Darmstädter Tagblatt 1791


05. Dezember 1791

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Anno 1791.

den 5. December.

No. 49.

Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.

gnädigſtem Privilegio.
Frag= und
Blatt,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

Viktualjen= und Marktpreis.

Ein Pfund Ochſenfleiſch

Rindfleiſch
Kalbfleiſch

- Hammelfleiſch
- Schaaffleiſch
- Schweinenfleiſch
Schinken u. Dorrfl.
Speck.

- Nierenfett
- Hammelsfett
- Schweinenſchmalz
8
Ein Kalbsgelurg 9

1
I.
1
1
1
1
1
1
1
1
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengelung
Suͤlzen.

- Bratwurſt

1
1 Leber=u. Blutw. 6
Eine aeſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Falbskopf
8
Ein Hammelskopf
5

Ein Kalbsſuß

Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten.
Ein Malter Waizen,
Ein Malter Spelzen,
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmiehl
Ein Malter Weißmehl

kr. pf. 2 12 13 10 14 9 9 2 10 32 10 6 1 fl. kr. 48 52 2 2 22 4 6

Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten 4048

1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 6080
1 Kumpf Erbſen . . . .. 20
1 Kumpf Linſen
1 Maas Nerz=od.Lagerb. im Haus, 4
Uber die Straße
1 - Jungbier im Haus
und uͤber die Straße
- Vierhefe
- ſuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
Handkaͤs der beſten

1
Die uͤbrige Handkaͤſe 4 Stuͤck
Eier 4 auch 5 Stuck voe
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 6
Brodtaxe und Gewicht.
pf.L. 2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wieçen 1½7
Vor 4kr. dito
2 14
Vor 6 kr. dito
321
Vor 1kr Kuͤmmel= oder
Gemiſchtesbrod,
11
Vor 2 kr. dito.
23
Vor 1kr. Waſſerweck.
10
Vor 1 kr. Milchweck
8
9
Vor 1kr. Milchbrod
2
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 7 Kr. 2 Pf.

kr.
32
48
24
24
7I18
6
4

von

Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſe
Mltr. Mltr. Mtr. Mltr.
nachſtehenden Aemtern:
Korn (Gerſte Waiz. Spelz.

Amt Ruͤſſelsheim
Amt Dornberg
Amt Lichtenberg
Cent Pfungſtadt
Cent Arheilgen.
Amt Zwingenberg

Mltr. Hafer N. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. 3 40 2 45 5 50 2 20 50 2 45 6 2 20 40 3 2 45 40 2 2 20 2 6 2 35 [ ][  ][ ]

Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtzlich ſind.

