Darmstädter Tagblatt 1789


21. Dezember 1789

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den 21. December.
Anno r789.
Num. 51.

Victualien= und Marktpreis.

kr. Pf.
Ein 15 Ochſenfleiſch =
Rindfeiſch =
2

1 = Kalbfleiſch
2
1 Hammelfleiſch
1 = Schafflsiſch
3
2
1 Schweinenfleiſch
Schinken B. Doͤrrſl., 1.
1 Spec
= 1)1.
1. Vierepfezt 13
1 = Hawmelsfett = 13
= Schweivenſchmalz 11
Ein Kalbsgekroͤß 7 a
Ein Kalbsgeluͤng= 8 a 710
Ein Hammelsasluͤng 7
1E Ochſengelunz

2
1 Suͤlzen
1 Bratwuͤrſt; 1e
1 = Leber=u. Blutwuͤrſts
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung: 32
8 a 10
Ein Kalbskop
6
Ein Hammelslopf. 5 a
Ein Kalbsſus=
fl
. 1 kr.
Ein Malter Korn
630
Ein Malter Gerſten = 4 30
Ein Malter Waizen=9
Ein Malaer Spelzen= 3
Ein Malzer Hafer
2 30
Ein Malter Rockenmehl= 6 48.
Ein Malter veismehl = 9 30

kr.
Ein Kumpf Hafermehl 32
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 160
1 Kpf. grob geſch. Gerſien 40 48
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſtensol8o
20
1 Kumpf Erbſey =
1 Kumpf Linſen
= 24
1 Maas Merz=oder Lagerbier
lm Hauſe= 4

= uͤber die Straſe = 3
1 Maas Junabler im Haz
und uber Ue Straſe
1 Maas Bierhefe
24
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch 6
1E ſtiſche Butter
= 19 20
1 = Handkaͤs der beſten = 16
Die uͤbrige Handkaͤſe 4=Stuͤck4
Eyer 4 auch 5 Stuͤck vor
4
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoſſeln 8
Brod=Caxe und Gewicht.
Pf. L. O.
Vor2kr. Brod ſoll wiegs
2612
Vor4kr. dito

21
Vorskr. dito = 2 15l2
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbtod=
82
Vor2kr. dito =
Vor1kr. Waſſerweck= 7 2
Vor1 kr. Milckiweck
5
Vor1 kr. Milchbrod
1¼
Ein 5= pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 11 Kr. 2 Pf.

Fürſtl. Heſſiſche Polizey deputation dahier.

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Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthiy und mitzlich ſind.

1. Gachen, ſo zu verkauſen.

Auf Samſtach, den 9ten Januar kommenden Jahrs ſoll die Johann Peter Brei=
Eieſeriſche Mühle zu Oberramſtadt, beſtehend in einem Mahl= und einem Schaͤl=
gang
, nabſt dim zu beiden Gaͤngen gehoͤrigen Geſchirr, ſodann in elnem Haus, Hof=
raithe
, drelſtoͤckigtem Nebenbau, in deſſen unterm Stock eln Pferd= und ein Kuͤhe=
ſtall
beßndlich, weiter in einer Scheuer, worunter ein Keller, nicht weniger in ſechs
Gefach Schweinſtaͤllen und einem Gaͤrtgen, wie auch einigen Grundſtuͤcken, welche
ſnsgeſamt auf die Muͤhle ſtoſſen, an den Meiſtbietenden verkauft werden. Diejenige,
Wilche dieſe Muͤhle und Zugehoͤr zu erkaufen Luſten haben, koͤnnen ſich alsdann zu
Oberramſtadt des Vormlttags 9 Uhr in dem Wirthshaus zum Loͤwen einfinden und
die Bedingungen vernehmen. Lichtenberg den 16ten December 1789.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
L. C. W. Fenſing.

Bei Endesunterſchriebenen iſt nachfolgendes in Kommiſſion zu verkaufen, als:
7734 Ruthen Garten im Stelnsacker, Anfangs ber Beſſunger Gemarkung=
bef
. Herrn Sekretarius Bauer und Ludwig Hax, ſodann
63ſt6 Relben Acker allda. obig. dem Garten;- mit vielen Obſibäumin, bif.
Ludwig Haz.
Darmſtadt den 20ten Dec. 1789.
J. Sparſchneidet; Feldinſpektor.

Mortags den 23ten dieſes Monats Decembris, Nachmittags um 2 Uhr, ſollen
m des Fürſtl. Hofraths Herrn Rooſe Behauſung, No. 72. in der alten Vorſtadt
dahler, folgende Weine, als:
6 Ohm 1773ger Bechtheimer,
3 Ohm 18 Viertel 1774ger Bechtheimer, und
7 Ohm 12 Viertel 173-2r Gundersblumer,
verſteigt werben, wulches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht wird, damit die
Liobhabere ſich daſelbſt gefaͤllig einfinden, die Probe an den Faͤſſern nehmen und
alsdann nach Belieben mitbieten koͤnnen.

