Anno 179I.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
den 4. Julius.
No. 27.
gnädigſtem Privilegio.
Frag= und
SLatr,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualien= und Marktpreis.
Ein Pfund Ochſen feiſch
Rinfleiſch
1
Kalbfleiſch
1
Hammelfleiſch
—
1
Schaaffleiſch
G
Schweinenfleiſch
- Schinken u. Doͤrrfl.
1
- Speck.
Nierenfett
1
- Hammelsfett
1 - Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgegroͤß
8
2
Ein Kalbsgelung
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengelung
Suͤlzen
1 Bratwuͤrſt
1 Leber=u. Blutw. 6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskop.
8
Ein Hammelskopf.
4
Ein Kalbsfuß
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten .
Ein Malter Waizen .
Ein Malter Spelzen,
Tin Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
kr.
14
16
13
10
73
32
10
6
11
fl.
4½
2
2
4
7
pf.
Ein Kumpf Hafermehl
kr.
40
30
30
42
40
52
30
1 Kpf. geſchalter Hirſen
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten 40148
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 60180
1 Kumpf Erbſen
kr.
32
48
20
1 Kumpf Linſen
24
1 Maas Merz=od.Lagerb. im Haus, 4
uͤber die Straße
1 - Jungbier im Haus
und uͤber die Straße
1 - Bierhefe
— Kuh= oder Geiſemilch 9
1 Pfund friſche Butter
13114
Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe 4 Stuͤck
Eier 6 auch 7 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 12.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen) 11 2
Vor 4 kr. dito .
2 4
Vor 6 kr. dito
5 6
Vor 1kr Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod
Vor 2 kr. dito
1⁄½
Vor 1 kr. Waſſerweck
8
Vor 1 kr. Milchweck
Vor 1 kr. Milchbrod- 6
2
Ein funfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 9 Kr.
24
4
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſe Mltr. Mltr. Mltr. Mltr. Mltr. von nachſtehenden Aemtern: Korn Gerſte Waiz. Spelz. Hafer Amt Ruͤſſelsheim.fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. 4 — 2) 5 5 30. . — Amt Dornberg
„
„ 4 30 2 30 — 2 50 2 30 Amt Lichtenberg
2
4 35 2 40 — 2 42 2 35 Cent Pfungſtadt „ 45 40 2 40 Cent Arheilgen
„ 30 2 40 2 50 Amt Zwingenberg 4 50 3 40 . 2 40 „ [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
l. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicatum.
Nachdem ſeit einiger Zeit wahrgenommen worden, daß mehrere mit Waagen
und Gewichtern verſehene Handelsleute ihre Waagen und Gewichtſteine nicht alle
in der jedesmalen bekannt gemacht werdenden Zeit zum Abziehen und Stemplen auf
das Rathhaus gebracht= und dahero hin und wieder theils unrichtige, theils mit
dem gewoͤhnlichen Stempel nicht verſehene Gewichtſteine wirklich vorgefunden
wor=
den; dieſem ſtrafbaren dem Publiko ſchaͤdlichen Unweſen aber, wobei ſich die
Ge=
werbsleute zum Theil damit zu entſchuldigen geſucht, daß ſie die bei ihnen
vorgefun=
dene unrichtige und nicht geſtempelte Waagen und Gewichtſteine nicht im Gebrauch
gehabt, kunftig durchaus nicht weiter nachgeſehen werden ſoll. So wird hiermit
verordnet und oͤffentlich bekannt gemacht, daß alle und jede — Waagen und
Gewicht=
ſteinen zu ihrem Gewerb brauchende — Handelsleure dahier ihre ſaͤmtliche
Ge=
wichtſteine und Waagen zu der zum Stemplen und Abziehen derſelben beſtimmten
Zeik um ſo gewiſſer zu ſolchem Zweck auf das Rathhaus bringen ſollen, als die
Ge=
wichter noch auſſer dem bishero gewoͤhnlichen Stempel (um bei deren Viſitation
zuverlaͤſſig erſehen zu koͤnnen, ob ſolche auch alle bei der naͤchſt vorhergegangenen
Probe zum Abziehen gebracht worden,) mit einem in jedem Jahr abwechſelnden
be=
ſonderen Zeichen annoch verſehen, derjenige aber, bei welchem Waagen und
Gewicht=
ſteine, ſo gar nicht abgezogen und nicht mit dem behoͤrigen Stempel und Zeichen
verſehen, vorgefunden worden, in eine ohnnachlaͤſſige Strafe von Zehen
Reichs=
thalern, auch nach Befinden noch in eine hoͤhere jedesmal ohnfehlbar
kondemniret=
die uͤbrige Unrichtigkeiten der Gewichter aber nach Maßgabe der dabei eintretenden
Umſtaͤnden und Verſchuldung nachdruͤcklich beſtraft werden ſollen. Wornach ſich
alſo gebuͤhrend zu achten. Signat. Darmſtadt den 10ten Juni 179r.