l. Edictalladungen.
Nachdeme es ſich bei Unterſuchung der Pfarrer Vigeliuſiſchen Verlaſſenſchaft zu
Moͤrfelden ergeben, daß das Activ=Vermoͤgen von den Schulden weit uͤberſtiegen
wird, und daher hoheren Orts der Konkursprozeß erkannt worden iſt; als wird allen
denjenigen, welche an ſothanen Nachlaß rechtmaͤßige Forderungen zu haben ver=
meynen
, hierdurch bekannt gemacht, daß ſie dieſelbe a Dato binnen Drei Monat
Endesunterzeichnetem behoͤrig anzuzeigen und liquidando ſodann richtig zu ſtellen,
nach fruchtloſem Ablauf dieſes Termins aber ſich alsdenn der Praͤkluſion ohnfehlbar
zu gewaͤrtigen haben. Sign. Darmſtadt den 4ten November 1791.
Von Kommiſſionswegen.
Reh, Fuͤrſtl. Regierungs= und Konſiſtorialſekretarius.
Alle diejenige, welche an des dahier verſtorbenen Fuͤrſtl. Sekretaͤr Fritſchen Ver=
laſſenſchaft
rechtsbegruͤndete Anſpruche zu haben vermeynen, werden hiermit perem=
torie
citirt und vorgeladen, ihre etwaige Forderungen a Dato binnen 14 Tagen vor
unterſchriebenem Kommiſſario gehoͤrig anzuzeigen und richtig zu ſtellen, gegenfalls
aber ſich ohnfehlbar zu gewaͤrtigen, daß ſie nach Verlauf dieſes Termins damit nicht
weiter gehoͤrt werden ſollen. Darmſtadt den 24ten November 1791.
Von Kommiſſionswegen.
Siebert, Fuͤrſtl. Regierungs=Sekretariatsacceſſiſt.
Nachdem, um die Kinder 1ter und 2ter Ehe, ſodann die Wittwe des dahier
verſtorbenen Burgers und Zimmermeiſters, Leonhard Staufferts, behoͤrig ausein=
ander
ſetzen zu koͤnnen, nothig iſt, einen ſicheren Statum aivum & paſſirum zu ha=
ben
; als werden alle diejenige, welche an die Verlaſſenſchaft gedachten Staufferts
etwas zu fordern haben, hiermit eitirt und erfordert, Dienſtags den 13ten Dec.
d. J. fruͤhe um 9 Uhr vor Fuͤrſtl. Oberamt dahier zu erſcheinen, ihre Schuldfor=
derungen
anzugeben, und mittelſt Vorzeigung derer in Handen habender Verbrie=
fungen
behoͤrig zu liquidiren, unter der Bedrohung, daß diejenige, welche in die=
ſem
Termin nicht erſcheinen, nachher mit ihren Forderungen nicht gehoͤrt, ſondern
abgewieſen werden ſollen. Darmſtadt den 14ten Nov. 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
II. Sachen, ſo zu verkauſen.
Da das denen Jakob Gottſchalliſchen Erben dahier gehoͤrige hinter der kleinen
Bachgaſſe gelegene Wohnhaus bis auf den 12ten dieſes nochmals oͤffentlich aufge=
ſteckt
werden ſoll; ſo wird dieſes denen Kaufliebhabern bekannt gemacht, um ſich an
dem gedachten Tag, Nachmittags um 3 Uhr in dem Gaſthaus zum Ochſen dahier
einzufinden, nach denen zuvor vernommenen weiteren Bedingungen mitzubieten, und
ſich des Zuſchlags zu gewaͤrtigen. Sign. Darmſtadt, den 1. Dec. 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Regimentsgericht daſ.
Schlechter, Auditor.
Den 7ten d. M. Morgens um 9 Uhr ſollen in dem dahieſigen Pfarrhaus 3 Kuͤhe,
ein Rind und 7 Schweine, ſodann Nachmittags um 2 Uhr bemeldten Tags 8 Ohm
1783er und 17 Ohm 1788er Bechtheimer Wein, wie nicht weniger eine Parthie Faͤſ=

[ ][  ][ ]

