den 12. Julius.
Anno 1790.
Num. 28.
Vietnalien= und Marktpreis.
kr. Pf.
Ein 18 Ochſenfleiſch = 8 ½
„2
1 Rissßeiſch
2
1 = Kasbfleiſch 6
1 Hamnslfielſch 18
6
1 Schaffleiſch
1 Schweinenſieiſch 7 2
1 = Schinzen u. Doͤrrfl. 15
1 Speck "
= 115
1 „ Nierenſett, = 13
1 = Hammelsfett; 113
1 Schweinenſchmalz 115
Ein Kalbsgekroͤß = 7 a 18
Ein Kalbsgeluͤng = 8 a 10
Ein Hammelsgeluͤng=
16 Ochſengelung
3
„
1 = Suͤlzen
22
1 Bratwuͤrſt
= 11
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſs
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung=32
Ein Kalbskopf = 8 a 10
Ein Hammelskopf 5 a 16
Ein Kalbsfus 1
fl. 1kr.
Ein Malter Korn = 6
Ein Malter Gerſten = 5
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen= 3 20
Ein Malter Haſer =2 4.
Ein Malter Rockenmehl= 7 32
Ein Malter Weismehl = 10 30 Comiß=Brod ſollgelten 12 Kr.
kr.
Ein Kumpf Haſermehl 32
1 Kpf. geſchaͤlter Hirßen = 560
1 Kpf. grobg2ſch. Gerſten 40½43
1 Kpfkleing=ſchaͤlterGerſten ss'se
29
1 Kumpf örbſen
=
1 Kumpf Linſen
„
24
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im
Hauſe=
uͤber die Straſe = 3
1 Maas Jungbier im Haus 5
und uͤber die Straſe 3
1 Maas Bierhefe
24
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch 14
11 friſche Butter
15 Iis
1 = Handkaͤs der beſter
16
Die uͤbrige Handkaͤſe 415 Stuͤck 4
Eyer 6 auch 7 Stück vor = 4
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoſſeln
Brod=Caxe und Gewicht.
Pf. L. 2.
Vor2kr. Brodſollwiegs
242
Vor4kr. dito
=½ 17
Vor6kr. dito
ao ools
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod= ½ ½
Vor 2kr. dito
z½-15
Vor 1kr. Waſſerweck , j 6 2
Vor1 kr. Milcweck
5
Vor 1 kr. Milchbyod 5
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Fuͤrſtl Heſſiſche Polizeydeputation dahier.
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
l. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicatum.
Nachdeme bishero mißfaͤllig wahrgenommen worden, daß mehrere hieſige
Haus=
beſitzer, denen erlaſſenen mihrmaligen Verordnungen zuwider, ohne die erforderllche
Erlaubnisſcheine Leute aufgenommen, die weder in wirklichen Dienſten
geſtanden=
noch auch als Bürger oder Beiſaſſen recipiret geweſen; dieſem Unweſen aber künftig
durchaus nicht weiter nachgeſehen werden ſoll. Als wird hiermit verordnet und
Jedermaͤnniglich bekannt gemacht:
1) Daß ſich alle dahier dermalen noch befindende fremde Perſonen, welche von der
Behoͤrde noch keine Decrete erhalten, ſich auch kunſtig dahier aufbalten zu
dörfen, laͤngſtens binnen Vier Wochen, falls ſie ſich bis dahin mit keinen
Receptionsſcheinen legitimiren koͤnnen, aus hieſig Hochfuͤrſtl. Reſidenz entfernen;
2) Daß diejenigen Hausbeſitzer, welche dergleichen Perſonen verordnungswidrig
und eigenmaͤchtig weiter aufgenommen oder geduldet, mit Fünf Reichsthalern
und nach Befinden noch hoͤheren Geldſtrafe belegt werden ſollen, auch jeder
Hausbeſitzer dieſe Strafe zahlen ſolle, wenn ſeine Miethleute fremde nicht
recipirte oder nicht in Dienſten ſlehende Perſonen aufnehmen;
3) Daß derjenige Hausbeſitzer, er ſei auch wer er wolle, in oder vor den Thoren
hieſiger Stadt, der entweder ſelbſt oder deſſen Mitthleute in keinen Dienſten
ſtesende= ohnrecip rte oder mit keinem von Fuͤrſtl. Polizeideputation
ausgeſtell=
ten Erlaubnisſchein verſebene Leute in der Folge aufnehmen werden, in
vorbe=
merkte ohnnachlaͤſſige Strafe ſogleich condemnirt werden ſolle.
