den 28. April.
Anno 1788.
Num. 17.
Victualien= und Marktpreis.
kr. Pf.
Ein E Ochſenfleiſch
1 Rindfleiſch
1 = Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch
1 Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch=
1 = Schinken u. Doͤrrfl. 14
1 „ Speck = 16
1 „ Nierenfett 1
1 = Hammelsfett = = 14
1 Schweinenſchmalz 15
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a 10.
Ein Kalbsgeluͤng 10 a 12
Ein Hammelsgeluͤng = 16
1E Ochſengeluͤnz
1 = Suͤlzen =
1 Bratwuͤrſt = 510,
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſs
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung,32
Ein Kalbskopf = 8. a 110
Ein Hammelskopf 5 a
Ein
Kalbsſus=
fl . kr.
10
Ein Malter Korn
20
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Waizen =
20
20
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer „
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl =
kr.
Ein Kumpf Hafermehl 30
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 48
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten so80
1 Kumpf Erbſen = 24
1 Kumpf Linſen =
24
1 Maas Merz=oder Lagerbier!
im Hauſe=
= uͤber die Straſe =
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe
1 Maas Bierhefe =
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
11 friſche Butter = 13
1 = Handkaͤs der beſten =
Die uͤbrige Handkaͤſe 4=5Stuͤck
Eyer 8 auch 9 Stuͤck vor
ſEin aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
Brod=Care und Gewicht.
Pf.
Vor2kr. Brodſollwiege
Vor4kr. dito
Vorskr. dito =
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod=
lc.
Vor2kr. dito =
120 2
Vor1kr. Waſſerweck,
Vor1kr. Milchweck =
Vor1 kr. Milchbrod=
3
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
301 Comiß=Brod ſoll gelten 8 Kr.
Fuͤrſth Heſſiſche Poltzeydeputation dahier,
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtzlich ſind.
I. Sachen, ſo zu verkaufen.
Des Baͤcker Straußen Wohn= und Backhaus am Ballonplatz ſoll wegen darauf
ſtehenden Schulden kommenden Baͤttag den 7ten Mai laufenden Jahrs auf
hie=
ſigem Rathhaus öffentlich aufgeſtekt werden, welches hiermit bekannt gemacht
wird. Darmſtadt den 10ten April 1788.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Ein in der dahieſigen Kießgrube an dem Niederramſtaͤdter Weg gelegener
Herr=
ſchaftlicher Acker von 112 Ruthen, ſoll Dienſtags den 6ten naͤchſten Monats Mai,
Nachmittags um 3 Uhr, auf dem Platz ſeloͤſt, mit Vorbehalt Fürſtl. Rentkammer
Ratiſikation, an den Meiſtbietenden vor erb= und eigenthumlich verkauft= ſodann
ein Acker von 72 Ruthen, oben an erſagter Kießgrube gelegen, ſo dermalen mit
Sommerkorn beſaamet iſt, in einen 3jährigen Beſtand gegeben werden. Darmſtadt
den 24ten April 1788.
Fuͤrſtl. Zeſſiſche Renterei daſelbſt.
Roemmich.
Nachdeme die auf den 23ten laufenden Monats vorgehabte oͤffentliche Verſteigerung
des auf dem von dem verſtorbenen Fürſtl. Generalmajor und Kommandanten, Herrn
Reh, hinterlaſſenen ſogenannten Obertraiſaer Hof annoch befindlichen Biehes,
Früch=
ten und Mobilien, vorgefallener Hinderniß wegen, nicht vorgenommen werden
kann, und hierzu en anderweiter Termin, und zwar auf Mittwoch den 30ten d. M.
anberaumt worden; als wird ſolches zu jedermanns Nachricht hiermit bekannt
ge=
macht. Darmſtadt den 21ten April 1788.
Ex Commiſſione.
Helffmann, Fürſtl. Rach.
Auf Hochfüͤrſtl. Konſiſtorial=Beſehl ſollen bei Unterzeichnetem auf Mittwoch den
30ten April, Nachmittags um 2 Uhr, 6 Malter 2 Simmer Korn, 5 Mltr. 1 Sr.
