Pf.
kr.
Ein Pfund Ochſenfleiſch
2
1
2
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
1
2
G
1
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
G
Schweinenfleiſch
82
Schinken u. Dorrfl. 15
1
Speck.
18
T
Nierenfett .
14
1
Hammelsfett
13
1
Schweinenſchmalz
16
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Kalbsgelung
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengelung
2½ 2
Suͤlzen.
1 - Bratwurſt.
12
Leber= u. Blutw. 63
8
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge32
Ein Kalbskopf
=
Ein Hammelskopf.
1
Ein Kalbsfuß
fl. kr.
Ein Malter Korn,
=
145
Ein Malter Gerſten
48
Ein Malter Waizen 81 30.
Ein Malter Spelzen,
356
Ein Malter Hafer
12
Ein Malter Rockenmehl
„2
40
Ein Malter Weißmehl
kr.
Ein Kumpf Hafermehl
40
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen.
50
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten .36
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 54l7a
1 Kumpf Erbſen
26
1 Kumpf Linſen
30
1Maas Marz=od. Lager=Bier im Hauſe, 4
- und auſſer dem Hauſe.. 4
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
4
und auſſer dem Hauſe. 4
1 - Bierhefe
24
- Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
18119
Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe gauch 5 Stuͤckl 4
Cier 3 auch 4 Stuck vor
8
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
24
Vor 4 kr. dito
1116
Vor 6 kr. dito. .
2 8
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod,
Vor 2 kr. dito
16
„
Vor 1kr. Waſſerweck
Vor 1kr. Milchweck
2
Vor 1 kr. Milchbrod
5
Ein funfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
111481 Kommißbrod ſoll gelten 12 Kr. 2 Pf.
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſevon nachſtehenden Aemtern: Mltr.
Korn Mltr.
Gerſte Mtr.
Waiz. Mltr.
Spelz. Mltr.
Hafer fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. „
Amt Ruͤſſelsheim,
„= 30 6 5 . G— „
Amt Dornberg. 90 6 9 4 10 5 Amt Lichtenberg 45 30 2 45 10 Cent Pfungſtadt 6 4 Cent Arheilgen 45 20 . 1 73 45 5 10 Amt Zwingenberg 3 30 5 4 5 30 [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
II. Verſteigerungen.
Naͤchſtkommenden Dienſtag, als den 5ten dieſes, ſoll des Nachmittags um
2 Uhr eine Sammlung Buͤcher aus allen Theilen der Wiſſenſchaften im
dahieſi=
gen Gaſthaus zum Hirſch an den Meiſtbietenden gegen baare Zahlung oͤffentlich
verſteigt werden, welches daher, und daß die gedrukten Katalogen bei Herrn
Kanzelliſt Weyland zu haben ſind, zu jedermanns Nachricht hiermit bekannt
gemacht wird. Darmſtadt den 1. Febr. 1793.
Von Kommiſſionswegen.
Siebert, Füͤrſtl. Regierungsſekretaͤr.
Nachdeme der 6jaͤhrige Beſtand der gemeinen Schaafweide zu Nauheim mit
Aus=
gang verfloſſenen Jahres leihfaͤllig worden, und dieſelbe von Anfang 1793 auf
ander=
weite 6 nach einander folgende Jahre unter denen ſbei der Verſteigerung bekannt
ge=
macht werdenden Conditienen in Beſtard gegeben werden ſolle, worzu Terminus auf
Dienſtag den 5ten kuͤnftigen Menats Februar anberaumet worden; als wird ſolches
zu dem Ende hierdurch bekannt gemacht, damit diejenige, welche zur Steigerung
Luſten haben, auf demeldten Tag, Nachmittag 1 Uhr, ſich in loco Nauheim auf
da=
ſigem Rathhaus einfinden, die Conditionen vernehmen, und mitdieten loͤnnen.
Moͤrfeiden den 15ten Jaͤnner 1793.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt Kelſterbach.
Ich mache hiermit bekannt, daß ich mein nahe am Marlt gelegenes Wohnhaus,
wiſchen dem Kirſchnermeiſter Walloth, und dem Buͤrſtenbinder Boͤcking allhier,
ſo=
dann meinen mit ſchoͤnen Obſtbaͤumen und einem Haͤusgen verſehenen Wingert, 104
Ruthen haltend, befurcht Johann Peter Klein und Johann Balthaſar Schuppert,
mit ſehr annehmlichen Conditionen öffentlich aus freier Hand verſteigern zu laſſen
ge=
ſonnen bin. Die Liebhaber koͤnnen ſich alſo den 5ten Febr. laufenden Jahrs Nachmittags
um 2 Uhr im Gaſthauſe zur Sonne einfinden und nach Gefallen mitbieten. Darmſtadt
den 19ten Jaͤnner 1793.
