den 2. Junius.
Anno 1788.
Num. 22.
Victualien= und Marktpreis.
Pf.
Ein 16 Ochſenfleiſch
1 Rindfleiſch
1 = Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch
1 Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch=
1 = Schinken u. Doͤrrfl.; 1.
1 = Speck 15
1 = Nierenfett = 13
1 = Hammelsfett; 12
1 Schweinenſchmalz 114
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a 10
Ein Kalbsgeluͤng = 10 a 12
Ein Hammelsgeluͤng=
14 Ochſengeluͤng =
1 Suͤlzen = 2
1 Bratwürſt =10
1 Leber=u. Blutwuͤrſiſ6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung 32
Ein Kalbskopf = 8 a 10
Ein Hammelskopf 5 a
Ein
Kalbsfus=
kr .
20
Ein Malter Korn
20
Ein Malter Gerſten =
140
Ein Malter Waizen =
29
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer.
Ein Malter Rockenmehl/
Ein Malter Weismehl 7 30 Comiß=Brod ſoll gelten 8 Kr.
Ein Kumpf Hafermehl 30
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 48
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten 6ol80
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier,
im Hauſe=
= uͤber die Straſe
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe
1 Maas Bierheſe
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
14 friſche Butter 13
1= Handkaͤs der beſten =
Die uͤbrige Handkaͤſe 4=5 Stuͤck
Eyer 8 auch 9 Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
Brod=Caxe und Gewicht.
Pf., L. O.
Vor2kr. Brodſollwlegel!
Vor4kr. dito 2 11
Vors kr. dito =
16
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod=
10
Vor 2kr. dito
202
Vor1kr. Waſſerweck,
1.
Vor1kr. Milchweck
Vor1kr=Milchbrod=
.
Ein 5=pfundiger Laib, ſogenanntes
Fuͤrſth Heſſiſche Polizeydeputation dahier=
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſs dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
1. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicatum.
Nachdeme bishero mißfaͤllig wahrgenommen worden, daß die Fuhrleute und
Knechte die Pferde entweder allein laufen oder durch Buben in die Schwemme reiten
laſſen, die dann bei dieſer Gelegenheit mit denſelben, denen hieruͤber mehrmalen
er=
laſſenen Verordnungen zuwider, uͤber die Straſen galoppiren, und dadurch dezen
Paſſanren= beſonders Kindern= nur Ungluͤck und Schaden zufuͤgen; dieſem Unweſen
aber künftighin durchaus nicht weiter nachgzeſehen werden ſoll: Als wird hiermit
ernſtgemeſſenſt verordnet und Jedermaͤnniglich bekannt gemacht, daß derjenige, er
ſei auch wer er wolle, welcher kuͤnftig ſeine Pferde entweder allein laufen oder durch
Buben in die Schwemme reiten und mit ſolchen galoppiren laͤſſet, oder aber wohl
gar ſelbſten mit denſelben auf oͤffentlichen Straſen Muthwillen veruͤbet, ſogleich mit
nahmhafter ſchwerer Strafe ohnfehlbar belegt werden ſoll. Wornach ſich alſo ge=
Führend zu achten. Sign. Darmſtadt den 9ten Mai 1788.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
1I. Sachen, ſo zu verkaufen.
Nachdem die Simon Hagelaueriſche Hofraith bei Langen, von 1 Morgen 4
Ru=
then 21 Thl. Laͤnd, welche in einem mit einer Mauer umg=benen Garten und
Waſſer=
fall beſteht, worauf eine Mahlmühl, nebſt Haus, Scheuer und Stallung, bef. das
Wiesgaͤßgen und die Aecker an der Ziegelhuͤtte, Schulden halber öffentlich verſteigt
und an den Meiſtbietenden überlaſſen werden ſoll: hierzu aber Tagfahrt auf den
25ten künſtigen Monats Junius, Morgens 10 Uhr, anberaumt worden; ſo wird
ſolches des Endes hierdurch bekannt gemacht, damit die Liebhabere die Gelegenheit
vorhero beaugenſcheinigen, alsdann aber ſich auf dem Rathhaus in Langen einfinden
und mitbieten koͤnnen. Moͤrſelden den 22ten Mal 1788.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt Relſterbach.
Auf hoͤhere Verordnung ſollen Mittwochs den 4ten Junii a. c. in dem Trayſer
gemeinen Wald 41 Klaſter Buchen=Scheitholz und etwas Wellen, unter
annehm=
lichen Konditionen, öffentlich verſteigt werden. Diejenige nun, ſo hierzu Luſten
ha=
ben, koͤnnen ſich gedachten Tages fruͤh Morgens 9 Uhr in loco Trayſa einfinden, von
dorten aus mit in den Wald gehen und nach Gefallen mitbieten. Pfungſtadt den
23ten Mai 1788.
Ex Commiſſione.