Gerſten, 3 Mltr. 3 Sr. Spelz, nebſt 117 Ohm Wein, offentlich aufgeſtekt und
dem Meiſtbietenden gegen baare Bezahlung uͤberlaſſen werden. Die Fruͤchte werden
auf dem Herrſchaftl. Speicher gefaßt. Die Liebhaber koͤnnen ſich um beſtimmte Zeit
in meiner Wohnung einfinden. Darmſtadt den 18ten April 1788.
walter, Stadtpräceptor.
Es iſt ein gelegenes Wohnhaus und Schmiede, nebſt den dazu gehoͤrigen
Geraͤth=
ſchaften und Werkzeug, aus freier Hand zu verkaufen. Naͤhere Nachricht iſt in der
Buchdruckerel zu erfragen.
Ein am groſen Woog liegender zehendfreier Garten von 46 Ruthen, welcher mit
2 Thuͤren, wovon die eine am Waſſer befindlich, und mit einem Haͤusgen, ſchönen
Obſtbaͤumen und Kammerlatten verſehen iſt, ſo erſt kuͤrzlich in beſten Stand geſezt
worden, ſoll aus freier Hand gegen baate Bezahlung verkauft werden. Liebhaber
ſönnen das Weitere ebendaſelbſt erfahren.
Ein ganz neuer Kram= und Spezereiladen mit blechernen Oelgefaͤſſen und allen
Erforderniſſen, ſodann ein neuer beſchlagener Mehlkaſten mit Unterſchied zu
Duͤrr=
gemuͤs, ſiehet billigen Preiſes zu verkaufen. — Sobann iſt in der langen Gaſſe ein
Logis in der mittlern Etage fuͤr eine auch zwei ledige Perſonen mit Bett und
rein=
lichen Meubels zu vermiethen. Das Naͤhere iſt in der Buchdruckerei zu erfragen.
II. Sachen, ſo zu verpachten.
Das alleinige Hauſiren auf dem Lande, mit Nuͤrnberger und ſonſtigen kleinen
Kramerwaaren, ſoll Montags den 19ten des künftigen Monats Mai, Vormittags
um 10 Uhr, in dem Gaſthaus zur goldnen Krone dahier, mit Vorbehalt hoͤherer
Ratiſikation, durch eine oͤffentliche Verſteigerung auf 6 Jahre, von naͤchſtem
Johan=
nis Bapt. Tag an gerechnet, in einen weitern Beſtand gegeben werden; welches
hiermit bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 18ten April 1788.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Renterei daſelbſt.
Roemmich.
III. Vermiſchte Nachrichten.
Daß zwar der Grosrohrheimer Viehmarkt auf Montag den 12ten Mal gehalten
werden ſollte, da ab r dieſes Jahr auf beſagten Montag der zweite Pfingſtfeiertag
einfaͤllt, ſo wird der Viehmarkt auf Mittwoch als den 14ten Mai ohnfehlbar
gehal=
ten, der Krämermarkt bingegen bleibt vor dem Viehmarkt als den 13ten Mai
veſt=
geſezt; welches anen Marktbeſuchenden Viehhaͤndlern, ſowol Chriſten als Juden,
zur Nachricht hierdurch bekannt gemacht wird. Grosrohrheim den 16. April 1788.
In der neuen Vorſtadt nach dem Pfoͤrtgen zu, in der Behauſung No. 593, iſt
ein Logis im zweiten Stokwerk zu vermiethen, beſtehend in 2 Stuben unl einer
Kam=
mer nach der Straſe, ſodann einer Stube nach dem Hof, nebſt Kuͤche, etwas Keller
und Boden, wie auch einem verſchloſſenen Holzplatz; es kann dieſes in Zeit 14 Tagen
bezogen werden.
200 Gulden Kirchenkaſtengelder, ſodann 600= 150 und 50 fl. liegen gegen
gerichtliche Verſicherung zu verlehnen. Bei wem? wird in der Buchdruckerei
geſagt.
