Darmstädter Tagblatt 1788


25. Februar 1788

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den 25. Februar.
Anno 1788.

Num. 8.

Victualien= und Marktpreis.

Ein 16 Ochſenfleiſch
1 = Rindfleiſch
1 = Kalbfleiſch
1 = Hammelflelſch
1 Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch
1 Schinken u. Doͤrrfl.114
1 Speck = 16
1 Nierenfett
1 = Hammelsſett=
1 Schweinenſchmaltz 1
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a 10
Ein Kalbsgeluͤng = 10 a 112
Ein Hammelsgeluͤng=
16 Ochſengelung
1 Suͤlzen = 2
1 Bratwuͤrſt 10
1 Leber=u. Blurwuͤrſtſs
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung,3
Ein Kalbskopf = 8 a 110
Ein Hammelskopf 5 a
Ein Kalbsſus=
r
.
ſC
Ein Malter Korn
40
Ein Malter Gerſten =
30
Ein Malter Waizen =
52
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer =
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl = 16

F.
Ein Kumpf Hafermehl 30
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen 40
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten 6o30
24
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe
= uͤber die Straſe
1 Maas Jungöler im Haus
und uͤber die Straſe
1 Maas Bierheſe
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1E friſche Butter = 14
1 Handkaͤs der beſten =
Die uͤbrige Handkaͤſe 415Stuͤck
Eyer 6 auch 7 Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoſſeln
Brod=Caxe und Gewicht.
Pf. L. 2.
Vor2kr. Brodſollwiegs 19
Vor4kr. dito
2 18
Vor6kr. dito =
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod=
I0
Vor2kr. dito
212
Vor1kr. Waſſerweck=
Vor1 kr. Milchweck
Vor1 kr. Milchbrod=
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſoge nanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 7 Kr. 1 Pf.

Fuͤrſel Heſſiſche Dolizeydeputarion dahier:

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Bekanntmachung von allerhand Sachen:
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.

l. Edictalladungen.

Der Muͤllermeiſter Simon Hagelauer bei Langen hat eine ſein Vermoͤgen uͤber=
fleigende
Schuldenlaſt anſgeladen. Gleichwie dahero der Konkurs erkannt worden;
alſo werden hierdurch deſſen ſaͤmtliche Gloͤubiger öffentlich vorgeladen, daß ſie in
der auf den 4ten kuͤnftigen Monats Maͤrz anberaumten Tagfahrt, Morgens 9 Uhr,
zu Langen im Gaſthaus zum ſchwarzen Adler ſo gewis erſcheinen, ihre Forderungen
mittelſt Produktion, der etwa in Handen habenden Dokumenten, vorbringen, auch
weitere Handlung pflegen, als gewis gegenfalls gewaͤrtigen ſollen, mit ihren For=
derungen
praͤkludirt zu werden. Mörfelden den 2ten Febr. 1783.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt Relſterbach.
Nachdeme der Füͤrſtl. Schultheis Stork zu Grosbieberau in eine ziemliche Schul=
denlaſt
gerathen, er ſich aber mit ſeinen Kreditoribus in Güte zu ſetzen gedenkt,
und zu dem Ende darum gebeten hat, daß dieſelbe ſaͤmtlich anhero vorbeſchieden
werden moͤchten; als hat man dieſem Petito nicht entſtehen, ſondern auf Freitag
den 7ten naͤchſtfolgenden Monats Maͤrz hiermit Termin anberaumen wollen. Es
haben deswegen alle diejenige, welche eine Forderung an beſagten F. Schultheis zu
haben vermeinen, ſich an beſagtem Tag dahier Morgens um 9 Uhr entweder in ei=
gener
Perſon oder durch genugſam inſtruirte Bevollmaͤchtigte, und dieſe mit ſchrift=
licher
Legitimation, reſpective zur Liquidation und guütlichen Verhandlung ſich ein=
zufinden
, die noͤthige Briefſchaften mit zur Stelle zu bringen, oder ſich im Aus=
bleibungsfall
zu gewaͤrtigen, daß ſie nicht weiter mehr gehoͤrt werden ſollen. Lichten=
Furſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
berg den 3ten Febr. 1788.
Nachdeme gegen den Gemeindsmann Philipp Konrad Laubenheimer zu Ginsheim
der Konkurs=Prozeß erkannt worden; ſo werden diejenige, welche an denſelben zu
fordern haben, hierdurch, unter dem Rechtsnachtheil, oͤffentlich vorgeladen, daß ſie
den 18ten künftigen Monat Maͤrz, Vormittags 10 Uhr, zu Ginsheim in des Fuͤrſtl.
Schultheiſen Haus, ſo gewis erſcheinen, und ihre Forderungen, mittelſt etwa in
Handen habender Schuldſcheine, einklagen, als gewis gegenfalls gewaͤrtigen ſollen,
von der Konkursmaſſe ausgeſchloſſen zu werden. Moͤrſelden den 19ten Febr. 1788.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt Relſterbach.

