Anno 1791. den 21. November.
No. 47.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
gnaͤdigſtem Privilegio.
Darmſtaͤdtiſches
Frag= und
Anzeigungs.
BLatt,
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
33) Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualien= und Marktpreis.
Ein=Pfund Ochſenfleiſch
1
1
1
1
1
1
1
1
Rindfleiſch
Kalbſteiſch
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
Schinken u. Dorrfl.
Speck.
Nierenfett
Hammelsfett
Schweinenſchmalz
8
Ein Kalbsgegroͤß
9=
Ein Kalbsgelung .
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengeluͤng
Saͤilzen.
1
1
Bratwuͤrſt
1 Leber= u. Blutw. 6½
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
15 2 13
14
14
O
5 7 2
10
9
32
10
6 2 fl. kr. 52 54 2 6 2 25 4 4 18
Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchalter Hirſen
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten 40148
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 6080
1 Kumpf Erbſen,
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=od.Lagerb. im Haus
1 - uͤber die Straße
1
- Jungbier im Haus
und uͤber die Straße
1 - Bierhefe
- Kuh= oder Geiſemilch5
1 Pfund friſche Butter. 1.
1
Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe 4 Stuͤck
Eier 4 auch 5 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 6
Brodtaxe und Gewicht.
pf.L. 2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen, 1½ 7
Vor 4kr. dito
0 2214
Vor 6 kr. dito
321
Vor 1kr Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
11
Vor 2 kr. dito
- 22
Vor 1 kr. Waſſerweck
10
Vor 1kr. Milchweck
8
Vor 1 kr. Milchbrod
2
2
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 7 Nr. 2 Pf.
kr.
32
48
20
24
24
18
4
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſevon nachſtehenden Aemtern: Mltr.
Korn, Mltr.
Gerſte Mltr.
Waiz. Mltr.
Spelz Mltr.
Hafer Amt Ruͤſſelsheim fl.
4 kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr.
— fl. kr.
Amt Dornberg. 50 50 10 2 20 Amt Lichtenberg 4 2 55 c 2 24 Cent Pfungſtädt 3 40 3 2 10 — Cent Arheilgen 3 45 2 40 2 2 20 Amt Zwingenberg 4 — 2 61 2 35 [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtzlich ſind.
I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicatum.
Es iſt zwar das Tabacksrauchen auf denen Boͤden, in denen Kammern, wo
Bek=
ten oder andere ſich leicht entzuͤndende Sachen aufbehalten werden, auf denen
Stra=
ſen und Hoͤfen, wie inſonderheit auch in denen Staͤllen, Scheuern, Heuboͤden, bei
Miſt=
ſtaͤtten, oder an andern gefaͤhrlichen Orten in der unterm 18. Jun. 1767. erlaſſenen
Hochfuͤrſtl. Feuerordnung §. 18. Jedermann, ſo Tag als Nachts, bei Funf Gulden
Strafe verboten. Da man aber mit aͤuſſerſtem Mißfallen ſeit einiger Zeit
wahrge=
nommen, daß hierinnen belobter Verordnung keinesweges nachgelebet, vielmehr an
vorberuhrten gefaͤhrlichen Plaͤtzen und auf den Straſen noch immer taͤglich Taback
ge=
rauchet worden, und dadurch, wie die Erfahrung lehret, groſes Ungluͤck veranlaßt
werden kann; als wird das Tabacksrauchen an vorberuͤhrten Orten hierdurch
offent=
lich wiederholt unterſagt, mit dem ernſtlichen Verwarnen, daß derjenige, welcher ſich
hierunter dennoch betreten laſſen wird, in die ordnungsmaͤſige Strafe von Fuͤnf
Gul=
den kondemnirt und zu deren gleichbaldigen Erlegung angehalten werden ſolle.