F. C. C. weiker, Füͤrſtl. Marſchkommiſſarius.
Saͤmtlichen Fruchtliebhaͤbern wird hierdurch kund gemacht, daß zufolge
einge=
langter gnaͤdigſter Kameral=Entſclieſſung die bei hieſiger Rezeptur vorfindliche
Fruͤch=
ten,=als 109 Malter Korn,37Mltr. Gerſt und 162 Mlir. Spelz, ſaͤmtlich 1786ger
Fruchten: Donnerstags den 12ten Junli d. J. zu Oppenheim in der goldenen Kanne,
Vormittags gegen 11 Uhr, Iffentlich an die Lezt= und Meiſtbletende, nach denen auf
dortigem Fruchtmarkt aus geſtellten Probmaltern in groͤſen und kleinen denen
gegen=
waͤrtigen Liebhabern anſtaͤndigen Partheien, ausgebotten werden. Nierſtein den
24ten Mai=1788.
Kurpfalz Gefaͤllherweſerei Nierſtein.
utſch.
Es iſt nahe vorm Jäͤgerthor ein Garten, welcher mit Haus, Brunnen und
Kam=
merlatten verſehen, zu verkaufen. Das Naͤhere iſt in der Buchdruckerei zu erfragen.
Bei dem Faktor Will iſt in Kommiſſion zu haben: das ſehr wohlgerathene
Bild=
nis des Hrn Oberhofprediger Dr. Starck, in Kupfer geſtochen, das Stuͤck zu 30 xr.
11I. Sachen, ſo zu verpachten.
Nachdeme die bishero temporalter verliehen geweſene und auf Michaells l. J.
wieder leibfaͤllig werdende Herrſchaftliche Mahl= und Schneidmuhle zu Ernſthofen,
auf Hochfuͤrſtl. Rentkammer Befehl, entweder abermals auf einen Temporal= oder,
falls ſich Liebhaber zeigen ſollten, unter annehmlichen Konditionen auf Erbbeſtand
verſte gt werden ſoll; als wird dieſes zu dem Ende hierburch bekannt gemacht, damit
ſich die Steigluſtigen Montags den 16ten naͤchſtkünſtigen Monats Junii, Vormittags
10 Uhr, als an dem hierzu feſtgeſezten Termin bei hieſig Fürſtl. Renterei einfinden,
die Bedingungen vernehmen und mitbieten koͤnnen. Lichtenberg den 28ten Mal 1788.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Renterei.
weyland.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
mit gnaͤdigſter Erlaubnis wird Herr Johann Hauber, ber uͤhmter Mechanikus
und Kunſtmeiſter, die Ehre haben dem hochgeehrteſten Publiko in ſeinem mechaniſchen
Kunſtkabinet bei ſeiner Durchreiſe aufzufuhren: gar viele ſehenswuͤrdige ganz neu
Wfundene Maſchinen von Uhrenwerk, Bauweſen, und in Fabriken zu gebrauchen,
und noch viele von allerhand Sorten, die fur hohe und niedere Perſonen zum groͤſten
Nutzen dienen werden; weil der Platz hier zu klein iſt, daß nicht alles kann benennt
werden, ſo werde ich nur einigen Stücken den Namen geben. Erſtlich: ein Modell
6 Zoll gros, ziehet 400 Pf. uͤber eine Tafel her; zwei andere Modelle, wo man die
ſchwerſte Laſt aus der Tiefe in die Hoͤhe ziehen und mit leichter Muͤhe herunter laſſen
kann; ein Model zum Spinnen, Spulen und Haſpeln zugleich; eine Kutſche, welche
ohne Pferde lauft; ein Baͤr, welcher einen ſchoͤnen Marſch auf der Trommel ſchlaͤgt,
und zugleich den Kopf, das Maul und die Augen hin und her wendet, als wenn er
wahres Leben haͤtte; eine Maſchine, wo man die Pfaͤhle ſchreg oder grad ins
Waſ=
ſer ſchlagen kann; ein Brunnen mit 5 Roͤhren, der auf den Befehl gmal
hintereinan=
der anſaͤngt zu ſpringen und wieder aufhoͤrt. Auch werden auf Begehren viele ſchoͤne
Tafelſtücke gemicht werden. Die Modelle koͤnnen alle Stund geſehen wirden.--
Hernach kommen die wahre ehineſiſche Feuerwerke ohne Pulver, mit 68
Veraͤn=
derungen, von den ſchoͤnſten nur erdenklichſten Farben: wobei auch alle Woppen von
den groͤſten Monarchen zum Vorſchein kommen. — Die mechaniſchen Stuͤck= koͤnnen
auf Verlangen hoher Herrſchaften in ihren Wohnungen gezeigt werden, und zum
Beſchluß wird taͤglich ein luſtiges Nachſpiel mit kleinen Figuren und ſchöner Muſik
gemacht werden. — Sollten ſich einige Liebhaber finden, ſolche Stuͤcke zu lernen,
ſo wird ſie der Kuͤnſtler um billigen Preis lernen, oder zu kaufen geben; auch
ab=
zeichnen laſſen. — Dieſe Stuͤcke werden taͤglich, wenn nur etliche Perſonen
bei=
ſammen ſind, das erſtemal Adends um 6= und das zweitemal um 8 Uhr gezeigt.-
Sollte es Standesperſonen auſſer dieſen Stunden gefaͤllig ſa yn, mit Ihrer
Gegen=
wart ihn zu beehren, ſo bittet er die Stunde zu beſtimmen. — Der Künſtler bittet
um einen z1hlreichen Zuſpruch, weil er ſich nur einige Tage allhier aufhaͤlt, indem er
an einen groſen Hof berufen worden iſt. — Standesperſonen zahlen nach Beliehen,
undere Perſonen aber 16 kr., auf dem zweiten Pratz 8 kr. und auf dem dritten 4 kr.
