Anno 1777.
den 21. Jul.
Num. 29.
Mit hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſten
Darmſtaͤdti=
Anzeigungs
zu finden in der
Hof= und Kanz
heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
blaͤttgen,
hochfuͤrſtlichen
leybuchdruckerey.
Viktualien= und Marktpreis.
„
Ein E Ochſenfleiſch
=
1 — Rindfleiſch
2
1 —— Kalbfleiſch
1 - Hammelfleiſch =
4
Schaffleiſch
12
1
2
1 — Schweinenfleiſch
1 — Schinken u. Doͤrrfl. 111
1 — Speck
15
1 — Nierenfett= 2
1 - Hammelsfett = 10
1 - Schweinenſchmalz= 11
1 —— Kalbsgekroͤß
=
1 -— Kalbsgeluͤng
1 -- Hammelsgeluͤng
„
1 -— Ochſengeluͤng
1 — Suͤlzen=2
- Bratwuͤrſt= 1.
1 — Leber=und Blutwuͤrſt ſ6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung 28
Ein Kalbskopf = 6 a 7
Ein Hammelskopf = 5
Ein Kalbsfus = . kr.
Ein Malter Korn = = 2 56
Ein Malter Gerſten = 2 20
Ein Malter Waizen = 4 10
Ein Malter Spelzen = = 1 32
Ein Malter Hafer = 1 24
Ein Malter Rockenmehl= 3 18
Ein Malter Weismehl
Fürſtl. heſſiſche Po
(
6
5
5
kr. Pf.
Ein Kumpf Hafermehl ½
1 Kumpf geſchaͤlter Hirſen
1 Kumpf grob geſchaͤlter Gerſſe
1 Kumpf kleingeſchaͤlterGerſten
1 Kumpf Erbſen=
1 Kumpf Linſen =
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe =
= uͤber die Straſe;
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe
=
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter 11
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer 8 Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln.
Brodtaxe und Gewicht.
Vor 2kr. Brod ſollwiege!!
Vor4kr. dito= 3
Vor6kr. dito = 4
Vor: kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod =
Vor 2kr. dito =
Vor1kr. Waſſerweck =
Vor 1kr. Milchweck
Vor1kr.
Milchbrod=
zepdeputation dahier.
ſ⁄t.
32
40
56
16
16
4
3
3
3
24
4
12.
6
1
3
O.
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
1. Ediktalladungen.
Darmſtadt. Nachdem zu Berichtigung des ohnlaͤngſt verſtorbenen fuͤrſtl.
heſ=
ſendarmſtaͤdtiſchen Hofrath und Reſidenten de Neufvinle zu Frankfurt aufgehabten
herr=
ſchaftlichen Rechnungen ſowohl, als deſſen Verlaſſenſchaft, die Nothdurft erfodert, daß
alle hierunter formirt werdende Foderungen angezeiget und behoͤrig liquldiret werden;
ſo wird allen und jeden, welche an dem Verſtorbenen vor herrſchaftl. Leferungen und
Arbeit, oder ſonſten eintge gegruͤndete Privatfoderung zu formiren gedenken, auf
hoch=
furſtl. Regterung Verordnung hiermit aufgegeben, ſolche bis den 11ten kuͤnftigen
Mo=
naths Auguſt endesunterzogenem Kommiſſarins ohnfehlbar anzuzeigen, widrigenfalls aber
ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie damit nicht weiter gehoͤret werden ſollen. Sign. Darmſtadt,
Von Kommiſſionswegen.
den 12. Jul. 1777.
J. C. C. Hofmann, fuͤrſtl. Reg. Sekretarius.7
- Daͤrmſtadt. Alle diejenige, welche an den verſtorbenen Centgraf Weidner etwas
zu fodern haben, ſollen auf Dienſtag den 19. Auguſt in loco Arheiligen Morgens um 9.
Uhr erſcheinen, ihre Foderung behoͤrig liquidiren, im Ausbleibungsfall aber der
Praͤklu=
ſion ſich gewaͤrngen. Darmſtadt den 15. Jul. 1777.
Fuͤrſtl. beſſiſches Gberamt daſelbſt.
Darmſtadt. Diejenige, welche an den verſtorbenen Freykorvoral Johann Adam
Juͤnger mit Rechtsbeſtand etwas zu fordern haben, koͤnnen innerhalb 3. Wochen ſich
behoͤrig melden, oder ſich gewaͤrtigen, daß ſie nach deren Verlauf nicht mehr gehoͤrt,
ſon=
dern abgewieſen werden ſollen. Darmſtadt, den 12. Julius 1777.