ſer gegen gleich baare Bezahlung oͤffentlich an den Meiſtbietenden verkauft werden,
welches alſo hiermit bekannt gemacht wird. Sign. Pfungſtadt den 1ten Dec. 1791.
Von Kommiſſionswegen.
J. F. L. Schulz, Fuͤrſtl. Reg. und Konſiſt. Sekretarius.
Den 19ten dieſes und an folgenden Taͤgen, jedesmal des Nachmittags von 2 bis
5 Uhr, ſollen in dem Gaſthauſe zum Schwanen dahier, theologiſch=hiſtoriſch= phy=
ſikaliſch
=und mathematiſche Buͤcher gegen baare B zahlung verſteigt werden, welches,
ſo wie auch daß die dießfallſigen Verzeichniſſe in der Fuͤrſtl. Hof= und Kanzleibuchdru=
kerei
ohnentgeldlich zu haben ſind, hiermit bekannt gemacht wird. Sign. Darm=
ſtadt
, den 2. December 1791.
Von Kommiſſionswegen
Reh, Fuͤrſtl. Regierungs= und Konſiſtorialſekretarius.
Demnach auf das in der Paͤdagoggaſſe neben Henrich Handſchuchen Wittwe ge=
legene
Wohnhaus des dahier verſtorbenen Burgers und Zimmermeiſters, Leonhard
Staufferts, nicht mehr als 1200 Gulden, auf deſſen im Niederfeld Nro. 19. in
der 10ten Gewann gelegenen Zimmerplatz, ſamt darauf ſtehenden Gebaͤuden und
Garten aber nicht mehr als 616 Gulden in denen vorher anberaumt geweſenen Ver=
ſteigerungsterminen
gebotten und daher verordnet worden, daß dieſe Grundſtuͤcke
auf den naͤchſten Baͤttag nochmals aufgeſteckt, wenn alsdann aber nicht mehr ge=
botten
werden wuͤrde, fuͤt die vorbemeldte Gebotte zugeſchlagen werden ſolle; als
wird ſolches und daß die Verſteigerung auf dem hieſigen Rathhaus geſchehen ſolle,
zu Jedermanns Nachricht hiermit oͤffentlich bekannt gemacht. Darmſtadt den 14ten
Furſtl. Heſſ. Oberamt daſ.
Nov. 1791.
Da die Kabinetskaſſier Pfaffiſche Erben entſchloſſen ſind, auf den 14ten dieſes
Monats, ihr allhier im Birngarten gelegenes Wohnhaus, worauf bereits 3500 fl.
aus freier Hand geboten worden ſind, an den Meiſtbietenden und zwar ohne Ratifi=
cation
, jedoch gegen gleich baare Bezahlung verſteigern zu laſſen; ſo wird dieſes zu
jedermanns Wiſſenſchaft hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt, den 5. Dec. 1791.
Schultz,
Fuͤrſtl. Trankſteuer=Obereinnehmer allhier.
Es dienet zur Nachricht, daß das in der Darmſtaͤdter Geld= und Haͤuſerlotterie
gewonnene groͤſte Haus, a 6o Fuß lang, 40 Fuß breit, ſamt zugehoͤriger mit einer
Mauer umgebenen Hofreite, den 19ten zukuͤnftigen Monats Decembris in dem Gaſt=
haus
zum 2rauben daſelbſt an den Meiſtbietenden ſalva tamen ratificatione unter an=
nehmlichen
Bedingniſſen, Nachmittags um 2 Uhr, oͤffentlich verſteigert werden ſoll.
Demnach der hieſige Burger und Schreinermeiſter, Adam Klunck, ſein in der
kleinen Ochſengaſſe zwiſchen dem Schutzjuden Jeremias Aaron und dem Kiefermei=
ſter
Buͤrger gelegene Haus und Hofreite, Dienſtags den 6ten Dec. d. J. Nachmit=
tags
um 2 Uhr, in dem Gaſthaus zum Schwanen freiwillig oͤffentlich aufſtecken und
dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen will; als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt
gemacht, damit die Luſtragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darm=
ſtadt
den 16ten Nov. 1791.
Mittwoch den 7ten Dec. d. J. Vormittags 9 Uhr, ſollen in dem Kriegsrath
Merkiſchen Hauſe dahier:
Zwei Fjahrige Zugpferde, nemlich, Wallach und eine traͤchtige Stute, beide
Rappen.
Eine braune 8jahrige Stute, auch zum Reiten zu gebrauchen.
Drei traͤchtige Kuhe, zwei Rinder, funf Schweine, worunter ein traͤchtiges
Faſſelſchwein; ſodann
Ein 2ſitziger engliſcher Reiſewagen mit Stahlfedern.
Eine zugemachte Chaiſe mit 3 Glaͤſern.

