Anno 1792.
den 29. Oktober.
No. 44.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
Viktualien
Ein Pfund Ochſenfleiſch
1
1
1
1
1
1
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Kalbsgelung
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch .
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
Schinken u. Doͤrr,
Speck
Nierenfett
Hammelsfett
Schweinenſchmalz
6
7
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengelung
Suͤlzen
Bratwuͤrſt
1
Leber= u. Blutw. C
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
6
5
Ein Hammelskopf.
Ein Kalbsfuß
Ein Malter Korn.
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Waizen,
Ein Malter Spelzen
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
gnaͤdigſtem Privilegio.
Frag= und
6
Azat=
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
2 2 2 J. 10 16 14 13 14 3 7 2 11 3 8 32 2 6 1 f. kr. „ 4 35 25 3 5 24 3 12
Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 50
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Bier im Haus und
auſſer dem Haus
1 - Bierhefe
1 Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter.
5
1 - Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe gauch5 Stuͤck
Eier 4 auch 5 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtare und Gewicht.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor 4kr. dito
Vor 6 kr. dito
Vor 1kr Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
Vor 2 kr. dito
Vor 1 kr. Waſſerweck
Vor 1 kr. Milchweck .
Vor 1kr. Milchbrod
2
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 9 Kr.
kr.
32
48
32
10
20
24
24
16
T
4
8
2=
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſe Mitr. Mtr. Mltr. Mtr. Mtr. von nachſtehenden Aemtern: Korn. Gerſte Waiz. Spelz. Hafer fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. Amt Ruͤſſelsheim, 4 40 J 30 6 10 „ . G l. Amt Dornberg„ 6 30 3 29 6 „ — — — Amt Lichtenberg
4 35 20 20 3 — Cent Pfungſtadt 30 2. 20 Cent Arheilgen, 30 30 ½ 2 30 3 10 Amt Zwingenberg 4 48 1 = 50 l 2 30 [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.
l. Verſteigerung.
Nachdem das hieſige in der Ochſengaſſe zwiſchen Wilhelim Traͤyſer und Ja
lob Heß gelegene Gaſtwirthshaus zum Anker, wegen darauf=haftender
Schul=
den, den naͤchſten Baͤttag, fruͤhe um 11 Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus
oͤf=
fentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden, ſalva ratificatione, zugeſchlagen.
werden ſoll; Als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht; damit
die Liebhaber in dem Termin erſcheinen, und nach Gefallen; mithieten, moͤgen.
Darmſtadt den 11. Oktob. 1792.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
II. Vermiſchte Nachrichten.
Bei dem Hof= und Kanzleibuchbinder Sparſchneider ſind verſchiedene Sorten
Muſenalmanachs um die dekannte Preiſe zu haben.
Kirſchnermeiſter Petterrie wohnhaft beim Sailermeiſter Heim empfiehlet ſich in
Verfertigung aller Pelzwaaren, naͤmlich Baͤren=Stauchen vor Herrn und
Da=
mens, wie auch weiße und braune Borduren, ſind um billige Preiße zu haben.-
No 529. der Stadtkirche gegenuͤber iſt ein Logis von einer Stube, Kammer,
Bedenkammer, Boden, Kuͤche und Holzplatz zu vermieten, und kann gleich bezogen
werden.
Es iſt ein neues Kommode mit einem Schreibpult und 2 Schubladen, auf die
neueſte Art verfertiget, zu verkaufen.
3000 Stuͤck italiäniſche Bellen, von denen ohngefaͤhr nur 1ſ6tel 10 Schuh, die
uͤbeigen ader alle 14-16 Schuh hoch, ſind durcheinander in kleinen Partheen, das
Hundert um 3fl., wenn ſie aber alle zuſammen auf einmal genommen werden, zu 2fl.
das Hundert dahier zu bekemmen. Darmſtadt den 20. Okt. 1792.
Eine hier dato noch ia Dienſten ſtehende Magd, die in den meiſten weiblichen
Geſchaͤften zieml ch geuͤdt iſt, wuͤnſcht zu Ende dieſes Jahrs in einen andern guten
hieſigen Dienſt gelangen zu koͤnnen.
Siebenzig Gulden, Vormundsgeld, liegen gegen gerichtliche Verſicherung
aus=
zulehnen parat. Ausgeber dieſes giedt uͤder vorer waͤhnte fuͤnf Artikel mehr Nachricht.
Funſzig Gulden, Vormundsgeld, liegen dahier im Adler zum Auslehnen dereit.
Beim Handelsmann Klaunig dahier iſt dato zu haben: guter Leim a 12 kr. das
Pfund, Kandis=Kruͤmmelhucker a 32 kr. das Pfund, friſche Buͤckinge a 10 Pfenning
und 3kr. das Stuͤck.
In dem Pfaffiſchen Hauſe am Beſſunger Thor iſt ein Logis zu vermieten,
welches in Stude, Kammer, Kuͤche, Keller und andern Begnemlichkeiten beſteht.
Diefuͤnfte Ziehung der hieſig zweyten Klaſſenlotterie bleidt auf den 1ten des naͤchſt=
Lommenden Monats November feſtgeſetzt, welches hierdurch zur Nachricht bekannt
gemacht wird. Darmſtad den 25. Nov. 1792.