Fuͤrſtl. Heſſ. Polizeideputation daſelbſt.
1I. Edictalladung.
Nachdeme des zu Auerbach verſtorbenen Oberſchultheis Damm zuruͤkgelaſſenes
Vermoͤgen zu Bezahlung deſſen hinterlaſſenen Schulden bei weitem nicht anreichend
iſt, mithin die Sache im Wege Rechtens auszumachen und den Konkurs zu eroͤfnen
die Nothdurft erfordert, und dann zu Liquidation ſaͤmtlicher Forderungen und
Ver=
handlung uͤber das allenfallſige Vorzugsrecht Terminus auf den 18ten Juli a. c.
Morgens 7 Uhr anberaumet worden; als werden alle diejenige, welche an erſagten
verſtorbenen Oberſchultheis Damm und deſſen Verlaſſenſchaftsmaſſe eine rechtliche
Anſprache zu haben vermeynen, hierdurch vorgeladen, um ihre Forderung behoͤrig
richtig zu ſtellen und das allenfallſige Vorzugsrecht darzuthun, gegenfalls aber ſich
zu gewaͤrtigen, daß ſie nachhero weiter nicht gehoͤret, ſondern ein vor allemal
aus=
geſchloſſen ſeyn und bleiben ſollen. Wornach ſich zu achten. Sign. Zwingenberg
den 18ten Juni 1791.
Furſtl. Heſſ. Oberamt allda.
1II. Sachen, ſo zu verkauſen.
Denen Fruchtliebhabern wird bekannt gemacht, daß auf dem hieſigen
herrſchaft=
lichen Speicher annoch Korn zu verkaufen iſt. Darmſtadt den 25ten Juni 179I.
Siebert, Fuͤrſtl. Rentſchreiber.
Auf den herrſchaftlichen Fruchtſpeichern zu Lichtenberg und Ernſthofen liegt noch
eine Parthie Korn, Gerſt und Spelz zu verkaufen bereit, welches den
Fruchtlieb=
habern hierdurch bekannt gemacht wird. Lichtenberg den 27ten Juni 179r.
Weyland, Fuͤrſtl. Rentmeiſter.
Der hieſige Nagelſchmied Steuer iſt geſonnen, ſein in der Hinkelgaſſe ſtehendes
Haus, welches mit einer Feuerſtaͤtte und Bauplatz zu Stallung verſehen, aus freyer
Hand zu verkaufen. Liebhaber koͤnnen ſich beim Eigenthuͤmer melden.
Da die ohnehin ſich ſelbſt lobende und beruͤhmte Menzeriſche Vorſchriften
nun=
mehr bei mir in dem Preiſe a 24 xr. zu haben ſind, ſo wollte ſolches hierdurch
jeder=
maͤnniglich nicht allein benachrichtigen, ſondern auch nochmalen dieſe ſchoͤne ſowol
fuͤr Jugend als Erwachſene vortheilhafte ſehr accurate auf gutes Papier geſtochene
Vorſchriften recommendiren.
J. P. Sparſchneider.
Im Birngarten No. 45. ſind Fenſter mit runden Scheiben zu verkaufen.
Ein gros Hammerklavier mit 5 Octaven ſteht im Lottohauſe zu verkaufen.
Im Adler ſind einige Waͤgen guter Dung zu verkaufen.
