Anno 1791.
den 14. Maͤrz.
No. II.
Mit Hochfurſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzetgungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
gnadigſtem Privilegio.
Frag= und
Blatt,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualien
Ein Pfund Ochſenfleiſch
1
1
1
1
1
1
1
1.
Rinſlerſch
1
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
Speck
Nierenfett
Hammelsfett.
Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgegroͤß
Ein Kalbsgeluͤng
9
Ein Hammelsgeluͤng
„
2 Pfund Ochſngelung
1 Surzen-
- Bratwuͤrſt
1
1 Leber= u. Blutw. 6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
8
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Wazzen
Ein Malter Spelzen,
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten 40
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten 6.
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=od. Lagerb. im Haus
uͤber die Straße
1
- Jungbier im Haus
1
und uͤber die Straße.
- Bierhefe
- Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter . 15
1 Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe a Stuͤck 4
Cier 7 auch 8 Stuck vor .
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln5
Brodtaxe und Gewicht.
pf. L. 2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen 11 1 ½
2 2
Vor 4 kr. dito
Vor 6 kr. dito
3 31½
Vor 1kr Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod
Vor 2 kr. dito
18
Vor 1 kr. Waſſerweck
Vor 1 kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod
5
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Kommißbrod ſoll gelten 9 Kr.
Lr.
32
48
48
80
20
24
4
9
2
24
18
6
4
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
Fruchtpreiſe Mltr. Mltr. Mltr. Mltr. Mltr. von nachſtehenden Aemtern: Korn Gerſte Waiz Spelz Hafe Amt Ruͤſſelsheim fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. 1 kr. fl. kr. 30 4 6 45 Amt Dornberg= 5 30 3 50 „ Amt Lichtenberg 5 20 4 2 52 2 32 Cent Pfungſtadt Cent Arheilgen 4 10⁄ 2 38 [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nützlich ſind.
l. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicatum.
Nachdeme ſeit einiger Zelt abermals mißfaͤllg wahrzunehmen geweſen, daß nicht
nur Pferde und anderes Vieh mit Waͤgen und ſonſtigen Fuhrgeſchirr=ſondern auch
einzelne Reutpferde ohnangebunden verlaſſen von denen Fuhrleuten und Reutern, in
denen Straßen hleſig Hochfuͤrſtl. Reſidenz öfters mehrere Stunden lang allein
ſte=
hen, wie auch, daß Fuhrleute waͤhrend dem Fahren Zaum und Leitſeil verwigen und
ſorglos aus Haͤnben laſſen, dieſem Unweſen aber um ſo wenlger laͤngerhin
nachge=
ſeben werden kann, als dadurch das groͤßte Ungluͤck vor Menſchen und Vieb in denen
offeren Straßen allerdings zu beſorgen ſtehet. Als wird die unterm 14. Jul. 1780
bierunter erlaſſene und den 15. April 1785 ernenerte Verordnung hierdurch
nochma=
len jedermaͤnniglich bekannt gemacht und wiederholt verordnet, daß alle Fuhrleute,
Kutſcher und andre ohne Unterſchied, waͤhrend dem Fahren das Leitſeil oder den Zaum
ſorgfaͤleig in der Hand halten= und ihre Pferde, Ochſen ꝛc. ꝛc. mit Wagen und
Ge=
ſchier nicht allein oder ohnangebunden auf denen öͤffintlichen Straßen ſteben laſſen,
wie nicht weniger jeder, er ſey euch wer er woſſe, wenn er von dem bey ſich
haben=
den Pferd ſteiget und ſolches auf der Straſe ebenfalls ſteden laͤßet, daſſelbe nicht adein
laſſen, ſondern wohl verwahren ſollen; gegenfalls ſich zu gewaͤrſigen, daß jeder
Con=
travenient, als auf welche nach der hierunter wiiters getroſſenen Verſügung fleizig
nvigiliret werden wird, wegen jedem auf der Straße allein und obnangebunden
ſoe=
benden Stuͤck Vieh mit Einem Reichsthaler Straſe ganz ohnſehibar beleget= und die
angedrohte Straſe ſogleich exigiret werden ſoll. Darmſtadt den 4. Maͤrz 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Pollzeideputation daſelbſt.
1I. Sachen, ſo zu verkaufen.
Den 15ten dieſes Vormittags um 9 Uhr und ſolgende Tage ſollen auf dem
dahie=
ſigen Rathhaus, Silber, Kleidung, Weiszeug, Zinn, Kupfer, Meſſing, Eiſen,
Blech, Bettwerk und allerhand Hausrath; ſodann 11 Mtr. Korn, 12 Mltr. Spelz,
11 Mltr. Gerſte, ingleichem eine Parthie Hauf und Flachs, wie auch etwas Heu
und Ohmet, ferner 2 melkbare Kuͤhe, eine traͤchtige Mocke und 5 Stuͤk Zugſchweine
an den Meiſebietenden gegen baare Bezahlung oͤffentlich verſteigt werden, welches
daher denen Kaufluſtigen zur Nachricht hiermit bekannt gemacht wird. Sign.