Sinnigſohn.
III. Vermiſchte Nachrichten.
Ich mache hiedurch bekannt, daß man die wohlbekannte Zahnarzneien, von
Herrn Hofchirurgus und Zahnoperateur Meier aus Hanau componirt; beſtehend in
Zahntinktur, Balſam, Opiat, Pulver, nebſt Buͤrſten, welche ehedem bei Herrn
Thorſchreiber Braun abgeſezt wurden, nunmehr bei mir in Kommiſſion, einzig und
aͤcht, um die naͤmliche Preiſe, haben kann. Meine Wohnung iſt bei der
Rathsver=
wandten Frau Bornin am kleinen Roͤhrbrunnen.
W. Hoppe, füͤrſtl. Garderobelaquai.
Beim Schneidermeiſter Freudenreich ſtehet eine Stude, mit Meubles verſehen,
zu verlehnen, welche ſogleich bezogen werden kann.
Bei dem Handelsmann Gruͤnewald ſind zur 2ten Klaſſe der Dritten hieſigen
hochfuͤrſtl. Klaſſenlotterie noch Ganze, Drittel= and Viertel=Looſe zu den beſtimmten
Preiſen zu haben.
800 fl. Vormundsgelder liegen bei dem Handelsmann Cramer in Pfungſtadt
gegen gerichtliche Verſicherung zum Auslehnen bereit.
150 fl. wie auch 90 fl. Vormundsgelder ſind auf gerichtliche Obligation zu
ver=
lehnen, und kann das Weitere in der Buchdruckerei erfragt werden.
In der Buchdruckerei im Birngarten iſt in Kommiſſion zu haben: Der Tod
Lud=
wigs XVI. Koͤnigs in Frankreich und diſſen lezter Wille, 2 kr.
Angekommene freide Herrn Paſſagiers:
Vom 26ten Jaͤnner bis den 2ten Febr 1793.
Herr von Stuten, Rittmeiſter in polniſchen Dienſten, logirt im Trauben.
Herr von Arnſtaͤdt, Generaladjurant, in hieſigen Dienſten, und Herr von Werder,
Kummerherr von Weimar, logiren in der Poſt.
Herr Eyſele, Kaufmann aus Duͤrrwangen, und Herr Müͤller, Handelsmann von
Gelnhauſen, logiren im Schwanen.
Herr Lenz, Handelstnann aus Bensheim, log. in der Krone.
Herr Schroͤger, Handelsmann aus Meerholz, logirt im froͤhlichen Mann.
Herr Beckle, Handelsmann von Geißlingen, und Herr Wittemann,
Buchſenma=
cher von Gieſen, logiren im Loͤwen.
Herr Unfried, vacirender Bedienter aus dem Hohenlohiſchen, logirt in der Sonne.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logiren:
Ihro Hochfuͤrſtliche Durchlaucht die Frau Herzogin von Sachſen=Weimar, nebſt
Hoͤchſtdero Suite, logiren an Hof.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Gager, von Naſſau=Weilburg, den 26ten.
Ihro Durchtaucht der Prinz von Leiningen, eod.
Herr Stamfort, und Herr Juttat, Licutenants in heſſenkaſſeliſchen Dinſten, eod.
Graf von Romanzow, ruſſiſcher Geſandter, den 27ten.
Graf von Palſy;-kaiſerlicher Odriſtlieutenant, eod.
- Beſtoucheff, ruſſiſcher Kurier, den 28ten.
von Bllerbeck, preuſſ ſcher Lieutenant, den 30ten.
von Günderode, und Herr Muͤller, Deputirte von Frankfurt, kommen aus
Paris, eod.
- von Rüchel, Obriſter, und Herr von Pirch, Lieutenant, in preuſiſchen
Dienſten, den 31ten.
- von Ochſenſtierna, wirtembergiſcher Lieutenant, eod.
- von Wilberde, Geheimerrath in badiſchen Dienſten, den 1ten Febr.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 27ten Jan., dem Hern Anton Helfrich Deitmar Clotz, ein Soͤhnlein.
