den 20. April.
Anno 1782.
Num. 16.
Vietualien= und Marktpreis.
kr. Pf.
Ein 1 Ochſenfleiſch =
„ „
Rindfleiſch
1 „ Kalbfleiſch
1 Hammelfleiſch
7
Schaffleiſch
1
2
1 Schweinenfleiſch
1 Schinken u. Doͤrrfl. 11
16
1 = Speck
1 = Nierenſett „ 1.
1 Hammelsfett= 1
1 = Schweinenſchmalz 11)
Ein Kalbsgekroͤß = 7 a 8
Ein Kalbsgeluͤng= 8 a 10
Ein Hammelsgeluͤng= 7
1E Ochſengelung
„
2
Suͤlzen
1
„
11
1 Bratwuͤrſt
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſs
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung=32
Ein Kalbskopf = 8 a (10
6
Ein Hammelskopf 5 a
„
1
Ein Kalbsfus
fl. kr.
Ein Malter Korn = 55 1.
Ein Malter Gerſten = = 4
2½ .
Ein Malter Waizen
Einſ Malter Spelzen= 3
2 8
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl= 15 156
Ein Malter Weismehl
kr.
Ein Kumpf Hafermehl 30
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 148
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten so 80
20
1 Kumpf Erbſen,
24
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
m Hauſe=4
uͤber die Straſe = 3
1 Maas Jungbier im Haus 13
und uͤber die Straſe 3
1 Maas Bierheſe
24.
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch
4
1E friſche Butter
12
13
1 = Handkaͤs der beſten = 16
Die uͤbrige Handkaͤſe 4-5Stuͤck 4
Eyer 6 auch 7 Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln 6
Brod=Taxe und Gewicht.
Pf., L. 2.
Vor2kr. Brodſollwiegs
29
Vor4kr. dito
= 1 26
Vorskr. dito = 2 l23
Vor1kr. Kuͤmelbrod ode
Gemiſchtesbrod=-82
Vor 2kr. dito
17
Vor1kr. Waſſerweck= 7 2
Vor1kr. Milchweck
1
Vorr kr. Milchbrod
5
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 12 xr.
Fuͤrſth Heſſiſche Polizeydeputation dahier,
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
l. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicatum.
Nachdeme gegen hieſige Wirthe mehrmalen laute Klagen entſtanden, daß die
denen Gaͤſten vorgeſtellt werdende Schoppen, Ein halb Maas= und Maas.
Bou=
tellen, beſonders die gruͤnen, auch Schoppenglaͤſer, gar zu geringhaltig, und nicht
mit dem hieſigen aͤchten Maas uͤbereinſtimmen; und dann hierauf hoͤchſten Orts
gnaͤdigſt verordnet worden, daß uͤberhaupt richtige Eiche von allen Wirthen ganz
un=
bebingt gefordert auf jeden unrichtigen Schoppen Ein Reichsthaler Strafe
geſezt=
hiervon dem Anbringet ein Drittel zugeſichert, durch oͤſtere und unvermuthete
Vi=
ſitationen die Or nung aufrecht erhalten, alles was ſich an unrichtigen Gefaͤßen in
Wirthshaͤuſern findet, gleichbalden zerſchlagen= und einzig und allein in Anſehung
der in Bouteillen ankommenden fremden Weinen eine Ausnahme geſtattet
werden ſolle;
Als wird dieſe erlaſſene hoͤchſte Verordnung hlerdurch jedermaͤnniglich, beſonders
ſaͤmmtlich hieſigen Witthen, mit dem Anfügen bekannt gemacht, daß ſie ſich
laͤng=
ſtens dinnen zwei Monaten mit dergleichen durchaus richtigen Geſaͤßen um ſo mehr
unfehlbar verjehen ſollen, als nach deren Verlauf bei Vermeidung jener Strafe kein
zu kleines Geſaͤß geduldet werden ſolle. Wornach ſich alſo gebührend zu achten.