Gundernhauſen den rrten Maͤrz 1791.
Ex Commiſſione.
J. J. Reh, Fuͤrſtl. Regierungs= und Konſiſtorialſekretarius.
Da Freitags den 18ten dieſes, Nachmittags um 1 Uhr, in des Fuͤrſtl.
Kontrol=
leur Emmerichs Behauſung allhier, von dem herrſchaftlichen Fruchtvorrath einige
hundert Malter, als Koen, Gerſten und Spelzen verſteigert= und an die
Melſtbie=
tende gegen baare Zahlung, ſalva rarificatione, uͤberlaſſen werden ſoſten; ſo wird
die=
ſes mit dem Anhang hiermit beſannt gsmacht, daß die Früchte von guter Qualttaͤe
find, und acht Stunden weit in der Frohnde frei geliefert werden, damit ſich die
Kaͤuſer zur beſtimmten Zelt einfinden koͤnnen.-Umſtadt Len 10ten Maͤrz 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Renterei daſelbſt.
Bel dem Peruquenmacher Korndoͤrſer dahier ſind eiaige kauſend Stück 2= und
3jährlge Spargalpflanzen zu verkaufen, und das Hundat a 40 xr. zu haben.
Bei dem Gaͤrtner Schubkegel, vor dem Frankfurter Ther wohnhaft, ſind annoch
100 Stück Raununkelzwiebel für 3 fl. zu haden.
Beim Han elsnann Klaunig allhler ſind abermal erxtra ſchöne Buͤcklinze ange
kommen und a 2 xr. auch zu 10 Pfenn. das Stuͤck zu baben.
Im Adler dahier ſind einige Wagen guter Dung zu verkaufen.
1II. Sachen, ſo zu verpachten.
Nachdeme die Leeheimer gemeine Winterſchaafwaide von Jakobstag d. J. an
in einen anderweiten 6jahrigen Beſtand gegeben werden ſoll, und zu deren
oͤffent=
lichen Verleihung an den Meiſtbietenden Terminus auf Dienſtag den 22ten dieſes
anberaumet worden; als wird dieſes den Liebhabern zu dem Ende bekannt gemacht;
daß ſie ſich an erſagtem Tag Morgens um 10 Uhr auf dem Rathhaus zu Leeheim
ein=
finden und nach Gefallen mitbieten koͤnnen. Dornberg den 5ten Maͤrz 179r.
Fuͤrſtl. Heſſ. Amt daſelbſt.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
Nachdeme die Ehefrau des Grenadier Juſtus Michel zu Beſſungen, eine gebohrne
Weißin, durch mehrere ohne Vorwiſſen ihres Ehemannes contrahirte Schulden und
hieruͤber faͤlſchlich ausgeſtellte Handſchriften ſich eine im Verhaͤltnis ihres
Vermoͤ=
gens ſehr namhafte Schuldenlaſt zugezogen, auch die entlehnte Gelder auf eine
luͤder=
liche Weiſe eingeſtandenermaſen verbracht hat, und deshalben nach vorgaͤngiger
Un=
terſuchung in dem wegen dieſer Sache am 28ten vorigen Monats evoͤfneten Urtheil
fuͤr eine Verſchwender in erklaͤrt worden iſt; ſo wird ſolches zu Jedermanns Nachricht
mit dem Anfuͤgen oͤffentlich bekannt gemacht, beſagter Micheliſchen Ehefrau das
Ge=
ringſte nicht mehr zu borgen, oder in einen ſonſtigen Kontrakt mit ihr um ſo
we=
niger ſch einzulaſſen, als bei ferneren vorkommenden Klagen hierauf die geringſte
Rütſicht nicht genommen, ſohdern viemeyr ve von beſagter Ehefrau zu
uberneh=
mende Verbindlichkeit ohne einigen Erſatz fuͤr nichtig erkannt werden wird. Sign.
Darmſtadt den 8ten Maͤrz 1791.
Von Regimentsgerichts wegen.
J. F. Schlechter, Fuͤrſtl. Auditor.
Auf die Bitte des hieſigen Burgers und Schmiedmeiſters, Paulus Amendt und
deſ=
ſen Ehefrauen, iſt oberamtlich verordnet worden, daß deren reſpective Sohn und
Stieſſohn, der Schmied Karl Mayer, welcher ſich ſeit Sonntag abermals von hier
ent=
fernet, bei Verluſt der Forderung in der Abſicht nichts geborgt werden ſolle, um die
Zahlung von gedacten Amendtiſchen Eheleuten zu erhalten; welches zu Jedermanns
Nachricht hiermit oͤffentlich bekannt gemacht wird. Darmſtadt den r1ton Maͤrz 179r.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
Es wird in elne anzeſehene Haushaitung eine Magd von geſeztem Alter und guter
Auffuhrung, die eine vollſtaͤndige Haushaltung zu fuͤhren im Stande iſt, auch mit
Kindern umzugehen die behoͤrige Geſchicklichken beſitget, in Dienſte géſucht. Die
naͤhere Auskunft efaͤhrt man in der Buchdruckeret.
