Darmstädter Tagblatt 1792


06. August 1792

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Anno 1792.

den 6. Auguſt.

No. 32.

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.

Viktualien
kr.
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
1
1
Kalbfleiſch
1
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
1

Schweinenfleiſch
1
Schinken u. Dorrfl. 14
1
1
Speck
16
1
Nierenfett

14
Hammelsfett
1
13
1
Schweinenſchmalz
14
6
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Kalbsgelung

1
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengelung
2
Suͤlzen


1
Bratwuͤrſt.
10
1 Leber=u. Blutw. 6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
32
Ein Kalbskop,
6
Ein Hammelskopf 5 6
1
Ein Kalbsfuß

Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten .
Ein Malter Waizen,
Ein Malter Spelzen,
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl

gnaͤdigſtem Privilegio.
Frag= und
Aatt,,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

d Marktpreis.
kr.
Ein Kumpf Hafermehl
32
1 Kpf. geſchalter Hirſen
46
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten
37
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 50
70
1 Kumpf Erbſen
20
1 Kumpf Linſen
24
1 Maas Merz=od.Lagerb.im Haus, 49
uͤber die Straße
1
- Jungbier im Haus
und uͤber die Straße.
Bierhefe
1
24
- Kuh= oder Geiſemilch
1
1 Pfund friſche Butter
15 l16
Handkaͤb der beſten
6
Die uͤbrige Handkaͤſe gauch 5 Stuͤck
Eier5 auch 6 Stuck vor
4
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln.
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen 11 4
Vor 4 kr. dito
2 8
Vor 6 kr. dito
3 12
Vor 1kr Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
Vor 2 kr. dito
Vor 1 kr. Waſſerweck
8
6
Vor 1 kr. Milchweck
2
Vor 1 kr. Milchbrod. 6
Ein funfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 8 Kr. 2 Pf.

Fuͤrſtlich=Heſſiſche Poltzeideputation dahier.

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern:

Amt Ruͤſſelsheim
Amt Dornberg.
Amt Lichtenberg
Cent Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg

Mitr. Mltr. Mltr. Mltr. Mltr. Korn Gerſte Waiz. Spelz. Hafe: fl. kr. fl. kr. D. kr. fl. kr. fl. kr. 4 10 = 3 30 2 30 9 40 4 20 3 24 2 40 2 40 30 3 30 2 46 38 48 2 56 4 4 2 33 20 3 145 [ ][  ][ ]

Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtglich ſind.

I. Edictalcitation.
Alle diejenige, welche an den Nachlaß des dahier verſtorbenen Fuͤrſtl. Kam=
merdieners
Andreaͤ rechtliche Anſpruͤche zu haben vermeynen, werden hiermit per-
emtorie
eitirt und erfordert, a Dato binnen Sechs Wochen, als wovon ihnen
2 Wochen fuͤr den erſten, 2 Wochen fuͤr den zweiten und 2 Wochen fuͤr den dritten
und lezten Termin anberaumt werden, Endes unterzogenem ihre Forderungen gehoͤ=
rig
anzuzeigen und liquidando ſodann richtig zu ſtellen, nach Ablauf ſothanen Termins
aber ſich der Praͤkluſion ohnfehlbar zu gewartigen. Darmſtadt den 26ten Julii 1792.
Ex commiſſiane Hochfuͤrſtl. Hoſdeputation.
Siebert,
Fuͤrſtl. Regierungsſekretaͤr.

II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Die an der Hauplſtraße dahier gelegene Hofraithe des Jobann Philipp Gaͤrt=
ners
, deſtehind in einem zweiſtoͤckigen Haus, einer Oehlenmuͤhle, Scheuer und
Stallung, ſoll Donnerſtags den 23ten dieſes, Vormittags 9 Uhr, oͤffentlich ver=
ſteigert
und dem Meiſtdietenden uͤberlaſſen werden. Solches wird hierdurch be=
kannt
gemacht, damit die Liebhaber ſich in vorbemeldetem Termn allhier auf
dem Rathhaus einfinden, die Bedingungen vernehmen und mitbieten moͤgen.
Arheilgen den 1ten. Auguſt 1792.
H. E. Eßwein,
Fuͤrſtl. Heſſ. Marſchkommiſſarius.
Dienſtags den 28ten dieſes, Morgens 10 Uhr, ſoll die an hieſigem Ort ge=
legene
Mahlmuͤhle, ſo in einem ſehr geraͤumlichen Wohnhaus, Scheuer und de=
noͤthigter
Stallung beſtehet, und uͤberhaupt mit zugehoͤrigen Aeckern, Wieſen und
Gaͤrten 1 Morgen, 1 Viertel, 15 Ruthen, 85 Theile begreift, unter annehmlichen
Konditionen an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden, welches denen
Liebhabern mit dem Anhang dekannt gemacht wird, daß auf der Muͤhle jaͤhrlich
8 Malter Kornpfacht, und keine weitere Abgaben, als noch jaͤbrlich 20 Alb. 4 Pf.
fuͤr ein Huhn und 100 Stuͤck Eier haftet, uͤbrigens auch ein Wieſenſtuͤck von et=
wa
3 Viertet angelegen, und bisher dazu gehoͤrig geweſen iſt, ſo von gnaͤdigſter
Herrſchaft zur Erbleih ruͤhret. Moͤrfelden den 2ten Auguſt 1792.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt Kelſterbach.
Es liegen drei 15 oͤhmige Faͤſſer in Eiſen gebunden, zu verkaufen. Bei wem ?
wird in der Buchdruckerei geſagt.