Sign. Darmſtadt den 7ten April 1789.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
11. Sachen, ſo zu verkaufen.
Nachdem die Erben der vor einigen Jahren verſtorbenen Wittwe des weiland
ge=
weſenen Förſtl. Generallieutenant von Hofmann, einer gebohrnen Paſtor, ſich
ent=
ſchloſſen, das ihnen in deren Verläſſenſchaft zugefallene Wohnhaus, welches in der
neuen Vorſtadt dahier zwiſchen den Behauſungen des Herrn geheimen Raths von Heſſe
Excellenz und des Herrn Hauptmann Strecker gelegen, durchaus wohl eingerichtet
und unterhalten, auch mit einem geraͤumlichen Seitenbau, Stallung und Garten
verſehen iſt, öffentlich an den Meiſtbietenden ohne Vorbehalt einiger Natifikation
gegen baare Zahlung zu verkaufen, und dann hierzu Terminus auf Mittwoch den
20ten künftigen Monats Mal a. c. Vormittags in derſelben Behauſung anberaumt
worden; als wird ſolches hiermit oͤffentlich zu Jedermanns Nachricht mit dem
An=
fuͤgen dekannt gemacht, daß die Kaufluſtige, ſo das Haus noch vorher in
Augen=
ſchein nehmen wollen, ſich desfalls bei unterzeichnetem Actuario Commiſſionis,
Fuͤrſtl. Pegierungsaſſeſſor Heſſe, zu melden belieben. Sign. Darmſtadt den 15ten
April 1789.
Ex Commiſſione.
C. C. Heſſe, Fuͤrſtl. Reglerungsaſſeſſor.
Nachdem des weil. Burger und Weisbindermeiſter Gottfried Mayen allhier
Wöhnhaus und Hofreite in der Holzſtraſe, zwiſchen dem Mezger Ensling und
Schmied Pohl gelegen, um die Erben behoͤrig auseinander letzen zu koͤnnen,
Mon=
tags den 27ten dieſes Monats, Nachmittags um 2 Uhr, im Gaſthaus zum Ochſen
zum leztenmal oͤffentlich aufgeſtekt und dem Meiſtbletenden überlaſſen werden ſoll;
als wird ſolches zu dem Ende hiermt bekannt gemacht, damit die Luſitragende ſich
alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 17ten April 1789.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Freitaps den 24ten dieſes Monats, Nachmittags um 2 Uhr, ſollen in dem
Staͤdtiſchen Schaufhof oͤffentlich an den Meiſtbietenden verſteigt werden: ein 2jährig