Von. Regimentswegen.
J. G. Sehulz, fuͤrſtl. Oberauditor.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmftadt. Auf Mittwochen den 30ten dieſes laufenden Monaths Julius
Mor=
gens 9. Uhr ſollen in dem dahleſigen Gaſthauſe zum Trauben folgende Sachen, als
11 Zwey Faß mit 4. Ohm und 5. Viertel rektificirten eäu de la vande. 2) Gegen 100.
Boukeillen verſchiedene franzoͤſiſche Liqueurs. 3) Ein Faß mit Mallagawein zu
14. Viertel. 4) Zwey Flaſchen mit Zitroneneſſenz.
Zwoͤlf dergleichen mit
Zi=
tronen= und Pommeranzeneſſenz von ohngefehr 300. Maas.
6) Vter dito mite
Zimmetſpiritus zu 16. Maas, wie auch 7) eine anſehnliche Parthie Zedern= und
Pommeranzenſpirltus, ſodann 8) elnige kupferne Diſtillirkeſſel, und mehrere
der=
gleichen rechte gute Parfumeriewaaren
von dem Parfumeur Felix Dermenon an den Meiſtbietenden gegen gleich baldig
baare Bezahlung oͤffentlich verſteigt werden. Die etwatge Liebhaber belieben ſich daher
auf beſtimmten Lag und Stunden gefaͤlligſt dahier einzufinden. Sign. Darmſtadt, den
Von Kommiſſionswegen.
2. Julius 1777.
Bender, fuͤrſtl. heſſ. Rath daſelbſt.
Darmſtadt. Nachdem des verſtorbenen fürſtl. Kammerraths Herrn Naumannck
allhier hinterlaſſene und vor dem frankfurter Thor gelegene Behauſung, nebſt
ſaͤmmtli=
cher Hofratthe, Scheuer und Gaͤrtgen Mittwochs den 6ten künftigen Monaths Aug.
Nach=
mittaͤgs 2. Uhr in gedachter Behauſung, gegen billige annoch bekannt zu machende Ber
din zungen an den Meiſtbietenden oͤffentlich verkauft werden ſollen; ſo wird ſolches dem
Publikum zu dem Ende hierdurch zu wiſſen gethan, damit die Liebhaber ſothanes Gebaͤudg
in Zeiten beaugenſcheinigen und in termino gefaͤlltag mitbieten koͤnnen. Sign.
Darmſtadk=
den 16. Jul. 1777.
Von Kemmiſſionéwegen.
J. C. C. Hofmann, fuͤrſtl. Reg, Sekretarius.
Nachdem die ſogenannte Eſcholl Erbleyhmühle bey Eberſtabt, mit allen Zugehoͤr an
Gebaͤuden und Gaͤrten, Mittwoch den 20. naͤchſtkunftigen Monath Auguſt= Morgens
um 9. Uhr auf hieſiger Oberamtsſtube offentlich aufgeſteckt, und vorbehaltlich der Lehens
herrlichen Ratiſikation, an den Meiſtbietenden verkauft werden ſoll; ſo wird dieſes zu dem
Ende bekannt gemacht, damit die Liebhaber vorhero die Muͤhle in Augenſchein nehmen,
in termino ſich einfinden und mitbieten koͤnnen. Darmſtadt den 7. Jul. 1777.
Fuͤrſtl. beſſiſches Oberamt daſelbſt.
Darmſtadt. Nachdem des Muͤller Karl Zehen zu Niederramſtadt Muͤhle, Haus und
Hofraith auf Mittwoch den 20. naͤchſten Monaths Auguſt Morgens um 9. Uhr in hieſiger
Oberamtsſtube oͤffentlich aufgeſtecket und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; ſg
wird dieſes hlermit bekannt gemacht, damit die Liebhaber dieſe Muͤhle, Haus und Hofraith
vorhero in Augenſchein nehmen und alsdann mitbieten koͤnnen. Sign. Darmſtadt den
Fuͤrſtl. heſſ. Oberamt daſelbſt.
15. Jul. 1777.
Darmſtadt. Es ſoll des Muͤller Johann Chriſtoph Luckhaupt zu Niederramſtadt
Mahlmuͤhle mit Hofraith, Scheuer, Stallung und Gaͤrten ſammt einer Wieſe von 1.
