Anno 1788. den 4. Auguſt.
Num. 31.
Victualien= und Marktpreis.
kr. Pf.
Ein E Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
= Kalbfleiſch
= Hammelfleiſch
Schaffleiſch
Schweinenfleiſch=
Schinken u. Doͤrrfl. 15
1
1 Speck = 1 16
1 Nierenſett, e 73
1 „ Hammelsfett = 13
1 = Schweinenſchmalz 1
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a 110
Ein Kalbsgeluͤng = 10 a 12
Ein Hammelsgeluͤng = 16
1E Ochſengelung
1 Suͤlzen =
2
1 Bratwuͤrſt = ½
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſ6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung:32
Ein Kalbskopf = 8 a 10
Ein Hammelskopf, 5 a 6
Ein
Kalbsſus=
kr .
Ein Malter Korn
10
Ein Malter Gerſten =
20
Ein Malter Waizen =
Ein Malter Spelzen=
20
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl;
16
Ein Malter Weismehl 7 3.
Ein Kumpf Hafermehl = 30
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen „
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148.
1. KpfkleingeſchaͤlterGerſten 6o180
1 Kumpf Erbſen
24
1 Kumpf Linſen =
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe =
= uͤber die Straſe =
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe
1 Maas Bierhefe
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch
116 friſche Butter 14
1 = Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe 4=5Stuͤck
Eyer 6 auch 7 Stuͤck vor
ſEin aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln 8
Brod=Care und Gewicht.
Pf. L. 2.
Vor2kr. Brodſollwiege 116
Vor 4kr. dito 2 „ 12
Vor6kr. dito
28
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod=
10f1
Vor 2kr. dito
2012
Vor 1kr. Waſſerweck
Vor1kr. Milchweck
Vor1kr.Milchbrod=
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 8 Kr.
Fuͤrſeh Heſſiſche Polizeydeputation dahier:
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.
1. Sachen, ſo zu verkaufen.
Nachbem der zwiſchen Oberramſtadt und Traiſa gelegene, denen Erben des
ver=
ſtorbenen Füͤrſtl. Generalmaſor Herrn Rehen zuſtaͤndige, ſogenannte Obertraiſaer
Hof, Mittwochs den 6ten zukuͤnftigen Monats Auguſti, Vormittags 9 Uhr, auf
dem Hof ſelbſten nochmalen öffentlich aufgeſtekt und 6425 fl. vor das erſte Gebott
angenommen; ſodann ſolcher dem Meiſtbietenden auf die vor der Auſſteckung
noch=
malen bekannt gemacht werdende Bedingungen obne weitere Ratiſikation uͤberlaſſen
und zugeſchlagen werden wird; ſo wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht,
damit diejenige, ſo darzu Luſten haben, in termino ſich einfinden und miltbieten moͤgen.
Darmſtadt am 28ten Juli 1788.
Ex Commiſſione.-
Helffmann, Fürſtl. Rath.
Ein ſehlerfreier Fuchs von5 Jahren, ſo zum Reiten ſowol als im Zug gebraucht
werden kann, ſteht zu verkaufen. Wo? iſt in hieſiger Hofbuchdruckerei zu erfragen.
11. Sachen, ſo zu vermiethen.
Auf dem Markt in No. 347. ſtehet ein Logis auf dem Hinterbau zu derlehnen,
welches in einer Stube, Kuͤche und Kammer beſtehet.
Im Gerberiſchen Haus in der Viehhofsgaſſe iſt in der zweiten Etage ein Logis
zu vermiethen, beſtehet in einer Stube, Stubenkammer, Kuche, Holzkamner und
Reller; welches ſogleich bezogen werden kann.
11I. Kapitalia, ſo zu verlehnen.
Bei dem Peruquenmacher Caſirltius liegen 6o0 fl. Vormundsgelb gegen
gerlicht=
liche Verſicherung zu verlehnen.
