Anno 1792.
den 16. Julit.
29.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
gnadigſtem Privilegio.
Frag= und
BAatt,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualien,
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
1
„
Kalbfleiſch
1
1
- Hammelfleiſch
„
Schaaffleiſch
1.
Schweinenfleiſch
1
1
Schinken u. Doͤrrfl
- Speck.
1
Nierenfett
1
- Hammelsfett
1
- Schweinenſchmalz
1
Ein Kalbsgegroͤß 6
Ein Kalbsgelung
„
1
Ein Hammelsgeluͤng
Pfund Ochſengelung
Sulzen.
1
1
Bratwuͤrſt.
1 Leber=u. Blutw. 6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf . 6.
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Waizen,
Ein Malter Spelzen
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
8 2 2 2 2 2 1. 1½ 14 12 14 2 10 „
„ 32 5 ſ. kr. 9 32 46 3 25 1 2 40 9 48 6
Ein Kumpf Hafermehl
Kpf. geſchaͤlter Hirſen.
Kpf. grob. geſchr. Gerſten
Kpf. kleingeſchalter Gerſten 507.
1 Kumpf Erbſen
20
Kumpf Linſen
1
29
1 Maas Merz=od.Lagerb.imHaus, 4
1
- uͤber die Straße
1
- Jungbier im Haus
3
und uͤber die Straße
Bierhefe
24
Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter . 13 14
Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe 4auch5 Stuͤckl 9
Eier 6 auch 7 Stuͤck vor
4
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
pf. LL. 12.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen 1
Vor 4kr. dito.
2 6
Vor 6kr. dito.
3 9
Vor 1kr Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
Vor 2 kr. dito
18
Vor 1 kr. Waſſerweck
Ver 1kr. Milchweck
Vor 1 kr. Milchbrod
1½5
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 8 Kr. 2 Pf.
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern;
Amt Ruͤſſelsheim=
Amt Dornberg.
Amt Lichtenderg
Cent Pfungſtadt
Cent Arheilgen
Amt Zwingenberg
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
I. Edictalcitationen.
Nachdeme, um die Erben des verſtorbenen Fuͤrſtl. Regierungsſecretarii Imlers
mit Sicherheit auseinander ſetzen zu koͤnnen, man zu wiſſen noͤthig hat, wer etwa
annoch eine Forderung an demſelben zu machen derechtigt iſt; als werden alle
die=
jenige, welche an die Maſſe gedachten Fuͤrſtl. Regierungsſecretarii Imlers annoch
aus irgend einer Urſache eine rechtniaͤßige Forderung zu formiren haben, hiermit
peremtorie kitirt und erfordert, a Dato binnen 3 Wochen, wovon 8 Tage vor den
erſten, 8 Tage vor den zweiten, und 8 Tage vor den dritten Termin hierdurch
ande=
raumt werden, bei unterzogenem Kommiſſarto ſich zu melden, ihre Forderung
gehoͤ=
rig zu ligundren, oder ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie im Nichte=ſcheinungsfall mit
ih=
rer, Forderung nicht weiter gehort, ſondern damit praͤcludirt werden ſollen. Sign.
Darmſtadt den 29. Juni 1792.
Von Kommiſſionswegen.
Schmalcalder, Fuͤrſtl. Regierungsſecretarius.
Nachdem uͤber des verſtorbenen Beiſaſſen, Johann Ludwig Hill zu Eberſtadt,
nachgelaſſenes Vermoͤgen der Conc usprocaß erkannt worden iſt; ſo werden alle
die=
jenige, welche an daſſelbe eine gegruͤndete Forderung zu machen befugt ſind,
hier=
mit oͤffenrlich vorgeladen, Donnerſtags den 26. Julü dieſes Jahrs, Vormittags
um 9 Uhr, dahier vor Oderamt zu erſcheinen, und ihre Forderurgen mittelſt
Vor=
lezung derer inHaͤnden habender Schuldſcheinen oder ſonſtiger Documenten, zu
li=
guldiren, im Gegenfall aber ſich der Praͤcluſion zu gewaͤrſigen. Darmſtadt den 28.
