Darmstädter Tagblatt 1792


16. Januar 1792

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Anno 1792.

den 16. Januar.

No. 3

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.

gnaͤdigſtem Privilegio.
Frag= und
Blatt,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

Viktualien= und Murktpreis.

Ein Pfund Ochſenfleiſch

Rindfleiſch
- Kalsfleiſch
dammelfleiſch
Schaaffeiſch
Schweinenfleiſch
Schinken u. Doͤrrfl. 13
Speck.
Nierenfett

- Hammelsfett
- Schweinenſchmalz

1
1

1

1
1
1
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Kalbsgeluͤng
Ein Hammelsgelung
1 Pfind Ochſengelung
Sillzen
1 Vratnurſt

1 Leber=u. Blutw. 6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
6
Ein Hammelskopf 5
Ein Kalbsfuß

Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Waizen,
zin Malter Spelzen
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl

kr. pf. 15
13
14
14 2 10
8.
32
101½ kr. 46 5 46 2 17 40 66

Ein Kimpf Hafermehl

1

1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen
1- Apf. grob. geſchr. Gerſten 40
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 6c
1 Kumpf Erbſen

1 Kumpf Linſen
1 MaasMerz=od. Lagerb. im Haus,
- uͤber die Straße,
1
- Jungbier im Haus
1
und uͤber die Straße.
1 - Bierhefe
- Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter.
16
- Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe 4 Stuͤck
Eier 3 auch 4 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln.
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L.
Ver 2 kr. Brod ſoll wiegen 1110
Vor 4kr. dito
221
Vor 6 kr. dito.
3 31
Vor 1kr Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod
11
Vor 2 kr. dito
22
Vor 1kr. Waſſerweck
10
Vor 1kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod.
Ein funfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes

kr.
32
48
48
80
20
24
4
4
5
17
4
5

Kommißbrod ſoll gelten 7 Kr.
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern:

Amt Ruͤſſelsheim
Amt Dornberg.
Amt Lichtenberg
Cent Pſungſtadt
Cent Arheilgen .
Amt Zwingenberg

Mltr. Mltr. Mtr. Mltr. Mltr. Korn Gerſte Waiz. Spelz. Hafer kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. 3 40 2 40 5 2 45 . 2 2 2 20 50 2 45 2 8 2 15 40 G 45 40 2 2 20 145 2 50- l 2½- 21 15 [ ][  ][ ]

Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.