555 fl. Vormundsgelder ſind gegen gerichtliche Verſicherung zu verlehnen. Das
Naͤhere iſt bei Herrn Oberſchultheis Hach in Oberramſtadt zu erfragen.
In Stockſtadt liegen 600 Gulden Kirchenkaſtengelder gegen ſichere gerichtllche
Hypothek zum Auslehnen bereit, und iſt ſich desfalls bei dem Kaſtenmeiſter Dillmann
daſelbſt zu melden.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
Das Publikum bat kie drei erſten Baͤnde der Predigten uͤber die ganze
chriſt=
liche Moral, welche im vorigen Jahr bei Krieger jun. in Gieſſen herausgekommen
ſind, ſo günſtig aufgenommen, daß die erſte Auflage derſelben bereits vergriffen iſt.
Der Verleger kuͤndigt daher die zwote Auflage der abgeſezten drei erſten Baͤnbe
un=
geſaͤumt an, um die haͤufigen Nachfragen derer, die ſich dieſes Werk ebenfalls
an=
ſchaffen wollen, bald moͤglichſt zu befriedigen. Der erſte Band davon iſt bereits in
demſelben Format in gr. 8. wie die erſte Auflage war, unter der Preſſe, und wird
unfehlbar in der kuͤnftigen Michaelismeſſe dieſes Jahres erſcheinen. Bis dahin
bit=
tet man alſo die Liebhaber noch in Geduld zu ſtehen. - Jeder Band iſt bisher in
allen Buchlaͤden um 2 fl. verkauft worden. Um aber dieſes von allen gelehrten
Zei=
rungen empfohlene gemeinnuͤtzige Werk immer weiter auszubreiten, und jedem die
Anſchaffung deſſelben zu erleichtern; ſo erbiete ich mich, jedem, der binnen jezt und
der Michaelismeſſe darauf ſubſcribirt, den Band fuͤr 1fl. 12 kr. zu erlaſſen. Nach
Ver=
lauf dieſer Zeit bletbt der Ladenpreis, wie bisher, auf 2 fl. den Theil ſeſtgeſezt.-
Der vierte Band, der die Pflichten gegen unſre Nebenmenſchen enthaͤlt, iſt ebenfalls
ſchon unter der Preſſe, und wird mit dem erſten Band der neuen Auflage ausgegeben
werden. Um das Werk moͤglichſt vollſtaͤndig zu liefern, werden hoͤchſtens noch zwei
Baͤnde erfolgen. Dem ſechſten und lezten Band werden verſchiedene unentbehrliche
Regiſter angehaͤngt werden, die dem Litterator ſowol als dem Prediger ſehr nüzliche
Dienſte leiſten können. Faktor Will in Darmſtadt nimmt Beſtellungen an.
Bel der am 1ten Lug. 1788. vor ſich gegangenen 334ten Mainzer Lotto=Ziehung
ſind folgende Numern aus dem Glücksrade gehoben worden, als: 47. 38. 24. 89. 75.
Die 335te Mainzer Ziehun; geſchiehet den 22. Aug. 1788.
Generaldirection der Bochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zablenlotterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 26. Jul. bis den 2. Aug. 1788.
Herr Wiedemann, Bergoff zier aus Sachſen. Herr Erhard, Kaufmann aus
Bens=
heim, log. in der Kron.
Auſſer den Gaſthäuſern logirt:
Herr Scheerer, Landkommiſſarius und Oberamtsactuarius aus Nidda, log. bei dem
Herrn Rentmeiſter Raͤmmich.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Günderode, Köͤnlgl. Preuſiſcher Hoffunker, den 26. Jul. Herr von
Barkhauſen von Wieſenhüten, Heſſendarmſtaͤdtiſcher Geheimerrath von
Frankfurt; Herr von Zehender, Kapitaͤn aus der Schweiz, den 27ſten.