1I. Sachen, ſo zu verkaufen.

Nachdeme des weil. Herrſchaftl. Gaͤrtners Bernhard Schnitſpahns dahier vor
dem Sporen Thor zwiſchen der Straſe und dem Arheilger Weg gelegener 274
Ruthen 8 Schuh baltender zehendfreier Garten, um die Erben behoͤrig auseinan=
der
ſetzen zu koͤnnen, Mittwochen den 5ten naͤchſttommenden Monats Maͤrz, Nach=
mittags
um 2 Uhr in dem hieſigen Gaſthaus zum Ochſen öffentlich aufgeſtekt, und
dem Meiſtbietenden ſalva ratificatione uͤberlaſſen werden ſoll; Als wird ſolches zu dem
Ende biermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden= und
nach= Gefallen mitbieten koͤnnen. Sign. Darmſtadt den 15ten Febr. 1785.
Ex Commiſſione.
G. C. Lollenius, Fürſtl. Regierungsſekretarius.

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Auf Freitag den 29ten bieſes ſollen in Weiterſtadt Morgens 10 Uhr in cirtes
78 Malter Korn, welche in vorigem Jahr daſelbſt an ſequeſtrirtem Pfacht des ſup=
primirten
Kloſters ad ſanam Claram zu Mainz eingegangen und erhoben worben,
ſalva ratificatione an den Meiſtbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkauft wer=
den
; welches zu Jederm inns Nachricht hiermit bekannt gemacht wird, damit die
gtwaige Liebhaber in ermeldtem Termin ſich daſelbſt einfinden, die Frucht beſehen
und nach Gefallen mitbieten koͤnnen. Darmſtadt den 7ten Febr. 1788.
Georg Chriſtoph wilckens,
Fuͤrſtl. Heſſiſcher Kammerſekretarius.
Auf Hochfüͤrſtl. Oberamts=Befehl ſoll der Tagloͤhner Joh. Philipp Wagneriſchen
Ehefrau ihr in der Sackgaſſe ſtehendes Haus den kommenden Landbaͤttag als den
5ten Maͤrz auf dem Rathhaus an den Meiſtbietenden verſteigt werden. Darmſtadt
Sparſchneider, Bauinſpektor.
den 15ten Febr. 1788.
Liebhaber, die ſich den ſehr geringen Preis für 2 fl. von Pfaffs in 9 Baͤnden be=
ſtehenden
Bibelwerk annoch zu Rutz machen wollen, belieben ſich in Zeiten bei dem
Praͤceptor Keim allhier zu melden. Der Abgang iſt ſehr ſtark, der Druck (von 1767.)
ſauber und das Buch vollſtaͤndig.

III. Vermiſchte Nachrichten.

In der neuen Vorſtadt in No. 372. iſt eine tapezierte Stube im Hinterbau auf
der Erde zu verlehnen; ſodann ebendaſelbſt ein Keller zu 20 Stuͤck Wein.
In der neuen Vorſtadt iſt ein geraͤumliches Logis im Hinterhaus zu vermiethen,
welches in zwei Monaten bezogen werden kann. Naͤhere Nachricht erfaͤhrt man in
der Buchdruckerei.
In des verſtorbenen Fuͤrſtl. Regierungsrath Netzen Behauſung in der alten Vor=
ſtadt
in No. 110. ſtehet im Hinterbau ein Logis, welches in einer Stube, Kammer,
Kuͤche und Keller beſtehet, zu vermiethen.
Auf dem Markt in No. 547. ſtehet ein Weinkeller zu verlehnen.
150 fl. Kirchenkaſtengelder, ſodann 200 fl. liegen gegen gerichtliche Verſiche=
rung
zu verlehnen. Bei wem? wird in der Buchdruckerei geſagt.
Es wird ein Bedienter geſucht, der Zeugniſſe einer bisherig guten Auffuͤhrung
belbringen, und nebſt dem, was von einem Bedienten gewoͤhnlich gefordert wird,
auch leſen und ſchreiben kann. Ebendaſelbſt wird naͤhere Nachricht gegeben.
Eine redlich und ordentliche Dienſtmagd, welche auch mit Kindern gut zu ver=
fahren
weiß, wird in eine burgerliche Haushaltung gegen billigen Lohn geſucht.
Das Weitere wird ebendaſelbſt geſagt.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.

