den 3. Auguſt.
Anno 1789.
Num. 31.
Victualien= und Marktpreis.
r. P.
8
Ein E Ochſenfleiſch
⁄
= Rindfleiſch =
1 Kalbfleiſch
= Hammelflelſch = 18
= Shaffleiſch
„2
7
1 Schweinenfleiſch
Schinken u. Doͤrrfl. 115
16
= Speck "
= 13
1 Nierenfett
13
Hammelsfett
1
= Schweinenſchmalz 115
Ein Kalbsgekroͤß = 7 a 8
Ein Kalbsgeluͤng= 8 a 10
Eln Hammelsgeluͤng= 7
14 Ochſengeluͤng = 3
a2
= Suͤlzen.
11
= Bratwuͤrſt
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſ6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung32
Ein Kalbskopf = 8 a 10
Ein Hammelskopf 5 a 6
Ein Kalbsfus = 1
fl. kr.
Ein Malter Korn
15
Ein Malter Gerſten = 4
Ein Malter Wizen
Ein Malter Spelzen= = 2 40
Ein Malter Hafer 2 20
Ein Malter Rockenuſehl= 6 40
Ein Malter Weismehl 30
kr.
Ein Kumpf Haſermehl = 32
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 148
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 KpfkieingeſchaͤlterGerſten 6ol80
= 120
1 Kumpf Erbſen
24
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe= 4
= uͤber die Straſe3
1 Maas Jungbier im Haus 3
3
und uͤber die Straſe
1 Macs Bierhefe
24
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch 4
11 friſche Butter = 14
15
1= Handkaͤs der beſten 6
Die uͤbrige Handkaͤſe 4-5 Stuͤck 4
Ener 6 auch 7. Stuͤck vor 4
in auſgeſetzter Kumpf Kartoffeln!
Brod=Taxe und Gewicht.
Pf.) L. O.
Vor2kr. Brod ſollwiege
27
Ver4kr. dito 1 „ 22
Vor6kr. dito
27
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchresbrod=
82
Vor 2kr. dio . 17
Vor1kr. Waſſerweck
72
Vor1 kr. Mülchweck
5 I1
Vor 1kr. Milchbrod=
Ein 5= pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 11 Kr. 2 Pf.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Dolizeydeputarion dahier.
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.
l. Fuͤrſtl. Muͤnzdeputations=Publicata.
Man hat wiederum falſche Laubthaler mit der Jahrzahl 1726. und dem Buchſtaben
A. wahrgenommen, welche fein plattirt ſind und auf einer Münzſtaͤtte geraͤndelt und
gepraͤgt zu ſeyn ſcheinen, am innern Werth 12 kr. haben, uͤbrizens aber nur am
Gewicht ſich von den aͤchten unterſcheiden, indem ſie um 13 Loth leichter ſind, wie
dieſe. Sodann ſind falſche Konventions=Kopfſtuͤcke unter nachgemachten Heiz.glch
Würtembergiſchen Stempel mit der Jahrzahl 1768. zum Vorſchein gelommen, die
mit den aͤchten gleiches Gewicht haben, von dieſen aber ſich vorzüglich in der Farbe
und ſchlechten Gravure unterſcheiden; die rauhe Mark hievon haͤlt 2 Loth6 Gr. und
ſt ein Stuͤck werth 6 kr. Weiters laſſen ſich wiederum falſche Baieriſche
Konventions=
thaler mit der Jahrzahl 1769. ſeben, die von ſproͤdem Metall gegoſſen ſind, und ſich
an Klang, Farbe, und mangelhaſten Rand leicht erkennen laſſen, uͤbrigens um
r3 Loth leichter ſind als die aͤchten, und gar keinen Werth haben. Ein jeder wird
ſich aiſo für der Annahm dieſer falſchen Sorten in Acht zu nehmen wiſſen.
Darm=
ſtadt am 22ten Julii 1789.
Auf Befehl Fürſtl. Muͤnzdeputatlon.
N. Fehr, Fürſtl. Muͤnzmelſter.
Da wahrzunehmen geweſen, daß die in dem Herzogthum Mailand unter K. K. Muͤnz.
ſtempel ausgepraͤzt werdende Scudi Pargento von gewinnſüchtigen Leuten als
Konven=
tionsthaler ausgegeben werden wollen, denen ſie doch im Werth nicht gleich ſind,
in=
bem davon 10½53 Stuͤck auf die rauhe Mark gehen und der Feingehalt 14 Loth;
Graͤn, ſolglich ein Stuͤck mehr nicht als 2fl. 63 kr. werth iſt; ſo will man
jeder=
mann erinnern, ſich hierinnen vorzuſehen. Darmſtadt am 20. Jul. 1789.