[ ][  ][ ]

III. Vermiſchte Nachrichten.
Zwei gelernte Jaͤger, 19 Jahr alt und von honetten Eltern gebürtig, wuͤnſchen
bei Herrn Officiers, welche in Kampagne ziehen, auf eine anſtaͤndige Art angeſtellt
zu werden. In der Buchdruckerei erfaͤhrt man das Weitere.
Ein tombackner Stockknopf iſt am Donnerſtag Abend verloren worden, wer
ſolchen gefunden, wird gebeten, ſelbigen in hieſige Buchdruckerei gegen ein Trink=
geld
zu bringen.
In der Stumpfiſchen Behauſung iſt ein Logis, beſtehend in vier Stuben, Kuͤ=
che
, Holzplatz, Keller und Boden, zu vermiethen, welches mit oder ohne Meubles
kann bezogen werden.
In der Kriegsrath Merkiſchen Behauſung iſt füͤr eine ledige Perſon, ein mit
Meublen verſehenes Zimmer, zu vermiethen.
Am kleinen Roͤhrbrunnen Nro. 392. iſt ein Logis, welches in Stube, Stuben=
kammer
, Küche, Kammer auf dem Boden und verſchloſſenen Platz im Keller, de=
ſtehet
, zu vermiethen, und kann ſogleich bezogen werden.
Bei dem Sattler Kutſcher in der Schloßgaſſe iſt ein Logis zu verlehnen, und
lann ſogleich bezogen werden.
Ein großer Fruchtſpeicher iſt in der Schloßgaſſe No. 26. zu verlehnen.
350 und 200fl. gegen gerichtliche Verlegung liegen zum Ausleihen parat.
Bei wem ? ſagt man edendaſeldſt.
Bei der mit bekannter guter Ordnung und den feſtgeſezten Solennitaͤten voll=
zogenen
290 ten Ziehung der Hochfuͤrſtl. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen gnaͤdigſt garantirten
25.
Zahlen=Lotterie, ſind dieſe Numern:
54.
16.
57. 8
aus dem Glücksrade gezogen worden. Die 29rte Ziehung geſchieht den 24ten Aug.
und ſo fort von 3 zu 3 Wochen. Darmſtadt den 3ten Auguſt 1792.
Generaldirektion der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zahlen=Lotterie.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 28ten Julii bis den 4ten Auguſt 1792.
Herr von Geißmer, geweſener Heſſenkaſſeliſcher Major, log. im Hotek de Darmſtade.
Algarty, Hofkriegsrath von Mannheim, log. im Trauben.
Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrrwangen, log. im Schwanen.
- Scolay, Handelsmann aus Italten, log. im Loͤwen.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logirt:
Herr von Mansdach, log. bei Herrn Generalmajor von Schorolofsky.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Vogten, aus Heidelberg, den 28ten.
Zwet Herrn von Waͤrcken, aus Duſſeldorf, eod.

[ ][  ]

Herr Bernard, Aide=Major von der Legien Mirabeau, den 28ten.
von Peiff, aus Wien, den 29ten.
Der Herr Herzog von Caſſirie, aus Rom, eod.
Herr Graf d’Argout, flanzoͤſiſcher Officier, eod.
Ihro Durchlaucht der Prinz von Heſſen=Homdurg, den 30ten.
Herr Schmalcalder, Ooriſtlieutenant, Herr Miller, Oberauditeur, und Herr Weiß=
geirber
, Advocat, ſaͤmtlich von Gieſen, den 31ten.
von Boͤck, Oeſterreichiſcher Regierungsrath, den 1ten Aug.
- Buͤchner, und Herr Werner, Profeſſores von Gieſen, eod.

von Frinz, Kaiſerl. Reichshofrath, den 2ten.
von Buͤren, Kanonikus von Hildesheim, eod.
von Stein, Koͤnigl. Preuſſiſcher Geſandter, eod.
Graf von Los Rios, aus Spanien, den 3ten.
von Tillier, Obriſter in franzoͤſiſchen Dienſten, eod.
von Effinger, hollaͤndiſcher Lieutenant, eod.
Frenzel, Muſikus von Mannheim, eod.

Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 29ten, dem Fiurſtl. Generalkaſſebuchhalter, Herrn Georg Philipp Vernhard
Praun, ein Toͤchterlein.
Den 30ten, dem Leibpoſtillon bei Ihro Hochf. Durchl. dem Herrn Landgrafenr
Johann Friedrich Hochſtaͤtter, ein Toͤchterlein.
Eodem, dem Herrſchaftl. Knecht, Johann Nicolaus Oeſterreicher, ein Soͤhnlein.
Ropulirte.
Den 29ten, Meiſter Philipp Friedrich Balckner, Burger und Schreiner allhier,
des allhieſigen Burgers und Schreinermeiſters, Martin Balckners, ehe=
licher
Sohn - und Sophia, des Burgers und Baͤckermeiſters, Philipp
Weibels, zu Biſchofsheim im Kurpfaͤlzi chen, eheliche Tochter.
Den 31ten, Moritz Fatſchel, Burger und Schneidermeiſter allhier, des geweſenen
Fuͤrſtl. Gardereuters, Johannes Fatſchels, hinterlaſſener zweiter ehelicher
Sohn - und Juſtina Maria, weyl. des geweſenen Gemeindsmanns,
Daniel Ewalds, zu Lorsdach in der Herrſchaft Epſtein, hinterlaſſene dritte
eheliche Tochter.
Geſtorben und Beerdigt.
Den 1ten Auguſt, aus der Armenkaſſe, dem Beiſaß, Johann Philipp Jacobi,
eine Tochter, 14 Jahr und 6 Monat alt.
Lk. Lk.