Faſſel=Rind, 300 bis 400 Gebund Kornſtroh, etliche 100 Futter= und Werrſtroh,
etwas doͤrrer Klee, Heu und Grommet, ſodann der in denen Staͤllen befindliche
Schaaſdung, und zwar der leztere in ſedem Stall beſonders. Darmſtadt den
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
16. April 1789.
Nachdem die bei Mosbach auf der Salzbach gelegene Kloſter Clarenthaliſche
Erbleihmühle, die Armenruhemuͤhle genannt, welcher zugleich das Bannmahlwerk zu
Mosbach und Biebrich zuſteht, mit einer neuen Oelmuͤhle verbeſſert worden,
mei=
ſiens von gutem neuem Mauerwerk aufgefuͤhrt, auch mit mehrern geraͤumigen
Zim=
mern, einer Kuͤche, 2 gewoͤlbten groſen Kellern, verſchiedenen Speichern und
Kam=
mern, Waſchküche und Ziehbrunnen verſehen iſt, ſamt den dazu gehoͤrigen 2
Scheu=
ern, Pferd= Küh= und Schweinſtallungen, geraͤumigen groſen Hof= und
Holz=
ſchoppen, dann einem dabei befindlichen mit Mauer umgebenen groſen Garten,
weniger nicht 17 Morgen Wieſen, 9 Morgen 3 Viertel Akkerland, und einem
wei=
tern Gemüsgarten vor dem Waſſerthore von 2 Ruthen 6 Viertel, welches alles
zu=
ſammen 27 Morgen, 3 Viertek, 11 Ruthen Laͤndereien ausmacht, nebſt dem
lau=
fenden wohleingerichteten Mühlengeſchirr, von welchem allen jaͤhrlich 80 Malter Korn
zur Kloſter Ckarenthaler Rezeptur, ſodann das gewöhnliche Kaͤſe und Brod, wie
die Gemeinde Kaſſel ſolches des Weidgangs halber hergebracht hat, nebſt 7 fl. an
Geld, 2 fetten Schweinen gegen Weihnachten, oder dafuͤr 20 Rthlr. entrichtet
wer=
den muͤſſen, Schulden halber zur anderweten Verkauſung ausgeſezt werden ſoll;
als wird ſolches hierdurch jedermann mit dem Anhang bekannt gemacht, daß
ſo=
thane Armenrubmuͤhle drei Monate lang a dato feil ſtehen, jeder Kaufluſtige ſein
Ge=
bot dahier bei Oberamt thun, und nach Verlauf dieſer 3 Monate alle Gebote den
vorzuladenden Liebhabern eroͤfnet, demjenigen aber zugeſchlagen werden ſoll, der
alsdann am meiſten geboten haben wird. Wiesbaden den 1rten Maͤrz 1789.
Fuͤrſtl. Gberamt hieſelbſt.
Dem Publiko wird angejelgt, daß den 6. Mai c. 2. Nachmittags um halb 3 Uhr
in des Hrn. Bataillons=Chirurgl Wentzels Behauſung allhier, 1 St. 7Ohm 15 Viert.
2tes St. 7Ohm 15 Viertel, 3tes 1 St. 6 Ohm 181 Viertel Gundersblumer,
Steinberger, 75ger Rheinwein, wenn die Hrn. Liebhaber aber den Wein zuvor
ver=
ſucht, an den Meiſtbietenden wie beliebig mit oder ohne Faß verſteigert werden ſoll.
Darmſtadt, den 6. April 1789.
Bei dem Handelsmann Klaunig allhier ſind nebſt andern preißwuͤrdigen
Speze=
reiwaaren auch mehrere Sorten Rauchtaback aus einigen der beruͤhmteſt= und aͤche
Hollaͤndiſchen Fabriken, in den Preiſen a 16. einſchließlich bis 32. xr. das Pfund,
ſodann aufrichtiger neuer teutſcher Klee= und Esparcet=Saamen, in den billigſten
Preiſen zu haben.
II. Vermiſchte Nachrichten.
Nachdem bereits unterm 20ten October 1775. und 22ten Mai 1779. verordnet
worden, daß in hieſigen Hochfuͤrſtlichen Landen ntemand ſich mit Kollekten von
aus=
waͤrtigen Zahlen=Renten= und Klaſſenlotterien abgeben ſolle, ebe und bevor er nicht
die E= laubnis dazu von der hieſigen Generaladminiſtration des Fürſtl. Lotto mittelſt
eines Konceſſionsſcheins erhalten habe, und daß die Kontravenienten mit einer
Geld=
ſtrafe von 100 Reichsthalern, wovon dem Denuncianten mit Verſchweigung ſeines
Namens ein Drittel beſtimmt iſt, oder mit einer der Geldſtrafe angemeſſenen
Leibes=
ſtrafe ohnſehlbar belegt werden ſollten, dieſem Verbot aber entgegen zu handlen
neuerlich Chriſten und Juden ſich beigehen laſſen; ſo werden jene Fuͤrſtl.
Verordnun=
gen hiermit abermals in Erinnerung gebracht, und Jeder gewarnet, ſich des Ver=
kaufs von Klaſſenlotterielooſen, ohne zuvor erhaltene Erlaubnis, bei obgedachter
Strafe gaͤnzlich zu enthalten. Darmsadt den 7t n April 1789.
Von Hochfuͤrſtl. Lotto=Intenbance wegen.
Gayert.
Die blsherige Wohnung des Hrn. Kammerſekretaͤrs Becker in dem Herrſchaftl.