Morgen auf Donnerſtag den 21. dieſes in hieſiger Oberamtsſtube oͤffentlich aufgeſtecke
und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden, und wird dieſes zu dem Ende hiermit bekannk
gemacht, damit die Luſttragende dieſe Muͤhle vorhero in Augenſchein nehmen und alsdann
Iu termino erſcheinen und mitbieten koͤnnen. Darmſtadt den 15. Jul. 1777.
Fuͤrſtl. beſſiſches Oberamt daſelbſt.
Bey Georg Chriſtoph Weyland, des allhieſigen Kirchendieners Weiland ſeinem Sohn.
Gurger und Garnhaͤndler in Frankfurt an der Judengaſſe, ſind alle Sorten der ſchoͤnſten
papiernen Tapeten um ſehr billigen Preiß zuhaben. Sollte jemand Belieben tragen nach
eigemm Guſto oder Gefallen welche zu verlangen ſokoͤnnen ſolche, wie man es
ver=
langt, verfertiget werden. Briefe bittet man franko zu überſchicken.
Es iſt ein ſchoͤner, groſer und wohlkonditionirter eiſerner Ofen zu verkaufen. Wer
Luſt dazu hat, beliebe ſich in der Buchdruckerey im Lottohauſe zu melden.
Bey dem Handelsmann Retz in der neuen Vorſtadt ſind neue hollaͤndiſche Haͤringe das
Stuͤck um 9 kr. zu haben.
Moͤrfelden. Drey Stuͤck Wein 1770 und 1771 ger rhelniſches Gewaͤchs, welche von
dem in Kelſterbach angelegt geweſenen Weinhandlungslager noch zuruͤck geblieben ſind,
ſollen den 29. dieſes laufenden Monaths in Kelſterbach an den Meiſtbietenden gegen baare
Bezahlung mit den Faß verkauft werden. Die Liebhaber wollen ſich alſo bemeldten Tag
Vormittags daſelbſt einfinden. Moͤrfelden den 10. Jul. 1777.
Fuͤrſtl. beſſ. Amz daſelbſt.
Ruͤſſelsheim. In dem hollaͤndiſchen Fabrickhauſe allhier bey Herrn Rawottny,
vom Cape de binne Efpermce angekommen, iſt veritabler afrikaniſcher Blumenkohlſaamen,
wilcher alle andere Sorten in Groͤſſe und Qualitaͤt ubertrifft, ganz friſch und erſt im
ſetzt verwichenen Januarius auf gedachtem Capo geſammlet, auch 12. und 14. Jahre guk
bleibt, zu dem billigen Preiß vor 4. fl. das Pfund zu bekommen. Wer 10. Pfund zugleich
nimmt, genießt 5. Prozent Rabbat. Weniger als ein Pfund wird nicht verkauft.
111. Sachen, ſo zu verpfachten und zu verlehnen.
Darmſtadt. Auf Mittwoch den 23. dieſes ſoll ein geraͤumiger Boden und Keller
in des Rathsverwandten Nungeſſers Hauſe auf der Oberamtsſtube Morgens um 9. Uhr
dem Meiſtbietenden auf eine oder mehrere Jahre verlehnet werden. Darmſtadt den 15.
Fuͤrſtl. beſſ. Vberamt daſelbſt=
Jul. 1777.
Lichtenberg. Nachdem die Sommer= und Winterſchaafweyde zu Oberramſtadt
auf Michaelistag des kuͤnftigen Jahres leyhfaͤllig wird, und auf Donnerſtag den 17.
des naͤchſtkaͤnftigen Monaths Julius durch öffentliche Verſteigerung in ennen anderweilen.
6 oder 12. jährigen Beſtand gegeben werden ſoll; ſo wird dieſes zu dem Ende hiermit
bekannt gemacht, damit dlejenige, welche zu dieſer Pfachkung Luſten haben, ſich auf
gedachten Tag Morgens früh um 8 Uhr in Oberramſtadt einfinden, die Bedingungen
vernehmen und mitbieten koͤnnen. Lichtenberg den 23. Jun. 1772.
Fuͤrſtl. beſſiſches Gberamt. daſelbſt.
1V. Zahlenlotterie Anzeigen.
Darmſtadt. Da die Gen. Admlniſtrat. kurpfaͤlz. Zahlenlotterle die Einſätze, welche den
Tag vor der Ziehung allhier gemacht werden, künftighin nicht mehr annehmen will; als
benachrichtige ich hievon ein geehrtes Publikum, und erſuche zugleich daſſelbige, ſeine
gefaͤllige Einſaͤtze, laͤngſtens den Dienſtag vor einem jeglichen Ziehungstag zu machen
bey
Heinrich Friedrich Netz, in der neuen Vorſtadt wohnhaft.
