Anno 1792.
den 12. November.
No. 46.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
gnädigſtem Privilegio.
Frag= und
att,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualien= und Marktpreis.
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
Schinken u. Dorrfl
Speck
1
Nierenfett.
2
Hammelsfett
Schweinenſchmalz
1
1
1
1
1
1
Ein Kaldsgegroͤß 6 ;
Ein Kalbsgelung 7 2
Ein Hammelsgeluͤng
Pfund Ochſengelung
1
Suͤtzen
1
Bratwurſt.
1
Leber= u. Blutw. 6½ 8
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 32
Ein Kalbskopf
6 3
Ein Hammelskopf 5
Ein Kalbsfuß
Ein Malter Korn.
Ein Malter Gerſten.
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen,
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl .
Ein Malter Weißmehl
Fuͤrſtlich=
Ein Kumpf Haſermehl
1 Kpf. geſchalter Hirſen.
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 50
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1Maas Marz=od. Lager=Bier im Hauſe
und auſſer dem Hauſe
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
und auſſer dem Hauſe.
- Bierhefe
Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter. 1
1
Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe gauch5 Stuͤck
Eier 4 auch 5 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln.
Brodtaxe und Gewichk.
pf.
11
2
3
Fruchtprej
von nachſtehenden Aemtern:
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor 4kr. dito
Vor 6kr. dito.
kr.„Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
28 Vor 2 kr. dito
1
1
20) Vor 7 kr. Waſſerweck
2
30 Vor 1kr. Milchweck
51 Vor 1 kr. Mlchbrod
2
161 Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
30
Kommißbrod ſoll gelten 9 Kr. 2 Pf.
Heſſiſche Polizeideputation dahier.
L.
kr.
32
48
32
7.
26
24
V.
24
18
4
6
2.
Amt Ruͤſſelsheim,
Amt Dornberg=
Amt Lichtenberg
Cent Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.
I. Verſteigerungen.
Samſtag den 17ten dieſes Nachmittags um 2 Uhr ſollen in dem Gaſthaus zum
Ochſen folgende Aecker an den Meiſtdietenden oͤffentlich verſteigt werden: als
Heinheimer Fell
Nro 14. 81 Ruthen 13 Schuh in der 20 1ſ2 Gewann, befurcht Herr Aſſeſoer
Bauer und Heinrich Pulch.
Nro 16. 24 Ruthen 3 Schuh in der 1aten Gewann am Urheilger Weg, befurcht
Georg Großen Wittwe.
Nro 8. 55 Ruthen 5 Schuh in der 3aten Gewann uͤber den Flurgraben bei
Kellers Weiden, befurcht Heinrich Kleber und
Bal=
thaſar Klink, iſt zehendfrei, giedt 2 Kumpf Korn
zur fuͤrſtlichen Reuthſchreiberei;
welches denen Liebhabern hierdurch dekannt gemacht wird. Darmſtadt den 10ten
Nov. 1792.
Nachdeme der mit Ende dieſes Jahrs wieder leihefaͤllig werdende alleinige
Pechhandel im ganzen Oberfuͤrſtenthum auf weitere d rei Jahre verliehen und zu dem
Ende Mittwochs den 14ten November lauf. Jahrs Vormittags um 9 Uhr bei hieſiger
fuͤrſtl. Renterei oͤffentlich verſteigt werden ſoll; ſo wird dieſes mit dem Anhang
hierdurch bekannt gemacht, daß ſich diejenigen, welche dieſen Beſtand an ſich zuz
ſtei=
gen willens ſind, in termino præſixa bei der Verſteigerung einfinden, die Conditionen
vernehmen und nach Gefallen mithieten koͤnnen. Lichtenderg den 26. Oktob. 1792.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Renterei daſelbſt.
Weyland.
Nachdem die Winterſchafwaide dahier in Zwingenberg auf Petritag dieſes
Jahres leihfaͤllig geworden, und alſo von Andreastag dieſes Jahres an dis auf
mehrere Jahre in anderweiten Beſtand begeben werden ſoll, und zur öffentlichen
Verſteigerung Terminus auf Donnerſtag den 22ten November, Morgens 9 Uhr
auf dahieſigem Rathhauſe anbereumet worden; ſo wird ſolches zu dem Ende
hier=
durch dekannt gemacht, damit ſich die Liebhaber auf beſtimmten Tag und Ort
ein=
finden koͤnnen. Zwingenberg, den 29ten Oktober, 1792.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Bender.
Nachdem Dienſtags den 20ten November, die von dem Dornheimer Hoſpital=
But einkommende ganz reine Hoſpitalfruͤchte, beſtehend in Waizen, Korn, Gerſten
und Hafer, auf dahieſigem Rathhauſe oͤffentlich verſteigert, und dem
Meiſtbieten=
den gegen baare Bezahlung uͤberlaſſen werden ſollen; ſo wird dieſes zu dem Ende
hiermit bekannt gemacht, damit diejenige, welche von ſothanen Fruͤchten zu kaufen
Luſt haben, ſich beſagten Tags Morgens 9 Uhr dahier einfinden moͤgen.
Darm=
ſtadt, den 9ten November, 1792.