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Ein Leiterwagen mit Zugehoͤr, 2 Pferdskummet nebſt Zaͤume, 2 noch brauch=
bare
und 2abgaͤngige Chaiſengeſchirr, 3 Saͤttel, nebſt verſchiednem andern
Pferdsgeſchier, ein Pflug, eine eiſerne und eine hoͤlzerne Ege; ferner
600 Boſen, theils Rocken= theils Futterſtroh, 40-50 Centner Heu, 15 Cent=
ner
Ohmet, 40 - 50 Malter Kartoffel, ein 28ſchuhiges eichnes Klotz, 900
Schuh geſchnittenes eichnes Bauholz und 289 Schuh Flotzholz,
öffentlich verſteigert und dem Meiſtbietenden gegen baare Zahlung zugeſchlagen werden.
Solches wird auf Verlangen der Kriegsrath Merkiſchen Frau Wittwe hierdurch
zu Jedermanns Nachricht mit dem Anfuͤgen bekannt gemacht, daß die erwaͤhnte zin
der Merkiſchen Behauſung zu Darmſtadt ſtehende 2 Chaiſen auch allenfalls vor dem
Steigerungstermin aus freier Hand verkauft werden wurden. Auch befinden ſich
in dem hieſigen Merkiſchen Garten etliche 1000 Stuͤck junge italieniſche Pappeln, wel=
che
hundertweis in billigem Preiſe zu kaufen ſind. Arheilgen den 18ten Nov. 179r.
Eßwein, Fuͤrſtl. Marſchkommiſſarius.
Des hieſigen Nachrichter, Hn. Schoͤnbeins Garten, im Soter, der Angewann
und der Roßdoͤrfer Straße beforchend, haͤlt in ſich laut Flurbuch, Pag. 1337., No.
31, 32 33 und 34, welchen derſelbe entweder im Ganzen oder Stuckweis Mittwochs
den 7. Dec. Nachmittags um 2 Uhr in dem Gaſthaus zur Krone in Darmſtadt oͤffent=
lich
unter annehmlichen Konditionen verſteigen zu laſſen, geſonnen iſt. Beſſungen,
den 29. Nov. 1791.
C. Geyer, Furſtl. Steuerperaquator.
Auf Dienſtag den 20. December, Nachmittags um 1 Uhr ſollen die hieſigen Kir=
chenkaſtenfruͤchte
: als 20 Mltr. 3 Smr. Korn, 18 Mltr. 3 Smr. Gerſten, 18 Mltr.
3 Smr. Spelzen, und 18 Mltr. 3 Smr. Hafer in meiner Behauſung dem Meiſtbie=
tenden
nach vorher gezeigter Probe offentlich gegen baare Bezahlung zugeſchlagen wer=
den
. Roßdorf, den 2. Dec. 1791.
Johann Peter Schumann,
Kaſtenmeiſter daſ.
Zwei groſe braune Wallachpferde, ſo zum Zug zu gebrauchen, nebſt Geſchier,
Wagen, Pflug, Ege und ein Faſſelſchwein, ſollen Mittwochs den 14ten December,
Morgens um 9 Uhr, in dem Pfarrhaus zu Dornheim an den Meiſtbietenden gegen
baare Zahlung oͤffentlich verſteigt werden.
Beim Faktor Will in der Buchdruckerei und in ſeinem Logis im Hirſch ſind in Kom=
miſſion
zu haben: Offenbacher Taſchenkalender, verſchiedene Sorten Neujahrswuͤn=
ſche
, Viſitbillets, ein Schauſpiel in 5 Akten, betitelt: das Kind der Liebe, fuͤr 24 kr.
und C. F. Wittich, delineatio juris civilis Haſſo-Caſſellani, P I. fuͤr 1fl. 12 kr.
Alle Sorten genealogiſche Kalender und Neujahrswuͤnſche, ſowohl ordinaire als
auch ganz extra feine, ſamt Viſitbillets ſind zu habenbei
Buchbinder Sinnigſohn.
Acht Stuͤck weis lakirte ganz moderne Stuͤhle, auf dem Sitz und im Ruͤcken mit
Seidenzeug beſchlagen, mit franzleinenen Ueberzuͤgen, ſind in Kommiſſion zu ver=
kaufen
bei dem Schreiner Kunz No. 384.
Bei Klaunig zum Adler ſind ertra ſchoͤne Buͤckinge a 10 Pfenning und zu3 Kreuzer
das Stuͤck zu haben.
Bei der Bierbrauer Oßmaͤnnin iſt aͤcht Mannheimer Waſſer, die Maas 1 fl.
zu haben.
Zwei 1rohmige weingruͤne mit Eiſen gebundene Faͤſſer ſind um billigen Preis zu
verkaufen. In der Buchdruckerei wird das Naͤhere geſagt.
In No. 572. ſind ſechs Wagen Dung zu verkaufen.
(Hierbei ein Anhang.)

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Anhang zu No. 49. des Anzeigungsblatts.