Eine Geſellſchaft junger Frauenzimmer geneigen bel Hrn Fromann Unterricht in
der franzoͤſiſch= und italieniſchen Sproche zu nehmen, wünſchten aber vor allen
dingen eine naͤhere Erlaͤuterung uͤber die in der Ankuͤndigung verſprochene andere
Vortheile, welche junge Frauenzimmer noch auſſer obbemeldten Sprachen erhalten
koͤnnen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 19. bis den 26. April 1788.
Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrwangen. Herr Meyer, und Herr Boͤck,
Han=
delsleute aus Oehringen, log. im Schwanen.
Herr Orendy, Student aus Siebenbürgen. Herr Schneider, Handelsmann aus
Idſtein, log. im froͤhlichen Mann.
Herr Weber, aus Mainz, Herr Ehrhard, von Bensheim, Herr Secki, aus Itallen,
ſaͤmtlich Kaufleute. Herr Le Dieu, Handelsmann mit Batiſt aus
Frank=
reich, log. in der Kron.
Herr Stroh, Kaufmann von Homburg. Herr Krieger, Kaufmann von Mainz,
log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr Kempf, Konſulent von Homburg, den 19ten. Herr Kimmenag, Rath von
Saarbrucken, eod. Herr von Els, Juriſt von Heidelberg; eod. Herr
von Luzow, Forſtmeiſter aus Meklenburg, den 20ten. Herr Schmitt,
Bergrath von Frankfurt, eod. Herr Forſter, geheimer Rath von Mainz,
den 24ten. Herr von Welle, Lieutenant in Wuͤrtembergiſchen Dienſten,
eod. Herr von Sens, und Herr von Hereſon, aus England, den 25ten.
Herr von Edelsheim, Kammerherr von Karlsruhe, eod. Herr Roßie=
und Herr Rigoni, aus Gieſſen, den 26ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 24. April, dem Burger und Ackermann, Joh. Martin Moͤſer, ein Toͤchterlein.
Eod., dem Burger und Schumachermeiſter, Joh. Peter Ollweiier, ein Söͤhnlein.
Den 25ten, dem Fürſtl. Oberappellations=Gerichtsrath, Herrn Johann Auguſt;
Schenck, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Burger und Handelsmann, wie auch Fürſtl. Konditor, Hrn Chriſtian
Friedrich Kunz, ein Soͤhnlein.
Ropulirte.
Den 25. Aprl, Meiſter Johann Jakob App, Burger und Kaminfeger allhier, well.
Johann Jakob Apps, geweſenen Burgers und Ackermanns zu Hochberg,
im Herzogl. Wuͤrtembergiſchen; nachgelaſſener vierter ehelicher Sohn, und
Eliſabetha Dorothea, weil. Meiſter Valentin Friedrichs, geweſenen Bur=.
gers und Baͤckers allhier; nachgelaſſene dritte eheliche Tochter.
Geſtorben und Beerdigt.
Den 25. Aprll, dem Buchdrucker Jakob Eichel zu Gieſſen ein Toͤchterlein, 1 Monat
und 5 Tage alt.
Der Koͤnigl. Preuſſiſche Hof logirte im Jahr 1746. zu Eharlottenburg. Plotzlich
brach nach Mitternacht in dem Zimmer der Königin Frau Mutter Feuer aus.
Alles gerieth in Verwirrung. Man lief umher, und ſuchte zu retten. Die einen
ſorgten fuͤr die Kapelle, wo ſchaͤtzbare Gemaͤlde ſich befanden, andere fuͤr die andern
Zimmer. Von dem Koͤnig hoͤrte und ſahe man nichts. Endlich traf man ihn auf
einer Teraſſe an, wo Er ruhig auf= und abgieng. Als man ſich wegen der Gefahr,
in der man war, darüͤber verwunderte, ſagte Er: Je nun, es iſt ein Ungluͤck, aber
die Arbeitsleute in Berlin werden dadurch gewinnen. Wenn nur kein Menſch dabe
unglücklich iſt.