Enbesunterzogener iſt entſchloſſen, ſein zu Eberſtadt an der Landſtraſe ſehr bequem
hegenbes, mit zwei Scheuern, ofer Kellern, Schoppen, und Stollung für ohngeſehr
100 Stuͤck Pferde, nebſt Frucht= und Heuböden, Waſch= unb Backhaus, auch
daran heſindlichen Gras= und Baumgaͤrtgen, verſehenes Gaſthaus zum Hirſch aus
freler Hand zu verkaufen; Liebhabere koͤnnen ſich desfalls bei mir ſelbſten melden
und alles naͤch Gefaͤlligkeit in Augenſchein nehmen. Eberſtadt den 1ſten Dec. 1789.
Friedrich Daniel Buͤchler.
Bel hem Hof= und Kanzleibuchohider, Juſtus Sparſchneiber ſind alle Sortea
zeu=aiogiſche Kaender, Muſenalmanachs und Viſitbillets, wie auch aſie Sorten
Vevſahrwuͤnſche, billigen Preiſes zu haben; auch ſind bei demſelben groſe Foliv=
Bib oka pis Kupfer gabuſden zu bekommen.

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Bei dem Faktor Will, in deſſen Logis im Hirſch, ſind allerlel Gorten Neujahrs=
wünſche
nach der neueſten Art zu verſchiedenen Preiſen= auch ganze und halbe Bogen=
ferner
viererlei Sorten Geſellſchaftsſpicle in Frag und Antwort ꝛc. zu 30 Kreuzer=
neus
Bilder=A. B. C.-Karte zur Lehre fär Kinder zu 30 Kreuzer= wie auch Viſik=
billets
, das Dutzend zu 6 Kreuzer, in Kommiſſion zu verkaufen. - Ferner ſind
daſelbſt zu haben: die mlt ſehr ſchoͤnen Kupfern gezierte Offenbacher teutſch und
franzoͤſiſche Taſchenkalender auf das Jahr 1790, fuͤr 30 Kreuzer.
Bei dem Handelsmann Klaunig ſind friſche Bückinge das Stuͤck a 10 Pfenning
und zu 3 Kreuzer zu haben. Auch hat derſelbe von dem aͤchten Braunſchweigiſchen
Sanitaͤtskaffee in billigem Preis zu verkauſen.
Ein gut konditionirter viereckigter eiſerner Ofen mit Kachel ſtehet zu verkaufen.
Das Naͤhere iſt in der Buchdruckerei zu erfragen.

II. Vermiſchte Nachrichten.

Nachdeme aus bewegenden Urſachen der Verkauf Kurmainzer Klaſſenlotterielooſe
in den Hochfuͤrſtl. Heſſendarmſtaͤdtiſchen Lahben in Zukunft, jedoch unter folgenden
Bedingungen, geſtattet worden, baß 1) diejenige, welche ſich mit einer Kollekte
davon befaſſen wollen, und Faͤhlgkeit dazü='beſitzen) Inhalts der vorhin erlaſſenen
Fürſtl. Regierungsausſchreiben einen von hieſiger Zahlenlotterie umſonſt zu ertheilen=
den
Conceſſionſchein einhohlen, jedoch 2) die ſolchergeſtalt authoriſirte Kollekteurs
keine andere Mainzer Looſe, als ſolche, bie von der Generaldirektion der Hochfuͤrſl.
Heſſendarmſtaͤdtiſchen Zahlenlotterie geſtempelt oder unterzeichnet ſind, in hieſigen
Landen verkaufen ſollen; ſo wird ſolches zu Jedermanns Nachricht hierdurch öffent=
lich
bekannt gemacht, zugleich abee in Erinnerung gebracht, däß diejenige, welche
bieſe nur auf ſolche Art ertheilt werdende Conceſſionsſcheine nicht einbohlen, in Ge=
maͤßheit
der erlaſſenen Verorduungen vom 20ten Oct. 1775, 22ten Mai 1779, und
7ten April dieſes Jobrs mit einer Geldſrafe von 100 Reichsthalern, wovon dem
Denunclanten, mit Berſchweigung ſeines Namens, ein Drittel beſtimmt iſt, ohn=
fehlbar
belegt weyden. Darmſtadt den 24ten Nev. 1789.
Generaltirektion der Hochf. Heſſendarmſtaͤdtiſchen
gnaͤdigſt garantirten Zahlenlotterle.
Gegin gerichtliche Verſicherung können aus der 359er Wittwenſocletaͤtskaſſe ent=
weder
zuſammin oder vertheilt 500 Gulden verlehnt werden, welches hierdurch be=
kannt
gemacht wird. Darmſtadt den 17ten Dic. 1789.
wilckens.
200 Gulden ſind gegen gerlchtliche Verſicherung auszulehnen. Das Naͤhere
wird in der Buchdruckerei geſage.
Bei Hrn. Dauber auf dem hel. Geiſtberg ſind Looſe zur 64ten Mainzer Klaſ=
ſenlotterie
zu haben.
Ein mit guten Zeugniſſen verſehener junger Menſch, welcher im Schreiben und
Rechnen erfahren iſt, ſucht bei einer Herrſchaft als Bedienter unterzukommen. Das
Weltere erfaͤhrt man in der Buchdruckerei.
Bei dem Fürſtl. Kriegsrath Merck wird zu Ende Februars ein Quartier ledig,
beſtehend in 5 auf die Straſe gehenden geraͤumigen Zimmern, nebſt Kuͤche, Keller
Holzplatz und Boden. Auch kann bies Quartier noͤthigenfalls mit einigen Zimmern,
und einem Stall von7 Pferbſtänden, Heuboden, Remiſe und dergl. vormehrt werden.

