Darmstädter Tagblatt 1778


13. April 1778

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Anno 1278.

den 13. April.
Num. 15.

Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſten
Darmſtadti=
Anzeigungs
zu finden in der
Hof=u. Regierungs=

Heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
Lah=gei,
Hochfuͤrſtlichen
buchdruckerey.

Victualien= und Marktpreis.

in 1 Ochſenfleiſch =
= Rinsfleiſch =
1
= Kalkfleiſch
= Hammelfleiſch
Schaffleiſch =
= Schweinenfleiſch =
Schinken u. Doͤrrfl., 12
1 = Speck =
=
Nierenfett =
1 = Hammelsfett=
= Schweinenſchmalz
Kalbsgekroͤß
= Kalbsgeluͤng=
= Hammelsgeluͤng=
= Ochſengeluͤng
9
= Suͤlzen =
2
= Bratwuͤrſt
= Leber=u. Blutwurſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
Ein Kalbskopf =
6a
Ein Hammelskopf =
Ein Kalbsfus =

2
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten 3
Ein Malter Waizen = 16
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer
1
Ein Malter Rockenmehl= 5
Ein Malter Weismehl
8
Fuͤrſtl. Heſſiſche

kr. Pf. 6 2 5 5 6 5 6 2 15 12 10 12 5 5 3 3 2 10 6 28 7 5 1 fl. kr. 4 20) 20 30 2 30 42 12

Ein Kumpf Hafermehl
1 Kumpf geſchaͤlter Hirſen
1 Kumpf grob geſchaͤlter Gerſte
1 Kumpf kleingeſchaͤlterGerſten
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
uͤber
die Straſe=
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe =
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer 8a g Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln,
Brodtaxe und Gewicht.

Vor2kr. Brod ſoll wiege!1
Vor4kr. dito
Vorskr. dito
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod =
Vor 2kr. dito =
Vor 1 kr. Waſſerweck
Vor1 kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod
Polizeydeputation dahier.

Pf. L. 2 3 9 15 8 5 5

kr.
18
32
40
56
24
24
4
4
4
4
24
4
12
6
4
1
6

2.
1
2
3

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Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
l. Herrſchaftliche Notiſikation.
Darmſtadt. Nachdeme von hoͤherm Ort verordnet worden, daß zu Haltung beſ=
ſerer
Aufſicht auf die Stadt=Waldungen der hieſigen Fuͤrſtlichen Reſidenz hinfuhro das
Holz nur allein durch das Neue= und Jaͤger=Thor, und zwar nicht anderſt als gegen
einen von dem beſtellten Wald=Inſpector Rathsverwandten Morneweck unterſchriebe=
nen
= und dem Thor=Schreiber einzuhaͤndigenden Schein, in die Stadt gebracht werden
ſoll; Als wird ſolches zu jedermanns Nachricht hierdurch bekannt gemacht. Darmſtade
den 21. Marz 1778.
II. Ediktalladungen.
Darmſtadt. Nachdem des verſtorbenen Fuͤrſtl. Marſch=Commiſſarli Chelius zu
Wolfskehlen Ober=Amts Dornberg Verlaſſenſchaft, Innhalts des vorliegenden Statu=
2ivorum Empaſſivorum keineswegs hinreichend iſt, die bishero ſich angemeldete Glaͤubiger
zu befriedigen, und dahero von Seiten Hochfuͤrſtl. Regierung fuͤr gut befunden worden,
den Concurs=Proceß zu erkennen; So werden kraft erhaltenen ſpeciellen Auftrags ſaͤmmt=
Uiche ſo bekannt= als unbekannte Cheliuſſiſche Glaͤubiger hiermit dergeſtalt edietaliter
cittirt und erfordert, daß ſie Mittwochs den 20. nachſtkünftigen Monaths May ent=
weder
in Selbſtperſon oder per mandatarios ſatis inſtruos auf hieſig Fuͤrſtl. Regierungs=
Canzley ohnfehlbar erſcheinen= ihre in Handen habende Schuld=Scheine originaliter
produciren= und liquidanda behoͤrig liquidiren= im Ausbleibungs=Fall aber ſich gewaͤr=
tigen
ſollen, daß ſie mit ihren Forderungen nicht weiter gehoͤret= ſondern praͤcludiret
werden; wornach ſich alſo gebuͤhrend zu achten iſt. Stgn. Darmſtadt den 8. April 1778.
Von Commißionswegen.
Hofmann, Fürſtl. Regierungs=Secretarius.
Darmſtadt. Nachdem Endesunterzeichnetem die Berichtigung des geweſenen
fuͤrſtlichen Oberlandkommiſſarius Kraͤmers Schuldenweſen von hochfuͤrſtl. hochloͤbl.
Regierung aufgetragen worden iſt; ſo wird dieſes allen und jeden Glaubigern deſſelben
hiermit zu dem Ende bekannt gemacht, daß ſie binnen hier und 14. Tagen ihre an
gedachtem Oberlandkommiſſarius Kraͤmer habende Foderungen bei der Kommiſſion au=
geben
und gehoͤrig lquidiren, worauf ſich dieſelbe ſodann weiterer rechtlicher Verfuͤgung
zu gewaͤrttgen haben werden. Signatum Darmſtadt den 11. April. 1778.
Von Kommiſſions wegen.
J. F. Schoͤndorf, Fürſtl. Heſſ. Regierungsſekretarius.
III. Muͤnzdeputationspublicandum.
Darmſtadt. Zur Warnung des Publict will man einige neuerllche entdeckte fal=
ſche
Muͤnzen bekannt machen.
1) Conventionszwanzigkreuzerſtuͤcker unter nachgemachtem Churbayeriſchem Stem=
pel
, mit der Jahrzahl 1767. Dieſe ſind daran kenntlich, daß auf der Bildſeite die Haa=
re
ſehr ſchlecht geſchnitten, das Laubwerk gar nicht wohl abgebildet, und das Bildniß
ſtaͤrker ausgedruckt iſt, als auf denen aͤchten; Auf der Ruͤckſeite aber die Loͤwen uͤbel ge=
ſtellt
, und die Buchſtaben kleiner ſind, als die auf den guten.
2) Dergleichen unter Margraͤfl. Anſpachiſchem Stempel, mit der Jahrzahl 1765.
Selbige laſſen ſich leichtlich an dem ſehr ubel geſchnittenen Bildniß, ſchlechten und un=
gleich
geſtellten Buchſtaben, und nicht deutlich vorgeſtellten Adler erkennen.
3) Dergleichen unter Churmaynziſchem Stempel, mit der Jahrzahl 1766. Dieſe
unterſcheiden ſich von denen daran, daß das Bildniß uͤbel vorgeſtellt iſt, und daran
keine Augen zu ſehen ſind, auch die Peruque unfoͤrmlich abgebildet, auf der Ruͤckſeite
aber