Wornach ſich alſo gebuhrend zu achten. Signat. Darmſtadt den 4ten Juny 1790.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Naͤchdeme die von denen herrſchaftlichen Schaͤfereyen dieſes Jahr ſich
ergebene=
zuſammen in einer Parthie von 140 Centnern beſtehende Wolle verkauſt werden ſolle;
als wird ſolches, und daß ſich die Lieshaber bei dem Fürſtl. Hoftentmeiſter Follenius
dahier diesfalls melden und das Weltere vernehmen koͤnnen, hiermit bekannt gemacht.
Darmſtadt den 6ten July 1790.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentkammer daſelbſt.
Nachdem Mittwochs den 14ten July dieſes Jabrs und an den nachfolgenden
Taͤgen, Nachmittags um zwei Uhr, im Birngarten in No. 51. eine Sammlung von
juriſtiſch=theologiſch=biſtoriſch= und andern wohlkonditionirten Büchern gegen baare
Bezahlung an den Meiſtbietenden öffentlich verkauft werden ſoll; als wird ſolches,
und daß die desfallſige Verzeichniſſe bei dem Buchbinder Wüſt allhier zu haben ſind,
zu Jedermanns Nachricht hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 2ten July 1790.
Zwei junge trachtbare Kuͤhe von 4 und 5 Jahren und ein trachtbares Rind ſind
aus der Hand zu verkaufen. Liebhaber koͤnnen die naͤhere Nachricht in der
Hof=
buchdruckerei erfragen.
Des verſtorbenen dieſſeitigen Unterthanen Johannes Lauth zu Michelbach ganſes
Hubenguth, beſtehend in
einem zweiſtöckigten Haus,
einem bequemen Nebenbaz,
einer neu erbauten doppelten Scheuer, und allen erforderlichen
Vieh= und Schweinſtaͤllen, ſamt neben liegenden Gaͤrten,
haltend
2 Morgen, 2 Verkel, 5 Ruthen, ſodann in
94 Morgen, 2 Viertel, 181⁄ Ruthen Aecker,
14 Morgen, 3 Vie'tel, 13 Ruthen Wieſen,
37 Morgen Wald und Heckin,
der Morgen zu 160 Ruthen, dieſe zu 16 kleine oder 10
rhein=
laͤndiſche Schuß gerechnet,
ſoll den 19ten künftigen Monats Auguſt oͤffentlich verkauft und dem Meiſtbietenden
mlt Vorbehalt berrſchaftlicher Ratlficatlon zugeſchagen werden.
Es koͤnnen ſich alſo Liebhabere zu dieſem betraͤchtlichen Guth Tages vor der
Ver=
ſteigerung dabler einfinden, daſſelbe beaugenſcheinigen, und den folgenden Tag darauf
mitbieten, wobei ihnen die Kaufbedingniſſe eroͤfnet werden ſollen. Fraͤnkiſch=
Crumbach den 5ten July 1790.
Freiherrlich von Gemmingiſches Amt.
1II. Vermiſchte Nachrichten.
250 und 155 Gulden liegen gegen gerichtliche Verſicherung zu verlehnen.
Das Weitere wird in der Buchdruckerei geſagt.
Es wird geſucht ein Quartier, aus 4 Stuben, 4 Kammern, Kuͤche, Keller,
Speicher, und Stallung für 3 Pferde beſtehend, baldmoͤglichſt zu beziehen.
