Anno 1790.
den 29. November.
Num. 48.
Vietualien= und Marktpreis.
kr. Pf.
2
Ein 15 Ochſenſieiſch
1 = Rirſdhfleiſch = 6 2
8
4 Kalbfleiſch
2
= Hammelfleiſch = 7
5 12
4 = Schaffleiſch
r Schweinenfleiſch 3
1 Schinken u. Doͤrrfl. 16
1 = Spec= = 117
1 Nierenfett, = = I13
1 = Hammlsſett = = 14
C5.
n 15
Ein Kalbsgelroͤß = 8 a 9
Ein Kalbsgeluͤng= 9 a ſ10
Ein Hammelsgeluͤng=
146 Ochſengelunz „ eſ3
2
2
1 = Guͤlzen
2 12
1 = Bratwuͤrſt
1 Leber=u. Blutw. 6a,8
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung:32
8 a 10
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf, F a ſs
Ein
Kaͤlbsſus=
fl . kr.
=
Eln Malter Korn
30
Ein Malter Gerſten =
4
Ein Malter Waizen = 1 6 45
3
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer
2
20
Ein Malter Rockenmehl= 5 40
Ein Walter Weismehl
kr.
Ein Kumpf Hafermehl 32
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 50
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 KrfkleingeſchaͤtterGerſten solso
30
1 Kumpf Lrbſen
24
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe= 4
= uͤber die Straſe =
1 Maas Jungbler im Haus 13
und uͤber die Seraßz 3
1 Maas Vicrheſe 125
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch 6
11 friſche Butter 17 I18
1= Handkaͤs der beſten
6
Die uͤbrige Handkaͤſe 4-5Stuͤck 4
Eher 4 auch 5 Stuͤck vor =
Etn aufgeſetzter Kumpf Kartoſſeln' 6
Brod=Caxe und Gewichk.
Pf. L. 2.
Vor2kr. Brodſollwiege
302
Vor4kr. dito
6
129
Vorskr. dito = 2 l27i2
Vor1kr. Kuͤnſelbrododer
Gemiſchtesbrod=
„
9
Vor 2kr. dieo = - 18
Vor1kr. Waſſerweck 8
Var1Fr. Milchweck =-6
Vor1 kr. Milchbrod =
2
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenonntes
Comiß=Brod ſoll gelten 10 Kr.
Fuͤrſeh Heſſiſche Polizeydeputarion dahier.
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤnlich ſind.
Edictalladung.
Da nach nunmehro vorgenommener Inventur und Aufſteckung des Hauſes ſich
ergeden, daß des hieſigen Burger und Leinenwebermeiſter, Johann Karl Oppermanns,
Vermoͤgen zu Tilgung ſeiner Paſſivſchulden nicht voͤllig hinreicht, dahero der
Konkurs=
prozeß erkannt werden müſſen, und dann terminus ad liquidandum & certandum ſuper
prioritate auf Donnerstag den 16ten December dieſes Jahrs Morgens ſrübe um 9 Uhr
anberaumet worden; ſo werden alle diejenige, welche an gedachten, Johann Karl
Oppermann, Forderungen zu haben vermeinen, hlermit öͤffentlich vorgeladen, in vore
bemeldtem Terſain vor dahleſigem Fuͤrſtl. Oberamt zu erſcheinen, ihre Forderungen
auf rechtliche Art richtig zu ſtellen, und ſich darauf rechtlichen Beſchelds= im
Nichterſcheinungsfall aber ſich der Praͤkluſion zu gewaͤrtigen. Darmſtadt den
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
12ten November 1790.
1I. Sachen, ſo zu verkaufen.
Den 30ten dieſes Monats ſollen die in dem Verzeichnis der gebeimen
Tribunal=
rath Lichtenbergeriſchen Buͤcher bemerkte Gemaͤlde, Kupferſtiche, roͤmiſche Muͤnzen,
Paſten von Goͤttinger Profeſſoren, ingleichen das Klavter mit Seekatziſcher Maleret,
einl3e Muſikalien, und mehrere Buͤcherrepoſitoria, Nachmlttags um 2 Uhr im
Gaſt=
baus zum Hirſch dahier an den Meiſibietenden verkauft werden, welches daher zu
Jedermanns Nachricht hierdurch bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 25. Nov. 1790.
Ex Commiſſione.