I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicata.
Es wird hiermit verordnet und oͤffentlch bekannt gemacht, daß der von den Ha=
ferhaͤndlern
zum allgemeinen Verkauf hierher gebracht werdende Hafer von nun
an nicht weiter in Wirths= und Privathaͤuſern an einzele Kaͤufer bei ohnfehlbarer
Strafe von Zehen Gulden ſowohl fuͤr den Verkaͤufer oder Haͤndler als auch fuͤr
den Wirth und die Perſon, die ſolches in deren Haus zulaͤßt, verkauft, ſondern ein=
zig
und allein auf Jahr= und Wochenmaͤrkten auf dem Marktplatz zum öffentlichen
Verkauf ausgeſtellt und durch die verpflichtete Mitter mit richtig geeichten Gefaͤſen
ausgemeſſen werden ſolle. Darmſtadt, den 2. Dec. 1791.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
Es wird hiermit verordnet und Jedermaͤnniglich bekannt gemacht, daß Niemand
uͤber den Ballonplatz bei Vermeidung Fuͤnf Gulden Strafe fahren oder reuten ſoll.
Darmſtadt den 17ten Dec 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Polizeideputation daſelbſt.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Es ſollen bis kuͤnſtigen Mittwoch den 18ten d. M. Vormittags um 9 Uhr, die
zur Verlaſſenſchaft des dahier verſtorbenen Hauptmann von Goedke des aͤlteren, ſaͤmt=
liche
Mobilien, an Kleidung, Weiszeug, Bettwerk, Eiſen, Zinn, Kupfer, Holz=
werk
und dergleichen, in der Behauſung des Burger und Handelsmann Heinrich
Walloth amz Rietſtein, oͤffentlich verkauft werden, welches hiermit den Kauflieb=
habern
bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 13ten Januar 1792.
Fuͤrſtl. Heſſ. Regimentsgericht daſelbſt.
Schlechter.
Nachdeme kuͤnftigen Mittwoch den 18ten d. M. und die darauf folgende Taͤge,
und zwar jedesmal Vormittags um 9 und Nachmittags um 2 Uhr, allerlei, beſon=
ders
aber juriſtiſche Buͤcher, im Gaſthaus zum Engel dahier, oͤffentlich gegen gleich
baare Zahlung an den Meiſtbietenden verſteigert werden ſollen; ſo wird dieſes hier=
durch
Jedermann zu dem Ende bekannt gemacht, damit die Liebhaber ſich bei der
Steigerung einfinden und nach Gefallen mitbieten koͤnnen. Darmſtadt den 13ten
Von Kommiſſionswegen.
Januar 1792.
Schmalcalder.
Da die Kriegsrath Merliſche Frau Wittwe geſonnen iſt, ihre dahier an der
Landſtraße gelegene, ohngefehr 3 Morgen einhaltende Hofraithe, beſtehend in einem
mit einem großen Saal und mehreren geraͤumlichen Zimmern, beſonderer Wohnung
fuͤr einen Hofmann, einem gewoͤlbten und zwei Balkenkellern verſehenen Haus,
zwei Scheuern, den noͤthigen Pferde=Kuͤh= und Schweinſtaͤllen, einen geraͤumli=
chen
Hof und Garten, ſodann das nahe dabei gelegene umzaͤunte Stuck Feld von
2 12 Morgen, ferner ohngefehr 30 Morgen Ackerland, 10 Morgen Wieſen und.
etwas Tannenwald, öffentlich verſteigern und den Meiſtbietenden zuſchlagen zu
laſſen: und dann zu ſolcher Verſteigerung Mittwoch der 1ſte naͤchſtkommenden Mo=
nats
Febr. feſtgeſezt worden iſt; ſo wird ſolches hierdurch zu Jedermanns Rachricht
bekannt gemacht, damit die zum Ankauf vorbemeldeter Hofraithe und Feldguͤther
Luſthabende ſich vorher um deren Beſchaffenheit naͤher erkundigen, ſofort in ter=

[ ][  ][ ]