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aber der Churhuth breiter iſt als auf denen aͤchten, die Radſpſlchen im Wappen plumb
ſind, und die Baſiliske eine uble Stellung hat, auch die Anfangs=Buchſtaben vom Na=
men
des Mänzmeiſters ungleich geſtelle ſind.
4) ditto Zehenkreuzerſtuͤcker unter Churpfälziſchem Stempel mit der Jahrzahl 1765.
An dieſen ſind auf der Bildſeite die Haare plumb abgebildet, die Naſe iſt mehr unter=
waͤrts
gebogen, und das Kinn ſtehet mehr hervor als auf den aͤchten, auf der Rückſeite
ſt der Churhuth ſehr groß und breit, der Loͤwe im Wappen ſchlecht abgebildet, und das
damaſcirte Feld ſteif geſchnitten.
5) Dergleichen mit der Jahrzahl 1766. Selbige ſehen den letzt bemeldten auf der
Blldſeite beynahe aͤhnlich, nuͤr ſtehet der Mund etwas mehr hervor= auf der Wappen=
ſeite
iſt der Loͤwe uͤbel geſtellt, und die Zahl 10. kr. kleiner als auf den aͤchten.
6) Margraͤfl. Brandenburg. Anſpachiſche Zwanzigkreuzerſtuͤcker mit der Jahrzahl
1762. Dieſe unterſcheiden ſich leicht daran, daß auf der Bildſeite das Laubwerk ſchmaͤler
geſchnitten als an den aͤchten, und der Aoler auf der Ruͤckſeite beſonders uͤbel gebildet
und plumbe Flügel hat.
Gewicht, Gehalt, und Werth vorbemeldter falſchen Muͤnzen iſt aus nachfolgender

Tabelle zu erſehen.
Sorten.

7) Churdayeriſche 20. Kr.
Stuͤcke mit der Jahrz. 1767.

1) Marggräͤfl. Anſv. 20Kr.
St. mit der Jahrzahl 1765.

3) Churmaynzer vo= Kr.
St. mit der Jahrzahl 1766.

4) Churpſaͤ zer 10=Kr. St.
mit der Jahrzabl 1765.

5) Ditto mit der Jahrzabl
1766.
6) Marggraͤfl. Arſp. 20 Kr.
Stuͤck mit der Jahrz. 1762.

Auf die
rauhe
Mark ge=
hen
Stuck.

Stücke.

41½
64

38

68

62½

Haͤlt die
rauhe
Mark an
feinSilber.

Loth.
1
2
2

2
2

Gr.
16

12
4
4

Auf die fei=/
ne Mark
geben
Stuͤcke.

Stuͤck.

351½

384

273¾

489;

2 511½5

Die feine
Mark iſt
ausge=
muͤnzt
zu

fl.

140
153

109

97
101

Kr.
36
36
26
55
15

r. Stuͤck
iſt werth,
nach dem
24fl. Fuß

Kr.
4

Pf.