Eben=
daſelbſt iſt das Naͤhere zu erfragen.
Im Mylußiſchen Garten in dem neu erbauten Haus iſt ein geraͤumliches Logis
zu verlehnen.
In der Viehhofsgaſſe No. 297. iſt ein Logis auf die Straſe zu vermiethen, beſteht
in einer Stube, Kammer, Kuͤche und Holzplaz, welches ſogleich zu beziehen iſt.
Bei der mit bekannter gufdr Ordnung und den feſtgeſezten Solennitaͤten vollzogenen
25aten Ziehung der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen gnaͤdigſt garantirten Zahlen=Lotterie,
56.
68.
21.
ſind dieſe Numern;
50.
aus dem Glücksrade gezogen worden. Die 255te Ziehung geſchiehet den 30ten July,
und ſo fort von 3 zu 3 Wochen. Darmſtadt den 9ten Juiy 1790.
Generaldirection der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zablenloterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 3. bis den 10. Jul. 1790.
Herr von Wimpfen, General in Franzöſiſchen Dienſten, log. in der Poſt.
Herr Zamboug, Herr Ciarcy, und Herr Barner, Handelsleute aus Italien,
log-
im Engel.
Herr Seola, Handelsmann aus Italien, log. im Schwanen.
Herr Itzel, Steinhauer aus Lengfeld, log. im froͤhlchen Mann.
Herr Roth, Maler von Heidelberg, log. im Löͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiero:
Herr von Günderode, Kammerjunker in hieſigen Dienſten, den 4. Jul.
Zwei Herrn Graſen von Metternich, aus Koblenz, den 6ten.
Herr von Bertram, Kriegsrath, und
Herr Engel, Profeſſor, aus Berlin, eod.
Zwei Herrn von Neubrunn, Jagejunkers zu Baden, eod.
Herr von Nariſchkin, und
Herr von Rochereiul, aus Rußland, eod.
Herr von Bottmann, aus Schwaben, den 7ten.
Herr Schamot, Lleutenant bei den Cheveauxlegers, eod.
Herr von Rieger, Lieutenant in Heſſenkaſſeliſchen Dienſten, den 8ten.
Herr von Geißan, geheimer Rath von Karlsruhe, den 9ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getauſte.
Den 5. July, dem Fürſtl. Generalkaſſediener, Johann Balthaſar Juſtus, ein
Soͤhnlein.
Den 6ten, dem Burger und Baͤckermeiſter, Johann Nicolaus Koch, ein
Toͤch=
terlein.
Den 8ten, dem Fürſtl. Oberſoͤrſter auf dem Steinbrücker Teich, Herrn Ferdinand
Maximilian Flachsland, ein Soͤhnlein.
Eod., dem allhieſigen Fechtmeiſter, Hrn. Ludwig Friedrich Theodor Wenz, ein
Soͤhnlein.
Din 9ten, dem Burger und Schreinermeiſter, Georg Konrad Klöß, ein
Toͤch=
terlein.
Ropulirte.
Den 4. Julp, Meiſter Chriſtian Friedrich, Burger und Schneider allhier, wel.
Henrich Friedrichs, Burgers und Leinenwebermeiſters zu St. Johann,
bei Saarbrücken, nachgelaſſener ehelicher Sohn, und Eliſabetha, weil.
Johannes Fritzen, Burgers und Schneidermeiſters allhier, nachgelaſſene
eheliche ledige Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 6. July, der Fürſtl. Hofjaͤger, Herr Wilhelm Chriſtian Preibiſius, 36 Jahre,
6 Monate und 3 Tage alt.
dem Burger und Knopfmachermeiſter, Johann Daniel Günther, ein
todgebohrnes Toͤchterlein.
dem Burger und Stadtpflaͤſterer, Johann Philipp Fuchs, ein
todge=
bohrnes Toͤchterlein.
der Eliſabetha Weiningerin, von Koͤnlgsberg bei Gleſen, ihr unehellch
Tochterlein, 3 Monate und 6 Tage alt.