Junii 1792.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Da auf das Wohnhaus der Friedrich Ludwig Retziſchen Eheleute an der Kirche,
zwiſchen dem Schwanen und den Sprengeriſchen Erben gelegen, vor ertheilter
Rati=
fi ation, ein Nachgebot von 150 fl. geſchehen, und daher eine nochmalige
Verſteige=
rung reſolvirt worden; welche den naͤchſten Bettag auf dem dahieſigen Rathhaus
vorgenommen werden ſoll; als wird ſolches und daß das nunmehrige Gebot pro
pri-
mo licitato angenemmen, und der Zuſchlag bei der weitern Verſteigerung, ohne
wei=
tern Vorbehart der Ratification, geſchehen ſolle, hiermit oͤffentlich bekannt g macht.
Tarmſtadt den 6ten Julii 1792.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
Da das Nagelſchmidt Steuerſche Wohnhaus in der Hinkelgaſſe, neben des
Kor=
porals Schuls Wittwe geiegen, den naͤchſten Bettag auf dem dahjeſigen Rathhaus,
Schuldenhalber an den Meiſtbietenden ſalva ratificatione verkauft werden ſelte, wird
zu dem Ende h ermit öffentlich bekannt gemacht, damit die Liebhaber in termino
er=
ſcheinen, die B dingungen vernehmen und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 6ten
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
Julii 1792.
Nachdem die Winter= und Sommer=Schaafweide der Gemeinde Wixhauſen
vom Michaelistag dieſes Jahrs an, auf 6 Jahre, unter denen in dem
Verſteige=
rungs=Termin bekannt gemacht werden ſollenden Bedingungen, an den
Meiſtbie=
tenden verpachtet werden ſoll, und zur Verſteigerung derſelben Termin auf
Dienſtag. den 24ten Julii
dieſes Jahrs, fruͤhe um 9 Uhr anberaumt worden; als wird ſolches hiermit
oͤffent=
lich bekannt gemacht, damit die Liebhaber ſich in termino auf dem Rathhauſe zu
Wixhauſen einfinden, die Bedingungen vernehmen und nach Gefallen mitbieten
moͤ=
gen. Darmſtadt den 21ten Jun. 1792.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſeldſt.
Nachdem die Winterſchaafwaide zu Griesheim, des hiefigen Oberamts, welche
mit 400 Stuͤck beſchlagen, und von Bartholomaͤi= dis Petritag betrieben werden
kann, von Bartholomaͤi ag dieſes Jahrs an, auf 6 Jahre, Dienſtags den 31ten
dieſes, fruͤhe um 9 Uhr, auf dem Rathhaus zu Griesheim, oͤffentlich ausgeboten und
dem Meiſtbietenden ſalva ratificatione zugeſchlagen werden ſoll; als wird ſolches hiermit
bekannt gemacht, damit die Liebhaber ſi„ in termino einßnden, die Bedingungen
vernehmen und mitbieten mögen. Darmſtadt den 4ten Juli 1792.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
Vor dem Jaͤgerthor, naͤchſt den Herrſchaftl. Wingerten, iſt ein Gaͤrtgen, ſo ein
Viertel haͤlt, mit jungen Obſtbaͤumen beſezt und mit einem Haͤusgen verſehen, aus
freier Hand zu verkaufen. Tas Weiter wird in der Buchdruckerei geſagt.
III. Waiſenhaus=Nachricht.
Nach eingefuͤhrter Ordnung werden die in dem zweiten Quartal dieſes Jahrs
in dem Fuͤrſtl. Waiſenhaus einge ommene milde Gaben und Vermaͤchtniſſe bekannt
gemacht und dankbarlich geruhmt.
Den 5ten Apeil iſt eingekommen 1fl, wegen abermals erlebtem Geburtstag,
Gott zu danken. Den 27ten, wegen einer Dankſagung vor die gluͤckliche Geneſung,
1 Laubthaler. Den 29ten, aus dem hieſigen Opferſaͤcklein, 1 fl. Den 7ten Mai,
aus dem Goddelauer Opferſäcklein, vom Sonntag Miſericordias Domini, 1 fl.
Den 15ten, ein Legat von der zu Kleingerau ledig verſtorbenen Zahnin, von 5 fl.
Den 16 ten, Nachtrag zur Neuja skollekte, von einem Wohlthaͤter aus dem
Ober=
ſurſtenthum, 1fl. 36 kr. Den 3ten Junii, aus dem hieſigen Opferſaͤcklein, 15 kr.