mino ſub haſtationis Vormittags 9 Uhr ſich allhier einfinden, die Bedingungen ver=
nehmen
und nach Belieben mitbieten koͤnnen. Arheilgen den 6ten Jan. 1792.
H. B. Eßwein.
Donnerstags den 2ten Februar, Nachmittags um 2 Uhr, ſollen in dem Gaſt=
haus
zur Krone, nachſtehende in allhieſiger Gemarkung gelegene Gaͤrten, Aecker und
Wieſen, an den Meiſtbietenden unter denen bei der Verſteigerung bekannt gemacht
werdenden Konditionen oͤffentlich verſteigt werden:
30 im Heinheimerfeld, hinterm Bangert, ſtoͤßt rechterhand
auf den Kranichſteiner Weg, iſt zehendfrei, giebt 2 Kuͤmpf
Korn zur Rentſchreiberei.
7 33 ſtoͤßt an Kranichſteiner Weg rechterhand, bef. Friedrich
Konrad Ritter und Nikolaus Allmann, giebt 1 Kumpf
2 Geſch. Korn der Pfarr Beſſungen und 234 Geſch. Korn
zur Kollektorei.
25ä 73 4 24 beim Alands Biernbaum, rechterhand am Arheilger Weg,
an Kellersweiden, giebt 1Kpf. Korn zur Rentſchreiberei,
bef. Henrich Gans und Fuͤrſtl. Hauptmann Klotzin.
27 55 - 24 daſelbſt, iſt zehendfrei, giebt 1 Kpf. Korn zur Rentſchrei=
berei
, bef. Frau Hauptmann Klotzin und David Spieß.
24 92 I1 27 Garten, wieder angefangen im Bangert, iſt zehendfrei,
giebt 7 Alb. 3 Pf. Beed, bef. Jakob Volchard und Hrn.
geheimen Regierungsrath Schmitt.
712 24 6 31 noch im Bangert, ſtoßt von obigen auf vorige, iſt zehend=
frei
, giebt 1144 Geſch. Martinshafer und 2 Geſch. Mar=
tinshafer
, bef. Ludwig Kaͤßberger und Philipp Moͤſer.
15 45 8 Wieſen, in denen vorderſten Seiterswieſen, giebt 2 Alb.
Beed, bef. Waiſenhaus=Erbleihguth und Ludwig Dickel.
daſelbſten, bef. gnaͤdigſte Herrſchaft und Bernhard Hahn,
2 121 5
giebt 4 Alb. Beed.
welches denen Liebhabern hierdurch bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 11ten
Jaͤnner 1792.
Nachdeme die vorhin oͤffentlich angezeigte Verſteigerung der Hammermühle auf
der Salzbach bey Moßbach, dahieſig= Fuͤrſtlichen Oberamts, eingetrettener Hinder=
niſſe
wegen nicht hat vollzogen werden koͤnnen, und mimmehro von hoͤherer Orten
eine Verſteigerung wiederholt anbefohlen worden; ſo wird ſolches hiermit unter Be=
zug
auf die vorhin erlaſſene Publicationen mit dem Anhang zur allgemeinen Wiſſen=
ſchaft
gebracht, daß gedachte beſtconditionirte Erbleihmuͤhle mit ihren ſchon bekann=
ten
groſen Zubehoͤrdten, ſchoͤnen Guͤtern, theils zur Erbleihe gehoͤrig, und groͤſern
theils eigenthuͤmlich, ſammt neuem aͤuſerſt koſtbaren groſen gewoͤlbten und ganz be=
ſonders
gelegenen Keller, auch uͤbrigen ſchon ausgeſchriebenen nahmhaften Stuͤcken:
auf Mittwoch den 18. Jan. des naͤchſtkommenden Jahres 1792. in dem Wirthshaus
zum Anker in Moßbach fruͤhe 9 Uhr an den Meiſtbietenden oͤffentlich werde verſtei=
gert
werden; weswegen dann die Liebhaber ſolche Muͤhle vorhero beaugenſcheinigen,
die weitere Conditionen auf dem Steigtermin vernehmen, und ſich des Zuſchlags
gewaͤrtigen koͤnnen. Wiesbaden, den 12. Dec. 1791.
Fuͤrſtl. Oberamt hieſelbſt.
Da Mittwochs den 18. Jan. Morgens 9 Uhr, auf dem Herrſchaftl. Speicher zu
Zwingenberg, ſodann Freitags den 20ten dieſes, auf dem Herrſchaftl. Speicher
zu Jaͤgersburg, eine Parthie gruͤchte, als: Korn, Gerſten und Spelz, unter Vor=
behalt
hoͤherer Ratifikation, offentlich an die Meiſtbjetende verſteigt werden ſollen;

No. Ruth. Schu Gew. 2.3. 133 10 70 [ ][  ][ ]