Den 1ten Febr., dem Knecht, bei Ihro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht dem Prrnzen Georg,
Friedrich Ludwig Huber, ein Toͤchterlein.
Bopulirte.
Den 27ten Jan., Andreas Martin Willmſer, Burger und Leinenwebermeiſter allhier,
weiland des geweſenen Buchdruckergeſellen, Georg Philipp Willmſers, zu
Idſtein, nachgelaſſener ehelicher Sohn, und Katharina Margaretha, des
geweſenen Burgers und Leinenwedermeiſters allhier, Andreas Herzbergers,
hinderbliebene Wittwe.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 24ten Jan., dem fürſtl. Regierungsſelretaͤr, Herrn Juſtus Jaſob Reh, ein
todtgedohrnes Soͤhrlein.
Den 27ten, der fürſtl. Kammetrath, Herr Johann Chriſtian Herrmann, 75 Jahre,
11 Monate und 7 Tage alt.
Eodem, Heer Johann kudwig Bruͤckzer, Burger und Handelsmann allhier, 63
Jah=
re, 8 Menate und 8 Tage alt.
Den 29ten, der Burger und Schloſſermeiſter, Johann Martin Beck, 67 Jahre,
8 Monate und 10 Tage alt.
Den 30ten, Eliſabetha, des verſtorbenen Burgers und Schuhmachermeiſters,
Jo=
hann Heinrich Handſchuh, hinterlaſſene Wittwe, 70 Jahre, 2 Monate und
8 Tage alt.
Den 31ten, der Maria Margaretha Schoppachin, ihr uneheliches Toͤchterlein,
7 Tage alt.
Etwas uͤber die Kaͤlberzucht.
Die Geſellſchaft zur Befoͤrderung des Landbaues in Dublin hat
nachfol=
gende neue Art, mit der Milch einer einzigen Kuh zu gleicher Zeit 4 bis 5
Kaͤl=
ber aufzuziehen, bekannt gemcht. Man nimt ein irdenes, mit einem
feſt=
ſchlieſſenden Deckel verſehenes Gefaͤß, thut weiches und junges Heu hinein,
nachdem man es ein=oder zweimal zerhackt, ſo viel, als hinein geht, druͤckt
es mit der Hand etwas mieder, fuͤllt es darauf mit kochendem Waſſer, und
deckt es feſt zu. In einigen Stunden bekommt dies Waſſer voͤllig die Farbe von
ſtarkem Aufguß von Thee, und enthaͤlt die ganze Kraft und Eigenſchaften des
Heues. Es haͤl ſich 2 Ta e, ſelbſt im Sommer, und man kann es abgieſſen,
oder auch in dem Gefaͤße laſſen.
Sobald das Kalb 3 oder 4 Tage alt iſt, und durch Saͤugen gehoͤrig
abge=
fuͤhrt hat, giebt man ihm von dieſem Getraͤnke, und zwar im Anfang¾ Milch
und ½ Heuwaſſer, 3 bis 4 Tage nachher nimt man aber; Milch und ½
Heuwaſ=
ſer, und giedt dem Thiere Abends und Morgens milchwarm davon zu trinken;
dies muß aber allmaͤhlich geſchehn, ſo, daß es anfangs A erhaͤlt, und nach und
nach gegen das Ende des Monats das Ganze.
Im zweiten Monate giebt man dem Kalbe, auſſer ſeinem beſtimmten
Maaſe von Heuwaſſer und ½ Milch, eine handvoll weiches Heu, wovon es
anfangen wird, zu freſſen; oder leidet es die Jahrszeit,; B. im Mai, ſo treibt
man es auf einen reinen und geſunden Grasplatz, der mit einem Graben oder
ſichern Gehege umgeben, und vor den Winden geſchuͤtzt iſt. Auf eben die Art
faͤhrt man den dritten Monat fort; und faͤngt es denn gegen das Ende
deſſel=
ben an gut zu graſen, oder Heu zu freſſen, ſo kann man den vierten Theil Milch
zu dem Heuwaſſer ſchon verringern, und ſelbſt ſtatt der friſchen,
abgerahmt=
oder gute Buttermilch nehmen. Nach dem Ende des dritten Monats hat man
nicht mehr noͤthig, es mit derſelben Gorgfalt zu ernaͤhren, wenigſtens reicht
es hin, wenn man ihm einmal des Tages Heuwaſſer giebt, ſelbſt nicht einmal,
wenn es im Sommer iſt.
(Der Beſchluß folgt naͤchſtens.)