Den 4ten, zur Dantbarkeit, wegen gluͤcklicher Entbindung, vom 29ten Mai, 1 fl.
Den 6ten, vor ein Darklied zu ſingen, 1 fl. 12 kr. Den 15ten, wegen der
Be=
gnadigung des Vollhards, aus Dankbarkeit von ſeiner Schweſter verehrte 5 fl.
Den 18ten, ein ruͤhmliches Legat von der allhier verſtorbenen Fraͤulein von
Fuͤrk=
heim, von 50 fl. Den 20ten, vor ein Dankſagungsgebet, wegen gluͤcklich
uder=
lebtem Geburtstaa, 1 fl. Den 26ten, wegen einer Fuͤrbitte fuͤr eine ſehr elende
Perſon, 36 kr. Aus dem Stock ſind erhoben worden, 7fl, 9kr, 3pf.
Der guͤtige Gott ſeye auch hiervor gepreiſet, und wolle dieſe Wohlthaten
ver=
gelten, und dieſes Haus fernerhin in Gnaden beſchuͤtzen und ſignen.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
Nahdeme die auf den 16 ten dieſes vorhin angekuͤndigte Verſteigerung der von
dem verſtorbe en Fuͤrſtl. Regierungsrath und geheimen Sektetaͤr Stumpf
zuruckge=
bliebenen Malereten und Kuperſtichen aus bewegenden Urſachen erſt den 6ten
naͤchſt=
kommenden Monats Auguſt vorgenommen werden kann, als wird dieſes zu
jeder=
manns Nachriot hierneit bekannt gemacht. Sgn. Darmſtadt den 8. Julii 1792.
Von Kommiſſonswegen.
Reh, Fuͤrſtl. Regierungsſekretaͤr.
Es ſind vor einigen Tagen drei Mannshemder dahier gefunden worden; wer
ſich als der rechtmaͤßige Eigenthuͤmer darzu zu legitimiren vermag, kann in der
Hof=
buchdruckerei das Weitere vernehmen.
Bei dem Füͤrſtl. Jagdſecretaͤr Bernhard allhier ſind zu der den 19. Jul.
feſtgeſez=
ten 2ten Ziehung der hieſig Hochfuͤrſtl. Klaſſenlotte ie, noch Original=Kauflooſe und
zwar Ganze a 5fl. 36 kr. und Viertel=Looſe a1 fl. 24 kr. zu erhalten.
Diejenige Freunde, deren Looſe in der erſten Klaſſe hieſiger Haͤuſer= und
Geld=
gewinnſt=Klaſſen=Lotterie nicht herausgekommen, werden erſucht, die Renovations=
Looſe zur zweiten Klaſſe, ſo den 19ten Julii gezogen wird, abzuholen. Ganze,
Drittel= und Viertel=Looſe ſind auch noch zu haben, bei Schmidt, Spenglerm.
Bei dem Bierbrauer Diehl ſtehen 2 geraͤumliche Logis zu vermiethen, welche
ſogleich bezogen werden koͤnnen.
Am alten Baad in No. 338 iſt ein kogis zu vermiethen, welches in 2 Stüben,
2 Kammern, einem Boden und verſchloſſenen Holzplatz beſtehet.
Am Ballonplatz ſtehet eine geraͤumliche Scheuer zu vermiethen. Bei wem ?
erſaͤhrt man in der Buchdruckerei.
Bei der mit bekannter guter Ordnung und den feſtgeſezten Solennitaͤten
voll=
zogenen 289ten Ziehung der Hochfuͤrſtl. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen gnaͤdigſt garantirten
Zahlen=Lotterie, ſind dieſe Numern:
41.
1
62.
25.
89.
aus dem Gluͤcksrade gezogen worden. Die 290te Ziehung geſchieht den 3ten Aug.
und ſo fort von 3 zu 3 Wochen. Darmſtadt den 13ten Juli 1792.
Generaldirektion der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zahlen=Lotterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 7ten bis den 14ten Juli 1792.