Es wird hiermit Jedermann verwarnet, dem Fuͤrſtl. Regierungsregiſtratot
Magner dahier fuͤhrohin etwas in der Abſicht zu ereditiren, um die Zahlung von deſ=
ſen
ruͤckſtaͤndiger oder laufender Beſoldung zu erhalten, da in Anſehung derſelben,
ſchlechterdings keiner Klage, ſie ſey von welcher Art ſie wolle, bei Hochfuͤrſtl. Regie=
rung
in Zukunft Statt gegeben werden kann. Sign. Darmſtadt den 22ten Nov. 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Regierungskanzlei daſelbſt.
Siebert, Fuͤrſtl. Regierungsſekretaͤr.
Demnach die Winter= und Sommer=Schaafweide der Gemeinde Arheilgen ſeit=
Michaelis dieſes Jahrs durch den Abzug des bisherigen Beſtaͤnders vom Kranichſtei=
ner
Hof. vacant worden, und auf anderweite 6 Jahre, unter den bisherigen Bedin=
gungen
, an den Meiſtbietenden verpachtet werden ſoll, und hierzu Terminus auf
Donnerstag den 22ten naͤchſteintretenden Monats Decembers fruͤhe 10 Uhr anbe=
raumt
worden; als wird ſolches hiermit bekannt gemacht, damit die Liebhaber ſich.
in dem vorbemerkten Termin zu Arheilgen einſinden, die Bedingungen vernehmen.
und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 25ten Nov. 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
Ich benachrichtige hierdurch die Freunde derer zeichnenden Kuͤnſte, daß ich kuͤnftig
im Zeichnen, Aetzen und Kupferſtechen allhier Unterricht ertheilen werde. Fuͤr den
Unterricht in meinem Logis, welches bei dem Weisbinder Ritter iſt, bezahlet man mo=
nathlich
fuͤr 16 Stunden 1fl., und wenn ich außerhalb unterrichte, 1fl. 30 kr. Ich
werde mich bemuͤhen, meinen Unterricht moͤglichſt anſchaulich und fuͤr jedes Alter paſ=
ſend
und verſtaͤndlich zu. machen; ſchmeichle mir zum voraus mit einer geneigten Un=
Suſemihl.
terſtuͤtzung-
Der ohnunterſchriebene Brief iſt mir jedoch erbrochen an einem Sonntag zuge=
ſtellet
worden, er hat gar gute Dienſte gethan, das Angegebene hat ſeine Richtigkeit,
nur wuͤnſche ich, daß ſich der ehrliche Freund mir entdecken moͤchte, alsdenn ich ein
mehreres ſagen. wollte. Ich erſiche ihn alſo, ſich entweder ſchriftlich oder perſoͤnlich,
bald mir erkennen zu geben; ich verſichere ihn, daß, wenn er es verlangt, er gaͤnz=
lich
verſchwiegen bleiben, und nicht das Geringſte zu befahren haben ſoll. Iſt es
ein Brief, ſo muß er nicht hingeworfen, ſondern mir ſelbſten, oder dener Meinigen
zugeſtellet werden.
In der neuen Vorſtadt No. 610. iſt ein Logis im zweiten Stock im Rebenbau zu
verlehnen, beſtehet aus 4 Stuben und 1 Kammer in einer Reihe - alsdann im
dritten Stock 3 Dachſtuben auf die Straſe, welches ſogleich bezogen werden kann.
Es bietet Jemand ſeine Dienſte an, verbrochenes Porzellain und Glaswerk wie=
der
vollkommen herzuſtellen, daß es wie vorher zu gehrauchen iſt. In der langen.
Gaſſe No. 222. iſt desfalls nachzufragen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 26. Nov. bis den 3. Dec. 1791.
Herr Krug, Kaufmann aus Frankfurt, log. in der Poſt.
Herr Kaſpar, Kaiſerlicher Adjutant; Herr Zeller, Maler aus Mainz; Herr Rieger,
aus Rußland, log. im Trauben.
Hr. Pompe, aus Boͤhmen, Hr. Staats, aus Schwaben, Handelsleute, log. im Engel.
Herr Meyer und Herr Eitel, Handelsleute aus Oeringen, log. im Schwanen.
Herr Garrond, Handelsmann aus Italien, log. im froͤhlichen Mann.
Herr Weber, aus Mainz, Herr Antoni und Herr Boulbi, aus Italien, ſamtlich
Handelsleute, log. in der Krone.
Frau Schilling, Handelsfrau aus Mannheim, log. im Loͤwen.