Der Schauplatz iſt im Gaſthaus zum Schwanen. - Es werden nur einmal Zettel
ausgegeben, aber taͤglich neue Stüͤcke gemacht.
In dem Rathhaus iſt das untere Lagis zu verlehnen, welches der Sattler Bauer
bewohnet hat; Liebhaber koͤnnen ſich desfalls bei dem Bauinſpektor Sparſchneider
melden.
Bei dem Konditor Kunz ſind in dem Vorderhaus zwei Logis zu verlehnen, wovon
jedes in 2 Stuben, 2 Kammern, Küche und verſchloſſenen Holzplatz beſtehet; das
ene kann ſogleich= und das andre den 24ten Auguſt bezogen werden.
In des Seilermeiſter Linken Behauſung hinterm Rathhaus iſt ein Logis mit Meubeln
füͤr 2 ledige Perſonen zu vermiethen.
In No. 126. iſt im Seitenbau zu verlehnen: unten 1 Stube und 1 Keller, in der
2ten Etage 2 Stuben, 1 Küche und auf dem Boden 1 Kammer, welches in 4 Wochen
bezogen werden kann.
Auf dem hel. Geiſtberg No. 473. iſt ein Logis zu verlehnen, beſtehet in einer
Stube, Stubenkammer, Alkov, Kuͤche, verſchloſſenen Kammer auf dem Boden,
verſchloſſenen Holzplatz und Keller.
In der Schloßgaſſe kann ein Logis ſogleich bezogen werden: es beſtehet in einer
Stube, Alkov, zwei Kammern, Kuͤche, verſchloſſenen Keller und Holzplatz. Das
Naͤhere wird in der Buchdruckerei geſagt.
In der langen Gaſſe in No. 226. ſtehet ein groſer gewoͤlbter Keller, worin 25 bis
30 Stuͤck Wein gelegt werden koͤnnen, zu verlehnen. Das Weitere iſt ebendaſelbſt
zu erfragen.
1000 Gulden liegen ganz oder getrennt=ſodann 400 und 100 fl. ſind gegen
gerichtliche Verſicherung zu verlehnen. Bei wem? wird auch daſelbſt geſagt.
Bei der am 30ten Mai 1788. vor ſich gegangenen 331ten Mainzer Lotto=Ziehung
ſind folgende Numern aus dem Glüͤcksrade gehoben worden, als: 34. 60. 54. 61. 4.
Die 332te Mainzer Ziehung geſchiehet den 20. Junti 1788.
Generaldirection der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Jableylotterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 24. bis den 31. Mai 1788.
Herr von Bobenhauſen, von Frankfurt, log. im Trauben.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Ihro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht der Fürſt Reuß, nebſt Deſſen Frau Gemahlin Hochf.
Durchlaucht, und bei ſich habender Suite, den 24ten. Herr von Kalb,
Franzöſiſcher Kapitän, eod. Herr Zobel, aus Strasburg, eod. Herr
May, Profeſſor von Mannheim, eod. Herr von Bending, Kurtrieriſcher
Ordensritter, eod. Herr von Laroch, Lieutenant in Heſſenkaſſeliſchen
Dienſten, den 27ten. Herr von Kobeck, und Herr von Nebel, von
Hei=
delberg, den 30ten.
Geſtorbene und Beerdigte in voriger Woche.
Den 26. Mai, Maria Eliſabetha, des Burgers und Weisbindermeiſters, Johann
Ludwig Zirkels, Ehefrau, 56 Jahre, 4 Monate und 9 Tage alt.
Den 27ten, dem Kammerlaquai bei Ihro Hochfürſtl. Durchlaucht dem Prinzen
Friedrich, Hrn Johann Jakob Haller, ein Söͤhnlein, 2 Jahre, 6 Monate
und 26 Tage alt.
Den 30ten, der Herrſchaftliche Knecht, Sebaſtian ulf, 71 Jahre alt.