Herr von Meyer, aus Strasburg, Herr Miller, Kandidat von Heidelberg, log im
2 1 Hotel de Darmſtadt. Hr. Ledieu, Handelsmann aus Frankreich, log in der Kvon.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr Kappes, und Hr. Dotris, franzoͤßiſche Officier, den 7. Hr. von Campell und Hr. voll
Leyh, aus England, eod. Herr von Darband und Herr von Edel, franzoͤſ. Officiers,
den 8. Hr. von Welward, Obervoigt von Karlsruhe, eod. Hr. von Molck, Lieut. und
Hofjunker in Heſſenkaſſeliſchen Dienſten, eod. Hr. von Finck, hollaͤndiſcher Rittmeiſter,
eod. Hr. von Geyer, pfaͤlziſcher geh. Rath, den 9. Hr. Graf von Tollequi, aus
Frank=
reich, eod, Hr. von Floranſe und Hr. von Macanti, aus Italien, eod. Frau Graͤfin
von Morſlie, aus Wien, eod. Hr. Stauch, geh. Rath, von Buchsweiler, eod. Hr.
Graf von Baldi, Kanzler aus Ungarn, den 10. Hr. von Ganzo, aus Kurland, eod.
Hr. Graf Zbpzhy, oberſter Landrichter in koͤnigl. ungariſchen Dienſten, den 11. Herr
Krug, Praͤlat von Schwarzerach, eod. Hr. von Roͤſſing, aus Preuſſen, eod. Herr
von Dolllaine;aus Paris, den 12. Hr. von Dautille, aus Madrid, eod. Herr von
Schmidt, hollaͤndiſcher Lieutenant, eod. Hr. Balzer, Regierungsrath v. Gieſen, d. 13.
Hr. von Wultre, Gartendirektor von Karlsruhe, eod. Hr. von Nevae, Kurmainziſ.
Kammerherr, eod. Hr. Graf von Jaſtorr, franzoͤſiſcher Obriſter, eod. Hr. v.
Wolotz=
aus Ungarn, eod. Hr. von Uxkiel, Geſandter aus Stuttgard, eod.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte u. Verſtorbene in voriger Woche
Gebohrne und Getaufte.
Den 9ten Inlüi, Herrn Karl Ludwig Kohlermann, Fürſtl. Secretair und
Rentkammerrgiſtra=
tor dohier, ein Soͤhnlein.
Eodem, Hrn. Joh. Ph. Müller, Kandidat der Redten und Kaiſerl. Notarius, ein Soͤhnlein.
Den 10ten, dem Burger und Mezgermeiſter, Joh. Ludwig Arnheiter, ein Tochterlein.
Den 12ten, dem Burger und Mehlhaͤndler, Johann Henrich Stoͤrger, ein Tuͤchterlein.
Ropulirte.
Den 8ten, Meiſter Joh Ad Fr Loihmann, Burger und Zimmermann allhier, weyl. des
gewe=
nen Burgers und Zimwermeiſters,Martin Coihmanns, zu Stargard im Mecklenburgiſchen
hinterlaſſener ehelicher Sohn, und Louiſe Dorothea, weyl. des allhieſig geweſenen
Bur=
gers und Zimmermeiſters, Leonhard Stauferts, hinterlaſſene Wittwe.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 8ten, Frau Maria Margaretha, des F. Kriegskanzleidieners, Herrn Johann Philip=
Strauß, Ehefrau, 70 Jahr, 8 Monat und 28 Tage alt.
Eodem, aus der Armenkaſſe, Eliſabetha, des verſtorbenen Burgers und Schneidermeiſters,
Henrich Fels, hinterlaſſene Tochter, 66 Jahr alt.
Den 10ten, Frau Anna Korolina, des allhieſigen F. Supeeintendenten und Conſiſtorialratha=
Herrn Joh. Friedrich Daniel Olfs, Frau Eheliebſte, 58 Jahr, 7 Monat und 1 Tage alt.
Den 11ten, Frau Johanna Maria Charlotta, Herrn Ernſt Auguſt Boͤſels, Kammerlaquai bei
Sr. Hochfürſtl. Durchl. des Herzogs zu Mecklenburg=Streltz; Ehegattin, 38 Jahr:
5 Monat und 9Tage alt.
Den 14ten, dem Burger und Mehlhaͤndler, Joh. Heür. Stoͤrger, ein Toͤchterlein, 4 Tage glt.