Im Pfarrhaus zu Graͤfenhauſen ſollen den 22ten Nov, Morgens nach 9 Uhr,
zwei Rothſchimmel, der erſte gegen 12 und der andre von 6 Jahren, wie auch ein
Fohlen gegen 2 Jahre, beide Wallachen, benebſt Wagen, Pflug und 2 Cgen,
ſo=
dann 2 tragende Kuhe gegen gleich baare Bezahlung verſteigt werden.
II. Vermiſchte Nachrichten.
Ein gut angelegter Garten im Oberfeld, mit einem Gartenhaus und einem
Brunnen mit einer Pumpe verſehen, ſtehet aus freier Hand zu verkaufen, der
Kauf=
ſchilling kann ein Vierteljahr ſtehen bleiben.
Vierhundert Gulden, im Ganzen oder zertrennt, liegen gegen gerichtliche
Verſi=
cherung auszulehnen parat. Ausgeber dieſes giebt uͤber beide Artikel mehr Nachricht.
Bei dem Bierbrauer Diehl ſtehet ein Logis zu vermieten, deſteht in zwei
Studen, Kammer, Kuͤche, Holzplaz und Boden, welches bis Ende,November
bezogen werden kann.
Endesunterſchriebener hat die Ehre dem hieſigen geehrten Publikum anzuzeigen,
daß er fuͤr die nahe bei Offenbach gelegene, und Herrn Joſeph Acker in Frankfurt
am Main gehoͤrige Leinwand=Bleichen, ſowohl Stuͤcke als Reſte zum Drucken,
wie auch rohe Leinwand zum Bleichen annimmt. Muſter zum Drucken koͤnnen
bei mir eingeſehen werden.
Grünewald.
In des Rentmeiſters Roemmich Haus ſtehet ein großer Circulirgfen mit einem
kupfernen Aufſatz zu verkaufen.
Bei dem Hof= und Kanzleibuchbinder Sparſchneider ſind verſchiedene Sorten
Muſenalmanachs um die bekannte Preiſe zu haben.
No 529. der Stadtkirche gegenuͤber iſt ein Logis von einer Stube, Kammer,
Bodenkammer, Boden, Kuͤche und Holzplatz zu vermieten, und iſt gleich zu deziehen.
In der alten Vorſtadt am Ballonplatz Nro 123. ſind in der untern Etage zwei
Zimmer vor eine ledige Perſon zu vermieten, welche ſogleich bezogen werden koͤnnen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 3ten bis den 10ten November 1792.
Herr von Marquart, von Raunheim, und
Gerhard, Architekt von Carlsruhe, logiren im Trauben.
Pfaff, Capitain aus Gieſſen, log. im Schwanen.
Seccr, Handelsmann aus Italten, log. in der Kron.
- Borngeſſer, Zieglermeiſter von Oppenheim, log. in der Sonn.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logirt:
Herr von Goͤhler, Lieutenant in wirtembergiſchen Dienſten, logirt bei deſſen
Herrn Vater.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr Hirn und Hoͤrtel, Geiſtliche von Mainz, den 5ten.
Wolter und Schneider, Geiſtliche aus Speier, den 6ten.
Frazer und Bennet, aus England, eod.
Weber, Kaufmann aus Offenbach, den 8ten.
Schneider und Walter, Kaufleute aus Frankfurt, eod.
Monſ. de Florimont, und
de Furmour, aus Lion, den 8ten.
Herr Ruf und Trau, Kaufleute aus Heilbron, ben 9ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 4ten Nov., dem Burger und Handelsmann, Herrn Friedrich Ludwig Netz,
ein Toͤchterlein.
Den 9ten, dem Vorreuter, bei Seiner Hochfuͤrſtl. Durchlaucht dem Herrn
Land=
grafen, Karl Amend, ein Soͤhnlem.
Ropulirte.
Den 6ten Nov., Heinrich Philipp Frank, Beiſaß allhier, des geweſenen Tambours
bei dem fuͤrſtl. Leibregiment allhier, Ebethard Franks, vierter ehelichee
Sohn, und Johanna Philippina, des allhieſigen Burgers und
Peruquen=
machermeiſters, Chriſtian Sommerlads, zweite eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 10ten Nov., dem Heiduk, bei Ihro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht der verwittweten
Frau Fuͤrſtin Georg, Joh. Heinrich Jacobi, ein Soͤhnlein, 2 Monate alt.
Eodem, dem Johann Jakob Haller, in Dienſten bei Sr Hochfuͤrſtl. Durchlaucht
dem Prinzen Georg, ein Soͤhnlein, 2 Jahre, 8 Monate und 18 Tage alt.
Zwei ſonderbare aber bewaͤhrte Mittel gegen das
Schluchzen.
Das erſte dieſer Mittel iſt ſchon ziemlich bekannt. Man ſagt dem,
welcher ſchluchzet, etwas das ihn frappiret, z. E. ich habe ihnen etwas
zu ſagen, aber erſchrecken ſie nicht; oder: wiſſen ſie, was vor
ein Ungluͤck in ihrem Hauſe vorgefallen iſt, u. d. gl. Das
Schluchzen hoͤrt zuverlaͤſſig auf, wenn der andere erſchrickt.
Das zweite Mittel iſt; man ſezt die Naͤgel an den Fingern der einen
Hand auf die Fingerſpizen der andern Hand zwiſchen Nagel und Fleiſch, und
drückt ſo. lang, bis es ſchmerzt. Das Schluchzen muß ſehr hartnaͤckig ſeyn, das
davon nicht vergeht.
4
4.