IV. Waiſenhaus=Nachricht.
Dankbarliche Bekanntmachung der in dem 2ten Quartal dieſes Jahrs in dem
Fuͤrſtl. Waiſenhaus eingekommenen milden Gaben und Vermaͤchtniſſen.
Den 6ten April iſt eingekommen 1fl als das gewoͤhnliche von einem
ungenann=
ten Freund, wegen abermals gluklich erlebtem Geburtstag. Den 23ten aus dem
Stockſtaͤdter Opferſaͤcklein vom Sonntag Oculi 30 Kr. Den 1ten Mai wegen einer
Furbite fuͤr einen ſehr kranken Mitbruder 1 Laubthlr. Den 2ten iſt deshalben
noch nachgeſandt worden 1 Lbthlr. Den 6ten aus dem Goddelauer Opferſäcklein
vom Oſterfeſt 2 fl. Den 26ten wegen einer Fuͤrbitte fuͤr einen ungenannten
Wohl=
thaͤter 1 Ronothlr. Den 12ten Juni wegen Singung 2er Lieder fuͤr einen Kranken
24 Kr. Den 15ten wegen einer Dankſagung fuͤr die Geneſung einer krank
gewe=
ſenen Perſon 30 Kr. Den 20ten ein Legat von dem zu Langwaden ledig
verſtorbe=
nen Joh. Georg Stumpf von 5 fl. Codem wegen einer Fuͤrbitte fuͤr ein krankes
Kind 1 fl. Den 23ten wegen einer Dankſagung fuͤr die Beſſerung eines kranken
Kindes und Furbitte um ſeine voͤllige Geneſung 1 fl. Den 21ten wegen gluͤklich
eriebtem Fojährigen Amtsſubilaͤo, Gott zu danken, 2 Konvthlr. Aus dem Stock
ſind erhoben worden 5 fl. 6 Kr.
Auch vor dieſe Gaben wollen wir dem gutigen Gott herzlich danken und ihn um
fernere Gnaͤde, Schutz, Hulfe und Unterſtutzung vor unſer Haus demuthigſt
anflehen.
V. Vermiſchte Nachrichten.
Da ich laͤngſtens in drei Wochen von hier abziehen werde; ſo erſuche ich
hier=
durch Jeden, der etwa eine Forderung an mich haben duͤrfte, ſich vorher noch bei
mir anzumelden und ſeiner Befriedigung gewaͤrtig zu ſeyn. Zugleich erinnere ich aber
auch diejenigen, die mir ſchuldig ſind, binnen dieſer Zeit Zahlung zu leiſten, und
dadurch mir die Muͤhe der gerichtlichen Klage, ſo wie ſich ſelbſt unnoͤthige Koſten,
zu erſparen. Darmſtadt den 2ten Juli 1791.
Rooſe, Fuͤrſtl. Hofrath und Amtmann
des Oberamts Lichtenberg,
100 Gulden liegen gegen ſichere gerichtliche Verſicherung auszulehnen. Das
Naͤhere wird in der Buchdruckerer geſagt.
110 fl. liegen im Graͤfenhaͤuſer Kirchenkaſten zum Auslehnen bereit, und iſt
ſich desfalls beim Kaſtenmeiſter Reiz daſelbſt zu melden.
In No. 126. iſt auf dem Hinterbau rechts ein Logis zu verlehnen, beſtehet in
einer Stube, Kammer und Kuͤche, in der zweiten Etage einer Kammer auf dem
Boden und ein Theil Keller, welches in 14 Tagen bezogen werden kann.
Zwei heizbare Zimmer nebeneinander, mit guter Ausſicht, ſind unten im
Birn=
garten vacant und ſogleich zu beziehen. Das Weitere erfaͤhrt man in der Buchdruckerei.
In der neuen Vorſtadt iſt ein Stall fuͤr 2 Pferde zu vermiethen. Das Naͤhere
iſt ebendaſelbſt zu erfragen.
In der Schloßgaſſe No. 26. iſt ein groſer gedielter Fruchtſpeicher zu verlehnen.