Hauſe vor dem Jaͤgerthor, welche mit Anfang des naͤg ſt inſtehenden Morats Mat
geraͤumt werden wird, ſoll, nebſt dem dabei gelegnen Pflanzgarten, auf zoͤhern
Befehl durch eine öffenkliche Verſteigerung an den Meiſtbietenden in einen feruern
Beſtand gegeben werden. Wer hierzu Luſten hat, kann ſich kuͤnftigen Samſtag, ven
25ten dieſes, Nachmittags um 2 Uhr, in dem beſagten Hauſe einfinden. Darm=
Fuͤrſtl. Heſſiſche Renterei caſelbſt.
ſtadt den 28ten April 1789.
Roͤmmich.
In der Pfaffiſchen Behauſung am Beſſunger Thor iſt ein Logis auf die Straſe zu
vermiethen, beſtehet in 3 Stuben, 3 Kammern, Kuͤche, verſchloſſenen Keller und
verſchloſſenen Holzplaz; es kann den 1ſten Jun. d. J. bezogen werden.
In der Stadtſchirne iſt auf dem Seitenbau ein Bocen zu vermiethen.
In der 35 ger Wittwen=Socletaͤtskaſſe allhier liegen 300 fl. vorraͤthig, ſo gegen
hinlaͤngliche gerichtliche Verſicherung zu verlehnen ſiehen.
600 Gulden Vormundsgeld= ſodann 300 fl. ſind gegen gerichtllche Verſicherung
auszulehnen. Bei wem ? iſt in der Buchdruckerei zu erfragen.
Henriette Schmittin, welche bei Hrn Sinnigſohn in der kleinen Ochſengaſſe logirt,
empfieblt ſich einem geehrten Publiko, allerhand Seidenzeug und Flor auf neue Art
zu waſchen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 11. bis den 18. April 1789.
Herr Schamot, Lieutenant in Wuͤrtembergiſchen Dienſten, log. in dem Trauben.
Auſſer den Gaſthäuſern logiet:
Herr von Baumbach, Jaͤgermeiſter von Romrod, log. bei dem Herrn geheimen Rath Lehmann.
Herr von Bendinck, Kurtrieriſcher Ordensritter, log. bei dem Herrn Major von Jeniſon.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Thokavſon, aus Hannover, und Herr von Hermann, Obriſter in Hannoͤoriſchen
Dienſten, den 11ten. Herr von Laroche, Lieutenant in Kurtrieriſchen Dienſten, eod.
Herr von Loen, von Frankfurt, den 12ten. Herr von Trukſes, Kapitain in
Kaiſer=
lichen Dienſten, eod. Herr Milius, Kapitain in Wuͤrzembergiſchen Dienſten, eod.
Herr Graf Ponte de Leon, Obriſter in Hanndoriſchen Dienſten, den 13ten. Herr
von Dietz und Herr von Schmitt, Lieutenants in Pfaͤlziſchen Dienſten, eod. Herr
von Neuenſtein, von Frankfurt, den 14ten. Herr von Wreden, geweſener Kaſſeliſcher
Major, eod. Herr von Linſtow, Kapitain in Preuſſiſchen Dienſten, eod. Herr von
Geyer, Domherr von Lüttich, den 15ten. Herr Kerner, Ruſſiſcher Rath, den 17ten.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 12. April, dem Fuͤrſtl Hoflaguai, Johann Noa Schwarz, ein Toͤchterlein.
Eod., der Sophia Charlotta Quiringin, ein unehelich Soͤhnlein.
Den 13ten, dem Burger und Schneidermeiſter, Martin Luther Frühthaler, ein Toͤchterlein.
Den 14ten, dem Burger und Baͤckermeiſter, Johann Adam Koͤnig, ein Toͤchterlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 9ten und 14ten: der Maria Louiſa Wegebauerin ihre uneheliche Zwillinge, eines 7 das
andre 12 Tage alt.
Den 16ten, der Sophia Charlotta Quiringin, ihr unehelich Soͤhnlein, 4 Tage alt.