Darm=
ſtadt, den 21. Oktober 1791.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
II. Edictalladungen.
Nachdeme es ſich bei Unterſuchung der Pfarrer Vigeliuſiſchen Verlaſſenſchaft zu
Moͤrfelden ergeben, daß das Activ=Vermoͤgen von den Schulden weit uͤberſtiegen
wird, und daher hoͤheren Orts der Konkursprozeß erkannt worden iſt; als wird allen
denjenigen, welche an ſothanen Nachlaß rechtmaͤßige Forderungen zu haben
ver=
meynen, hierdurch bekannt gemacht, daß ſie dieſelbe a Dato binnen Drei Monat
Endesunterzeichnetem behoͤrig anzuzeigen und liquidande ſodann richtig zu ſtellen,
nach fruchtloſem Ablauf dieſes Termins aber ſich alsdenn der Praͤkluſion ohnfehldar
zu gewaͤrtigen haben. Sign. Darmſtadt den 4ten November 1791.
Von Kommiſſionswegen.
Reh, Fuͤrſtl. Regierungs= und Konſiſtorialſekretarius.
Nachdem, um die Kinder 1ter und 2ter Ehe, ſodann die Wittwe des dahier
verſtorbenen Burgers und Zimmermeiſters, Leonhard Staufferts, behoͤrig
ausein=
ander ſeben zu koͤnnen, noͤthig iſt, einen ſicheren Statum aivum & paſſivum zu
ha=
ben; als werden alle diejenige, welche an die Verlaſſenſchaft gedachten Staufferts
etwas zu fordern haben, hiermit eitirt und erfordert, Dienſtags den 13ten Dec.
d. J. fruͤhe um 9 Uhr vor Fuͤrſtl. Oberamt dahier zu erſcheinen, ihre
Schuldfor=
derungen anzugeben, und mittelſt Vorzeigung derer in Handen habender
Verbrie=
fungen behoͤrig zu liquidiren, unter der Bedrohung, daß diejenige, welche in
die=
ſem Termin nicht erſcheinen, nachher mit ihren Forderungen nicht gehoͤrt, ſondern
abgewieſen werden ſollen. Darmſtadt den 14ten Nov. 1791.
Furſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
11I. Sachen, ſo zu verkaufen.
Nachdem Sereniſſimi Regentis Hochfuͤrſtl. Durchlaucht unterzeichneter Fuͤrſtl.
Bau=
kommiſſion gnaͤdigſt befohlen, beide neue Haͤuſer in der neuen Stadt, welche Hoͤchſt
Dieſelben in der diesjaͤhrigen Lotterie gewonnen, unter Vorbehaltung Hoͤchſteigner
Ratifikation, offentlich an den Meiſtbietenden zu verſteigern; ſo wird ſolches dem
Publiko hierdurch bekannt gemacht, und der Verſtreichungs=Termin auf den
5ten December d. J. feſtgeſezt, wo die Kaufliebhaber Nachmittags 2 Uhr in des
Wirth Wießners Wohnung vor dem neuen Thor ſich einfinden und die weitere
Bedingniſſe vernehmen werden. Darmſtadt den 10ten November 1791.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Baukommiſſion.
Nachdeme das denen Jakob Gottſchaliſchen Erben dahier gehoͤrige und hinter
der kleinen Bachgaſſe gelegene Wohnhaus und Hofreite, bef. Philipp Kratz und
Phi=
lipp Daniel Schuſter, und wovon an Abgaben 2 alb. Beed entrichtet werden, zur
oͤffentlichen Verſteigerung gebracht und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll
hiezu dann auch auf den 21ten dieſes Monats Termin anberaumt worden iſt; als
wird dieſes ſaͤmtlichen Kaufluſtigen zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, um ſich
an dem gedachten Tage, Nachmittags um 3 Uhr, in dem Gaſthaus zum Ochſen
dahier einzufinden, nach denen zuvor vernommenen Bedingungen yach Gefallen
mit=
zubieten, und nach Befinden ſich des Zuſchlags zu gewaͤrtigen. Sign. Darmſtadt
den 4ten Nov. 1791.
Furſtl. Heſſiſches Regimentsgericht daſelbſt.
Schlechter, Auditor.