[ ][  ]

Auſſer den Gaſthäuſern logirt:
Zwei Herrn von Prettlack, Rittmeiſter und Lieutenant in Kaiſerlichen Dienſten, log.
in dem von Prettlackiſchen Hauſe.
Ab= und durchgereiſte Herrn Daſſatiers:
Herr von Bach, Kaiſerlicher Kapitain, den 26. Nov. Herr von Sainſimon, aus
Frankreich, den 27ten. Zwei Hrn. Gebruͤder Scola, Kaufleute aus Frank=
furt
, eod. Herr Herzog von Calis, und Herr Marggraf Diras, aus
Frankreich, den 29ten. Herr Embel, Kurier aus Rußland, eod. Herr
von Kanſtein, Kaſſeliſcher Kapitain, den 1. Dec. Herr Graf D’auteuil,
Franzoͤſiſcher Offizier, eod. Herr Krebs, Aſſeſſor von Gladenbach, eod.
Herr L’Abbe D Eimar, Vicaire General aus Strasburg, eod. Herr von
Millet, Lieutenant in Franzoͤſiſchen Dienſten, den 3ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 27. Nov., dem Beiſaß, Heinrich Heil, ein Toͤchterlein.
Den 28ten, dem Burger und Tuchmachermeiſter, Joh. Leonh. Lenz, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Burger und Schloſſermeiſter, Johann Jakob Roͤder, ein Toͤchterlein.
Den 1. Dec., dem Fuͤrſtl. Regierungs= und Lehenskanzelliſten, Hrn. Karl Ludwig
Menzzer, ein Soͤhnlein.
Den 3ten, dem Fuͤrſtl. Hoflaquai, Jakob Lucas, ein Toͤchterlein.
Bapulirte.
Den 27. Nov., Daniel Schneider, Beiſaß auhier, ein Wittwer, und Anna Ger=
traud
, weil. Heinrich Erbes, geweſenen Mousquetiers unter dem hieſigen
Fuͤrſtl. Leibregiment, hinterbliebene Wittwe.
Den 29ten, Meiſter Johannes Schober, Burger und Mezger allhier, weil. Johann
Georg Schobers, auch geweſenen Burgers und Mezgermeiſters allhier, nach=
gelaſſener
ehelicher Sohn, und Igfr. Anna Maria, des Kaſtenmeiſters,
Gerichtsſchoͤffen, Gaſtwirths und Mezgermeiſters zu Wolfskehlen, Amts
Dornberg, Hrn. Heinrich Philipp Schafners, jungſte eheliche Tochter.
Eod., Meiſter Johann Konrad Kopp, Burger und Zimmermann allhier, weil. Joh.
Philipp Kopps, auch geweſenen Burgers und Zimmermeiſters allhier, nach=
gelaſſener
ehelicher Sohn, und Jungfer Anna Eliſabetha, des Fuͤrſtl.
Schultheiſen Herrn Johann Adam Koͤrbler zu Altheim, Amts Schafheim,
eheliche Tochter.
Den 1ſten Dec. Meiſter Johann Philipp Knos, Burger und Baͤcker allhier, weil.
Hrn. Nikolaus Heinrich Knos, geweſenen Cent= und Gerichtsſchoͤffen zu
Jugenheim, Amts Seeheim, nachgelaſſener ehelicher Sohn, und Anna
Maria, Meiſters Johann Daniel Hochſtaͤtter, Burgers und Baͤckers in
der freien Reichsſtadt Worms, eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 27ten Nov. Herr Jakob Eberhard Vigelius, Füͤrſtl. Sekrataͤr und Oberforſt=
amtskanzelliſt
, alt 42 Jahr wemiger 1 Tag.
Den 30ten, Fr. Charlotta Dorothea, des Gloͤckners und Kirchendieners bei der
hieſigen Stadtkirche, Hrn. Karl Ludwig Muͤllers, Ehefrau, alt 42 Jahr,
Monat und 15 Tag.
Den 3ten Dec. Maria Helena, weil. Meiſter Johann Jakob Voglers, geweſenen
Burgers und Saͤcklers allhier, hinterbliebene Wittwe, alt 68 Jahr.
Geſtorben und beerdigt bei der reformirten Gemeinde.
Den 29ten Nov. aus der Armenkaſſe: dem Farbenmacher Nennſtill ein Soͤhnlein,
alt 2 Jahr und 6 Monat.