Darmstädter Tagblatt 1773


09. August 1773

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Num. 32.
Anno 1773. den 9. Aug.
Mit Hoch=Fuͤrſtl. Heßiſ. gnaͤdigſt. PRIVITEG1o.

Darmſtaͤdti=
Enzeigunge
zu finden in der Fuͤrſtl. Hof=

ſches Grag=und
Blaͤttgen,
u. Canzley=Buchdruckerey.

Dictualien= und Markt=Preis.

Ein 1 Ochſenfleiſch
1 Rindfleiſch

1 = Kalbfleiſch

8 kr.
6½kr.
6½kr.
8 kr.
6 kr.

1 Hammelfleiſch
Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch 8½ kr.
1 Schinkenu. Doͤrrfleiſch 16 kr
20 kr.
1 Speck
13½ kr.
1 Nierenfett
13½ kr.
= Hammelsfett
1 Schweinenſchmalz 16 kr.
5 kr.
1 Kalbsgekroͤß
5kr.
1 Kalbsgelung
3 kr.
1 Hammelsgeluͤng
3 kr.
1 6 Ochſengelung
3 kr.
1 = Suͤlzen
12 kr
1 Bratwuͤrſt
1 Leber= und Blutwuͤrſt 8 kr.
Eine geſalzne oder geraͤucherte
Ochſenzunge = 32k.
10 kr.
Ein Kalbskopf
4 kr.
Ein Hammelskopf
1 kr.
Ein Kalbsfus
5fl. 10kr.
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten
4 fl. kr.
Ein Malter Waizen
7fl. kr.
Ein Malter Spelz

3fl. kr.
32 kr.

Fuͤrſtl. Heßiſche Policey=Deputation dahier.

Ein Malter Hafer
1 Malter Rocken Mehl 6fl. 8 kr.
1 Malter weiß Mehl 9 fl. 20kr.
1 Kumpf Hafermehl
1 Kumpf geſchelter Hirßen 48kr.
1 Kumpf grobgeſchelte Gerſte 56kr.
1 Kumpfkleingeſch. Gerſte 1fl. 4kr.
1 Kumpf Erbſen
28 kr.
1 Kumpf Linſen
24 kr.
1 Maas Merz=oder Lager=Bier 4 kr.
1 Maas Jung=Bier
4 kr.
1 Maas Bier=Hefe
48 kr.
1 Maas Kuͤh=oder Geismilch 4kr.
1 Pfund friſche Butter 13 a14kr.
1 Pfund Handkaͤs der beſten 6 kr.
Dieuͤbrige Handkaͤs 4 Stuͤck 4kr.
Eyer 8 Stuͤck vor
4kr.
Ein aufgeſetzter Kumpf Cartoffeln kr.
Brod=Caxe und Gewicht.
Vor 4kr. Brod ſoll wieg. 11 24L. 22
Vor6 kr. dito = 21 20L. 3
Vor 12kr. dito = 51 9L2=
Vor 1 kr. Kuͤmmelbrod oder Brod
von Rocken=Vorſchuß gLoth 32.
Vor 2kr. dito = = 19Loth2
Vor 1kr. Waſſerweck 7Loth3
Vor 1kr. Milchweck =Loth 2
3fl. 10kr. Vor 1 kr. Milchbrod 5Loth (

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Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.

1. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Dem geehrten Publico wird hiermit bekannt gemacht,
daß den 1ten naͤchſtzukuͤnſtigen Monaths September, das, in der neuen
Vorſtadt, denen Fürſtl. Reuter=Caſernen gegen uͤber gelegene Hauß, wel=
ches
vormahls der verſtorbene Herr Cammerrath Pfaff bewohnet, in dem
Bernhardiſchen Hauß Nachmittags 2. Uhr oͤffentlich an den Meiſtbietenden
verkauf werden ſolle. Die Liebhabere wollen bemeldtes Hauß alſo in Zeiten
beaugenſcheinigen, und hiernaͤchſt in termino gefallig mitbieten. Naͤhere
Nachricht hiervon iſt in der Buchdruckerey zu erfragen. Sign. Darmſtadt,
den 7. Aug. 1773.
Darmſtadt. Nachdeme des verſtorbenen Fuͤrſtlichen Regierungs= und Conſiſtorial=
Rath, Herrn Schülers hinterlaſſene Frau Wittib eitſchloſſen iſt, ihre in der Neuen= Vor=
ſtadt
gelegene Behaußung öffentlich an den Meiſtbietenden zu verkaufen; Als wird ſolches
zu dem Ende hierdu ch bekannt gemacht, damit diejenige, welche ſothane Hofraithe an ſich
kaufen wollen, Mitwochs den 1. September, Vormittags auf Fuͤrſtlicher Regierungs=
Canzley allhier, ſich einfinden= und mitbiethen moͤgen. Sign. Darmſtadt, den 24. Jul. 1773.
Von Commiſſionszwegen:
J. C. Meiſter, Fürſtl. Regierungs= Secretarius.
Nachdeme des Metzgermeiſters Zacharias Haſſolds, in der Langen=Gaß ge=
legenes
Hauß dringender Schulden halber zukuͤnftigen Bettag, als den 1. Sept.
auf dem Rathhauß öffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden kaͤuflich uͤber=
laſſen
werden ſoll; Als wird ſolches zu jedermanns Nachricht hiermit bekannt
gemacht Sign. Darmſtadt, den 5. Aug. 1773.
Bey der Schumacher Bayerin, wohnh ft in des Hn. Bachmeyers Behau=
ſung
an der Stadt=Kirche, iſt zu haben: rothes, ſchwarzes, und braun, mit
Gold melirtes Siegellack. An deſſen Guͤte niemand zu zweifeln Urſache haben
wird.
Bey dem Fuhrmann May, in der Hinkel=Gaß iſt friſch angekommenes
Schwalbacher Waſſer, der Krug a 6. kr. zu haben.
In allhieſiger Buchdruckerey iſt der Kupferſtich vom Darmſtaͤdtiſchen Ex=
ercier
=Haus das Stuͤck a 14 kr. zu haben.
Frankfurt am Mayn. Bey Hn. Joh. Bernh Gerner allhier, wohnhaft auf der Fahrgaß,
Lit L. No. 11. iſt beſtaͤndig in Commißion zu haben: Das Herrmanniſche Wunderſalz, wel=
ches
in der Geſchwindigkeit den ganzen Leib durch alle Ventriculos bis ins Markt, ohne an
ſeiner Kraft etwas zu verlieren, eindr ingt und durchgehet, alles Geſammelte der Natur ſchaͤd=
kiches
aufſuchet, und ſowol præſervative als curative alle moͤgliche Krankheiten verhutet, und
z hohem blühendem Alter verhift; alle Arten von Fiebern, rothe=und weiſ. Ruhr, Ge=
ſchwulſt
, Gicht, Podaara, Waſſerſucht, Mela= cholie, und andere ſchwer ausgebrochene Krank=
beiten
curiret; auch in allen weiblichen Krankheiten, im Schwangergehen, und vas fuͤr Ue=
bel