J. J. Reh, Fürſtl. Regierungsſekretar.
Demnach das Haus des hieſigen Burgers und Zimmermeiſters Konrad Koppen,
in der Hinkelgaſſe zwiſchen dem Werkmeiſter Clauſecker und Soldaten Becker
gele=
gen, um die Geſchwiſter abfinden zu koͤnnen, den naͤchſten Baͤttag auf dem
hieſigen Rathbaus oͤffentlich aufgeſtekt und dem Meiſtbietenden, jedoch ſalva
ratiſica-
tione, uͤberlaſſen werden ſoll; als wirb ſolches zu Jedermanns Nachricht oͤffentlich
hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 11ten November 1790.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Demnach das den Metzger Buͤchlerſchen Eheleuten zugeboͤrige, zwiſchen dem
In=
valld en Schroth und dem Fuhrmann Hahn, im Stappen Eck gelegene Haus, ſamt
zugehoͤrigen Gebaͤuden, den naͤchſtkommenden Baͤttag frube um 11 Uhr auf dem
hie=
ſigen Rathhaus aufgeſtekt und dem Meiſibietenden uberlaſſen werden ſoll; als wird
ſolches zu Jedermanns Nachricht hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 9ten
Fürſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Nöbember 1790.
Offenbacher deutſche und franzoͤſiſche Taſchenkalender auf 1791. das St. zu 30 kr.
wle cuc alle Sorten auf Arlas gedruckte Neujahrswuͤnſche ſind bey dem Factor Will
n Kommiſſion zu verkaufen.
1II. Vermiſchte Nachrichten.
Nachdeme die auf den 4ten dieſes laufenden Monats feſtgeſezte Verſteigerung der
aufs naͤchſtkünftige Jahr zum Behuf der Rheinbau=Reparationen bei Erſelden
erfor=
derlichen Lieferung von 120,000 Faſchinen, 60,000 Stück Pfaͤhl und 1200 Gebund
Witten wider alles Erwarten den gewünſchten Erfolg nicht gehabt, den man ſich
verſprochen, und daher verordnet worden, daß vorbehaltlich boͤherer Ratification
Mitwochs den 1ten naͤchſtkommenden Monats December als den hierzu anberaum=
ten Termin eln abermaliger Verſuch gemacht und dabei folgende Konditionen
ſeſtge=
ſezt werden ſollen.
1) Wird die Lieferung Parthieweiß zu 4. 6. 10. und mehr kauſend, je nachdem
der Steiger zu liefern vermögend iſi, nachgegeben
2) Jede Faſchlas müß im Durchſchnitt1 Schuh dick und 8 bis 10 und mehrere
Schuh lanz, ohnabgeſtazt und zweimal wohl gebunden ſeyn.
3) Die Lieferung geſchlebt auf Verlangen an Ort und Stelle, wohin der Steiger
angewieſen werden wird, frank und ſrey auf deſſen alleinige Koſten.
4) Zu 1000 Faſchinen werden 500 Stück Pfaͤhl und 10 Gebund Witten, jedes
aus 200 Stuͤck beſithend, gerechnet.
5) Muſſen die Faſchinen aus guten kauglichen und zu dieſem Bauweſen
ſchickli=
chen Gehoͤlz verferzigt werden, gegentheillgenfals aber der Liefrant ſich
gefal=
len laſſen muß, daß die untaugliche ausgeſchloſſen und ihm ſtatt Zahlung
zurückgegeben werden wuͤrden.
6) Nach geſhehener ſedismaliger Lieferung erhalt der Steiger gegen vorzuzele
gende pflichtmaͤſſige Beſcheinigung von dem Empfaͤnger über die
Aktordsmaͤſ=
ſige Lieſerung ſeine Zahlung aus Fürſtl. Rheinbau=Kaſſe.
Als wird ſolches zu jedermanns Wiſſenſchaft mit dem Anfuͤgen biermit oͤffentlich
bekannt gemacht, damit diejenige, welche dergleichen Lleferungen uͤberhaupt, oder
Parthieweiß zu entreprenniren geſonnen ſind, auf gedachten Termin Morgens 9 Uhr
ſich auf Fürſtl. Steuer=Deputation einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtads
den 15ten Rovember 1790.
Ex Commiſſione.
Vietor, Fürſtl. Reg. und Steuerſekretaͤr.
Es hat zwar der hieſige Stadtrath durch das hleſige gedrukte Wochenblatt vom
22ten eurr. bekannt machen laſſen, daß diejenige, welche in dem
bevorſtehenden-
weçen des Ab= und Zuſchreibens der Gebaͤude bei dem Brandverſicherungs=Inſtituk
beſtiamten Termin , thre Etbaͤuserkében laſſen wellten, ſolbevorber, durch die
geſchwornen Hausſchaͤtzer, taxiren laſſen mußten, wozu derſelbe dadurch bewogen
worden, daß man zuweilen wahrgenommen, daß Hausbeſitzer ihre Gebaͤude in einem
uͤbermaͤßlgen Werth angegeben, um nur viel Geld darauf aufnehmen zu koͤnnen.