Vom 16. bis den 23. Febr. 1788.
Herr von Ruttenberg, Kapitaͤn in Franzoͤſiſchen Dienſten, log. in der Poſt.
Herr Habert, Kammermuſikus von Zweibruͤcken. Herr Kerber, Kammermuſikus
von Sachſen=Gotha, log. im Trauben.
Herr Eyſſille, Kaufmann aus Düͤrrwangen. Herr Mayer, Herr Koch, Herr Bock,
Handelsleute aus Oehringen, log. im Schwanen.
Herr Willemer, und Herr Koͤs, aus Frankfurt, log. im froͤhlichen Mann.
Herr Ehrhard, Kaufmann aus Bensheim, log. in der Kron.
Herr. Chatrein, Handelsmann aus Tyrol. Herr Krieger, Handelsmann aus Malnz.
Herr Stroh, Kaufmann aus Homburg, log. im Loͤwen.

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Auſſer den Gaſthaͤuſern logirt:
Herr Sipmann, Hofrath von Wezlar, log. bei dem Herrn Major Sipmann.
Herr von Bautz, Kapitaͤn in Franzoͤſiſchen Dienſten, log. bei dem Herrn geheimen
Sekretaͤr Stumpf.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Lengenfeld, Generalmajor in Preuſſiſchen Dienſten, den 16. Febr. Herr
von Schweizer, Lieutenant in Franzoͤſiſ. Dienſten, eod. Herr von Gautz,
Rittmeiſter in Franzoͤſiſchen Dienſten, eod. Herr von Lindheim, Kapitaͤn
in Badiſchen Dienſten, eod. Herr von Faber, aus Frankfurt, eod. Herr
Stuͤrz, Kammeraſſeſſor von Zweibrucken, den 18ten. Herr Rubrecht,
Kriminalrath von Mannheim, eod. Herr von Chineſon, Kurpfaͤlziſcher
Kammerherr, eod. Herr von Zimmermann, und Herr von Celly, Kapi=
taͤns
, Herr von Celly, Lieutenant, in Franzoͤſiſchen Dienſten, eod. Herr
Graf Sprety, eod. Herr von der Ly, Regierungsrath von Heidelberg,
eod. Herr Graf Stadian, Domherr von Speyer, den 19ten. Herr von
Poly, Heſſendarmſtaͤdtiſcher Kapitaͤn und Kammerjunker, den 22ten. Herr
von Poly, Lieutenant in Franzoͤſiſchen Dienſten, vom Regiment Royal
Heſſendarmſtadt, eod. Herr Schick, Konzertmeiſter von Mainz, eod.

Gebohrne, Getaufte, Kopulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.

Gebohrne und Getaufte.
Den 16. Febr., dem Füͤrſtl. Rechnungsſuſtiſikator, Herrn P. G. Gerau, ein Toͤchterl.
Den 17ten, dem Fürſtl. Regierungs= und Lehenskanzelliſten, Hrn K. L. Menzzer,
ein Toͤchterlein.
Eod., dem Burger und Ackermann, Joh. Henrich Moͤſer, ein Soͤhnlein.
Den 18ten, dem Burger und Schumachermeiſter, Joh. Georg Nord, ein Toͤchterl,
Eod., dem Beiſaß, Johannes Ruhl, ein Söͤhnlein.
Deu 19ten, der Anna Katharina Weſterwellerin, ein unehelich Toͤchterlein.
Den 20ten, dem Fürſtl. Rentſchreiber, Herrn Joh. Heinrich Siebert, ein Soͤhnlein.
Den 23ten, dem Spinnmeiſter in dem Füͤrſtl. Waiſenhaus allhier, Joh. Muͤller,
ein Soͤhnlein.
Ropulirte.
Den 21. Febr., Henrich Hartmann, Zieglergeſell auf der dahieſigen Stadt= Ziegel=
hütte
, wie auch Beiſaß allhier, Henrich Hartmanns, auch Zieglergeſellen
und Einwohners zu Stockſtadt, Oberamts Dornberg, aͤlteſter ehel. Sohn.
und Dorothea, Johannes Amends, geweſenen Beiſaſſen allhier, hinter=
laſſene
aͤlteſte eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 18. Febr., dem Beiſaß, J. Peter Kiel, ein Soͤhnlein, 4 Jahre und 7 Tage alt.
Den 19ten, dem Burger und Schumachermeiſter, Dietr. Schneider, ein Toͤchterlein,
2 Monate und 11 Tage alt.
Den 20ten, der Burger und Strumpfwebermeiſter, J. Chriſtoph Weiß, 65 Jahre,
1 Monat und 14 Tage alt.
Eod., dem Beiſaß und Maurergeſell, Adam Frank, ein Toͤchterlein, 1 Jahr und
2 Monate alt.
Den 22ten, dem Burger und Schneidermeiſter, Joh. Jakob Stork, ein Soͤhnlein,
4 Jahre, 6 Monate und 14 Tage alt.
Den 23ten, dem Beiſaß und Maurergeſell, Georg Niederhöͤfer, ein Toͤchterlein,
3 Monate alt.