ſo wird ſolches den Liebhabern zu dem Ende bekannt gemacht, damit ſolche zu der
feſigeſezten Zeit, an den beſtimmten Orten ſich emfinden und nach Gefallen mitbie=
ten
koͤnnen. Jaͤgersburg den 1. Jan. 1792.
Koͤniger.
Der ſogenannte neue Bau in dem Schloßhof zu Ernſthofen ſoll auf hoͤhern Befehl
oͤffentlich auf den Abbruch verſteigt werden. Es wird dieſes demnach mit dem
Anhang hierdurch bekannt gemacht, daß ſich die Liebhaber, welche die Beſchaffenheit
dieſes Hauſes vorher einſehen wollen, bei dem Kontrolleur Baͤr zu Ernſthofen des=
falls
melden - ſofort ſich Mittwochs den 1ſten Febr. d. J. Vormittags 9 Uhr, als
dem zu dieſer Verſteigerung feſtgeſezten Termin, in dem daſigen Wirthshaus einfin=
den
koͤnnen. Lichtenberg den 10ten Jan. 1792.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentei daſelbſt.
Weyland.
Auf den 17ten Jan. 1792. ſollen die Kaſtenfruͤchte zu Stockſtadt, beſtehend in
6 Mltr. 2 Smr. Korn, 12 Mltr. 3 Smr. Gerſte, 28 Mltr. Spelz und 22 Mltr.
Hafer an den Meiſtbietenden verſteigt werden, wozu die Liebhaber ſich Morgens um
10 Uhr auf dem Rathhauſe allda einfinden koͤnnen. Stockſtadt den 2ten Jan. 1792.
Dillmann, Kaſtenmeiſter.
In dem Pfarrhaus zu Weiterſtadt ſollen Mittwochs den 18ten dieſes Vormittags
um 10 Uhr die Kirchenlaſtenfruͤchte, ſo in 12 Mltr. Korn beſtehen, an den Meiſtbie=
tenden
oͤffentlich verſteigt werden.
Joſt Meinhard, Kaſtenmeiſter daſ.
Die Gardereuter Weickertin iſt geſonnen, ihren zwiſchen den herrchaftl. Wingerten
und dem Grenadier Lauſter gelegein und 5 Viertel 10 Ruthen haltenden Garten,
welcher mit einem Haͤusgen verſehen, aus freier Hand zu verkaufen. Liebhaber
koͤnnen das Naͤhere bei der Eigenthumerin erfahren.
Ein hald Dutzend lederne Stuhlſeſſel und ein groſer Kleiderſchrank mit 2 Thuͤren
von Eichenholz ſind zu verkaufen. In der Buchdruckerei iſt das Weitere zu erfragen.
Eine große tragbare Kuh, welche nicht lange trocken ſteht, iſt aus der Hand zu
verkaufen. Das. Jaͤhere iſt auch daſelbſt zu erfragen.

III. Vermiſchte Nachrichten.
Nachdeme der Accord uͤber die Oehl= und Lichterlieferung fuͤr die allhieſig Fuͤrſtl.
Garniſon mit Ablauf dieſes Monats zu Ende gehet, dieſemnach dann noͤthig ſeyn
will, wegen der fuͤr nur gedachte Fuͤrſtl. Garniſon fernerweit benoͤthigten Oehl=und
Unſchlittlichterlieferung, benebſt dem erforderlichen Wichengarn, einen neuen Accord
und zwar abermalen auf ein Jahr lang, vorbehaͤltlich jedoch hoͤherer Ratiſikation
zu ſchließen, und dann zu oͤffentlicher Verſteigerung und Begebung dieſer Lioferung Ter=
minus
auf Freitag den 20ten d. M.anberaumt worden. Als wird ſolches zu dem Ende
hiermit bekannt gemacht, damit die zu ſothaner Lieferung Luſttragende ſich auf be=
meldten
Termin und zwar Vormittags 10 Uhr auf dahieſig Fuͤrſtl. Ariegskollegio
einfinden und nach Gefallen mitbieten koͤnnen. Darmſtadt den 10ten Jan. 1792.
Fuͤrſtl. Heſſ. Kriegskanzlei daſelbſt.
Zur Nachricht wird hiermit bekannt gemacht, daß keine Looſe zu der hieſig Hochf.
Klaſſenlotterie von der Generaldjrektion ausgegeben werden koͤnnen, ſondern ſolche
nur allein bei den beſtellten Hrn. Kollekteurs zu bekommen ſind. Darmſtadt den
Von Generaldirektionswegen.
10ten Januar 1792.
Fuhr.
In der in dem vorigen Wochenblatt vom 9ten dieſes befindlichen Waiſenhausnach=
richt
ſind aus einem typographiſchen Verſehen die 2 fl. aus dem Goddelauer Opfer=
ſaͤcklein
vom 3ten Advent ausgelaſſen worden, welches zur Berichtigung hiermit
nachgeholet wird.
(Hierbei ein Anhang.)