Auf Befehl Fürſtl. Münzdeputation.
R. Fehr, Fürſtl. Münzmeiſter.
II. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicatum.
Nachdeme ſeit mehreren Tagen mißfaͤllig wahrgenommen worden, daß
verſchie=
dene Einwohner dahier allſchon ihre durchgehends unreife und unzeitige Kartoffeln
aushacken und verkauffen; dieſem der menſchlichen Geſundheit und ſelbſt denen
El=
genthümern ſchaͤdlichen Unweſen aber ſchlechterdings nicht weiter nachgeſehen werden
ſoll; Als wird das Aushicken und Verkauffen der Kartoffeln, von welcher Art ſie
immer ſeyn moͤgen, bis auf weitere Verordnung mit dem Anfügen hierdurch
öffent=
lich verbotten, daß demjenigen, welcher hiergegen dennoch handeln wird, nach der
hierunter bereits getroffenen Verfuͤgung, die Kartoffeln auf der Stelle
weggenom=
men und confiſcirt werden ſollen. Signatum Darmſtadt den 22ten Jul. 1789.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
III. Edictalladung.
Alle diejenige, welche an den im vorigen Jahr verſtorbenen hieſigen Burger
Chri=
ſtlan Bernhard ſen. annoch eine rechtliche Anſprache zu haben vermeinen, werden
vierburch vorgeladen, auf Montag den 10ten Auguſt Morgens 8 Uhr vor hieſigem
Oberamt in Selbſtperſon zu erſchein in und Vorbalt zu vernehmen, im Ausbleibungs.
fall aber ſich ſolche zu gewaͤrtigen haben, daß ſie nachhero nicht weiter mehr gehoͤrk
werden ſollen. Sign. Zwingenberg den 29ten Julii 1789.
Fuͤr zil. Zeſſiſches Gberamt daſelbſt.
IV. Sachen, ſo zu. verkaufen.
Da das hieſige, dem Rathhaus gegen uͤber gelegene, Gaſthaus zum Adler den
naͤchſten Baͤttag auf dem hieſigen Rathhaus nochmals aufgeſtekt und dem
Meiſtbie=
tenden uͤberlaſſen werden ſoll; als wird ſolches hiermit oͤffentlich bekannt gemacht.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Darmſtadt den 24ten Julii 1789.
Demnach des Burger und Fuhrmann Friedrich Beſten allhier Wohnhaus und
Hoftaithe, mit Seitengebaͤuben, in der Schultheiſenbaugaſſe gelegen, beforcht
Se=
baſtian Allbrand und Gerhard von Carbens Erben, Schulden halber, den 3ten
Au=
guſt, Nachmittags um 2 Uhr, im Gaſthaus zum Ochſen öffentlich aufgeſtekt und
dem Meiſibietenden uͤberlaſſen werden ſoßz; als wird ſolches zu dem Ende hiermik
bekannt gemacht, damit die Luſtragende ſich alsdann einfinden und mitbſeten moͤgen.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Darmſtadt den 15ten Juli 1789.
Demnach des Burger und Fuhrmann Henrich Beilen allhier Wohnhaus, Scheuer
und Hofraithe in der Bachgaſſe, beforckt Phülipp Fuchs, Schulden halder
naͤchſt=
kommenden Baͤttag auf allhieſigen Rathhaus oͤffentlich nochmalen und zwar zum
leztenmal aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; ſo wird ſolches
zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden
und mitbſeten moͤgen. Darmſtadt den 20ten Jul. 1789.
Furſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Da verfloſſenen Mittwoch das denen beiden Bruͤdern Johann Georg und Johann
Henrich Darmſtaͤtter zu Eberſtadt gehoͤrige Holz, beſtehend in einer groſen Anzahl
Petten, Balken, Sparn, Diehl, Wandgehoͤlz und dergleichen, auch Kloͤtzer zu Bort=
und Latten, wegen eingeſallenem ſtarken Regenwetter nicht verſteigt werden konnte,
und dann ein andrer Termin, nemlich auf Mittwoch den 5ten Auguſt a. c. fruͤh
Mor=
gens 9 Uhr hierzu anberaumet worden; ſo wird ſolches zu Jedermanns Wiſſenſchaft
hiermit bekannt gemacht, und koͤnnen ſich gedachten Tags und Stunde die Liebhabere
in Eberſtadt einfinden und nach Gefallen mitbieten. Pfungſtadt den 30ten Julii 1789.
Von Kommiſſionswegen.