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bel daran abhangen, ſchnelle und fuͤrtrefliche Wirkung leiſtet. Es widerſtehehet dem Miaſms
und giftigen Wehen in verſchiedenen fauſen Maladien, Gonorrhæa, maliena & beniena. Es
befreyet dieſes Salz die Glieder von allem Ausſchlag des Kopfes und des Leibes, nicht we=
niger
von Wuͤrmern, Verſtopfung, Reiſen des Leibes und andern Krankheiten, wie auch bey
Frieſel, Maſern und Pocken, die es gutartig macht, gewiſſe Hülfe; es dienet ferner in fri=
ſchen
Wunden zu Verhltung Inſlammation und Eyderung, UB auf friſcher That gebraucht,
autgebrochene Sdaͤden von innen heraus, Blinde, welche Augen mit Fellen uberzogen, das
trockene Salz in weniger Quanritä hienein gebiaſen und etliche mal mit 3. 4. Tagen Zwiſchen=
Zeit wiederholt, erweicht es die Feue, bringt ße weg, ohne zu merken, wo ſie hin gekommen,
und ſteit vor iges gutes Gehen wieder her, welches mit At eſtaten zu erweiſen iſt; bringt das
verlohrne Gehoͤr wieder, und werden mit dieſem Wunderjalz Geiſten=Koͤrner, Finnen des
Geſichts, flechte Roſe, Weſpen=und Bienenſtiche, Biſſe tollen Viehes, Zahnſchmerzen, und
andere Fluͤſſe, dicke Haͤlſe und andere Euizuͤnd= und Verhaͤrtungen, Blutſpeyen, Schwind=
und Lungenſucht cut iret, und weil es nicht uͤbel ſchmeckt, nehmen es die kleinſten Kinder mit
ein wenig Zucker mit Luſt ein, ſo wie das mehrere hiervon in der gedruckten Anweiſung zu
erſehen iſt. Das Glaͤsgen dieſes Medicaments von 8 Doſes koſtet1fl 48 kr. und das von
4. Doſes 54 kr., auch wird jedermann der Briefe und Gelder, nebſt 4 kr. Einſchreibgebuͤhr
franco einſendet, auf das geſchwindeſte bedienet werden.
Frankfurt am Mayn Bey dem Handelsmann Hn. Joh. Bernhard Gerner allhier,
wohnhaft auf der Fahrgaß, Lit L. No. 11. iſt beſtaͤndig in Commißion zu verkaufen: der ſchon
bekannte ehymiſche Wanzer=Balſam, welcher wegen ſeinen furtrefflichſten Tugenden ſich weit
und breit berUhmt gemacht, ſo daß er nicht nur dieſes Ungeziefer vertreibet, ſondern auch
vollkommen aus dem Grund ausrottet. Die verſiegelte Buͤchſe koſiet 48 kr. Ingleichem auch
ein beſonderes Rauchpulver wider die Schaben und Motten, ſowol in Kleidern, Pelzwerk,
Tapeten und Tuchern. Dieſes koͤſtliche Rauck pulver toͤdeet nicht allein die Schaben und Mot=
ten
, ſondern bewahret auch des damt Beraucherte, ſo, daß keine mehr ſich allda einfinden,
und wo man die Schraͤuke vor dieſeom Ungeziefer zu bewahren, damit ausrauchert, kann man
ohne Gefahr ſeyn, indeme von dieſem Rauch keine goldene=oder ſilberne Borden anlaufen,
auch dem Menſchn an ſeiner Geſundheit nichts ſchadet. Das verſiegelte Schaͤchtelgen koſtet
30 kr., aus denen dabey befindlichen Gebrauchszettulen iſt das weitere zu erſehen, Briefe und
Gelder erſuchet man, nebſt 4 kr. Einſchreibgeld, franco einzuſenden.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 31. Jul. bis den 7. Aug. 1773.
Herr Caͤmmerer, Renthmeiſter, von Nidda, den 3. Aug.
Frau von Nimpſch, Oberjaͤgermeiſterin, nebſt dem Herrn von Nimpſch, von
Gundernhauſen.
Frau von Dallwig, Obriſtin, von Caſſel, log. ſaͤmtlich im Trauben.
Herr Backhouſen, Kaufmann, aus Amſterdam
Herr Antretter, Handelsmann, aus Duͤrrwangen, den 8. Aug., log. im Engel.
Herr Kriegsmann, Amtsverweſer, von Gladenbach den 5. Aug, log. im Adler.
Herr Graß, und Hr. Bay, Spitzen=Haͤndler.
Herr Eiſerle, Handelsmann, von Duͤrrwangen, logiren im Schwan.
Herr Weldi, Kaufmann aus Augſpurg.
Herr Friedmann, Galant. Kraͤmer, von Frankfurt, log. in der Cron:
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr Jopp, Lieutenant, in Hollaͤnd Dienſten, den 2. Aug.
Herr Schenk, Student, von Gießen, den 5. Aug.