Füͤrſtl=Genevaldireltion der hiefigen Klaſſenlotterie.
franzoͤſiſche Emigranten, den 2rten.
Angekommene fremde Herrn Paſſaglers:
Vom 20ten bis den 27ten Oktober 1792.
Herr Mereier, Kaufmann aus Strasburg, logirt im Trauben.
Pfaff, Capitain aus Gieſſen, und
- Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrrwangen, logiren im Schwanen.
- Secci, Handelsmann aus Italien, und
- le Dieu, Handelsmann aus Frankreich, logiren in der Kron.
Schloſſer; Handelsmann aus Eldenroth, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Korn, von Malta, den 20ten.
Milord Fitſchem, und
Cheſterwitz, aus England, eod.
Monf. de Belmont,
de Esmezard,
de Barlard;
—
de Larroux,
de Samuſe,
Herr von Oyly, Obriſter, und
von Cock, Capitain in engliſchen Dienſten, eod.
Monſ. de Montequac,
=- de Corail,
- de Valble,
de Fichac;
p franzoͤſiſche Emigranten, eod.
de Mallet,
de Ligonder,
de Boßredont,
de Martiltan,
Milord Tomſchem, und
Rackett, aus England, den 22ten.
Herr von Richtern, kaiſerlicher Oberlieutenant, eod.
von May=
- Friſching=
J hollaͤndiſche Offiziers, eod.
Fiſcher,
Monſ. de Laurenei, franzoͤſiſcher Emigrant, den 23ten.
Lord Stuart, aus England, den 24ten.
Herr von Marquart, aus Raunheim, eod.
Belleur, und
— Parker, engliſche Edelleute, eod.
Deſche, und
Dingenau, Kaufleute aus Duisburg, den 25ten.
Brentano, Kaufmann aus Amſterdam, eod.
von Natrop, Geiſtlicher aus Paderborn, den 27ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 23 ten Oktob., dem fuͤrſtl. Medizinalaſſiſoer und Hofapotheler, Herrn
Jo=
hann Wilhelm Ehrhard, ein Toͤchterlein.
Den 23ten, dem Burger und Weißgerbermeiſter, Johann Heinrich Doͤrr, ein
Soͤhnlein.
Eodem, dem Burger und Schumachermeiſter, Johann Heinrich Leippe, ein
Toͤch=
terlein.
Den 24ten, der Karoline Friedrike Metzgerin, von hier, ein uneheliches Soͤhnlein.
Den 26ten, der Margaretha Juliana Bottigern, von hier, ein uneheliches
Toͤch=
terlein.
Ropulirte.
Den 25ten Oktob., Herr Georg Friedrich Hebermehl, fuͤrſtl. Hofmuſicus allhier,
weiland. des allhieſigen Hautboiſten, Johann Juſtus Hebermehls,
hin=
terlaſſener aͤlteſter ehelicher Sohn, und Jgfr. Maria Johannerta Clara,
weiland des fuͤrſtl. Muſiedirectors und Cantors, Herrn Biehlers zu
Gieſ=
ſen, hinterlaſſene aͤlteſte eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 22ten Oktob., aus der Armenkaſſe, der Maria Brunnerin, von hier, ihr
uneheliches Toͤchterlein, 10 Monate alt.
Den 24ten, aus der Armenkaſſe, Anna Eliſabetha Catharina, des verſtorbenen
Burgers und Schreinermeiſters, Gottfried Engelmann, hinterlaſſene
Wittwe, 79 Jahre weniger 5 Tage alt.
Den 25ten, Frau Eliſabetha Margaretha, des Mundkochs kei Ihro Hochfuͤrſtl.
Durchlaucht Prinz Karl von Mecklenburg, Hrn. Heinrich Karl Kumme,
Ehefrau, 23 Jahre, 9 Monate und 23 Tage alt.
Bekanntmachung eines ſichern Hausmittels zu ſchneller
Stillung der Zahnſchmerzen.
Man nehme zwei ober drei Prieſen klein geriebenen oder geſchabten
Merrettig, thue dieſes in ein Stuͤck feines einnen, und lege es auf die
Puls=
ader des rechten oder linken Arms, je nachdem der Schmerz der Zaͤhne im
rechten oder linken Kinnbacken oder obern Kinnlade ſeinen Siz hat. Trift
ſichs, daß der Schmerz in beiden Kinnbacken zugleich iſt; ſo lege man auf die
Pulsadern der beiden Arme zu gleicher Zeit den zerribenen Merrettig, und
binde das Polſter etwas feſt an. Ich verſichre, — und Erfahrung
berech=
diget mich dazu — daß in Zeit von 5 bis 6 Minuten, ſobald der Merrettig zu
ziehen anfaͤngt, die Zahnſchmerzen gaͤnzlich aufhoͤren.
Sobald die gewuͤnſchte Wirkung da iſt, wird der Merrettig
abgenom=
men, und laͤßt ſodann einen rothen Fleck, oft auch, wenn der Fluß
hefk=
ger war, eine kleine Blaſe mit klarer duͤnner Feuchtigkeit auf der Stelle
zu=
ruͤck, wo. er gelegen. Dieſe eroͤffnet man mit einer Nadel, und laͤßt die
waſſerartige Feuchtigkeit heraus laufen. Der rothe Fleck verliert ſich in
kur=
zem von ſelbſt. (Aus dem Hannoͤver. Magazin.)
c4k.
44.