Im Opernbaus iſt auf dem Dienſtaͤgigen Moskendall ein Frauenzlmmer=
Marſchet=
tenermel mit einer ſeinen Spitze verloren worden. Der Finder wird etſucht, ſolchen
gegen ein Tiinkgeld im Gaſttaus zum Trauben abzugeben.
Bei dem Guͤrtler Muͤller neben dem Paͤdagog iſt ein Logis zu verlehnen. Auch
logirt bei demſelben eine Perſon, welche ſich dem ehrſamen Publiko mit Verfertltgung
geßtekter Hauben, ſeidener Maͤntel und ſonſtlger Galanteriearbeit empfiehlt.
In der Schloßgaſſe No. 26. iſt im Hinterhaus ein geraͤumliches Quartier zu ver,
mlethen, welches ſogleich zu beziehen iſt.
400= 200 und 100 Gulden legen gegen gerichtllche Verſicherung zu
veleh=
nen. Das Weitere iſt in der Buchdruckerei zu ufragen.
Angekommane fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 5. bis den 12. Maͤrz 1791.
Herr von Dalwig, Rittmeiſter in hiſigen Dienſten; Herr von Knsburg,
Fran=
zöſiſcher Kapitaln; Herr von Notharot, Preuſſiſcher Lieutenant; Herr
von Rodenhan, aus Franken; Herr Nordmann, aus Frankfurt; Herr
Bayer, Kaufmann aus Leipzig, log. im Trauben.
Herr von Morrong, Obriſter in hieſigen Dienſten, log. in der Poſt.
Herr Pompe, aus Dürtwangen; Herr Anton, aus Schwaben; Herr Schinbler,
aus Labenthal, ſämtlich Handelsleute, log. im Engel.
Herr Eyſſele, Handelsmann aus Duͤrrwangen; Herr Grunert, Küͤnſtler aus
Leip=
ſig, log. im Schwanen.
Herr Deilein, aus Lüttich; Herr Garron, aus Itallen, Handelsleute, log. im
froͤhlichen Mann.
Herr Secei, aus Itallen; Herr Moute, aus Frankfurt, Handelsleute, log. in
ber Keone.
Herr Lach, Künſiler aus Tyrol, log. im Löwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr Roth, Lieutenant von Franlſurt, den 3ten Maͤrz. Herr Graf Sentemang, od.
Herr Dufay, Hollaͤndiſcher Kapttain, eod. Herr Albinroth,
Rathsver=
wandter, von Hanou, eod. Herr Stein, Kaufmann aus Frankfurt,
den 6ten. Herr Grof Görtz, aus Stuttgard, den 8ten. Zwei Herrn
Grafen von Naſſau, Lieut=nants in Hollaͤndiſchen Dienſten, eod. Herr
von Kalkreuth, aus Frankfurt, eod. Herr von Harrand, Major in
Baadiſchen Dilenſten, eod. Herr von Linden, Kur=Mainziſcher
Hofrath=
den 10ken.
Gebohrne, Getauſte, Kopulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 9. Maͤrz, dem Burger und Ackermann, Balthaſar Beſt, ein Toͤchterlein.
Den 11ten, dem Burger und Schumachermeiſter, J. Ph. Egid. Kauß, ein Soͤhnleln.
Ropulirte.
Den 10. Maͤrz, Meiſter Leonhard Arnbeiter, Burger und Mezger allhler, well. Joh.
Nkolaus Arnheiters, auch gew'ſenen Burgers und Mezgermeiſters allhier,
nachgelaſſener zweiter ehelicher Sohn, und Anna Margaretha, weil. Joh.
Ludwig Bluͤmels, gewefenen Burgers, Kiefer=und Bierbrauermeiſters zu
Reinheim, Amts Lichtenberg, nachgelaſſene jüngſte eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 7. Maͤrz, dem Maurergeſell, Joh. Juſtus Schloſſer, ein Toͤchterlein, 2 Jahre
und 4 Monate alt.
Din 8ten, der herrſchaftuche Strohſchnitter, Johann Philipp Joſt, 57 Jahre,
2 Monate und 27 Tage alt.
Den 9ten, dem Füͤrſtl. Regterungskanzleidiener, Johann Georg Berres, ein Sohn,
13 Jabre und 7 Mnate alt.
Den 11ten, dem Burger und Schuyachermeiſter, Joh. Leonhard Roth, ein
Toͤchter=
lan, 1 Jahr., 3 Monate und 7 Tage alt.
Den 12ten, Jungfer Suſanna, des Fuͤrſtl. Küchenmeiſters, Herrn Georg Lukwig
Struve, aͤlteſte ebeliche Jgfr. Tochter, 15 Jahre, 9 Monate u. 27Tage alt.
Eod., dem Fürſtl. Hoflaqual, Karl Ludwig Friedrich Hartnick, ein Toͤchterlein;
7 Monate und 10 Tage alt,