Bei der mit bekannter guter Ordnung und den feſtgeſezten Solennitaͤten
voll=
zogenen 271ten Ziehung der Hochfuͤrſtl. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen gnaͤdigſt garantirten
Zahlen=Lotterie ſind dieſe Numern:
23.
32. 14.
17.
77.
aus dem Gluͤcksrade gezogen worden. Die 272te Ziehung geſchiehet den 22. Juli,
und ſo fort von 3 zu 3 Wochen. Darmſtadt den 1. Juli 1791.
Generaldirektion der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zahlenlotterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 25. Jun. bis den 2. Jul. 1791.
Herr von Rotenhan, aus Franken; Herr von Scadeck, Franzoͤſiſcher Kapitaln; Herr Carid,
Kaufmann aus Hamburg; Herr Schuler, Bürgermeiner aus Vermo, log. im Trauben.
Herr Neudeck, aus Dünkelipiel, Herr Rick, aus Schwaden, Herr Huber, aus Bayern,
ſaͤmtlich Handelsleute, log im Engel.
Herr Sander, Kaufmann aus Frankiurt, log. im Schwanen.
Herr Ehrhard, Handelsmann aus Bensheim, log. in der Krone.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logirt:
Herr Burkhard, Amtmann von Niederſauiheim, log. in dem von Wallbrunniſchen Hauſe.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr Medikus, Rittweiſter in Badiſchen Dienſten, den 25. Jun. Herr Sues, Pfalziſcder
Land=
baumeiſter, eod. Herr Graf Laroſiol, und Herr Graf Boͤniere, aus Paris, eod.
Herr Klenk, Lieutenant von Frankfurt, eod. Herr von Reuß, Pfaͤziſcher Rath, eod.
Herr Hobe, Kaufmann aus Amſterdam, den 27ten. Herr Ramm, Doktor von Mainz,
eod. Herr Schalenberg, von Frankfurt, eod. Herr Graf von Witgenſtein, eod.
Herr Wittenbach, Kavitain, und Herr Schmitt, Lieutenant, in Hollaͤndiſ. Dienſten,
eod. Herr von Edelsheim, Hofkaͤmmerer von ſlarlsruhe, den 28ten. Herr Greim,
Hofrath aus Wetzlar, eod. Herr Sprecher, Major in Hollaͤndiſchen Dienſten, den
29ten. Herr Sebdenville, geweſener Oberſtallmeiſter aus Paris, den 30ten. Herr
Meyer, Kaufmann aus Frankfurt, eod, Herr Heuch=, Kuͤchenmeiſter aus Hannöver,
eod. Herr Guian, Hollaͤndiſcher Lieutenant, erd. Zwei Herrn von Mingen,
geiſt=
liche Räthe aus Bayern, eod. Herr Arnold, Kaufmann aus Frankfurt, eod.Herr
von Abbe, Raſerlicher Major, eod. Herr von Meiveil, aus England, den 1. Jul.
Herr Graf Montmorin, aus Paris, eod. Herr Werk, aus England, eod.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 26. Jun., dem Burger und Tuchmachermeiſter, Johannes Lenz, ein Toͤchterlein.
Den 28ten, dem Fürſtl. Rentkammerkanzelliſt, Hrn. Joh. Leonhard Dauder, ein Toͤchterlein.
Den 1. Jul., dem Beiſaß und Maurergeſell, Chriſtoph Linner, ein Toͤchterlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 27. Jun., dem Burger und Gaſtwirth zum goldnen Löͤwen, Hrn. Johann Philipp
Kiſſel=
bach, ein Soͤhnlein, 2 Jahre, 4 Monate und 7 Tage alt.
Den 29ten, der Füͤrſtl. Kriegsrath, Herr Johann Henrich Merk, 50 Jahre, 2 Monate und
15 Tage alt.
Den 30ten, Anna Barbara, des Mullermeiſters auf der neuen Muͤhle, Joh. Georg Goͤriſch=
Ehefrau, 62 Jahre, 3 Monate und 2 Toge alt.
Den 31ten aus der Armenkaſſe: der Eliſabetha Hoͤrſterin, ihr unehelich Toͤchterlein, 7
Wo=
chen alt.