3
1
34.
2¾

Sind von weißem Kupfer und haben keinen Werth.

Darmſtadt, den 3. April 1778.
Auf Befebl Fuͤrſllicher Muͤnz= Deputation.
R. Fehr, Fuͤrſtl. Muͤnzmeiſter.
1V. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdem in dem Herrſchaftl. Wald Koberſtadt bey Langen 42. Claf=
ter
Buchen=Scheit=Holz, und 60. und drey Viertel Clafter Clotz=Holz oͤffentlich an den
Meiſtbietenden verkauft werden ſollen, und hierzu Terminus auf den 16. April Vor=
mittags
11. Uhr anberaumet wird; Als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt ge=
macht
, damit die hierzu Luſt habende in Termino auf dem Forſt=Haus in der Kober=
ſtadt
ſich einfiaden und nach Gefallen mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 28. Maͤrz 1778.
Faͤrſtl. Beſſ. Oberforſtamt daſelbſt.
Ein Garten am groſen Wog ringsherum mit einem Grasſtuͤck verſehen, iſt zu ver=
kaufen
. Naͤh re Nachricht iſt in der Buchdruckerey im Lottohauſe zu erfragen.
Bey dem Eiſenhaͤndler Louis Netz, hinter dem Rathhaus wohnhaft, iſt guter Klee=
Saamen, das Pfund zu 13. kr. zu haben.

V. Sachen ſo zu vermiethen.
Im wilden Mann iſt die 2te Etage entweder ganz=oder vertheilt zu verlehnen.

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VI. Zahlenlotterie Anzeigen.
Darmſtadt, den 10. April 1778.
Anheute wurde die 4rſte Ziehung dahieſiger Lotterie mit den gewoͤhnlichen Formall=
taͤten
vorgenommen, und ſind nachſtehende Nummern, als:
23.
24.
7I.
33.
79.
aus dem Glücksrade gehoben worden. Die 42ſte Ziehung geſchiehet Freytags den 1ten
Von Generaladminiſtrattonswegen.
May 1778.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 4. bis den 11. April. 1778.
Herr Zänker, Spitzenhaͤndler von Oppenheim, log. in der Cron.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logiren:
Herr Heſſe, Conſulent von Worms, log. bey der Frau Kriegsrath Heßin.
Herr Schuf, Cammerdlener aus Rußland, log. bey dem Herrn Cammerdiener Siegler.
Herr Bornes, Kaufmann von Maynz, log. bey dem Herrn Commercienrath Cavallo.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr von Noding, Obriſtlieutenant und Gelaitshauptmann, den 4. April.
Herr Andre, Kaufmann von Offenbach, eod.
Herr Graf Deſſau, Preußiſcher Generalmajor, den 6. April.
Herr Baron von Wolffen, Preußiſcher Capitaln vom Regim. Steinkeller, den 7. April.
Herr Venator, Lieutenant von Pirmaſens, eod.
Herr von Langermann, Preußiſcher Capitain, eod.
Herr von Perrt, Lieutenant in Hollaͤndiſchen Dienſten vom Regiment Bender, eod.
Herr Schoͤn, von der Franzoͤſiſchen Garde, eod.
Herr von Ducklas, Preußiſcher Lieutenant vom Regim. Heſſenphilipsthal, den 8. April.
Herr Neſtrich, Directeur von der Comoͤdie, nebſt der Geſellſchaft, eod.
Herr Peterſen, Conſulent aus Speyer, eod.
Herr von Bibelo, Franzoͤſiſcher Rittmeiſter vom Regiment Conflans, den 9. April.
Herr von Wreden, Franzoͤſiſcher Capitain, eod.
Herr Metzler, Amtskeller aus der Herrſchaft Eppſteln, eod.
Herr Hartmann, und
Herr Muͤller, Kaufleute aus Straßburg, den 10. April.

Gebohrne, Getaufte, und Copulirte
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 5. April, dem Sattler bey Ihro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht dem Prinzen Georg Wil=
helm
, Johann Jacob Graf, ein Soͤhnlein.
Eod. dem Burger und Ackermann, Chriſtian Gottlieb Stumpf, ein Soͤhnlein.
Den 6. dem Fuͤrſtl. Cammer=und Steuer=Director, Herrn D. Johann Chriſtoph
Sprenger, ein Toͤchterlein.
Den 7. dem Burger und Schuhmachermeiſter, Gottfried Fehrmann, ein Söhnl.
Den 8. dem Fuͤrſtl. Regierungs=Secretarius, Herrn Johann Chriſtian Conrad
Hofmann, ein Toͤchterlein.
Ropulirte.
Den 9. April, Johannes Wenz, Beyſaß allhier, Conrad Wenzens, Herrſchaftl. Teich=
knechts
allhier, ehelicher Sohn, und Philippina, weyl. Johann Henrich
Brunners, geweſenen Herrſchaftl. Zaunknechts allhier, nachgelaſſene
eheliche Tochter.