Herr von Trenk, und Herr von Heiſſoy, Lieutenants in Preuſſiſchen
Dien=
ſten, eod. Herr von der Lay, Geheimerrath von Mannheim, eod. Herr
von Weinheim, Kapitaͤn in Franzoͤſiſchen Dienſten, eod. Herr von
Fiſch=
heimwald, Ruffiſcher Kapitaͤn, den 28ſten. Herr von Neuret, aus
Frank=
reich, eod. Herr von Korff, aus Strasburg, den 30ſten. Herr von
Kobett, von Heidelberg, eod. Herr Graf Wathner, eod. Herr Batiſt,
geweſener Hollaͤndiſcher Lieukenant, den 2ten Auguſt.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getauſte.
Den 27ſten Julüi, dem Hofmann bei Ihro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht Prinzen Georg,
Johannes Schaͤfer, ein Toͤchterlein.
Den 29ften, dem Burger und Wagnermeiſter, Johannes Scheerer, eln Soͤhnlein.
Eod., dem Burger und Schneidermeiſter, Johann Henrich Daudt, ein Soͤhnlein.
Den 1ſten Aug., dem Burger und Baͤckermeiſter, Johannes Gruͤff, ein Toͤchterlein.
Ropulirte.
Den 1ſten Aog., Johann Eberhard Burghard, Theaterzimmermann bei Ihro
Hoch=
fuͤrſtl. Durchlaucht Herrn Erbprinzen, ein Wittwer, und Kathartna
Mar=
garetha, Meiſter Georg Rudolph Brauns, Burgers und Schreiners
all=
hier, 2te eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 27ſten Juli iſt aus der Armenkaſſe begraben worden: Gertraud, bes
Armen=
vogts Georg Philipp Weinolds Ehefrau, 55 Jahre alt.
Den 28ſten, Frau Katharina Barbara, gebohrne von Meyer, weil. des Herzoglich
Braunſchweigiſchen Hauptmanns, Herrn von Kellers, hinterbliebene Frau
Wittwe, 49 Jahre alt.
Eod., der Burger und Ackermann, Johann Georg Ruͤckert, 67 Jahre, 7 Monate
und 6 Tage alt.
Ferner, dem Fuͤrſtl. Amtsphyſikus zu Grosgerau, Herrn Dr. Johann Wilhelm
Wolf, ein Soͤhnlein, 7 Jahre und 5 Wochen alt.
Weiter, der Anna Eliſabetha Stauffertin, ein uneheliches Toͤchterlein, 8 Monate alt.
Den 29ſten, Katharina Margaretha, weil. des geweſenen Herrſchaftl. Knechts,
Jakob Moͤſers, hinterbliebene Wittwe, 73 Jahre, 3 Mon. und 10 Tage alt.
Eod., dem Fuͤrſtl. Hofkaſſer bei Ihro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht dem Prinzen Georg:
Herrn Chriſtian Maus, ein Toͤchterlein, 9 Jahre, 5 Monate und 21 Tage alt.
Den 31ſten, dem Burger und Mezgermeiſter, Georg Balthaſar Schnell, ein
Toͤch=
terlein, 1 Jahr, 4 Monate und 18 Tage alt.
Den 2ten Auguſt, dem Burger und Schumachermeiſter, Johannes Seipel, ein
Toͤchterlein, 2 Jahre und 6 Wochen alt.
Man gab dem Herzog von Guiſe Nachricht, daß ein Proteſtantiſcher
Edel=
mann in ſein Lager gekommen waͤre, mit dem Vorſatz, ihn zu toͤdten; er ließ
ihn gefaͤnglich anhalten - der Proteſtant geſtand ihm ſeinen Entſchluß.
„Habe ich dir einen Verdruß gemacht ? fragte ihn der Herzog; „Nein,
ant=
wortete der Proteſtant, allein du biſt der geſchworenſte Feind meiner Religion.
- „ Nun, wenn deine Religion dich bewegt, mich zu ermorden, ſo bewegt
mich die meine, dir zu verzeihen; und ſogleich ſchickte er ihn unverlezt zuruͤck.
4.
4