Dacber in der Fürſtl. Brandaſſekurations=Ordnung §. 18. verſehen, daß jedem
Elgenthuͤmer frei geſtellt bleibe, ſeine Gebaͤude ſelbſt anzuſchlagen und den Werth
elnzugsben; fas aber merklich ſeyn ſollte, daß derſilbe zu ſebr üͤberſchritten, oder
viel zu werig angeſezt worden, alsdann die einſchlagenden Obrigkeiten ſolches bſt
dem Eigenthuͤmer erinnern und ihn zur Uebernehmung eines billigen Anſchlags
ver=
migen - in deſſen Entſtehung aber erſt die Gebaͤude durch Bauverſtaͤndige, gegen
eine zu ermaͤßlgende Belohnung auf Koſten des Elgenthümers, ſo ſchaͤtzen laſſen
ſolten, was ſolche wieder aufzubauen koſten moͤgen, mithin ſolchemnach jine
Ver=
fuͤgung des Stadtraths gegen den ausdruͤklichen Inhalt der Verorbnung lauft unb
daher wieder aufgehoben worden; Als wird ſolchis zu Vermeidung alles Irrtoums,
und damit Jedermann bei dem Anſchlag ſeiner Gebaͤude ſich lediglich nach der Fürſil=
Verordnung richte, öffentlich biermlt bekannt gemacht, jedoch mit dem Anhang,
baß bei der Ausfertlgung gerſchtlicher Hypotheken der Anſchlag der Gebaͤude bei dem
Brandverſicherungs=Jnſtinut nicht in Rükſicht genommen werden koͤnne, ſondern in
dieſem Fall die Schahzung der Gebaͤude jedesmal durch die geſchwornen Taxatoren
geſchehen müſſe. Darmſtadt den 26ten November 1790.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Kanzler Pfaffen Bibelwerk in 5 Oktavbaͤnden und Bahrdts Buͤrgermoral,
allge=
meiner bekannt zu machen, wird erſieres für 1fl. 30 xr., das ſonſt 5 fl. gekoſtet,
und lezteres fuͤr 40 xr. zu Frankentdal berabgeſegt. Der Praͤceptor Keim nimme
auf beide Beſtellungen an.
In No. 6. am Schloßgraben iſt zwei Stiegen hoch eln geraͤumliches Logls zu
ver=
miethen, beſtehet in zwei Stuben, einer Stubenkammer, deller Küche, Holzkammer
und verſchl ſſenem gewoͤlbten Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
200 Gulden Vormundsgeld - ſodann 122 fl. liegen gegen gerichtliche
Ver=
ſicherung zu verlehnen. Das Weltere iſt in der Buchdruckerei zu etfragen.
Diejenigin Fürſtl. Renterelen, welche das Praͤnumerationsgebuhr fuͤr das hleſige
Wochenblatt auf dieſes Jahr noch zu entrichten haben, believen ſolches an
Unter=
ſchriebenen baldigſt einzuſenden.
Will, Faktor.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 20. bis den 27. Nov. 1790.
Herr von Bentink, aus Bonn; Herr von Nagel, und Herr von Schaͤfer, Kapltalns
von der leichten Infankerie, log. im Trauben.
Herr von Nimpiſch, gebeimer Rath zu Heſſenkaſſel; Herr von Nimptſch, Rittmeiſter
in Saͤchſiſchen Dienſten, log. im Ochſen.
Herr Schmitt, und Herr Augter, Handelsleute aus Balern, lag. im Engel.
Herr Meyer, und Herr Eidel, Handelsleute aus Oeeingen, log. im Schwanen.
Herr Weber, Handelsmann aus Mainz, log. in der Krone.
Herr Schilllag, Handelsmann aus Manaheim, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Schlotheimer, Kaiſerlicher Oberlieutenant, den 21ten. Herr Graf
Mal=
dikem, aus Bruſſel, den 22ten. Herr Belot, und Herr Burgum,
Preuſ=
ſiſche Lieutenants, den 23ten. Herr Meyer, Hofchirurgus aus Hanau,
den 27ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 21. Nov., dem Burger und Ackermann, Johannes Fuchs, ein Soͤhnlein.
Den 23ten, dem Burger und Mezgermeiſter, Joh. Nikolaus Enßling, ein Söͤhnlein.
Den 24ten, dem Herrſchaftl. Reutknecht, Karl Wilhelm Amendt, ein Toͤchterlein.
Den 27ten, dem Konrektor am allhieſigen Fürſtl. Paͤdagog, Herrn Johann Chriſtlian
Kaͤrcher, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Herrſchaftl. Mönchwagenkuecht, Joh. Balth. Spengler, ein Toͤchterlein.
Bopulirte.
Den 23. Nov., Johann Bernhard Scheig, Stadthauthoiſt allhler, Daniel Scheigs,
Mousquetters allhier, ehelicher Sohn, und Anna Barbara, Georg Friedrich
Engels, Polizeidieners allhier, eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 23. Nov., dem Burger und Handelsmann, Herrn Gottfried Caſtrltius, ein
Tochterlein, 3 Jahre, 7 Monate und 21 Tage alt.
Den 25ten, Maria Hedwig, des verſtorbenen Burgers und Weisbindermeiſters,
Johann Peter Querners, hinterlaſſene Wittwe, 47 Jahre, 10 Monate
und 6 Tage alt.