Mannheim. Demnach die Generaladmintſtratton kurpfaͤlziſcher Zahlenlotterie die
auf den Ziehungstag in Mannheim eintreffende Liſten denen Herrn Kollekteurs
ohnan=
genommen zuruͤck zu ſenden, ſich gemüßiget ſiehet, als benachrichtiget ſie ein geehrtes
Publikum hievon, um ſeine Spiele beliebig zeitlicher denen bevollmaͤchtigten Komtoirs
einzuliefern.
Generaladminiſtration kurpfaͤlziſcher Zahlenlotierie.
V. Litterariſche Anzeigen.
Darmſtadt. Auſſer den 53. Theilen von der karlsruher Sammlung der beſten
deut=
ſchen proſaiſchen Schriftſteller und Dichter, welche in Gellerts, Rabeners, Hagedorns=
Geßners, Klopſtocks, Kleiſtens, Uzens, Chronegks und Wielands ſaͤmmtlichen
Schrif=
ten beſtehen, und wovon die 2. letztere Theile, die eben angekommen ſind, und
Wie=
lands proſaiſche Schriften aus machen, 34 kr. koſten, ſind bey Endesbemeldeten auch noch
der Beytrag der Geſchichte der Zaͤrtlichkeit zweyer Liebenden um 18kr., ſo wie auch der
erſt angekommene 3te Theil vom Donqutxote fuͤr 26 kr., nebſt 26 kr. Praͤnumeration auf
den 4ten zu haben. Der 1te Theil der Kinderſchriften kann hier ebenfalls in Empfang
genommen, und ſo wohl auf deren 2ten Theil, als auf Pove's Werk= Vorſchuß gethan.
werdeis.
J. J. Will, d. 3. Foktor.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 12. bis den 19. Jul. 1777.
Herr Siegen, Wildmeiſter von Katzenelnbogen, log. in der Kron.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr Wolf, von wallbrunniſcher Amtmann, und
Herr Diez, Pfarrer von Rodheim in der Pfalz, den 12 Jul.
Herr Stannarius, Pfarrer von Nordenſtadt, eod.
Herr Schulz, Lieutenant in hanautſchen Dienſten, eod.
Herr von Ponikau, Kavalier von der Altſtadt aus der Wetterau, den 13 Jul.
Herr von Ponikau, Li ntenant in preußiſchen Dienſten vom Regiment Steinkeller, nebſt
Herrn von Ponikau, Fahndrich in hannsveriſchen Dienſten vom Regiment Roͤden, cod.
Herr Lammeſang, kurpfaͤlziſcher Geheimerrath, den 14. Jul.
Herr Oberkam, Lieut. in kurpfaͤlziſchen Dienſten vom Reg. Rodenhauſen, den 15 Jul.
Herr Graf Stadian, Dohmherr von Speyer, den 16 Jul.
Herr Schweicker, Hofrath von Reichelsheim, eod.
Herr von Wreden, Kapitain in franzoͤſiſchen Dienſten, den 17 Jul.
Herr Gugomos, Licentiat von Heidelberg, den 18 Jul.
Herr von Bechtolsheim, und Herr von Heim, Oberforſtmeiſters von Homburg, eod.
Gebohrne, Getaufte, und Kopulirte, in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 13. Jul., Hn. Joh. Chriſtian Ciangulo, Schauſpielern, ein Soͤhnlein.
Johann Georg Rau, Burgern und Pflaͤſterern, ein Toͤchterlein.
Den 14.
Bopulirte.
Den 15. Jul., Johann Jakob Graf, Sattler, in Dienſten bey Ihro hochfuͤrſtl. Durchl.
Prinzen Georg Wilhelm, Johann Sebaſtian Grafens,
Gaſt=
halters zum goldnen Stern in Langen, ehelicher Sohn, und Anna
Eleo=
nora Katharina, weiland Mſtr. Johannes Heberers, geweſenen
Bur=
gers, Kiefers und Biersbrauers; nachgelaſſene eheliche Tochter.
Eod. Johannes Bell, ein Maurersgeſell und Beyſaß allhier, und Margaretha, welland
Andreas Kuhlmanns zu Kleingerau, hinterlaſſene eheliche Tochter.