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Bei dem Bierbrauer Joh. Henrich Kleber ſind im Hinterhaus eilne Stlege hoch
wei Logis zu verlebnen, beſtehet jedes in einer Stube, Kammer, Küche, Holzboden
und Keller; ſie koͤnnen zuſammen oder auch getheilt verlehnt werden.
Bei dem Kanzleidiener Ehl in der alten Vorſtadt iſt ein Lugis zu vermiethen, be=
ſtehet
in einer Stube, Stubenkammer, einer groſen Kuͤche, Bodem, verſchloſſenen
Holzplaz, nebſt einem gewoͤlbten Keller; es kann ſogleich bezoeen werden.
Bei dem Bierbrauer Diehl iſt ein Logis zu vermlethen, beſtehet in einer Stube,
Kammer und Kuͤche, welches den 3ten Jaͤnner k. J. bezogen werden kann.
Auf dem Markt in No. 547. iſt ein Logis auf dem Hinkerbau zu verlehnen, be=
ſtehet
in einer Stube und Kammer nebſt Kuͤche und 3 Kammern.
In her langen Gaſſe No. 191. iſt ein bequemes Logis fuͤr einen Seifenfieder und
Lichtermacher zu vermiethen, welches den 1ſten Febr. 1790. bezogen werden kann.

Diejenige, welche bieſe Woche in das hieſig=Wochenblatt etwas einzuruͤcken haben,
belüben ſolches Donnerſtags Vormittags elnzuſchicken, weil das Wochenblatt we=
gen
den Weihnachtsfeiertagen Donnerſtags Nachmittags gedruckt wird.
will.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.

Vom 12. bis den 19. Dec. 1789.
Hekr Duͤring, Kaufmann aus Iſerlohe, log. im Trauben.
Herr von Ruttenberg,- Kaplkain in Franzöͤſiſchen Dienſt Rr.loa - in der Poſt.

Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:

Herr Boll, Regiſtrator, und Herr Lang, Konſulent, von Heilbronn, den 13ten.
Herr von Göler, Kapitain in Würtembergiſchen Dienſten, den 14ten. Ihro
Hochfuͤrſtl. Durchlaucht der Prinz Ratzewill, nebſt bei ſich habenden Suite,
aus Paris, den 15ten. Die Durchlauchtigſte Prinzen von Ihro Hochfuͤrſtl.
Durchlaucht dem Prinzen Friedrich von Wuͤrtemberg, nebſt bei ſich haben=
den
Gouverneur, eod. Herr Goldſchmitt, Kaiſerl. Hofſaktor, den 16ten.
Herr Meyer, Hofchlrurgus von Hanau, den 17ten.

Zebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.

Gebohrne und Getaufte.
Den 13. Dec., dem Burger und Ackermann, Joh. Wilhelm Mezger, eln Toͤchterlein.
Den 18ten, dem Fürſtl. Rechnungsjuſißikator, Herrn Philipp Gottlieb Gerau, ein.
Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 13. Dec. aus dem Hoſpital: Philipina, des hieſigen Telchknechts Wenz, Ehe=
frau
, 35 Jahre alt.
Den 14ten iſt aus der Armenkaſſe begraben worden: Anna Eliſabetha Betzla,
72 Jahre und 2 Monate at.
Den 17ten, der Waiſenknab, Johann Ludwig Henkel, von Holzhauſen, 7 Jahre,
9 Monate und 26 Tage alt.
Den 19ten, Maria Eliſabetha, des Marktmeiſters und Rathsdieners, Johann
Wilhelm Keummels, Ehefrau, 71 Jahre, 11 Monate und 22 Tage alt.