Fuͤr den Fuͤrſtl. Wildbereuter Rautenbuſch an der Dianeburg, Forſts Arheilgen,
iſt ein neues Wohnhaus erbauet und dadurch das alte entbehrlich worden; und da
lezteres auf hoͤhern Beſehl an den Meiſtbietenden auf den Abbruch, unter dem
Vor=
behalt der hoͤhern Genehmigung, oͤffentlich verſteigt werden ſoll: ſo mache hierdurch
bekannt, daß dieſe Verſteigerung Montags den 28ten dieſes Monats, Morgens
9 Uhr, auf beſagtem Forſthaus an der Dianeburg vorgenommen werden wird; und
nahe und entfernte Liebhaber haben alſo Zeit, das Haus vorhero entweder ſelbſt zu
beſehen, oder von deſſen Beſchaffenheit Erkundigung einzuziehen. Darmſtadt den
4ten November 1791.
Spamer, Forſiſekretaͤr.
Demnach auf das in der Paͤdagoggaſſe neben Henrich Handſchuchen Wittwe
ge=
legene Wohnhaus des dahier verſtorbenen Burgers und Zimmermeiſters, Leonhard
Staufferts, nicht mehr als 1200 Gulden, auf deſſen im Niederfeld Nro. 19. in
der 10ten Gewann gelegenen Zimmerplatz, ſamt darauf ſtehenden Gebaͤuden und
Garten aber nicht mehr als 516 Gulden in denen vorher anberaumt geweſenen
Ver=
ſteigerungsterminen gebotten und daher verordnet worden, daß dieſe Grundſtuͤcke
auf den naͤchſten Baͤttag nochmals aufgeſteckt, wenn alsdann aber nicht mehr
ge=
botten werden wuͤrde, fuͤr die vorbemeldte Gebotte zugeſchlagen werden ſolle; als
wird ſolches und. daß die Verſteigerung auf dem hieſigen Rathhaus geſchehen ſolle,
zu Jedermanns Nachricht hiermit oͤffentlich bekannt gemacht. Darmſtadt den 14ten
Nov. 179I.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſ.
Demnach der hieſige Burger und Schreinermeiſter, Adam Klunck, ſein in der
kleinen Ochſengaſſe zwiſchen dem Schutzjuden Jeremias Aaron und dem
Kiefermei=
ſter Buͤrger gelegene Haus und Hofreite, Dienſtags den 6ten Dec. d. J.
Nachmit=
tags um 2 Uhr, in dem Gaſthaus zum Schwanen freiwillig oͤffentlich aufſtecken und
dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen will; als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt
gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen.
Darm=
ſtadt den 16ten. Nov. 1791.
Bei dem Schweinenmezger Chriſtoph Hax nahe bei der Krone iſt Schweinenſett
zum Wagenſchmieren das Pfund fuͤr 10 Kreuzer zu haben.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
Da die in den vorigen Blaͤttern zur Verſteigerung auf den 30ten dieſes
ausge=
ſchriebene Hammermuͤhle bei Moßbach unterdeſſen aus der Hand verkauft worden
iſt; ſo wird hiermit oͤffentlich bekannt gemacht, daß die beſagte Verſteigerung
unter=
bleiben muͤſſe, und ſich niemand vergebens auf odgedachten Termin einfinden moͤge.
Furſtliches Oberamt hieſelbſt.
Wiesbaden den 16ten Nov. 1791.
Bei dem Burger und Schreinermeiſter Haͤßler in der Viehhofsgaſſe ſt ein Logis
zu vermiethen, beſtehet in einer Stube, Stubenkammer, Kuͤche und Holzplatz,
wel=
ches ſogleich bezogen werden kann.
Auf dem heil. Geiſtberg iſt in der unterſten Etage ein Logis fuͤr eine ledige
Per=
ſon mit Meubels zu vermiethen, welches gleich bezogen werden kann. Naͤhere
Nach=
iht giebt man in der Buchdruckerei.