[ ][  ][ ]

Anhang zu No. 3. des Anzeigungsblatts.

Vermiſchte Nachrichten.
Im ehemalig Kabinetskaſſirer Pfaffiſchen Haus im Birngarten, ſind 3 Wohnun=
gen
fuͤr ledige Perſonen zu vermiethen und koͤnnen ſogleich bezogen werden. Die erſte
iſt eine Stiege hoch und beſtehet aus 2 geraͤumigen tapezirten Zimmern. Die zwei
andern 2 Stiegen hoch, beſtehet jedes aus 2 wohleingerichteten Zimmern. Darm=
ſtadt
den 12ten Januar 1792.
Ein lediger Menſch ſucht ein mit einem Bett verſehenes, jedoch reinliches,
Logis, welches gleich bezogen werden kann. Naͤheren Beſcheid ſagt Ausgeber dieſes.
In Nro. 592. in der neuen Vorſtadt nach dem kleinen Thuͤrgen iſt ein Logis mit
oder ohne Meubel zu verlehnen, beſtehend in 3 bis 4 Zimmern, Stallung zu 3 oder 4
Pferden, Furageboden, welches ſogleich bezogen werden kann.
In der Behauſung des Parfuͤmeriefabrikanten Dermenon vorm neuen Thor iſt
zu vermiethen: Ein Logis im zweiten Stock, beſtehend in zwei Stuben, einer Kam=
mer
und Kuͤche, ſodann ein Pferd= oder Kuͤhſitall und Heuboden.
Nahe am Schloß und Markt iſt ein auf die Straße gehendes Logis, beſtehend in
Stube, Kuͤche und Holzplatz fuͤr eine ledige Perſon mit Bett und Meublen zu verleh=
lehnen
. In der Buchdruckerei giebt man naͤhere Nachricht.
1000 Gulden liegen gegen gerichtliche Verſicherung auszulehnen. Das Naͤhere
wird in der Buchdruckerer geſagt.
Es iſt ein Karniolſtein, etwa in der Groͤße eines Mannsdaumens, wo auf einer
Seite ein verzogener Name J. ws und auf der andern ein Wappen geſtochen war,
verlohren gegangen. Der ehrliche Fmder wird erſucht, ſelbigen in der Hofbuch=
duckerei
gegen ein Recompence abzugeben. Darmſtadt den 14ten Jan. 1792.
Von Michaelis moſaiſchem Recht, Bieler Ausgabe, iſt dem Kaͤufer bei der lezt=
hin
im Schwanen geſchehenen Vig lusſchen Verſteigerung der 3te und gte Theil, in
marmorirten Papdeckel zuſammen gebunden, entkommen. Wer dieſen Band gefun=
den
hat, oder noch finden ſollte, wird gebeten, in der Buchdruckerei gefaͤlligſt Nach=
richt
davon zu et theilen, oder das Buch ſelbſt dahin abzugeben.
Der allhier kuͤ zlich angekommene und per Decretum gnaͤdigſt angenommene Tanz=
meiſter
, Herr haufmann, empfiehlt ſich allen Kennern und Liebhabern der Tanzkunſt,
und bietet zugleich denjenigen, ſo im teutſchen, franzoͤſiſchen und engliſchen Tanzen
Unterricht von ihm verlangen, ſeine Dienſte an. Seine Wohnung iſt in dem Nau=
maͤnniſchen
Hauſe in der alten Vorſtadt. Darmſtadt den 14ten Jan. 1792.
Sollte jemand Holz von wilden Birnbaͤumen, ſowol geſchnitten als auch noch in
ungetrennten Stammenden, wo aber der Kern im Durchſchnitt von 8 und mehr
Zoll Breite roth ſeyn muß, zu verkaufen haben; ſo bittet man es in der Buchdrucke=
rei
anzuzeigen.
Bei dem hieſigen Handelsjuden und Kollekteur Heyum Joachim ſind ganze, halbe=
dritteis
und viertels Looſe zur hieſigen zweiten Klaſſenlotterie zu haben.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 7. bis den 14. Jan. 1792.
Herr Zeller, Maler aus Mainz; Herr Miller, Kaufmann aus Frankfurt, log. im
Trauden.
Herr von Schoͤnſiaͤdt, geweſener Kaſſeliſcher Kammerher, log. in der Poſt.