F. C. C. welker, Marſchkommiſſaͤr.
Nachdeme der Gemelndsmann Valenin Schneider zu Langwaden die von Peter
Stumpf daſelbſt erkaufte Hofraitbe und dazu gehoͤrige Guͤther, in ungefehr 41
Morgen beſtehend, zu beſtreiten nicht im Stande iſt, mithin ſolche anderwaͤrts zu
verkaufen die Nothbdurſt erfordert; und dann hierzu Terminus auf Mittwoch den
12ten Auguſt Morgens 8 Uhr auf dem Rathhaus zu Langwaden anberaumt worden:
ſo wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit ſich die etw ige
Lieb=
haber einfinden und mitbieten koͤnnen. Wobei zugleich weiter bekannt gemacht wird,
daß der allenfallſige Kaͤufer auch die Gemeinſchaft in Langwaden mit üderkommet.
Saͤmtliche Ortsſchultheißen werden dieſes bei ihren Gemeinden öffentlich bekannt zu
machen erſucht. Sign. Zwingenberg den 29ten Juli 1789.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Es ſlehen zwel Kaſtanienbraune Pferde, ſo 9 Jahr alt, dahler in der Schule zu
verkaufen, welches denen Liebhabern hierdurch bekannt gemacht wird. Stockſtads
den 15ten Jul. 1759.
V. Sachen, ſo zu vermiethen.
Unten im Birngarten ſiehet in einem Seiten= und Hinterbau ein vollſtaͤndiges
Logis, ſamt verſchloſſenen Keller und Holzplatz, künſtigen September d. J. zu
ver=
miethen. Auch iſt daſelbſt eine Stallung zu 4 Pferden mit einem Heu= und
Hafer=
boden, nebſt Chaiſenremiſe, ſogleich zu verlehnen. Das Naͤhere wird in der
Buch=
druckerei geſagt.
Bei dem Seler Klein gegen dem fröͤblichen Mann über iſt ein geraͤumliches Logis
zu vermiͤethen, welches ſogleich zu bezieben iſt.
Im Oßmaͤnniſchen Hauſe in de Viehkofsgaſſe iſt ein Loois zu vermiethen, beſtehet
in einer Stube, Kammer und Kuͤche, 7elches ſogleich bezogen werden kann.
In der langen Gaſſe No 191. iſt ein Logis zu vermiethen, beſtebet in einer Stube,
Kammer, Kuche und Holzplaz, welches ſogleich bezogen wer den kann.
Ein Logis gleicher Erde iſt zu verſinſen, beſtehet in einer Stube, Stubenkammer,
Kuͤche, Holz= und Kellerplaz, alles verſchloſſen; einem Brunnen im Haus, nebſt
Garten, die Waſche zu troknin; es kann ſogleich bezogen werden. Das Naͤhere iſt
in der Buchdruckerei zu erfahren.
Angekomnene fremde Herrn Paſſayiero.
Vom 25. Jul. bis den 1. Aug. 1789.
Zwel Herrn von Selbert, und Herr Meißner, Profeſſor aus Prag, log im Trauben.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſayiers:
Herr von Goudenhoben, Kornet von der Manzer Garde, den 25. Jul. Herr von
Milles, und Herr von Bornburg, aus England, eod. Hrr von Krug,
Regierungsrath von Gieſen, eoo Herr von Ver ck, von Strasburg,
den 27ten. Herr Du Fa) Rittmeſter in Hollaͤndiſchen Dienſten, den 28.
Herr von Schilling, aus Meile. burg, eod. Herr von Viber, Kapitaͤn
ln Franzöſiſchen Dienſten, den 29ten. Herr von Frani, oeheimer Rath
von Anſpach, den 30ten. Herr Graf Arbems, Kaiſerlicher Kanmerherr
von Stuttgard, eod. Herr Nißle, Muſikus von Stuttgard, den 31ten.
Kopulirte und Verſtorbene in voriger Woche.
Ropulirte.
Den 26. Julii, Meiſter Georg Friedrich Sinnigſohn, Burger und Buchbinder
all=
hier, Meiſter Johann Reinhard Sinnizſohns, Burgers und Drehers,
wie auch Stadtbrunnenmeiſters allbier, zweiter ebelicher Sohn, und Frau
Johanna Maria, weil. Hn Johann Georg Johns, gweſenen Burgers
und Fuͤrſtl. Kanzleibuchbinders allhier, hinterlaſſene Wittwe.
Geſtorbene und Beerdigte.
Dea 26. Juli, dem Fürſtl. Bereuter, Hrn Daniel Eyffert, ein Soͤhnlein, 1 Jahr,
11 Monate und 15 Tage alt.
Den 31ten, der Burger und Seilermeiſter, Joh. Michael Wegebauer, 51 Jahre alt.