In No. 264. im Pfarrerbraunengaͤßgen iſt ein Logis zu verzinſen, beſtehet in einer
Stube, nebſt 2 Kammern, Kuͤche und Kammer, verſchloſſenem Keller und noch Platz
auf dem Boden, welches Anfangs December bezogen werden kann.
In No. 338. am alten Baad iſt ein Logis zu vermiethen, welches in einer Stube,
Kammer, Kuͤche, Boden und ſonſtigen Bequemlichkeiten beſtehet.
Hundert Gulden Kirchenkaſtengelder liegen in Eberſtadt beim Kaſtenmeiſter Heuſer
gigen ſichere gerichtliche Hypothek auszulehnen.
Der vierte Theil von der Gieſer Predigtſammlung kann von den Herrn
Praͤ=
numeranten in Empfang genommen werden.
Will.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 12. bis den 19. Nov. 1791.
Herr Stamel, Doktor, und Herr Zeller, Mäler, aus Mainz; Herr Weber, Muſikus aus
Berlin, l09. im Trauben.
Herr Gipſen, und Herr Müller, Kauffeute aus Frankfurt, log. im Engel.
Herr Eidel, Handelsmann aus Oeringen, log. im Scwanen.
Herr Roͤth, Faktor von Michelſtadt, log. im froͤhlichen Mann.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr Baron von Lieſen, aus Kurland, den 13ten. Herr Berna, Kaufmann aus Mainz, den
14ten. Herr von Ochſenſtirna, Schwediſcher Geſandter, den 15ten. Herr von
Wie=
ſenhütten, geheimer Rath von Frankfurt, eod. Herr von Boſſet, Obriſter in
Hol=
laͤndiſchen Dienſten, eod. Herr von Poiſieu, und Herr von Liergne, Franzoͤſiſche
Offi=
ziers, den 16ten. Herr Linde, Rath von Frankfürt, eod. Herr von Linſtow, Major
in Preuſſiſchen Dienſten, eod. Herr von Willich, Major in hieſigen Dienſten, eod.
Herr von Ensberg, von Kurtrier, eod. Herr von Botemann, Kaiſerlicher
Kammer=
herr, eod. Herr von Jrrgang, Geſandter aus England, den 18ten. Herr von
Roden, Kapitain in Hannoͤveriſchen Dienſten, den 19ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 13. Nov., dem Burger und Hutmachermeiſter, Johann Friedrich Hokeck, ein Soͤhnlein.
Den 15ten, dem Burger und Mezgermeiſter, Johannes Foͤrſter, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Beiſaß, Philipp Jakobi, ein Soͤhnlein
Den 17ten, dem Fürſtl. Hoflekretaͤr, Herrn Johann Konrad Muͤller, ein Toͤckterlein.
Eod., der Katharina Margaretha Rückeſin, von hier, ein unehelich Soͤhnlein.
Ropulirte.
Den 17. Nov, Hr. Johann Henrich Nungeſſer, Proviantkommiſſarius, wie auch Burger und
Baͤckermeiſter allhier, ein Wittwer, und Igfr. Sophia Klara, des verſtorbenen
Amts=
diener Weidenauers, hinterlaſſene 2te eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte
Den 14. Nov., dem Burger und Schloſſermeiſter, Philipp Mickael Bergk, ein Zwillings=
Soͤhnlein, 15 Tage alt
Den 15ten, dem Burger und Hofknopfmacher, Hrn. Withelm Bauer, ein Soͤhnlein, 1 Jahr
und 3 Monate weniger 4 Tage alt.
Den 16ten, dem Beiſaß und Zimmergeſell, Joh. Georg Gluͤckert, ein Soͤhnlein, 13 Tage alt.
Den 18ten, Anna, des geweſenen Burgers und Schreinermeiſiers, Johann Jakob Spelters,
hinterlaſſene Tochter, 72 Jahre und 1 Monat alt.
Den 19ten, dem Burger und Perlquenmachermeiſter, Friedrich Wilhelm Eberhard, ein
Soͤhn=
lein, 4 Jahre, 9 Monate und 2 Tage alt.