[ ][  ]

Herr Nikolazi, aus Italien, Herr Dofner und Herr Hermann, aus Schwaben,
log. im Engel.
Herr Eyſſele, Kaufmann aus Dirwangen, log. im Schwanen.
Herr Secci und Herr Primaoͤſi, Handelsleute aus Italien, log. in der Krone.
Herr Reitz, aus Battenberg, log. im Ochſen.
Herr Zirkler, Maler aus Lauterbach, log. im Anker.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logirt:
Herr von Boden, geheimer Rath in hieſigen Dienſten, log. bei Herrn Obriſtlieutenant
von der Buſſche.
Ab= und durchgereiſte Herrn Daſſagiers:
Herr von Wieſenhuͤtten, Pfaͤlziſcher Kapitaͤn, den 7ten Jan. Herr von Cunigham,
Franzoͤſiſcher Kapitan vom Regiment Graf von Wittgenſtein, den 8ten.
Herr von Jett, Kapitaͤn in Pfalziſchen Dienſten, den 9ten. Herr von
Wieſenhuͤtten, Wuͤrtembergiſcher Kapitaͤn, eod. Herr von Wildermett,
Kapitaͤn, und Herr von Menne, Lieutenant in Preuſſiſchen Die iſten,
den 10ten. Herr von Hombeſch, Preuſſiſcher Major, eod. Herr Ki=
neu
, Kommiſſionsrath aus Kaſſel, eod. Herr Graf Monchua, und
Herr Graf von Zee, aus Frankreich, den 11ten. Herr von Eſinger,
Chevallier, und Herr von Effinger, Hollaͤndiſcher Licutenant, den 13ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 8. Jan., dem Burger, Spritzenmacher und Schloſſermeiſter, Philipp Auguſl
Jordan, ein Soͤhnlein.
Den 10ten, dem Burger und Schumachermeiſter, Joh. Philipp Wilhelm Drayſer,
ein Soͤhnlein.
Eod., dem Beiſaß, Georg Philipp Weinold, Zwillinge; beide Soͤhnlein.
Den 11ten, dem Burger und Schloſſermeiſter, Johann Konrad Lorenz, ein Toͤch=
terlein
.
Ropulirte.
Den 13. Jan., Meiſter Johann Philipp Weſp, Burger und Leinenweber allhier,
weil. Johannes Weſp, geweſenen Leinenwebermeiſters zu Eſchollbruͤcken,
nachgelaſſener ehelicher Sohn, und Anna Eliſabetha, des Gerichtsſchoͤffen
zu Braunshard, Heinrich Weſp, eheliche Tochter.
Heſtorbene und Beerdigte.
Den 8ten Januar, der Burger und Schneidermeiſter, Johann Philipp Hauſſer,
48 Jahr, 6 Monat und 20 Tage alt.
Den 9ten, Katharina Eliſabetha, des Burgers und Baͤckermeiſters, Henrich Benders
Ehefrau, 29 Jahr, 11 Monat und 2 Tage alt.
Den 10ten, der Burger und Schieinermeiſter, Georg Rudolph Braun, 77 Jal valt.
Den 11ten, dem Pedell bei dem Fuͤrſtl. Paͤdagog, Ernſt Ludwig Wolf, ein Soͤhn=
lein
, 5 Jahr alt.
Den 13ten, dem Füͤrſtl. Kammerſekretaͤr und Regiſtrator, Herrn Reinhard Chri=
ſtian
Pfnorr, ein Toͤchterlein, 1 Jahr und 10 Tage alt.
Geſtorben und beerdigt bei der reformirten Gemeinde.
Den 9. Jan., der Burger und Schumachermeiſter, Wilhelm Thomas, 84 Jahre,
7 Monate und 2 Tage alt.